Animateure - Clown oder Dienstleister?

Animateure - Clown oder Dienstleister?

Bild von Hanne Hasu auf Pixabay

"Morgens schläft er, mittags spielt er den Pausenclown und Abends den Schürzenjäger." So oder so ähnlich äußern sich viele Urlauber über ihre Animateure, die hierzulande ein wenig seriöses Image haben. Die Tätigkeit des Animateurs geht aber dabei weit über Hände schütteln und Spiele veranstalten hinaus. Animation ist eine Form der professionellen Dienstleistung am Touristen. Wer als Animateur arbeitet ist Repräsentant des Reiseunternehmens, bei dem er angestellt ist und zu einem erheblichen Teil für die Zufriedenheit der Gäste verantwortlich.



Eingangsvoraussetzungen müssen erfüllt sein


Wer als Animateurin bzw. Animateur im Sport- oder Fitnessbereich arbeiten will, benötigt dafür die gleiche Qualifikation wie ein Kollege im heimischen Fitness-Club. Im Aerobic/Tanz-Bereich wird von den meisten Arbeitgebern eineB-Lizenz bzw. eine Gynmastiklehrerausbildung vorausgesetzt und wer sich für Sportanimation interessiert, sollte über Trainerscheine insbesondere im Bereich Wassersport oder Inlineskating verfügen. Ein angefangenes oder sogar abgeschlossenes Sportstudium ist zwar nicht Pflicht, aber durchaus wünschenswert. Der typische Sportanimateur ist demnach zwischen 20 und 35 Jahre alt und beherrscht alle Ballsportarten. Neben Deutsch und Englisch sind weitere europäische Fremdsprachen immer von Vorteil. Ein sportliches Aussehen und gepflegtes Erscheinungsbild verstehen sich von selbst.



Der Tag besteht aus Arbeit und Schlafen


Es liegt auf der Hand, dass die 35-Stunden Woche und geregelte Arbeitszeiten für einen Animateur Fremdworte sind. Der Tag beginnt um 9:00 Uhr mit Frühstück und Teamsitzung und endet nicht selten nach 24:00 Uhr. Die Sportanimateure organisieren das komplette Sportprogramm und stehen durchgehend als Ansprechpartner für Urlauber zur Verfügung. Gäste begrüßen, Fußballturnier, danach zum Beach-Volleyball und schnell wieder umziehen. Dazwischen bleibt ein wenig Zeit für Mittag- und Abendessen. Die Woche besteht aus sechs Arbeitstagen. Die meisten Animateure halten sich an ihrem freien Tag außerhalb der Clubanlage auf, da sie innerhalb der Hotelanlage wohl kaum eine ruhige Minute finden würden. Während der sechsmonatigen Saison bleibt ihnen ohnehin sehr wenig Zeit zum Abschalten. Wer nicht unter festem Vertrag steht, sondern als Freelancer oder Praktikant arbeitet, kann auch für kürzere Zeiträume von sechs bis acht Wochen einsteigen.



Wie sind die Karrierechancen als Animateur?


Wer mehrere Jahre Erfahrung in der Arbeit als Animateur aufweisen kann, hat die Chance, auf der Karriereleiter nach oben zu steigen. Über leitender Animateur und Teamleiter kann man es bis zum Teamtrainer bringen und in die Ausbildung neuer Animateure eingebunden werden. Es gibt bisweilen sogar eigene Workshops zur Aus- und Weiterbildung von Animateuren. Das Gehalt eines Einsteigers mit Qualifikation ist zwar mit etwa 1300 DM nicht gerade üppig, Flug und Logis sind dafür aber gratis. Eine monatliche Getränkepauschale ist ebenfalls üblich und die Beiträge zur Sozialversicherung trägt in der Regel auch der Arbeitgeber. Wer es bis zum Chefanimateur schafft, kann durchaus das doppelte und mehr verdienen, hat aber auch die entsprechenden Führungsaufgaben und die damit verbundene Verantwortung.



Wo kann ich mich bewerben?


Deutschlandweit arbeiten jährlich circa 10000 junge Männer und Frauen als Animateure. Als potentielle Arbeitgeber kommen Reiseunternehmen wie ITS Reisen, Alltours oder Club Med in Frage. Wertvolle Informationen zum Berufsbild des Animateurs bietet die Internet-Seite http://www.animateure.de. Interessierte können sich dort online bewerben oder Adressen von relevanten Reiseveranstaltern anfordern.

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