Funktionelles Training und Therapie am Kabelzug: Das Knie

Funktionelles Training und Therapie am Kabelzug: Das Knie

Trainingstherapie bei Instabilität des Kniegelenks


Das Kniegelenk ist das mittlere Gelenk der unteren Extremität, in dem die beiden längsten und stärksten Röhrenknochen des menschlichen Körpers, Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia (Schienbein), mit der Patella (Kniescheibe) zusammen laufen. Das Kniegelenk setzt sich aus folgenden Gelenken zusammen:


  • Articulatio femoro-tibialis

  • Articulatio femoro-patellaris

  • Meniskofemurgelenk

  • Meniskotibiagelenk


Articulatio femoro-tibialis und Articulatio femoro-patellaris bilden nicht nur morphologisch, sondern auch funktionell eine Einheit. Mechanisch gesehen ist das Kniegelenk ein Dreh- Scharniergelenk, in dem Bewegungen um zwei Achsen möglich sind.




1. Frontale Achse


Extension – Die passive Streckung beträgt ca. 10° und eine aktive Streckung geht selten über die Neutralstellung.
Muskeln: M. quadriceps femoris (M. Rectus femoris, Mm. Vastus medialis-, lateralis- und intermedius femoris) und M. tensor fasciae latae.


Flexion – Die passive Beugung erreicht eine Amplitude von 160° und die aktive beträgt 120°–140°.
Muskeln: M. semimembranosus, M. semitendinosus, M. biceps femoris, M. gracilis, M. sartorius, M. popliteus, M. plantaris.




2. Längsachse


Das Maß der Rotation ist vom Grad der Beugung im Kniegelenk abhängig.

Innenrotation – Die Innenrotation bringt die Fußspitze nach innen (30°–35°).
Muskeln: M. semimembranosus, M. semitendinosus, M. popliteus, M. sartorius, M. gracilis.

Außenrotation – Die Außenrotation lässt die Fußspitze nach außen wandern (40°–60°).
Muskeln: M. biceps femoris, M. tensor fasciae latae.




Instabilität des Kniegelenks


Krankheitsbild: Kniegelenkinstabilität
Mechanisch betrachtet ist das Kniegelenk ein Kompromiss zwischen zwei konträren Forderungen:



  1. In Streckstellung muss es stabil sein, um der Beanspruchung standzuhalten, die aus der Last des Teilkörpergewichtes und den Band- und Muskelkräften resultiert.

  2. Ab einem bestimmten Beugungsgrad muss es gut beweglich sein, um dem Fuß eine bei unebener Unterstützungsfläche optimale Stellung geben zu können. Der dualen Anforderung nach Stabilität und Mobilität wird die Struktur dieses wichtigen Gelenks durch eine komplizierte Interaktion von Bändern, Gelenkkapsel, Gelenkknorpel, Sehnen und Muskulatur gerecht. Diese Interaktion kann durch Schädigung jeweils nur eines, mehrerer oder aller Bausteine gestört werden.


Bei einer Kniegelenkinstabilität handelt es sich um eine Instabilität, bedingt durch eine Dysfunktion der aktiven und passiven anatomischen Strukturen (in Folge einer alten Knieverletzung) und durch den Wegfall der Propriozeptoren. Eine Kniegelenkinstabilität kann in einer oder mehreren Bewegungsrichtungen auftreten:



  1. Einfache Instabilität (mediale, laterale, posteriore oder anteriore Instabilität).

  2. Komplexe Instabilität (anterolaterale-anteromediale, anterolaterale-posterolaterale, anteromediale-posteromediale).

  3. Rotationsinstabilitäten (anteromediale, anterolaterale, posterolaterale, posteromediale).




Training & Therapie


Es besteht ein komplexes Ineinandergreifen von Muskel-, Sehnen-, Kapsel- und Bandfunktionen sowie propriozeptiven Rezeptoren, die die Funktionalität und die Kniestabilität beeinflussen. (Bilder zu den Übungen mit Seilzug / Kabelzug finden Sie in unserer Galerie links oben)


Zur Stabilisation des Kniegelenkes ist eine Verbesserung von Muskelkraft, Koordination und Propriozeptoren erforderlich. Die Stabilisatoren des Kniegelenkes werden in vier Funktionseinheiten eingeteilt: mediale, laterale, dorsale und ventrale Strukturen.


Haki Kadria – Dipl. Sportlehrer, ist Cheftrainer und Gesamtkoordinatorim renommierten Fitness Park Pfitzenmeier Mannheim. Er hat Zusatzausbildungen in MTT (ZVK) und geräteunterstützterKrankengymnastik (MFW), ist Trainer für Präventiven Gesundheitssport (DGSP) und zertifizierter Personal Trainer (BDPT e.V.). Außerdem ist er Rückenschulleiter (DAVID & Dr. Wolff Wirbelsäulenkonzept), Physiotrainer (MFW), DTB-Trainer Osteoporose-Prävention und Lauf- & Marathon Coach. Seit vielen Jahren ist er Ausbilder und Presenter des europäischen IFAA-Referententeams.



Kontakt: Haki Kadria und Ifaa

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