Training und Therapie am  Kabelzug

Training und Therapie am Kabelzug

Bild von Tanja Shaw auf Pixabay

Impingement-Syndrom am Schultergürtel


Der Kabelzug / Seilzug ist in Verbindung mit anderen Geräten oder eines zweiten Kabelzuges vielfältig einsetzbar. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Trainingsgeräten werden hier die Übungen nicht durch starre Achsen des Gerätes festgelegt. Durch die variable Bewegungsführung des Kabelzuges kann vermieden werden, dass der Trainierende gezwungen wird, Bewegungen mittels unphysiologischer Bewegungsmuster auszuführen. Mit seiner Hilfe lassen sich Kraft, Koordination und Schnelligkeit trainieren sowie ökonomische Bewegungsabläufe zur Vermeidung von Fehlhaltungen schulen.

Des Weiteren können berufs- und alltagsspezifische Bewegungen simuliert sowie Fehlhaltungen minimiert werden.Aber Bewegungen und Übungen werden nur dann optimal ausgeführt, wenn dies individuell unter Berücksichtigung des Einzelfalls geschieht.



Das Gelenk: Der Schultergürtel


Die Schulter ist eine sehr bewegliche und dynamische Verbindung zwischen Arm und Rumpf. Sowohl für alltägliche Verrichtungen als auch im Sport ist eine dreidimensionale Beweglichkeit erforderlich. Das macht sie besonders anfällig für Verletzungen und erfordert daher eine fachkompetente und individuelle Trainings- und Therapieplanung.

Die Schulter- und Schultergürtelregion setzt sich aus fünf Gelenken zusammen:


  1. dem Articulatio Sternoclavicularis (mediales Schlüsselbeingelenk)
  2. dem Articulatio Acromioclavikularis (laterales Schlüsselbeingelenk)
  3. dem Articulatio Glenohumeralis (das mobilste Gelenk)
  4. dem Scapulo – Thorakale Gleiter (kein echtes Gelenk)
  5. dem Subacromialgelenk (kein echtes Gelenk)


Mechanik und Bewegungen


Die Voraussetzung für die Schulterfunktion ist eine koordinierte dreidimensionale Bewegung zwischen Humerus, Skapula und Clavicula. Diese drei knöchernen Anteile mit ihren Bändern und entsprechender Muskelfunktion bilden eine Einheit für Mobilität und Stabilität. Die Ruhestellung des Gelenkes befindet sich in ca. 55° Abduktion und ca. 30° horizontaler Adduktion. Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk, in dem Bewegungen um drei Hauptachsen möglich sind.



Krankheitsbild: Impingement-Syndrom


Wörtlich bedeutet „Impingement“ Zusammenstoß. Medizinisch wird damit eine spezifische Enge zwischen dem Oberarmkopf (Caput humeri), den Sehnenansätzen am Oberarmkopf (Rotatorenmanschette) und dem Schulterdach (Acromion) bezeichnet. Durch eine chronische Schleimbeutelentzündung, eine Überlastung der Bandstrukturen, eine Supraspinatussehnen-Entzündung, Verschleiß des Art. Acromioclavikularis(Schulterdach/Schlüsselbein) werden Sehnenansätze (Rotatorenmanschette) am Oberarmkopf gereizt.



Subjektive Beschwerden:


Schmerzen im Bereich der Schulter, besonders bei Elevation und Innenrotation Nächtliche Schmerzen im Liegen auf der betroffenen Schulter Druckschmerzhaftigkeit über dem Tuberculum majus



Klinischer Befund:


Subakromiale Provokationsschmerzen bei aktiver oder passiver Abduktion zwischen 60° und 120°



Funktionsuntersuchung:


Subakromialer „Painful arc“. Ein „Painful arc“ bezeichnet einen schmerzhaften Bewegungsabschnitt bei einer passiv oder aktiv ausgeführten Abduktion, welche schmerzhaft beginnt und beendet wird.


  • Ein Subakromialer „Painful arc“-Schmerz tritt zwischen 60° und 120° auf.
  • Impingement-Test nach Neer. Der gestreckte, innenrotierte und adduzierte Arm wird passiv ruckartig flektiert.
  • Eine Elevation des Armes führt zu einer Kompression der Rotatorenmanschette und der Bursa (Schleimbeutel) am vorderen unteren Acromionrand.
  • Impingement-Test nach Jobe. Der rechtwinklig abduzierte Arm wird bei 90° flektiertem Ellenbogengelenk innenrotiert bei gleichzeitiger Annährung des Oberarmes in der Frontalebene.

Es ist wichtig, durch ein entsprechendes Muskeltraining relativ mehr Raum (Minimalmaß: 10 mm) unter dem Schulterdach zu schaffen die Rotatorenmanschetten-Muskulatur zu kräftigen den M. deltoideus zu trainieren.

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