Artikel: Fettverbrennung - Fettabbau

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Re: Dierk wechselt eine Ebene höher...

So mal sehen, was ich da jetzt an Diskussionspunkten rausfischen kann:

„ich kann wirklich nicht nachvollziehen wieso Kurt und Du meinen mir würden Grundlagen in Energieerhaltung, Thermodynamik, Physiologie und Pathologie des Stoffwechsels fehlen.“

Einige Deiner Fragen würden sich von selbst erübrigen, wenn Du Dir die Grundlagen des Stoffwechsels angeeignet hättest.

„Du kannst das „Intuition" nennen. Es stimmt, dass ich einen gewissen Hang zur „Intuition" habe - ich sehe lieber den Wald als ganzes anstatt vieler einzelner Blätter“

Ja, da haben wir unterschiedliche Herangehensweise. Natürlich müssen Studien interpretiert werden. Doch darf ich dabei nicht die bisherigen Erkenntnisse außer Acht lassen.

"Der Körper tut sich nämlich relativ schwer mit dem Verbrennen von Nahrungsfetten (einige werden mir da sicher beipflichten)."

Ok, dann probier ich es noch einmal: Die muskuläre Energiebereitstellung im Sinne der Resynthese von ATP kann über mehrere Stoffwechselwege erfolgen. Die Qualität der Resynthese, d.h. die anteilige Substratverwertung wird primär durch die Energieflussrate bestimmt, d´accord?
Je niedriger der aktuelle Energiebedarf pro Zeiteinheit ist, um so höher ist der Anteil der FFS im Blut an der Energiebereitstellung. Bei zunehmender Intensität der Aktivität werden nach und nach Fettsäuren aus dem Muskel, bzw. Kohlenhyrate zur Energiebereitstellung herangezogen. Wo der Falschenhals der Fettverbrennung bei höheren Energieflussraten genau liegt, weiß ich nicht. Das weiß derzeit keiner so genau. By the way: Dass es nicht das Carnitin ist, wissen wir ziemlich genau.
In körperlicher Ruhe wird die Resynthese von ATP fast ausschließlich durch FFS bewerkstelligt. Diese FFS lungern im Blut herum und stammen ursprünglich aus dem Nahrungsfett direkt oder aus dem Depotfett im viszeralen Fettgewebe und dem subcutanen Fett. Bis dahin wirst Du mir sicher nicht widersprechen.
Erlaubst Du mir jetzt, die Aussage „Der Körper tut sich nämlich relativ schwer mit dem Verbrennen von Nahrungsfetten“ als Quatsch zu bezeichnen. Unabhängig davon hat das Verbrennen der FFS nichts mit der Lipolyse zu tun, aber das ist ja ein alter Hut in unserer Diskussion.

„Was hier passiert ist dass eine längere Argumentationskette von mir ganz einfach mit den Worten „das ist definitiv falsch" und „im Gegenteil" zunichte zumachen,“

Ich hab die Argumentation oben nachgeliefert.

"(Gleichgewicht soll heißen: alles was ich an Nahrungsfett aufnehme wird im Mittel auch wieder verbrannt, es kommt zu keiner Netto-Fettspeicherung)"

Demnach müsste das gesamte aufgenommene Nahrungsfett im Blut verfügbar bleiben und nur darauf warten, aufgebraucht zu werden. Der große Teil wandert nach dem Essen in die Fettzellen und wird dort bei Bedarf via Lipolyse mobilisiert. Die Fettbilanz als solches bringt Dich nicht weiter, weil sie die Gesamtenergie nicht berücksichtigt. Überschüssige Proteine und Kohlenhydrate werden bei erschöpfter Speicherkapazität ebenfalls zu Fett umgebaut, denn das ist die einzige Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern. Es ist egal, ob ich zehn Gramm oder hundert Gramm Fett pro Tag esse. Entscheidend ist die Summe aller Makronährstoffe. Und genau da sind wir bei der Energiebilanz.
Ganz wichtig: Die Energiebilanz ist natürlich eine sehr grundlegende physikalische Erklärung. Wenn Du daran rüttelst, dann musst Du mit den Grundlagen der Physik in den Ring steigen.
Du hast aber in einem völlig Recht: Die Energiebilanz ist keine Methode. Ich werde natürlich keinem adipösen Menschen raten:“ Es ist egal, was Du futterst. Wenn Du ordentlich Fritten und Bier intus hast, dann lass halt das Gemüse weg.“
Natürlich trägt das Einsparen von Fetten, das Essen von mageren Eiweißlieferanten sowie der Verzehr von Mineral- und Vitaminlieferanten zu einer nährstoffdichten und gleichzeitig hypokalorischen Ernährung bei. Der Grund des Abnehmens ist aber nicht der, dass die Eiweiße auf wundersame Weise schlank machen, sondern der, dass die Energiebilanz negativ gewesen ist. Auch die „Futterverwertung“ lässt sich ganz einfach in das Modell einbringen. Gehen wir einmal vom Gesunden aus: Der Unterschied der Nettoenergiegewinnung aus der Nahrung ist interindividuell nicht so hoch, wie immer behauptet wird. Und selbst wenn dies so wäre, konterkariere dieser Unterschied nicht die Energiebilanz.
Kalorien zählen: Der physiologische Brennwert kann in der Tat nur mit einer gewissen Ungenauigkeit angegeben werden. Selbst der physikalische Brennwert lässt sich nicht von einem Schnitzel auf das nächste übertragen. Kalorien zählen kann demnach niemals eine Abnehmmethode sein. Dennoch muss festgehalten werden: Wenn ich über einen Zeitraum an Körperfett verliere, dann war in dieser Zeit die Kalorienaufnahme definitiv geringer als der Kalorienverbrauch, auch wenn ich es messmethodisch nicht genau quantifizieren kann.

„Ich weiß, ihr werdet gleich wieder mit der „Energiebilanz" kontern. Habt ihr eigentlich schon einmal nachgedacht was dieser Begriff bedeutet, „Energiebilanz"? Energiebilanz als Begriff ist nichts reeles, es ist ein Abstraktum. Da hilft auch kein Kalorienzählen. Wenn man mehr Energie „oben reinsteckt" - ja ich meine in den Mund - dann heißt es noch lange nicht das das alles auch resorbiert wird. Habt ihr schon mal was von guten und schlechten Futterverwertern gehört? Ein guter Teil der Nahrung (und damit der Energie, soviel zu eurer „Bilanz") wird ÜBERHAUPT NICHT RESORBIERT. Wieviel resorbiert wird hängt von vielen Parametern ab: z.B. Wassergehalt, Menge der Ballaststoffe, Darmtransitzeit (eine große Rolle hat hierbei die Nahrungszusammensetzung: Proteine verlangsamen die Transitzeit, Fette ebenfalls, Ballaststoffe und Kohlenhydrate beschleunigen sie), Bakterienzusammensetzung, chron. Hunger, Tageszeit usw usw. Es ist unmöglich vorherzusagen wieviel genau von der Energie auch im Körper ankommt. Um die Wirkung eines Krabenschalmehls auf die Fettresorption zu prüfen hat man z.B. einen Versuch mit einem Fettbolus gemacht: Über 90 % des Fettes wurde in beiden Versuchsgruppen unverändert wieder ausgeschieden... Ich habe bei mir zum Beispiel festgestellt, auch wenn ich das doppelte esse in großen Portionen esse nehme ich nicht unbedingt zu: Die Darmtransitzeit verkürzt sich, die Stuhlfrequenz und -menge nimmt stark zu aber sonst passiert erstmal GAR NICHTS. Zumindest nicht bei mir wenn ich in meinen „Sollgewicht" bin und normal Sport mache. Nur ist mir leider mein Sollgewicht (das etwas zwischen meinem Ideal- und meinem Normalgewicht liegt) zu hoch:“

Das mit der Futterverwertung hab ich ja oben erklärt. Wie definierst Du Sollgewicht?

„ich habe mir den Abstract angeguckt. Sie betont in erster Linie die Nahrungszusammensetzung, nicht die Energiebilanz.“

Ja, ich weiß. War eine Ergänzung – quasi off topic.;-)

„When diet composition is isoenergetically switched from low to high fat, fat oxidation only slowly increases, resulting in positive fat balances on the short term. Together with a diminished fat oxidation capacity in pre-obese subjects, high-fat diets can therefore be considered to be fattening." Die Nahrungszusammensetzung spielt eben DOCH eine Rolle (und die Energiebilanz war ja hier „isoenergetic"!!!

Da ist Dir ein malheur passiert. Lies mal die gesamte Studie durch. Isoenergetic bezieht sicht nicht auf die Energiebilanz. Vielmehr sollte untersucht werden, ob bei konstanter Energieaufnahme allein die anteilige Verschiebung hin zum Fett eine erhöhte Fettoxidation bewirkt. Das wurde im Zusammenhang mit UCP´s diskutiert. In dem Paper wurde das aber kritisch gesehen. Die Studie hat also gar nichts mit dem zu tun, was Du propagiert hast.

Ok, jetzt kommst Du wieder,
gruß
Thomas




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vielmehr stolpert Dierk ins Ziel

hallo dierk,
ich nehme wieder ad hoc zu deinen aussagen stellung.

=>>KURT: hallo dierk!
erstens: danke für die URL von "medline", diese stellt seit vielen jahren meine hauptinformationsquelle dar,
wenn es um wissenschaftliche primärliteratur geht.
zweitens: studien, die z.t. 20 jahre alt sind, repräsentieren nicht den "state of the art".

=>>KOMMENTAR: da bin ich doch sehr anderer Meinung! Nur weil eine Studie etwas älter ist muss sie nicht gleich falsch oder überholt sein. Das ist meiner Meinung nach eine ziemlich „versnobbte" Einstellung. Du hast aber natürlich Recht wenn die alte Studie Methoden benutzt hat die sich später als ungeeignet herausgestellt haben. Um das ausschließen zu können muß man schauen ob sich die Methodik in der Zwischenzeit als für den jeweiligen Zweck überholt herausgestellt hat. Wer dazu zu faul ist liest nur neueste Studien. Aber gerade die neuesten Studien sind mehr ein Herumtappen im Unbekannten als Wissenschaft - eben weil sie oft Methoden benutzen die erst vor kurzem validitiert wurden und die sich erst im Lauf der Jahre bewähren müssen.... Ich kenne jedenfalls prima Studien (zur Arbeitsmedizin, Bereich Ergometrie, sehr physikalisch) aus den dreißiger Jahren die heute noch Gültigkeit haben - wenn ich so einen alten Schmöker rausziehe werde ich immer belächelt - da sich im Bereich der klassischen Physik seither kaum was geändert hat.

kurt: diese aussagen zeigen deinen unreifen, um nicht zu sagen, naiven umgang mit wissenschaftlicher primärliteratur auf. meine einstellung diesbezüglich ist sicherlich nicht "versnobt", ich gehe aber im gegensatz zu dir mit der zeit und halte mich an den "state of the art" und nicht an erkenntnisse aus dem letzten jahrtausend.
deine aussage "Wer dazu zu faul ist liest nur neueste Studien. Aber gerade die neuesten Studien sind mehr ein Herumtappen im Unbekannten als Wissenschaft..." ist jedenfalls bezeichnend und vermag bei jemandem, der wissenschaftlich arbeitet bzw. einen wissenschaftstheoretischen background hat, bestenfalls ein schmuzeln auszulösen - sicherlich jedoch keine grundsatzdiskussion auf dieser basis. übrigens - es heißt "validiert" (von validieren), nicht "validitiert".

