Erklärung
hallo hans-peter,
ich habe den OGTT (oraler glucosetoleranz-test) hier schon erklärt (siehe "OGTT"). man bekommt 75g glucose zu trinken (in wasser aufgelöst) und dann wird der BZ nach 60 und 120 min gemessen. das, was siggi beschreibt hat mit dem in der praxis etablierten OGTT nichts zu tun (man bestimmt nicht 7 BZ-werte), weil für die diagnostische evaluierung (gestörte glucosetoleranz oder nicht) nur der 1- und 2-stundenwert herangezogen werden.
den entscheidenden denkfehler, den siggi macht, ist der, den zucker- vom fettstoffwechsel zu trennen. er scheint nicht zu wissen, dass beide "schienen" immer parallel ablaufen, und nicht durch bestimmte kostformen voneinander getrennt werden können. er hat offensichtlich noch nie etwas von acetyl-coenzym A gehört, dem knotenpunkt des intermediärstoffwechsels. weiters überträgt er den pathologischen zustand der insulinresistenz auf den gesunden stoffwechsel (diesen fehler macht auch nicolai worm).
im übrigen habe ich noch nie eine "KH-reiche" kost empfohlen, sondern immer nur eine ausgewogene mischkost. der KH-anteil der nahrung soll sich v.a. nach dem ausmaß und der intensität der sportlichen aktivität richten.
fest steht jedenfalls, und das ist unumstößlich, dass es allein die energiebilanz ist, die über das "schicksal" unseres körperfettanteils entscheidet und dass mit einer reduktion von nahrungsfetten (tierische fette) am effizientesten kalorien eingespart werden können, was eine negative energiebilanz leichter realisieren lässt. das argument vom höheren sättigungsgrad fettreicher kost ist nicht stichhaltig, den höchsten sättigungsgrad haben (und das ist ausreichend belegt) die komplexen kohlenhydrate, v.a. in kombination mit proteinen.
und dass ein sportlich aktiver mensch ohne kohlenhydrat-betonte kost nicht sehr leistungsfähig sein kann, sollte jedem einleuchten. das trifft nicht nur auf die ausdauer-, sondern auch auf die kraftsportler zu. einerseits müssen die muskulären glykogenspeicher als energiequelle immer wieder aufgefüllt werden und zweitens hat die glucose für die muskelhypertrophie eine mindestens so große bedeutung wie die aminosäuren.
gruß, kurt