Fettzellen haben ein Gedächtnis???

Perschke

New member
Man legte mir heute einen Artikel aus einer Illustrierten hin. Darin stand, dass Fettzellen ein Gedächtnis haben.

Hier das Zitat:

Einmal dick - immer dick?
Eine britische Studie belegt: Fast 50 Prozent aller Diätversuche enden mit dem Jojo-Effekt. Erklärung der Forscher: Überflüssige Kilos kann der Körper zwar verlieren
-vergessen wird er sie so schnell nicht. Denn Fettzellen haben ein Gedächtnis - darin werden Informationen bis zu sechs Jahre gespeichert Folge: Nach dem Hungerstress füllen Fettzellen ihre Depots gnadenlos wieder auf- bis zum 100-Fachen ihrer Größe. Sind Abnehmprogramme also unsinnig? „Werden Pfunde nur durch reines Kaloriensparen verloren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Ausgangsgewicht nicht nur erreicht, sondern überschritten wird", erklärt der Ernährungswissenschaftler
Dr. Hermann Korte. Die gute Nachricht: Mit eiserner Disziplin kann man das Ge-
dächtnis der Fettzellen löschen. Dafür sind zwei Faktoren entscheidend:
1. konsequente Ernährungsumstellung und
2. regelmäßige Bewegung (mind. 3-mal pro Woche Ausdauersport). Nur dann lie-
gen die Erfolgsquoten bei-90 Prozent.

Zitat Ende.

Wer kennt diese angeblich britische Studie?

Was ist tatsächlich dran an diesem Artikel (mindestens, dass eine konsequente Ernährungsumstellung und Sport zum dauerhaften Erfolg führt)?

Gruß
Perschke (Der sich Sorgen um das Gedächnis seiner Fettzellen macht. Wie viel wissen die schon über mich?)
 
Was genau der "JoJo-Effekt" ist

lieber Perschke,

und wie die Reduzierung von zuvor gespeichertem Körperfett wirklich "funktioniert", haben wir doch hier schon ausgiebig dargelegt!!
Der gute Dr. Korte scheint aber davon wenig zu wissen,/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif weil er vielleicht zu "BB-lastig" ist??

Gruß Rainer
 
Illustriertenartikel *zurdeckeguck*

Typisch und nervig, daß immer nur ganz vage von sowas wie "einer britischen Studie" die Rede ist. Ich erwarte ja jetzt keine Literaturreferenz wie in einem wissenschaftlichen Paper. Aber wenigstens für "wie die Forscher X und Y in einer Studie" oder für "wie in der in <journal> 2004 erschienenen Studie" sollte doch Platz sein.

Den ersten Satz glaube ich von der Richtung her. Wobei ich den Prozentsatz noch überraschend niedrig finde. Die meisten "Diätversuche" sind auf kurzfristige Erreichung eines Gewichtszieles angelegt und lassen den "Diätenden" anschließend allein. Die Folgen sind absehbar. Eigentlich erstaunlich, daß solche Illu-Artikel letztlich bei vernünftigen Ratschlägen rauskommen. Eine dauerhafte(!) Ernährungsumstellung, vorteilhafterweise in Verbindung mit Bewegung, ist IMO der einzige Weg, sein Gewicht dauerhaft zu kontrollieren. (Wer keine "Gewichtsprobleme" hat, macht schon irgendwas davon automatisch richtig.)

Bei dem Rest des Artikels weiß ich nicht, ob die zu Wort kommenden oder ob der Illustriertenschreiber das verzapft hat.

Gruß,
Frank

(Dessen Fettzellen bis jetzt an Amnesie zu leiden scheinen, ob das therapierbar ist? Allerdings habe ich eine sehr gute Erinnerung daran, wie es war, Übergewicht zu haben. Been there, done that, got the XL-T-Shirt. Muß ich nicht nochmal haben.)
 
nicht wirklich

ihr "auffüllen" bedarf einer positiven energiebilanz. besteht keine solche, gibt es kein "fettzellen-gedächtnis" und somit auch keinen "jojo"-effekt als quasi unausbleibliches schicksal.
auch die bedeutung körperlicher aktivität für das "halten" des gewichts (genauer: des körperfettanteils) ist keine neue erkenntnis.
rainer hat recht - langsam nervt dieses thema.

gruß, kurt

p.s.: du kannst in "medline" selbst nach dem paper suchen.
 
an XL-T-shirt doesn't mean you're fat

auch meine t-shirts sind XL (und ich bin alles andere als ein "schrank":winke: - sonst würde ich XXL brauchen:winke:)
ansonst ist deinen aussagen nichts mehr hinzuzufügen. viele studien sind zu kurzfristig angelegt. und dass papers oft von journalisten nachträglich "interpretiert" werden, ist nichts neues.
dass 50% der übergewichtigen nach einer abspeck-"kur" wieder übergewichtig werden, ist alles andere als eine neue erkenntnis (wobei 50% eh noch niedrig angesetzt sind). das wieder-aufspecken ist aber nicht durch ein fettzellen-"gedächtnis" bedingt, sondern durch einen rückfall in alte ernährungsgewohnheiten, meist verbunden mit fehlender oder nicht ausreichender körperlicher aktivität. es ist längst eine erkenntnis (und somit durch wissenschaftiche studien belegt), dass nur der sein gewicht halten kann, der körperlich aktiv ist. mit diät allein funktioniert es langfristig nicht.
wir haben erst unlängst (wieder einmal) darüber diskutiert, ich darf auf ossos posting mit einem link zu einem artikel, den er auf "gesuender-abnehmen.com" verfasst hat, verweisen.

gruß, kurt
 
"BB-lastig" ist er in diesem fall nicht...

...sonst würde wohl kaum nur ans ausdauertraining denken. und das wundert mich etwas, denn dass dr.hermann korte ein vernünftiger mensch ist, zeigt die tatsache, dass ich einen seiner artikel (mit dem titel "sport und fettverbrennung") auf meiner homepage zitiere, und zwar am ende meines artikels "fettverbrennung im sport..." (-> http://www.k3k.de/Ernaehrung/Fett/fett.html), in welchem er die bedeutung des krafttrainings zur körperfettreduktion betont.

gruß, kurt
 
Re: "BB-lastig" ist er in diesem fall nicht...

Folgt man deinem Link, dann erhält man folgende Meldung:

Sport und Fettverbrennung von Dr. Hermann Korte!

Uns liegen einige interessante neue Studien zum Thema vor.

Hier finden Sie in Kürze die überarbeitete 2003-Version, in die die neuesten Daten eingehen.

IN VORBEREITUNG!


Was gibt es da an neuen interessanten Studien? Kannst du uns schon mal etwas verraten?

Gruß
Perschke
 
kann ich nicht

aber du kannst ja selbst mal in "pubmed" suchen:winke: (die URL kennst du ja bereits)

gruß, kurt (der der meinung ist, dass es nicht notwendig sei, das rad neu zu erfinden)
 
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