KURT aber - keine angst - ich kenne auch die von dir zitierten ;-)). und noch weniger vermögen mich tierexperimentelle studie an ratten zu beeindrucken. wie groß deren übertragbarkeit auf den menschen ist, weiß du (bzw. offensichtlich nicht).

>>KOMMENTAR: ich habe mir schon gedacht dass Du sowas sagen würdest - und hast auch teilweise Recht. Trotzdem kann man gerade an Ratten sehr viel mehr testen als am Menschen.

kurt: das ändert nichts an der tatsache, dass tierexperimentelle studien lediglich dazu dienen, eine hypothese weiter zu verfolgen und evtl. zu erhärten. sie dürfen jedoch nie 1:1 auf den menschen übertragen werden! zum thema "rattenstudien" habe ich übrigen auch schon gepostet...

KURT: abgesehen davon - wer heute immer noch an den nutzen einer carnitin-supplementation für die betaoxidation glaubt, ist ein träumer (siehe mein artikel "carnitin im sport: die wahrheit" auf meiner homepage)

>>KOMMENTAR: Hast Du meinen Text nicht richtig gelesen? Ich weiß, dass Carnitin vermutlich nicht bis in die Mitochondrien transportiert wird. Das Thema meines Textes war ein anderes. Im übrigen war DIESER TEXT nicht ernst gemeint: es reicht aus ihn genauer zu lesen um festzustellen wo es klemmt. „Fatty acid dumping" kann nicht funktionieren denn man müßte Carnitin wohl kiloweise futtern bloß um ein paar Gramm Spaltprodukte in den Urin zu befördern.

kurt: du weißt, worum es bei der bewerbung einer carnitin-supplementation geht, nämlich um seine angebliche wirkung als "fatburner". aber abgesehen davon, dass eine carnitinsupplementation nur den plasmaspiegel erhöht und anschließend einen "teuren urin" erzeugt, stellt die verfügbarkeit ohnehin nicht den geschwindigkeitsbestimmenden schritt der fettverbrennung dar (siehe mein plakatives beispiel in meinem artikel).

KURT: drittens: einige aussagen deinerseits sind durchaus korrekt, aber es fehlt dir der überblick, das verständnis der zusammenhänge. allein die tatsache, dass du behauptest, eine reduktion von körperfett wäre auch bei
positiver energiebilanz möglich, zeigt dein mangelhaftes verständnis des intermediärstoffwechsels und der
thermodynamik auf. lies mal mein posting WAS IST DIE ENERGIEBILANZ, dann weißt du, dass muskelaufbau
natürlich in die energiebilanz eingeht und nicht durch "energieüberschuss" bewerkstelligt werden kann. ein
energie"überschuss" kann nur in form von fett gespeichert werden.

=>>KOMMENTAR: Ein Energie"überschuß" kann NICHT NUR in Form von Fett (einer Energieform) gespeichert werden, er kann ebenfalls in anderen Energieformen gespeichert werden, z.B. im Aufbau von Glykogen, oder im Aufbau von Strukturprotein, oder im Aufbau von Muskelprotein, oder ganz trivial kurzzeitig in Form einer Erhöhung des zirkulierenden Blutzuckers. Besonders bei proteinreicher Nahrung wird ein Aufbau von Muskelprotein bei entsprechenden stimulierenden Trainingsreizen und Energie"überschuß" erleichtert. Dabei wirkt Insulin anabol. Besonders geeignete Trainingsreize sind isometrisches Krafttraining in kurzen 80% Maximalkraftserien von nur 2-4 Sekunden Dauer, also eine Trainingsform in der KEINE physikalische Arbeit (wohl aber ein bißchen chemische Arbeit) geleistet wird.

kurt: du hast die energiebilanz immer noch nicht verstanden! dabei hab ich dich doch auf ein älteres posting von mir verwiesen (du zitierst es sogar unten). jeder syntheseschritt im intermediärstoffwechsel geht in die energiebilanz ein! demnach auch die glykogensynthese, eine proteinneusynthese usw... und natürlich auch eine de novo-lipogenese im fettgewebe! damit wird die e-bilanz "ausgeglichen". eine andere möglichkeit des bilanzausgleiches bei "überschüssiger" energie gibt es nun mal nicht.
lies doch mal in einem physik-lehrbuch über den 2. hauptsatz der wärmelehre nach!
dass eine intensive isometrische muskelkontraktion keine physikalische arbeit sein soll, sondern "nur ein bisschen chemische", meinst du nicht im ernst, oder?!

Was den Begriff der Energiebilanz angeht zitiere ich Dein Posting (damit Du weißt auf was ich mich beziehe):
„man versteht darunter die differenz zwischen energiezufuhr (nahrung) und energieverbrauch (siehe meinen
artikel "der energieumsatz"). mit dem theoretischen physikalischen brennwert des körpers hat die energiebilanz nichts zu tun! positive energiebilanz (energiezufuhr grösser als -verbrauch bzw. energieverbrauch kleiner als -zufuhr) bedeutet, dass "überschüssige" energie anfällt, also energie, die nicht im intermediärstoffwechsel verbraucht wurde (darunter fallen auch syntheseprozesse wie z.b. muskelhypertrophie). also bleibt dem organismus nichts anderes übrig, als diesen überflüssigen energieüberschuss, der sich nicht in luft auflösen kann, zu speichern - und das geht nur in form von fett. negative energiebilanz bedeutet ein "energiedefizit" (energiezufuhr geringer als -verbrauch bzw. energieverbrauch grösser als -zufuhr), das der organismus, der ja seinen energiebedarf decken muss, durch energiemobilisation (ATP) aus dem fettgewebe (unserem klassischen energiespeicher) kompensiert (stichwort "fettabbau"). bei ausgeglichener energiebilanz halten sich energieverbrauch und -zufuhr die waage und somit bleibt auch der körperfettanteil konstant. nochmals: jeder stoffwechselschritt, jeder syntheseschritt geht in die energiebilanz als energieverbrauchender prozess ein (somit auch der muskelaufbau). durch training erhöht sich der energieverbrauch und damit -bedarf: während der trainingseinheit durch die muskelarbeit, in der nachfolgenden superkompensationsphase durch die trainingsinduzierten syntheseprozesse. damit ist auch der sog. "nachbrenneffekt" eingeschlossen. diesem mehrbedarf an energie muss man rechnung tragen, wenn man die energiebilanz zieht. ich hoffe, ich habe licht ins dunkel gebracht und wünsche allen eine gute nacht!
kurt (gelegentlich mit dichterischer ader :))."

>>KOMMENTAR HIERZU:
1. Du sprichst hier ausdrücklich von „Differenz zwischen energiezufuhr(nahrung) und energieverbrauch", ohne jedoch Näheres zu präzisieren. Ich gehe daher davon aus dass Du, was die Energiezufuhr bei der Nahrung betrifft, bei der (veralteten) Energieeinheit „Kalorien" (welche ja einen Wert darstellen soll für die in der Nahrung enthaltene Energie) nicht an den physikalischen, sondern an den biologischen Brennwert denkst. Der biologische Wert wie man ihn auf manchen Kalorientabellen gedruckt finden kann ist jedoch nur eine Schätzung, genauso wie die Bioverfügbarkeit eines Medikaments statistisch gesehen eine Schätzung ist. Letztlich ist sie doch individuell verschieden und von vielen weiteren Faktoren abhängig. Der Wert auf der Kalorientabelle jedenfalls kann mal über und mal unter dem wahren Wert liegen. (Eine Tafel Schokolade habe z.B. einen Energiegehalt von 550 kcal im Kaloriemeter, biologisch verwertbar sind aber nur ca. 400 kcal, und das über mehrere Individuen gemittelt, der Rest von 150 kcal geht IM MITTEL verloren - jemand mit Zöliakie oder Darm-Teilresektion nimmt nicht einmal die 400 kcal auf....

kurt: bei der differenz zwischen energiezufuhr und energieverbrauch gibt es nichts näheres zu präzisieren. ich verweise nochmals auf die grundsätze der thermodynamik. und die gelten auch bei einer malassimilationsstörung wie einer malabsorption. denn hier geht ja ein teil der nahrungsenergie bereits im vorfeld "verloren", sprich, steht ein gewisser anteil der nahrungsenergie dem intermediärstoffwechsel von vornherein nicht zur verfügung und geht somit nicht in die eigentliche e-bilanz des intermediärstoffwechsels ein. die bioverfügbarkeit von pharmaka, lieber freund, wird übrigens nicht "geschätzt".

2. Was mich an Deinem Text noch wundert: Du ordnest Muskelaufbau (Hypertrophie), was ja in gewisser Weise eine „Anpassung", bei Bodybuilding eher „Luxus" ist, in den Intermediärstoffwechsel ein, Fettsynthese oder -speicherung jedoch nicht.

kurt: das habe ich nie getan! wie kommst du darauf? es mag deine interpretation sein, sicherlich jedoch nicht meine aussage (siehe oben: jeder syntheseschritt des intermediärstoffwechsels geht in die e-bilanz ein!)

Egal ob es international üblich ist diese Einteilung so vorzunehmen oder nicht - es bleibt eine willkürliche Einteilung.

kurt: siehe oben. es gibt keine "willkürliche einteilung" meinerseits.

Der Begriff „Intermediärstoffwechsel" weist auf eine Kategorienbildung hin. Eine Kategorienbildung (Ordnung des Begriffs-Chaos in Kategorien) dient einem bestimmten Zweck. Für diesen bestimmten Zweck (und nur für diesen) ist die Kategorie „Intermediärstoffwechsel" eine SINNVOLLE Kategorie. Möglicherweise überschreitet aber in unserem Fall die Diskussion die Grenze des Sinnhaltigen, was die Trennung Muskel - Fett aufgrund der Kategorie „Intermediärstoffwechsel" angeht. Kommst Du noch mit?

kurt: keine angst, das schaff ich grad noch ;-) aber du brauchst nicht versuchen, dich jetzt "elegant" aus der affäre zu ziehen, indem du die diskussion auf diese ebene verlegst. bleiben wir doch sachlich und auf dem nüchternen boden naturwissenschaftlicher fakten.

Jedenfalls verhinderst Du durch diesen Trick, das „Fettaufbau" in die Energiebilanz eingehen kann, während „Muskelaufbau" in der Energiebilanz von vorn herein enthalten sein soll. Eine meines Erachtens nicht haltbare Einteilung.

kurt: du wiederholst dich, deine aussage ist haltlos (siehe oben)

Aber ich lese mir gerne noch mal die Definition des Intermediärstoffwechsels nach...

kurt: tu das. was eine "bilanz" ist, kann dir auch ein buchhalter erklären ;-)

Im kurzen Lehrbuch der Biochemie für Mediziner und Naturwissenschaftler steht unter dem Kapital „Intermediärstoffwechsel" geschrieben: „Der Intermediärstoffwechsel hat zwei Hauptaufgaben zu erfüllen: Er muß die Zwischenprodukte bereitstellen, die für den Aufbau spezifischer körpereigener Substanzen benötigt werden, und er muß die chemische Energie in Form von ATP liefern, die für diese Biosynthesen sowie für die Aufrechterhaltung seiner komplizierten Strukturen und für spezielle Leistungen (z.B. Muskelarbeit) nötig ist." So. Ist Fettgewebe eine spezifische körpereigene Substanz? Ja? Ist Muskelgewebe eine spezifische körpereigene Substanz? Auch ja? Also stellt der Intermediärstoffwechsel die Zwischenprodukte bereit, die für den Aufbau von FETT und von MUSKELMASSE notwendig sind... Gehört also die Speicherung/Aufbau von exzessiv Fett oder von exzessiv Muskelmasse (beim Bodybuildung) nun deswegen zum Intermediärstoffwechsel? Nein. Weder - noch. Fettgewebe / Muskelgewebe ist ein Endprodukt, kein Intermediärprodukt.

kurt: lies es dir nochmals durch: "...(der intermediärstoffwechsel) muß die Zwischenprodukte bereitstellen, die für den Aufbau spezifischer körpereigener Substanzen benötigt werden, und er muß die chemische Energie in Form von ATP liefern, die für diese Biosynthesen sowie für die Aufrechterhaltung seiner komplizierten Strukturen...nötig ist." ich hoffe, du hast es jetzt kapiert. die lipogenese ist ebenso wie die proteinneusynthese beim muskelaufbau ein vorgang im intermediärstoffwechsel. alles, was in unseren zellen passiert, ist intermediärstoffwechsel!

3. Im übrigen verweise ich auf meine Antwort an Thomas, wo ich auch den Begriff „Energiebilanz" nochmals kritisch diskutiere.

kurt: auch thomas versucht, dir mit einfachen worten dein brett vor'm kopf zu nehmen.

KURT: weiters: man muss sehr wohl zwischen der lipolyse und der betaoxidation differenzieren. du wirfst alles in einen topf und machst einen pseudowissenschaftlichen mischmasch daraus. denn auch deine aussage, wonach das ausmaß der fettverbrennung vom körperfettgehalt abhinge, entbehrt jeglicher physiologischen grundlage.

>>KOMMENTAR Es lassen sich durchaus Argumente finden, wieso ein Mensch A der sich von einem Mensch B unterscheidet indem er 10 kg mehr Fett besitzt (also dann auch etwa 10 kg mehr Gesamtgewicht) mehr Fett verbrennt. Er ist nämlich ganz einfach schwerer! Dies führt zu einer erhöhten muskulären Belastung. Was wiederum Energie verbraucht.

kurt: dein überlegung ist so, wie du sie hier darlegst, nicht schlüssig! wenn du nur mit einer grundumsatzsteigerung durch die größere fettmasse argumentieren würdest, wäre es o.k.

Energie, die vorzugsweise aus dem Fettabbau kommt. Es kann auch zu Bluthochdruck führen. In diesem Fall erhöht sich die Belastung des Herzmuskels.

kurt: einen internisten brauchst du nicht darüber aufzuklären, der kennt sich da ziemlich gut aus, glaub mir. und eine größere herzarbeit durch erhöhung der nachlast in dieser diskussion um die e-bilanz ins spiel zu bringen, ist wohl etwas übertrieben.

Andererseits soll Fettgewebe mit Hyperplasie reagieren, wenn seine Fettzellen zu voll werden. Es gibt Studien die dies zumindest für das Wachstum im Fetus/Säuglings/Kindesalter belegen wollen. Es werden also immer mehr Fettzellen wachsen. Mehr Zellen bedeutet mehr Stoffwechsel (selbst wenn der Stoffwechsel in Fettzellen sehr langsam ist), mehr Stoffwechsel bedeutet mehr Grundumsatz. Mehr Grundumsatz bremst die weitere Fettspeicherung.

kurt: soweit korrekt.

Sonst könnten Menschen beinahe beliebig schwer werden... solange sie nicht von ihrem eigenen Fett erdrückt werden. Der Rekord liegt aber momentan irgendwo um die 450 - 500 kg, da ist nur noch „im Bett liegen" möglich.
Außerdem hat Fettgewebe auch einen Einfluß auf den Hormonhaushalt. Wie sehr kann ich Dir an diversen Beispielen verdeutlichen (aber das weißt Du ja alles): Es ist z.B. bekannt dass Mädchen einen bestimmten Mindest-Fettgewebegehalt besitzen müssen um eine Menarche zu bekommen. Bei Anorexia nervosa kann (bei erwachsenen Frauen) die Menarche sekundär aufgrund der geringen Körperfettmasse ausbleiben. Bei Männern steigt der Östrogenspiegel mit steigender Fettmasse (durch Umwandlung von Testosteron im Fettgewebe). Es gibt sicher noch mehr Interaktionen, es fallen mir nur grad spontan nicht mehr ein.

kurt: du hast recht, das weiß ich alles (drum wundere ich mich, dass du dauernd das bedürfnis hast, mich "aufklären" zu wollen. ich bin internist mit schwerpunkt stoffwechsel, endokrinologie und kardiolgie - vergiss das nicht). das fettgewebe hat übrigens noch weit mehr endokrinologische funktionen...

KURT: Vielleicht hast du schon mal was von einer energieflussrate gehört oder gelesen. dann weißt du
auch, dass der organismus - das gehirn ausgenomen - seine energie vorwiegend aus der fettverbrennung
bezieht, die ruhende muskulatur sogar so gut wie ausschließlich.
zu aller letzt frage ich dich nochmals nach deiner qualifikation. bist du mediziner? biochemiker? biologe?
physiologe? oder doch nur ein - zugegeben beeindruckend -interessierter laie?
gruß, kurt

>>KOMMENTAR: warum willst Du das wissen? Wenn Du Angst hast ich könnte Deine Texte nicht verstehen brauchst Du Dir keine Sorgen machen - du kannst so viele Fremdwörter benutzen wie Du willst. Ich habe übrigens eine langjährige interdisziplinäre akademische Ausbildung im Bereich der „life sciences" mit mehreren Schwerpunkten, und lese TROTZDEM ab und zu Bodybuildingmagazine. Hilft Dir das jetzt weiter?

kurt: wenn du schon qualifiziert bist, sollte es eigentlich keinen grund geben, ein geheimnis daraus zu machen...
gruß, kurt
 
Re: vielmehr stolpert Dierk ins Ziel

Hallo Kurt,
hier der längst überfällige Kommentar zu Deinem Text:

KURT: diese aussagen zeigen deinen unreifen, um nicht zu sagen, naiven umgang mit wissenschaftlicher primärliteratur auf. meine einstellung diesbezüglich ist sicherlich nicht "versnobt", ich gehe aber im gegensatz zu dir mit der zeit und halte mich an den "state of the art" und nicht an erkenntnisse aus dem letzten jahrtausend.

ANTWORT: Offenbar gehören die Worte "unreif" und "naiv" zu Deinen Lieblingswörtern. Ich kann nur hervorheben, dass Du gerade mit Hilfe dieser Worte die Sachebene verlassen hast, ohne jedoch eine konstruktive Gegenargumentation gebracht zu haben. Mangels Argumenten bevorzugst Du offenbar einen persönlichen Angriff?

KURT: deine aussage "Wer dazu zu faul ist liest nur neueste Studien. Aber gerade die neuesten Studien sind mehr ein Herumtappen im Unbekannten als Wissenschaft..." ist jedenfalls bezeichnend und vermag bei jemandem, der wissenschaftlich arbeitet bzw. einen wissenschaftstheoretischen background hat, bestenfalls ein schmuzeln auszulösen - sicherlich jedoch keine grundsatzdiskussion auf dieser basis.

ANTWORT: Ja um die Grundsatzdiskussion willst Du Dich herumdrücken, das habe ich schon oben verstanden. Allerdings scheint sich Dein Begriff "state-of-the-art" nur auf das Publikationsdatum der Studie zu beziehen. Dabei scheinst Du gänzlich zu vergessen, dass es zu erst einmal die Arbeitsgruppe und die von ihr ausgewählte Methodik ist, die für den "state-of-the-art" verantwortlich zeichnet. Jeder weiß dass neueste Studien äußert kritisch zu betrachten sind - zu viele Faktoren wie z.B. Drittmittelbereitstellung können hier ein Bias bewirken, welches dann das Ergebnis beeinflussen. Erst wenn von anderen Arbeitsgruppen in weiteren Studien Ähnliches gefunden wurde, kann man den gefundenen Ergebnissen einigermaßen trauen. Ältere Studien nur deshalb zu verteufeln weil sie vom Publikationsdatum her "alt" sind läßt sich im übrigen wohl kaum mit solch einem großen Wort wie "Wissenschaftstheorie" begründen. Wenn man Deiner Logik folgen würde wäre der Satz des Pythagoras schon mal deswegen falsch weil er nun schon mehrere Jahrtausende alt ist.

KURT: du hast die energiebilanz immer noch nicht verstanden! dabei hab ich dich doch auf ein älteres posting
von mir verwiesen (du zitierst es sogar unten). jeder syntheseschritt im intermediärstoffwechsel geht in die
energiebilanz ein! demnach auch die glykogensynthese, eine proteinneusynthese usw... und natürlich auch
eine de novo-lipogenese im fettgewebe! damit wird die e-bilanz "ausgeglichen". eine andere möglichkeit des
bilanzausgleiches bei "überschüssiger" energie gibt es nun mal nicht.

ANTWORT: Wenn alles ausgeglichen wird wäre es ja letzlich unmöglich eine positive Energiebilanz zu haben? Oder hast Du was anderes gemeint? Weiteres zur Energiebilanz siehe unten.

KURT: lies doch mal in einem physik-lehrbuch über den 2. hauptsatz der wärmelehre nach!
dass eine intensive isometrische muskelkontraktion keine physikalische arbeit sein soll, sondern "nur ein
bisschen chemische", meinst du nicht im ernst, oder?!

ANTWORT: Es täte Dir selber einmal ganz gut, ein Physikbuch aufzuschlagen. Ein einfaches Mechanikbuch der Sekundarstufe (7. Klasse) reicht hierzu völlig aus. Dann würdest Du nämlich auch die Definition von Arbeit finden:

Arbeit= Kraft * Weg

Bei isometrischer Kontraktion ist der Weg definitionsgemäß Null. Daher ist auch die am Gerät geleistete Arbeit Null. Der Muskel verrichtet dennoch chemische Arbeit, da die Myosin-Köpfchen an den Aktinfiliamenten im Muskel sozusagen "hohldrehen", also eine gewisse Menge ATP verbrauchen ohne jedoch eine effektive Annäherung der Z-Streifen bzw. eine Verkürzung der Muskelfaser zu erreichen...

KURT: bei der differenz zwischen energiezufuhr und energieverbrauch gibt es nichts näheres zu präzisieren. Ich verweise nochmals auf die grundsätze der thermodynamik. und die gelten auch bei einer
malassimilationsstörung wie einer malabsorption. denn hier geht ja ein teil der nahrungsenergie bereits im
vorfeld "verloren", sprich, steht ein gewisser anteil der nahrungsenergie dem intermediärstoffwechsel von
vornherein nicht zur verfügung und geht somit nicht in die eigentliche e-bilanz des intermediärstoffwechsels
ein.

ANTWORT: Wie ich Deinem Text zwischen den Zeilen entnehmen darf, meinst Du offenbar mit Energiebilanz lediglich die Energiebilanz des Intermediärstoffwechsels. Das hättest Du durchaus präzisieren können, auch wenn Du meinst Du bräuchtest das nicht. Das war in den Texten die Du bisher gepostet hast nirgends erwähnt. Vom physikalischen Standpunkt aus kann man nämlich den Menschen als "Black Box" betrachten, mit einem Input und einem Output. In den abstrakten Input (=Mund) steckt man die Gesamtenergie (also was gegessen und getrunken wurde inklusive thermischer Energie erhitzter Speisen z.B. Suppe) rein, in der Black Box wird sie prozessiert (hier kannst du irgendwo im System auch Deinen Intermediärstoffwechsel wiederfinden), und aus dem abstrakten Output kommt dann Energie in Form von teilverdauter Nahrung inklusive thermischer Energie, Methangas, Stoffwechselwärme, Grund- und Arbeitsumsatz usw raus. Falls eine energetische Differenz zwischen Input und Output besteht kann im Fall von Input > Output diese Energie in Form von zusätzlichem Muskelprotein, zusätzlichem Fettgewebe, zusätzlichem Muskelglykogen, zusätzlichem Leberglykogen, zusätzlichem Strukturprotein, höherem Blutglukose- Aminosäure- und Fettsäurespiegel usw. IN DER BLACK BOX gespeichert werden. Über den Input (=Nahrungsaufnahme) hat man in diesem Model eine DIREKTE KONTROLLE. Wieviel Energie bei definierter Energiezufuhr im Intermediärstoffwechsel letzlich ankommt hängt von vielen Parametern ab, auf die man AUCH TEILWEISE EINEN EINFLUSS HAT: so wird durch z.b. massiv Ballaststoffe das Verhältnis von im Darm resorbierter Energie/zugeführte Gesamtenergie KLEINER. Proteindiät führt zu einer vermehrten Thermogenese (Energie wird in Wärme umgewandelt und geht dem Intermediärstoffwechsel verloren). Wer also dreimal am Tag volle Teller leeressen möchte und trotzdem abnehmen möchte, soll meiner Meinung nach sich hauptsächlich mit Ballaststoffen und Proteinen (=morgends fettarme Milch, Weizenkleie, Vollkornmüsli, mittags mageres gedünstetes Fleisch oder Fisch oder Truthahn mit gedünstetem Gemüse und Salat) ernähren. Es ist mit dieser Methode einfacher eine "negative Energiebilanz", so wie Du sie verstehst, zu erreichen, als mit der Kohlenhydrate-Methode. Da kaum Kohlenhydrate und Fette zugeführt werden müssen diese aus der Glukoneogenese über glucogene Aminosäuren und über die Entspeicherung von Körperfetten bereitgestellt werden. Dies ist ein kontinuierlicher Prozeß, Blutglukosespiegelschwankungen werden vermieden. Weil erstens die Blutglukosespiegelamplituden kleiner werden und zweitens Heißhunger unter anderem durch rasches Fallen eines (erhöhten) Blutglukosespiegels bedingt ist verschwindet nach einer mehrtägigen Adaptation das anfängliche Heißhungergefühl auf Kohlenhydrate.(Ausnahme: evtl. noch bei Hypoglykämien nach ultralangen Ausdauersporteinheiten). D.h. man hat eine negative Energiebilanz, man entspeichert Glykogen- und Fettspeicher, man nimmt an gebundenem Wasser und an Fettmasse ab. Muskelmasse wird man nur relativ wenig verlieren, da die hohe Proteinsubstitution einen gewissen Schutz hiervor darstellt. Wechselt man, nachdem man z.B. 10 kg abgenommen hat, auf eine normale Diät, so wird man automatisch etwa 1 Kg zunehmen, da die Leber- und Muskelglykogenspeicher und Triglyzeridspeicher in den Muskeln wieder aufgefüllt werden, was auch Wasser bindet. Zusammenfassung: ich bleibe dabei, dass die Nahrungszusammensetzung einen Einfluß auf die Energiebilanz hat. Eine günstige Nahrungszusammensetzung erleichtert das Abnehmen und verhindert übermäßigen Muskelkatabolismus. Nachteil meiner Methode ist die in diesem Zeitraum verminderte Wettkampfleistungsfähigkeit des Diätanten aufgrund des Übermaßes an Protein- und Fettverbrennung und insbesondere aufgrund niedriegen Glykogenreserven,was alleszu einem deutlich erhöhten Sauerstoffbedarf in der Wettkampfsituation im Vergleich zu z.B. Carboloading führt.

KURT: die bioverfügbarkeit von pharmaka, lieber freund, wird übrigens nicht "geschätzt".

ANTWORT: Ein klein bißchen Statistik gefällig? Die Bioverfügbarkeit eines Medikaments wird normalerweise im Rahmen einer Phase-1 Studie an einer kleinen Population (statistisch: "Stichprobe" mit Stichprobenumfang "n") an n gesunden Probanden, also freiwilligen Versuchsteilnehmern, gemessen. Daraus bildet man den arithmetischen Mittelwert für diese Population. Dieser Mittelwert ist statisch betrachtet nur ein "Schätzwert" für den unbekannten wahren Mittelwert der "Grundgesamtheit", d.h. aller Menschen... Für diesen Schätzwert kann man dann z.B. ein Konfidenzintervall aufstellen. Tut mir leid wenn Du jetzt das Gefühl hast, ich wolle Dich "aufklären". Das solltest Du eher positiv im Sinn von konstruktiver Kritik sehen. Nobody is perfect. Außerdem macht mir Diskutieren Spass, selbst wenn man allseits bekannte Sachen diskutiert.

Noch einen schönen ersten Mai,
Dierk.
 
Nahrungsfette usw

Hallo Thomas,
hier der Kommentar (mit ">>KOMMENTAR" gekennzeichnet) zu Deinem Text:

DIERK: "Der Körper tut sich nämlich relativ schwer mit dem Verbrennen von Nahrungsfetten (einige werden mir da
sicher beipflichten)."

THOMAS: Ok, dann probier ich es noch einmal: Die muskuläre Energiebereitstellung im Sinne der Resynthese von ATP
kann über mehrere Stoffwechselwege erfolgen. Die Qualität der Resynthese, d.h. die anteilige
Substratverwertung wird primär durch die Energieflussrate bestimmt, d´accord?
Je niedriger der aktuelle Energiebedarf pro Zeiteinheit ist, um so höher ist der Anteil der FFS im Blut an der
Energiebereitstellung. Bei zunehmender Intensität der Aktivität werden nach und nach Fettsäuren aus dem
Muskel, bzw. Kohlenhyrate zur Energiebereitstellung herangezogen. Wo der Falschenhals der Fettverbrennung
bei höheren Energieflussraten genau liegt, weiß ich nicht. Das weiß derzeit keiner so genau.

>>KOMMENTAR: Genau darum geht es doch gerade! Die Fettverbrennung kann nicht über ein bestimmtes Maß hinaus gesteigert werden. Die Kohlenhydrateverbrennung jedoch sehr wohl. Erhöht man die Kohlenhydratezufuhr, kann über Effekte wie Carboloading das Muskelglycogen gesteigert werden, so dass letzlich der Anteil der Kohlenhydrate an der Verbrennung GESTEIGERT wird. Bei Fetten sind solche Effekte völlig unbekannt. Versuche, durch z.B. fettreiche Ernährung die Fettverbrennung anzukurbeln schlugen bisher alle fehl oder haben eine so geringe Anpassung gezeigt dass diese nicht relevant ist. DESWEGEN spreche ich von "der Körper tut sich schwer mit dem Verbrennen von Nahrungsfetten", denn er ist zu UNFLEXIBEL um den Anteil der Fettverbrennung entsprechend dem Nahrungsanteil zu erhöhen. Es wäre bei vorwiegend fettreicher Ernährung wünschenswert, aus Fett z.B. Proteine zu bilden um den Strukturstoffwechsel zu unterstützen und so teilweise eine weitere Fettspeicherung zu verhindern. Jeder weiß, dass dies UNMÖGLICH ist. So ziemlich das einzige was bei erhöhtem Fettangebot passiert eine SPEICHERUNG im Fettgewebe. Außerdem ist die Energieflußrate von Fetten gerade mal etwa halb so groß wie jene von Kohlenhydraten.

THOMAS: By the way: Dass es nicht das Carnitin ist, wissen wir ziemlich genau.
In körperlicher Ruhe wird die Resynthese von ATP fast ausschließlich durch FFS bewerkstelligt. Diese FFS
lungern im Blut herum und stammen ursprünglich aus dem Nahrungsfett direkt oder aus dem Depotfett im
viszeralen Fettgewebe und dem subcutanen Fett. Bis dahin wirst Du mir sicher nicht widersprechen.
Erlaubst Du mir jetzt, die Aussage „Der Körper tut sich nämlich relativ schwer mit dem Verbrennen von
Nahrungsfetten" als Quatsch zu bezeichnen.
>>KOMMENTAR: NEIN noch nicht. Deine Argumentation bezieht sich nur auf den Grundumsatz. Und da von allen Nahrungsbestandteilen gerade die Fette die höchste Energiedichte überhaupt besitzen ist es ein leichtes bei fettreicher Diät den Grundumsatz zu übertreffen. Beispiel: 70 kg schwerer Mann, Grundumsatz pro Stunde 70 kcal. Pro Tag also: 1680 kcal. Ein Gramm Fett stellt 9,3 kcal bereit. Damit wird der tägliche Grundumsatz bereits mit drei Mahlzeiten à 60 g reinem Fett erreicht, was ja wirklich nicht viel ist. Bei 50 kg schweren Frauen ist es sogar noch viel weniger. Weiteres siehe oben.

THOMAS: Unabhängig davon hat das Verbrennen der FFS nichts mit der
Lipolyse zu tun, aber das ist ja ein alter Hut in unserer Diskussion.

>>KOMMENTAR: ein Hut, der immer wieder gern aufgewärmt wird. Ich habe nie behauptet, dass beides Synonyme sind. Das haben Kurt und Du fälschlich in meinen Text hinein interpretiert. Lipolyse liefert bei entsprechender Stoffwechsellage dem Blut-FFS-Spiegel weitere FFS nach, die dann durch z.B. ß-Oxidation verbrannt werden.

DIERK: "(Gleichgewicht soll heißen: alles was ich an Nahrungsfett aufnehme wird im Mittel auch wieder verbrannt, es
kommt zu keiner Netto-Fettspeicherung)"

THOMAS Demnach müsste das gesamte aufgenommene Nahrungsfett im Blut verfügbar bleiben und nur darauf warten,
aufgebraucht zu werden.

>>KOMMENTAR: das ist eine Interpretation von Dir. Habe ich solches behauptet?

THOMAS: Der große Teil wandert nach dem Essen in die Fettzellen und wird dort bei Bedarf via
Lipolyse mobilisiert. Die Fettbilanz als solches bringt Dich nicht weiter, weil sie die Gesamtenergie nicht
berücksichtigt. Überschüssige Proteine und Kohlenhydrate werden bei erschöpfter Speicherkapazität ebenfalls
zu Fett umgebaut, denn das ist die einzige Möglichkeit, große Mengen an Energie zu speichern. Es ist egal, ob
ich zehn Gramm oder hundert Gramm Fett pro Tag esse.

>>KOMMENTAR: Das glaube ich nicht, denn auch bei hundert Gramm Fett läuft zusätzlich immer noch ein bißchen Energiebereitstellung aus Kohlenhydraten nebenher. GRUND: Eine Vielzahl von Stoffwechselreaktionen läuft in BEIDE RICHTUNGEN ab. Bei einem enzymatischen oder auch nicht enzymatischen chem. Reaktionsschritt besteht ein chem. Gleichgewicht zwischen Ausgangsprodukten und Endprodukten. Kein Stoffwechselweg läßt sich im übrigen unter Normalbedingungen VÖLLIG abschalten. Daher besteht z.B. bei ausgeglichener Energiebilanz und 100% Fett-Ernährung die Gefahr, dass trotz ausgeglichener Energiebilanz eine geringe Menge Fett gespeichert wird. Die restliche Energie um die Bilanz wieder auszugleichen kommt dann eben aus den Glykogenvorräten sowie (bei proteinarmer Ernährung, was hier ja vorliegt) zum geringen Teil aus Strukturprotein. Bei Null-Protein-Ernährung gibt der AS-Pool Aminosäuren aufgrund der chem. Gleichgewichtsreaktion (die ja bekanntlich in beide Richtungen verläuft) ab. Es kommt zum geringgradig ausgeprägten AS-Katabolismus. UM DIESEN EFFEKT ZU VERHINDERN BENÖTIGT JEDER MENSCH EINE ABSOLUTE MINDESTMENGE VON 0,5 GRAMM PROTEIN/KG KÖRPERGEWICHT PRO TAG. SPORTLER JEDOCH CA 2 GRAMM/KG KÖRPERGEWICHT WEGEN DES HIER HÖHEREN AS-GRUNDUMSATZES. Eine geringe Menge des Anteils an glucogenen AS wird immer auch zu Glukose aufgebaut. Bei extrem einseitiger Fett-Ernährung wird daher die Fettentspeicherung bei gegebener negativer Energiebilanz im Vergleich zu einer energetisch identischen, aber fettärmeren und kohlenhydrate- und proteinreicheren Diät VERLANGSAMT, da ja im ersteren Fall aufgrund der einseitigen Gleichgewichtslage auch anderweitig Energie bereitgestellt wird. Umgekehrt wird bei ausschließlich Protein-Diät der körpereigene AS-Pool geschont sowie die Lipolyse erleichtert... Aus den gleichen Gründen ist es möglich, bei ausgeglichener Energiebilanz und proteinreicher Kost z.B. an Fettmasse abzunehmen und an Muskelmasse zuzunehmen, adäquate Trainingsreize vorrausgesetzt. Das müsste sogar gehen wenn die Energiebilanz geringfügig negativ ist. Bei geringfügig positiver Energiebilanz kann man, entsprechende proteinreiche Ernährung und Trainingsreize vorrausgesetzt, Fettmasse geringfügig abbauen und VERMEHRT Muskelproteine aufbauen. Die überschüssige Energie wird hier in den Muskelaufbau gelenkt. Ich verstehe nicht, was hieran falsch sein soll.

THOMAS: Entscheidend ist die Summe aller Makronährstoffe.
Und genau da sind wir bei der Energiebilanz.
Ganz wichtig: Die Energiebilanz ist natürlich eine sehr grundlegende physikalische Erklärung. Wenn Du daran
rüttelst, dann musst Du mit den Grundlagen der Physik in den Ring steigen.

>>KOMMENTAR: Auch ein Begriff wie "Energiebilanz" sollte glasklar definiert werden. Siehe dazu mein letztes Posting an Kurt. Die Frage ist nämlich, wo man die Systemgrenzen (geschlossenes System, BlackBox usw.) setzt. Dann weiß man auch, was mit Energieaufnahme und -abgabe jeweils eigentlich gemeint ist.

THOMAS: Wie definierst Du Sollgewicht?

>>KOMMENTAR: In einem Regelkreis ist das Sollgewicht das Gewicht, in dessen Richtung der Istwert, also das aktuelle Gewicht, von einem Kontrollsystem (z.B. Hypothalamus) durch negative Rückkopplung verändert wird. Dieses Kontrollsystem bewirkt, dass die ganze Theorie mit der "negativen Energiebilanz" erst einmal das bleibt was sie ist: eine Theorie. Tatsächlich wird das Körpergewicht jedoch relativ genau auf einen individuellen Sollwert eingestellt. Dies soll verhindern, dass äußere Störfaktoren zu einer die individuelle Fitness (nach Darwin) beeinflußenden pathologischen Körpergewichtserhöhung bzw. -verminderung führen. Natürlich ist es möglich, dieses Regelsystem bewußt zu stören. So wird auch eine thermostatgesteuerte Heizung die Wohnung nicht mehr wärmen, wenn man den Brenner ausschaltet. Wenn man keine Nahrungsenergie mehr zuführt, wird man zwangsläufig abnehmen. Sobald man wieder isst, wird man auch zwangsläufig (aufgrund des Regelsystems) wieder zunehmen. Es gibt jedoch Überlegungen, dass Regelparameter wie z.B. das Sollgewicht durch entsprechendes Verhalten langfristig geändert bzw. neuprogrammiert werden können. So soll das Sollgewicht als wichtigster Regelparameter in Richtung Istgewicht verschoben werden können, wenn das Istgewicht über mehrere Jahre sehr konstant gehalten (nur äußerst geringe Schwankungen nach oben/unten sind erlaubt) wird.

Was meinst Du dazu?

Grüße und noch einen schönen ersten Mai,
Dierk
 
Re: Nahrungsfette usw

Dierk:" Genau darum geht es doch gerade! Die Fettverbrennung kann nicht über ein bestimmtes Maß hinaus gesteigert werden. Die Kohlenhydrateverbrennung jedoch sehr wohl. Erhöht man die Kohlenhydratezufuhr, kann über Effekte wie Carboloading das Muskelglycogen gesteigert werden, so dass letzlich der Anteil der Kohlenhydrate an der Verbrennung GESTEIGERT wird. Bei Fetten sind solche Effekte völlig unbekannt. Versuche, durch z.B. fettreiche Ernährung die Fettverbrennung anzukurbeln schlugen bisher alle fehl oder haben eine so geringe Anpassung gezeigt dass diese nicht relevant ist. DESWEGEN spreche ich von "der Körper tut sich schwer mit dem Verbrennen von Nahrungsfetten", denn er ist zu UNFLEXIBEL um den Anteil der Fettverbrennung entsprechend dem Nahrungsanteil zu erhöhen. Es wäre bei vorwiegend fettreicher Ernährung wünschenswert, aus Fett z.B. Proteine zu bilden um den Strukturstoffwechsel zu unterstützen und so teilweise eine weitere Fettspeicherung zu verhindern. Jeder weiß, dass dies UNMÖGLICH ist. So ziemlich das einzige was bei erhöhtem Fettangebot passiert eine SPEICHERUNG im Fettgewebe. Außerdem ist die Energieflußrate von Fetten gerade mal etwa halb so groß wie jene von Kohlenhydraten. "

Mein Kommentar:
1 Der Vorteil von Carboloading ist nicht der, bei submaximalen Intensitäten mehr Energie aus KH bereitzustellen, sondern insgesamt mehr Kohlenhydrate im Wettkampf zur Verfügung zu haben und höhere Intensitäten zu tolerieren. Bei einer Belastung von 65% der VO2max sind die Anteile an der Energiebereitstellung unabhängig davon, ob vorher fett- oder kohlenhydratreich gegessen wurde. (s. Schultz, Y. et. al. 1999)

2 Um missverständnisse zu vermeiden: Ich propagiere keine fettreiche Ernährung. Aber Deine Ausführung in dem Kommentar vermag keine der ursprünglich von Dir als Kritik am Artikel getätigten Aussagen zu untermauern.

Dierk: "NEIN noch nicht. Deine Argumentation bezieht sich nur auf den Grundumsatz. Und da von allen Nahrungsbestandteilen gerade die Fette die höchste Energiedichte überhaupt besitzen ist es ein leichtes bei fettreicher Diät den Grundumsatz zu übertreffen. Beispiel: 70 kg schwerer Mann, Grundumsatz pro Stunde 70 kcal. Pro Tag also: 1680 kcal. Ein Gramm Fett stellt 9,3 kcal bereit. Damit wird der tägliche Grundumsatz bereits mit drei Mahlzeiten à 60 g reinem Fett erreicht, was ja wirklich nicht viel ist. Bei 50 kg schweren Frauen ist es sogar noch viel weniger. Weiteres siehe oben."

Mein Kommentar:
Du hast mit dem was Du schreibst völlig Recht. Das hat auch niemand je bestritten. Gerade die fettreiche Ernährung sorgt doch bei den meisten für eine positive Energiebilanz. Du darfst mich nicht falsch verstehen. Wenn ich schreibe, es sei egal, ob ich die Energie aus Kohlenhydraten oder Fett beziehe, dann bezieht sich das ausschließlich auf die Betrachtung der Energiebilanz. Was Du ansprichst, ist eine geeignete Methode zur Realisierung einer negativen Energiebilanz sprich zur Reduzierung von Körperfett. Dass es da natürlich in erster Linie Sinn macht, an der Fettschraube zu drehen, versteht sich aus den von Dir o. g. Gründen von selbst.

Dierk: "Lipolyse liefert bei entsprechender Stoffwechsellage dem Blut-FFS-Spiegel weitere FFS nach, die dann durch z.B. ß-Oxidation verbrannt werden. "

Mein Kommentar:
Damit bin ich fast einverstanden. Ob die durch die Lipolyse gelieferten FFS auch tatsächlich verbrannt werden, ist eine Frage des Energiebedarfs. So geht aus der oben zitierten Schultz-Studie hervor, das nach einem hight-fat pre-exercise meal die Lipolyserate gesteigert war, ohne dass mehr Energie durch die ß-Oxidation gewonnen wurde. Lediglich der Plasma FFS-Spiegel war erhöht. Aber das hat auch mit der ursprünglichen Diskussion nichts zu tun.

Dierk: "Das glaube ich nicht, denn auch bei hundert Gramm Fett läuft zusätzlich immer noch ein bißchen Energiebereitstellung aus Kohlenhydraten nebenher."

Mein Kommentar:
egal ob hundert oder zehn Gramm Fett. Das ZNS kann keine FS verwerten, sondern nur Glukose und in Ausnahmefällen Ketonkörper. Es werden also permanent Glukosemoleküle oxidiert unabhängig davon, wie ich mich ernähre (es sei denn, die Glykogenspeicher seien völlig entleert).

Dierk: "Eine Vielzahl von Stoffwechselreaktionen läuft in BEIDE RICHTUNGEN ab. Bei einem enzymatischen oder auch nicht enzymatischen chem. Reaktionsschritt besteht ein chem. Gleichgewicht zwischen Ausgangsprodukten und Endprodukten.

Mein Kommentar:
Nicht eine Vielzahl, sondern jede chemische Reaktion läuft in beide Richtungen ab bis sich ein chem. Gleichgewicht einstellt. Und die Enzyme? Ohne die könnten wir keine der Reaktionen initialisieren, aber wo ist der Bezug zur Energiebilanz oder zum Fettabbau?

Dierk: "Kein Stoffwechselweg läßt sich im übrigen unter Normalbedingungen VÖLLIG abschalten. Daher besteht z.B. bei ausgeglichener Energiebilanz und 100% Fett-Ernährung die Gefahr, dass trotz ausgeglichener Energiebilanz eine geringe Menge Fett gespeichert wird. Die restliche Energie um die Bilanz wieder auszugleichen kommt dann eben aus den Glykogenvorräten sowie (bei proteinarmer Ernährung, was hier ja vorliegt) zum geringen Teil aus Strukturprotein. Bei Null-Protein-Ernährung gibt der AS-Pool Aminosäuren aufgrund der chem. Gleichgewichtsreaktion (die ja bekanntlich in beide Richtungen verläuft) ab."

Mein Kommentar:
Aus dem AS-Pool werden permanent AS mobilisiert und wieder neue AS aus der Nahrung eingeschleust. Dazu bedarf es keiner bestimmten Ernährungsform. Das Beispiel mit den 100% Nahrungsfett ist außerdem erstens Spekulation und zweitens nicht für die Praxis bedeutsam.

Dierk: "Es kommt zum geringgradig ausgeprägten AS-Katabolismus. UM DIESEN EFFEKT ZU VERHINDERN BENÖTIGT JEDER MENSCH EINE ABSOLUTE MINDESTMENGE VON 0,5 GRAMM PROTEIN/KG KÖRPERGEWICHT PRO TAG. SPORTLER JEDOCH CA 2 GRAMM/KG KÖRPERGEWICHT WEGEN DES HIER HÖHEREN AS-GRUNDUMSATZES. Eine geringe Menge des Anteils an glucogenen AS wird immer auch zu Glukose aufgebaut. Bei extrem einseitiger Fett-Ernährung wird daher die Fettentspeicherung bei gegebener negativer Energiebilanz im Vergleich zu einer energetisch identischen, aber fettärmeren und kohlenhydrate- und proteinreicheren Diät VERLANGSAMT, da ja im ersteren Fall aufgrund der einseitigen Gleichgewichtslage auch anderweitig Energie bereitgestellt wird. Umgekehrt wird bei ausschließlich Protein-Diät der körpereigene AS-Pool geschont sowie die Lipolyse erleichtert... Aus den gleichen Gründen ist es möglich, bei ausgeglichener Energiebilanz und proteinreicher Kost z.B. an Fettmasse abzunehmen und an Muskelmasse zuzunehmen, adäquate Trainingsreize vorrausgesetzt. Das müsste sogar gehen wenn die Energiebilanz geringfügig negativ ist. Bei geringfügig positiver Energiebilanz kann man, entsprechende proteinreiche Ernährung und Trainingsreize vorrausgesetzt, Fettmasse geringfügig abbauen und VERMEHRT Muskelproteine aufbauen. Die überschüssige Energie wird hier in den Muskelaufbau gelenkt. Ich verstehe nicht, was hieran falsch sein soll.

Mein Kommentar:
Bei proteinreicher Diät wird doch nicht die Lipolyse erleichtert. Die Formulierung, dass überschüssige Energie in den Muskelaufbau gelenkt wird, ist etwas unglücklich. Du hast es ja oben schon richtig geschrieben: Der adäquate Trainingsreiz ist wichtig. Das ist im logischen Sinne die hinreichende Bedingung. Eine ausreichende Proteinversorgung ist in diesem Zusammenhang die [/b]notwendige Bedingung[/b]. Der trainingsbedingte Aufbau von Muskelmasse hat aber nichts mit der Energiebilanz zu tun. Natürlich kann ich bei negativer Energiebilanz Muskelmasse aufbauen, sofern die Versorgung an Mikronährstoffen und Protein gewährleistet ist.

Dierk: "Auch ein Begriff wie "Energiebilanz" sollte glasklar definiert werden. Siehe dazu mein letztes Posting an Kurt. Die Frage ist nämlich, wo man die Systemgrenzen (geschlossenes System, BlackBox usw.) setzt. Dann weiß man auch, was mit Energieaufnahme und -abgabe jeweils eigentlich gemeint ist."

Mein Kommentar:
Der Begriff ist eindeutig gefasst. Die Energiebilanz umfasst alle energieliefernden sowie alle energieverbrauchenden Vorgänge im Körper, also auch sämtlich Synthese- und Regenerationsprozesse. Selbst wenn ich beim Radfahren ein Insekt verschlucke und es verdaue, geht es mit seinem physiologischen Brennwert in die Energiebilanz mit ein. Die Energie ist eine für den Zustand eines Körpers charakteristische Größe, bei der die Physiker auch nicht mit sich diskutieren lassen. Energiezustände werden durch Arbeit verändert. Aus der Thermodynamik wissen wir, dass Energie nicht flöten gehen kann. Übrigens eine ganz wichtige Grundlage für die Energiebilanz.

Dierk: "In einem Regelkreis ist das Sollgewicht das Gewicht, in dessen Richtung der Istwert, also das aktuelle Gewicht, von einem Kontrollsystem (z.B. Hypothalamus) durch negative Rückkopplung verändert wird. Dieses Kontrollsystem bewirkt, dass die ganze Theorie mit der "negativen Energiebilanz" erst einmal das bleibt was sie ist: eine Theorie."

Mein Kommentar:
Auch diese kybernetische Überlegung kann die Bedeutung der physikalischen Grundlagen für den Menschen nicht ausschalten. In der Tat besitzen wir ein Sättigungszentrum, das uns signalisiert wann wir satt sind. Einen Setpoint, also eine Sollgröße des Körpergewichts, die zentral angesteuert wird, gibt es aber nicht. Da gäbe es weitaus weniger Übergewichtige.
Was es gibt ist eine genetisch determinierte Konstitution des Körpers. Somit können wir uns nicht aussuchen, wo unser Depotfett gespeichert wird. Einen Setpoint gibt es aber nicht. Wer sein Gewicht konstant hält, der macht das ausschließlich über die offensichtlich gut funktionierende Appetitregelung in Kombination mit hinreichend Bewegung.

Thomas


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er stolpert weiter...

ANTWORT: Offenbar gehören die Worte "unreif" und "naiv" zu Deinen Lieblingswörtern. Ich kann nur hervorheben, dass Du gerade mit Hilfe dieser Worte die Sachebene verlassen hast, ohne jedoch eine konstruktive Gegenargumentation gebracht zu haben. Mangels Argumenten bevorzugst Du offenbar einen persönlichen Angriff?

kurt: nein, es ist lediglich eine feststellung. allein der umstand, dass du so tust, als ob du über einen wissenschaftstheoretischen background verfügtest, aber nicht gewillt bist, deine qualifikation diesbezüglich offenzulegen, spricht für sich. ansonst habe ich die sachliche ebene nie verlassen.

KURT: deine aussage "Wer dazu zu faul ist liest nur neueste Studien. Aber gerade die neuesten Studien sind mehr ein Herumtappen im Unbekannten als Wissenschaft..." ist jedenfalls bezeichnend und vermag bei jemandem, der wissenschaftlich arbeitet bzw. einen wissenschaftstheoretischen background hat, bestenfalls ein schmuzeln auszulösen - sicherlich jedoch keine grundsatzdiskussion auf dieser basis.

ANTWORT: Ja um die Grundsatzdiskussion willst Du Dich herumdrücken, das habe ich schon oben verstanden. Allerdings scheint sich Dein Begriff "state-of-the-art" nur auf das Publikationsdatum der Studie zu beziehen. Dabei scheinst Du gänzlich zu vergessen, dass es zu erst einmal die Arbeitsgruppe und die von ihr ausgewählte Methodik ist, die für den "state-of-the-art" verantwortlich zeichnet. Jeder weiß dass neueste Studien äußert kritisch zu betrachten sind - zu viele Faktoren wie z.B. Drittmittelbereitstellung können hier ein Bias bewirken, welches dann das Ergebnis beeinflussen. Erst wenn von anderen Arbeitsgruppen in weiteren Studien Ähnliches gefunden wurde, kann man den gefundenen Ergebnissen einigermaßen trauen. Ältere Studien nur deshalb zu verteufeln weil sie vom Publikationsdatum her "alt" sind läßt sich im übrigen wohl kaum mit solch einem großen Wort wie "Wissenschaftstheorie" begründen. Wenn man Deiner Logik folgen würde wäre der Satz des Pythagoras schon mal deswegen falsch weil er nun schon mehrere Jahrtausende alt ist.

kurt: wieder einmal zeigt sich, dass du deine wissenschaftstheoretische qualifikation überschätzt. du weißt offensichtlich nicht einmal, was "state of the art" bedeutet. glaubst du wirklich, dass dieser von einer arbeitsgruppe und ihrer methodik bestimmt wird? und dass hier drittmittel eine rolle spielen?

KURT: du hast die energiebilanz immer noch nicht verstanden! dabei hab ich dich doch auf ein älteres posting
von mir verwiesen (du zitierst es sogar unten). jeder syntheseschritt im intermediärstoffwechsel geht in die
energiebilanz ein! demnach auch die glykogensynthese, eine proteinneusynthese usw... und natürlich auch
eine de novo-lipogenese im fettgewebe! damit wird die e-bilanz "ausgeglichen". eine andere möglichkeit des
bilanzausgleiches bei "überschüssiger" energie gibt es nun mal nicht.

ANTWORT: Wenn alles ausgeglichen wird wäre es ja letzlich unmöglich eine positive Energiebilanz zu haben? Oder hast Du was anderes gemeint? Weiteres zur Energiebilanz siehe unten.

kurt: deswegen gab ich dir ja auch den tipp, mich bei einem buchhalter zu erkundigen, was eine bilanz ist! selbstverständlich gibt es eine positive energiebilanz - der "gewinn" an energie wird auf der "habenseite" verbucht. und das geht nur in form von fettspeicherung. ist das wirklich so schwer zu verstehen?

KURT: lies doch mal in einem physik-lehrbuch über den 2. hauptsatz der wärmelehre nach!
dass eine intensive isometrische muskelkontraktion keine physikalische arbeit sein soll, sondern "nur ein
bisschen chemische", meinst du nicht im ernst, oder?!

ANTWORT: Es täte Dir selber einmal ganz gut, ein Physikbuch aufzuschlagen. Ein einfaches Mechanikbuch der Sekundarstufe (7. Klasse) reicht hierzu völlig aus. Dann würdest Du nämlich auch die Definition von Arbeit finden:

Arbeit= Kraft * Weg

Bei isometrischer Kontraktion ist der Weg definitionsgemäß Null. Daher ist auch die am Gerät geleistete Arbeit Null. Der Muskel verrichtet dennoch chemische Arbeit, da die Myosin-Köpfchen an den Aktinfiliamenten im Muskel sozusagen "hohldrehen", also eine gewisse Menge ATP verbrauchen ohne jedoch eine effektive Annäherung der Z-Streifen bzw. eine Verkürzung der Muskelfaser zu erreichen...

kurt: der weg bei einer isometrischen kontraktion ist nicht null. im prinzip ist die willkürliche maximale isometrische kontraktion letztlich eine sonderform der konzentrischen kontraktion. zwischen der isometrischen maximalkraft und der bewegungsgeschwindigkeit besteht eine negative korrelation, wobei der korrelationsfaktor umso enger wird, je höher der krafteinsatz ist (r=0.5 bei geringer belastung bis hin zu r=0.9 bei einer belastung im bereich der individuellen maximalkraft). wenn du jemandem, der ein isometrisches maximalkrafttraining absolviert hat, erklärst, er hätte nur ATP verbraucht, aber keine arbeit geleistet, wird er dich zurecht belächeln. am besten, du probierst es mal selber aus ;-)

KURT: bei der differenz zwischen energiezufuhr und energieverbrauch gibt es nichts näheres zu präzisieren. Ich verweise nochmals auf die grundsätze der thermodynamik. und die gelten auch bei einer
malassimilationsstörung wie einer malabsorption. denn hier geht ja ein teil der nahrungsenergie bereits im
vorfeld "verloren", sprich, steht ein gewisser anteil der nahrungsenergie dem intermediärstoffwechsel von
vornherein nicht zur verfügung und geht somit nicht in die eigentliche e-bilanz des intermediärstoffwechsels
ein.

ANTWORT: Wie ich Deinem Text zwischen den Zeilen entnehmen darf, meinst Du offenbar mit Energiebilanz lediglich die Energiebilanz des Intermediärstoffwechsels. Das hättest Du durchaus präzisieren können, auch wenn Du meinst Du bräuchtest das nicht. Das war in den Texten die Du bisher gepostet hast nirgends erwähnt. Vom physikalischen Standpunkt aus kann man nämlich den Menschen als "Black Box" betrachten, mit einem Input und einem Output. In den abstrakten Input (=Mund) steckt man die Gesamtenergie (also was gegessen und getrunken wurde inklusive thermischer Energie erhitzter Speisen z.B. Suppe) rein, in der Black Box wird sie prozessiert (hier kannst du irgendwo im System auch Deinen Intermediärstoffwechsel wiederfinden), und aus dem abstrakten Output kommt dann Energie in Form von teilverdauter Nahrung inklusive thermischer Energie, Methangas, Stoffwechselwärme, Grund- und Arbeitsumsatz usw raus. Falls eine energetische Differenz zwischen Input und Output besteht kann im Fall von Input > Output diese Energie in Form von zusätzlichem Muskelprotein, zusätzlichem Fettgewebe, zusätzlichem Muskelglykogen, zusätzlichem Leberglykogen, zusätzlichem Strukturprotein, höherem Blutglukose- Aminosäure- und Fettsäurespiegel usw. IN DER BLACK BOX gespeichert werden. Über den Input (=Nahrungsaufnahme) hat man in diesem Model eine DIREKTE KONTROLLE. Wieviel Energie bei definierter Energiezufuhr im Intermediärstoffwechsel letzlich ankommt hängt von vielen Parametern ab, auf die man AUCH TEILWEISE EINEN EINFLUSS HAT: so wird durch z.b. massiv Ballaststoffe das Verhältnis von im Darm resorbierter Energie/zugeführte Gesamtenergie KLEINER. Proteindiät führt zu einer vermehrten Thermogenese (Energie wird in Wärme umgewandelt und geht dem Intermediärstoffwechsel verloren). Wer also dreimal am Tag volle Teller leeressen möchte und trotzdem abnehmen möchte, soll meiner Meinung nach sich hauptsächlich mit Ballaststoffen und Proteinen (=morgends fettarme Milch, Weizenkleie, Vollkornmüsli, mittags mageres gedünstetes Fleisch oder Fisch oder Truthahn mit gedünstetem Gemüse und Salat) ernähren. Es ist mit dieser Methode einfacher eine "negative Energiebilanz", so wie Du sie verstehst, zu erreichen, als mit der Kohlenhydrate-Methode. Da kaum Kohlenhydrate und Fette zugeführt werden müssen diese aus der Glukoneogenese über glucogene Aminosäuren und über die Entspeicherung von Körperfetten bereitgestellt werden. Dies ist ein kontinuierlicher Prozeß, Blutglukosespiegelschwankungen werden vermieden. Weil erstens die Blutglukosespiegelamplituden kleiner werden und zweitens Heißhunger unter anderem durch rasches Fallen eines (erhöhten) Blutglukosespiegels bedingt ist verschwindet nach einer mehrtägigen Adaptation das anfängliche Heißhungergefühl auf Kohlenhydrate.(Ausnahme: evtl. noch bei Hypoglykämien nach ultralangen Ausdauersporteinheiten). D.h. man hat eine negative Energiebilanz, man entspeichert Glykogen- und Fettspeicher, man nimmt an gebundenem Wasser und an Fettmasse ab. Muskelmasse wird man nur relativ wenig verlieren, da die hohe Proteinsubstitution einen gewissen Schutz hiervor darstellt. Wechselt man, nachdem man z.B. 10 kg abgenommen hat, auf eine normale Diät, so wird man automatisch etwa 1 Kg zunehmen, da die Leber- und Muskelglykogenspeicher und Triglyzeridspeicher in den Muskeln wieder aufgefüllt werden, was auch Wasser bindet. Zusammenfassung: ich bleibe dabei, dass die Nahrungszusammensetzung einen Einfluß auf die Energiebilanz hat. Eine günstige Nahrungszusammensetzung erleichtert das Abnehmen und verhindert übermäßigen Muskelkatabolismus. Nachteil meiner Methode ist die in diesem Zeitraum verminderte Wettkampfleistungsfähigkeit des Diätanten aufgrund des Übermaßes an Protein- und Fettverbrennung und insbesondere aufgrund niedriegen Glykogenreserven,was alleszu einem deutlich erhöhten Sauerstoffbedarf in der Wettkampfsituation im Vergleich zu z.B. Carboloading führt.

kurt: zur e-bilanz: im engeren sinn ist es die bilanz des intermediärstoffwechsels. aber im prinzip meine ich schon die bilanz zwischen dem oralen "input" und dem -verbrauch. man muss vom "normalfall" ausgehen und nicht von einer malassimilation. und sollte eine vorliegen, wird der betroffene diese natürlich in seiner bilanzierung berücksichtigen. dann ist ein teil seiner zugeführten bilanz als "verlust" zu verbuchen, der dem umsatz im intermediärstoffwechsel zuzurechnen ist.
zu den ballaststoffen: diese bewirken keine verringerung der resorption der makronärstoffe. außerdem darfst du nicht vom extrem ausgehen - wer nimmt schon massenhaft ballaststoffe zu sich? und wenn, dann bewirken die dann eher eine obstipation als eine beschleunigte darmpassage.
zur postprandialen thermogenese (danke für die erklärung, aber ich weiß, was das ist. kennst du eigentlich meinen artikel "der energieumsatz" auf meiner homepage? er findet sich auch auf dieser website!) von proteinen: ich habe dir schon geschrieben, dass man diese nicht überschätzen darf. dein bemühen, mir den intermediärstoffwechsel zu erklären, finde ich übrigens sehr amüsant ;-). dass eine ausreichende proteinzufuhr zu einer ausgewogenen ernährung gehört, ist wohl selbstverständlich. aus meiner täglichen praxis weiß ich, dass viele menschen - vorwiegend frauen - zuwenig protein zuführen (aus angst vor einer zu großen energiezufuhr), was letztlich kontraproduktiv ist. so gesehen besteht hier kein widerspruch zwischen unseren standpunkten (außer deinen postulierten 2g/kg, die auch im leistungssport nicht notwendig sind - siehe meinen artikel "der proteinstoffwechsel"). aber letztlich ist doch nur die e-bilanz entscheidend, was das "schicksal" des körperfettanteils betrifft. mehr wollen thomas und ich dir nicht begreiflich machen - nahrungszusammensetzung hin oder her. dass nur eine ausgewogene mischkost die einzig vernünftige ernährungsform auf dauer ist, steht wohl außer zweifel.

KURT: die bioverfügbarkeit von pharmaka, lieber freund, wird übrigens nicht "geschätzt".

ANTWORT: Ein klein bißchen Statistik gefällig? Die Bioverfügbarkeit eines Medikaments wird normalerweise im Rahmen einer Phase-1 Studie an einer kleinen Population (statistisch: "Stichprobe" mit Stichprobenumfang "n") an n gesunden Probanden, also freiwilligen Versuchsteilnehmern, gemessen. Daraus bildet man den arithmetischen Mittelwert für diese Population. Dieser Mittelwert ist statisch betrachtet nur ein "Schätzwert" für den unbekannten wahren Mittelwert der "Grundgesamtheit", d.h. aller Menschen... Für diesen Schätzwert kann man dann z.B. ein Konfidenzintervall aufstellen. Tut mir leid wenn Du jetzt das Gefühl hast, ich wolle Dich "aufklären". Das solltest Du eher positiv im Sinn von konstruktiver Kritik sehen. Nobody is perfect. Außerdem macht mir Diskutieren Spass, selbst wenn man allseits bekannte Sachen diskutiert.

kurt: vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich vor meiner facharztausbildung zum internisten einige jahre in der pharmakologischen forschung tätig war... du brauchst mir also über bioverfügbarkeit, phase 1-studien, konfidenzintervallen nichts zu erzählen... ;-))

gruß, kurt
 
WAS IST DIE ENERGIEBILANZ, die x-te...

"Bei geringfügig positiver Energiebilanz kann man, entsprechende proteinreiche Ernährung und Trainingsreize vorrausgesetzt, Fettmasse geringfügig abbauen und VERMEHRT Muskelproteine aufbauen. Die überschüssige Energie wird hier in den Muskelaufbau gelenkt. Ich verstehe nicht, was hieran falsch sein soll. "

ich verweise zum wiederholten mal auf mein posting "WAS IST DIE ENERGIEBILANZ" vom 06.11.2001, du hast es offensichtlich immer noch nicht gelesen! (die energetischen prozesse des muskelaufbaus sind bestandteil des energieumsatzes, "überschüssige energie" kann nur in form von fett gespeichert werden)
gruß, kurt
 
*wirft sich todesverachtend zwischen die fronten*

Uff!
Muss ich große Angst haben zwischen den Mühlsteinen der (teils pseudo?)
wissenschaftlichen Argumentation zerrieben zu werden, wenn ich mich hier
äußere? Ich glaube ich trau mich einfach mal und gebe ein Beispiel aus der
Praxis zum Besten.
Letztes Jahr im Januar habe ich entschieden, dass 80 kg verteilt auf 177 cm
Körpergröße des Guten einfach zu viel sind.
Also habe ich mir vorgenommen mit viel Bewegung den überflüssigen
Pfunden zu Leibe zu rücken.
Anfangs habe ich es mit wöchentlich 3maligem Jogging (jeweils ca. eine
halbe Stunde) versucht. Der Erfolg wollte sich aber nicht so recht einstellen.
Ich war auch nicht bereit meine Essgewohnheiten groß umzustellen. Dafür
schmeckte (und schmeckt) mir das was mir meine Frau tagtäglich auftischt einfach zu gut.
Einzig meinen Süßigkeitenkonsum wollte ich etwas einschränken. Doch auf
Dauer war mir das dadurch erzielte minus an Lebensfreude (ok, ein etwas großes
Wort in dem Zusammenhang) einfach den evtl. Nutzen nicht wert.
Also musste ich den sportlichen Aufwand erhöhen um mein angepeiltes Ziel
von 73,5 kg irgendwann und irgendwie einmal erreichen zu können.
Weil mir jeden Tag Laufen aber zu viel und auf Dauer wohl eher kontraproduktiv
erschien bin ich zusätzlich zu den 3 Laufeinheiten noch 3mal (an anderen
Wochentagen) zum Krafttraining gegangen.
Und dann kam der Stein so langsam ins Rollen. Ich habe mit 6maligem Training
pro Woche (selten länger als eine gute halbe Stunde pro Einheit) mein Gewicht
langsam aber kontinuierlich von 80 auf 69 kg gesenkt. Wenn man dann noch
ein plus an Muskelmasse einrechnet habe ich also vermutlich fast 15 kg Fett
„verloren“. Oder was könnte es sonst gewesen sein?
Inzwischen habe ich mich bei so ca. 71-72 kg eingependelt und fühle mich
pudelwohl dabei. Und dabei fresse (sorry, aber anders kann man es wirklich
nicht nennen) ich mehr als je zuvor.
Ach so, einen Punkt hab ich noch vergessen. Seit nunmehr gut einem Jahr
habe ich auch das Treppenhaus (162 Stufen) an meinem Arbeitsplatz zum
Trainingsgerät erklärt. Anfangs ging ich täglich einmal hinauf, und inzwischen
hat es sich so bei 4-5mal pro Wochentag eingependelt. Zusammen mit anderen,
kleineren „Gängen“ komme ich arbeitstäglich so ca. auf 800 – 1000 Treppenstufen.
Ich denke mal, dass diese Bewegungstherapie auch nicht ganz unbeteiligt an meiner
Gewichtsreduktion ist. Ganz nebenbei haben sich noch meine Kniebeschwerden
(10 Jahre Fussball spielen) wie von alleine erledigt.

Keine Ahnung, ob das hier irgendjemanden interessiert.
Aber mir hat`s Spaß gemacht diese Erfahrungswerte mal niederzuschreiben.

Poikus

P.S. Zwei Fragen hätt ich da gleich noch:

1. Seit ich mich beim Essen in keinster Weise mehr zurück halte, habe ich so ca.
3-4mal täglich eine durchaus lohnenswerte „Sitzung“ auf dem Klo.
Kann es sein, dass mein Körper ein schlechter Futterverwerter geworden ist?
So nach dem Motto was soll ich mich groß bemühen da noch wertvolle
Energien rauszulutschen – kommt doch eh gleich Nachschub?

2. Wie ist die Sache mit dem Treppensteigen zu bewerten?
Ich bring da meinen Puls jedes Mal innerhalb von knapp
2 Minuten auf 160 – 180 Schläge. Kann man da schon von
der Auslösung eines gewissen Nachbrenneffektes sprechen?



http://http://people.freenet.de/Poikus/bilder/Poikus79876.jpg
 
lobenswertes Beispiel aus der täglichen Praxis!

hallo poikus,
erstens führen thomas und ich keine pseudowissenschaftliche diskussion, sondern eine diskussion auf sachlicher ebene. dierk ist derjenige, der wissenschaftstheoretische und -praktische mängel offenbart und dabei glaubt, uns belehren zu können (und mich sogar auf meinem fachgebiet ;-))
zweitens möchte ich dir zu deiner lifestyle-änderung gratulieren, ich bin beeindruckt! du bist der lebende beweis, dass das "gerede" um energiebilanz und thermodynamik kein leeres ist.
zu deinen fragen:
zu 1: ein stuhlgang zwischen 3x täglich und 1x jeden dritten tag ist normal. dass du zum "schlechteren futterverwerter" geworden bist, ist auszuschließen. vielmehr hat sich durch deine vermehrte nahrungszufuhr zwangsläufig dein stuhlvolumen erhöht. außerdem kommt noch der gastrokolische reflex ins spiel, d.h. dass die magenfüllung einen stuhlgang auslösen kann.
zu 2: selbstverständlich ist dein tägliches treppensteigen trainingswirksam. jede intensive belastung bewirkt einen gewissen "nachbrenneffekt". natürlich dauert dieser bei einer nur 2-minütigen belastung nicht so lang wie nach einem intensiven ausdauertraining oder gar nach einem krafttraining.
gruß, kurt
 
Bist du selbstgefällig

Hallo Kurt,

ich hab deine Diskussion mit Dierk verfolgt.

Mal abgesehen davon, wer jetzt "Recht" hat, ist mir aufgefallen, daß du Dierk recht häufig als dumm, unwissend, keine Ahnung habend, etc. bezeichnest. Da haben Dierk und Thomas dir etwas an Sachlickeit vorraus, beide kommen ohne persönlich Angriffe (und jemanden als dumm zu bezeichnen ist ein persönlich Angriff) aus.

Leider nimmst du dir durch diese persönliche Argumentationsweise einen Teil deiner Glaubwürdigkeit.

herzliche Grüße, Ina

PS: Was reitest du so auf Dierks Qualifikation herum, deine Qualifikation kennt man auch "nur" aus dem Internet, welches ähnlich wie Papier ziemlich geduldig ist. Eurer beider akademischer Qualifikation trägt in keinster Weise zur Klärung des Sachverhalts bei.
 
Zusatz: Arbeit aus physikalischer Sicht

"Arbeit= Kraft * Weg

Bei isometrischer Kontraktion ist der Weg definitionsgemäß Null. Daher ist auch die am Gerät geleistete Arbeit Null. Der Muskel verrichtet dennoch chemische Arbeit, da die Myosin-Köpfchen an den Aktinfiliamenten im Muskel sozusagen "hohldrehen", also eine gewisse Menge ATP verbrauchen ohne jedoch eine effektive Annäherung der Z-Streifen bzw. eine Verkürzung der Muskelfaser zu erreichen... "

Thomas: Arbeit ist nicht definiert als Kraft * Weg. Arbeit ist Umsetzen von Energie (egal welche Form). Mechanische Arbeit ist dW = F * ds, oder vereinfacht, wenn die Kraft entlang des Weges konstant ist eben W = F * s. Die am Gerät geleistete Mechanische Arbeit ist null. Die
Tatsache, dass man aber trotzdem gegen das Gerät drücken muss und die Gestänge unter Zug oder Druck stehen,
zeigt dass hier noch mehr am Werken ist, als die Chemie. Wenn
am Gerät wirklich keine Arbeit verrichtet werden würde, dann wäre das isometr. Traiing schlicht und ergreifend effektlos. Etwas theoretischer:
Wenn man isometrisch mit einem Trainingsgerät arbeitet, verrichtet man in der Tat keine mechanische Arbeit. Aber man erzeugt Spannungen und Dehnungen am Gerät (auch wenn sich die Stange nicht sichtbar dehnt). Das ist natürlich auch Arbeit im physikalischen Sinne. Diese physikalische Arbeit wird von den Muskeln am Gerät verrichtet. Die Energie dafür, damit sie das überhaupt tun können, sind Reaktionsenthalpien exothermer chemischer Reaktionen zur Energiebereitstellung im Körper. Diese "chemische Arbeit" des Körpers ist genauso groß wie die Summe aus der verrichteten Arbeit am
Trainingsgerät plus der Abstrahlung von Wärme des Körpers. Das nennt man Energieerhaltung, ein uraltes physikalisches Konzept, das von den größten Wissenschaftlern zwar immer wieder mal in Frage gestellt wurde, aber dennoch sich immer als richtig erwiesen hatte. Die Spannungen an den Z-Streifen der Sarkomere hält man für den Auslöser des Muskeldickenwachstums, unabhängig davon ob das Krafttraining isometrisch, konzentrisch oder exzentrisch durchgeführt wird.

Wir kommen also auch bei der Physiologie nicht ohne die physikalischen Gesetze aus, die nun einmal unumstößlich sind.
Puuh, weiter geht´s...
Thomas


https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann.jpg
 
wenn ein medizinischer laie...

...einen facharzt "belehren" will, ist das ein zeichen von massiver selbstüberschätzung und unintelligenz. mehr ist dazu nicht zu sagen.
und auf deine unqualifizierten komentare kann ich auch gern verzichten.
 
und wenn du nicht checkst...

... dass thomas und meine akademische qualifikation (die nicht nur "graue theorie", sondern auch wissenschafliches arbeiten beinhaltet) sehr wohl zur klärung des sachverhalts in der diskussion mit dierk beträgt, tust du mir leid. thomas und ich bringen sehr viel geduld auf, im forum aufklärungsarbeit zu leisten. offensichtlich gehörst du auch zu denen, die sich dadurch auf den schlips getreten fühlen. aber es gibt ja noch viele andere leser, die unser engagement zu schätzen wissen und nicht als persönlichen affront werten.
lg, kurt
 
Das du auf sachliche Kritik verzichten kannst.....

....... und sie auch oft genug nicht verträgst, beweist du immer wieder selbst!

Cool Down!!!

Ob Dierk ein medizinischer Laie ist, oder nicht , weißt du nicht. Und selbst wenn, rechtfertigt es nicht deine Art unsachlich zu argumentieren.

Man könnte meinen du hast keinen sachlichen Argumente, wenn du immer ausfallend wirst. Schade eigentlich, die ansonsten interessante Diskusion leidet darunter.

herzliche Grüße, Ina

PS: Facharzt zu sein bedeutet nicht, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben!!!!
 
nein, das sicherlich nicht...

... aber es bedeutet, über sein eigenes fachgebiet bescheid zu wissen! glaubst du wirklich, ich lasse mich von einem laien über diabetes mellitus usw. "aufklären"???
ansonst sei gesagt, dass zwischen dierks und thomas & meinen "standpunkten" in sachen ernährung keine gravierenden differenzen bestehen. aber es gibt wesentliche punkte, die als fakten zu akzeptieren sind. dazu gehört nun einmal das grundlegende verständnis der thermodynamik und der sich daraus ableitenden "problematik" der energiebilanz.
und was meine "unsachlichkeit" betrifft, so musst du mir schon konkrete beispiele hiefür nennen. abgesehen davon sollst du wissen, dass thomas als administrator dieses forums natürlich "sprachlich" die hände gebunden sind. du kannst dir sicher sein, dass er sich beim beantworten so mancher postings gern mitunter einer anderen ausdrucksweise befleißigen würde...
schönes wochenende,
kurt
 
Was du wieder alles interpretierst

Lieber Kurt,

jetzt komm mal wieder auf den Teppich! Da kann ich ja nur ungläubig mit dem Kopf schütteln.

Woher nimmst du die Erkenntnis, ich würde mich "offensichtlich auf den Schlips getreten" fühlen?

Bitte um sachliche Aufklärung!

Das eine akademische Qualifikation zur Klärung eines Sachverhalts wichtig sein kann, habe ich nie angezweifelt. Nur das Wissen um die Qualifikation seines Gegenübers trägt nicht zur Klärung eines Sachverhalts bei, als erläuterndes Beispiel: 1+1=1, egal ob diese Aussage von einem Schüler, einer Hausfrau oder einem Mathematikdozenten stammt, es ändert nichts an der Richtigkeit der Aussage. :)

lg, Ina

PS: Das Thomas sich einer sachlicheren Ausdrucksweise bemüht, hat hoffentlich mehr mit "guter Kinderstube" denn mit seiner Funktion als Administrator dieses Forums zu tun
 
Re: Was du wieder alles interpretierst

1+1=1???

Also ich weiß nicht ob Du Hausfrau, Schüler oder Wasauchimmer (ganz sicher jedenfalls KEIN Mathematiker) bist... aber ich krieg da was anderes raus.
So ca. mindestens das Doppelte. *G*

Nix für ungut Ina, hast Dich ja nur vertippt. :)
Und was Kurts (thx übrigens für die Antworten Herr Moosburger :) ) betrifft: Das ist mir auch schon aufgefallen.
Aber er muss sich hier ja über die Jahre hinweg auch eine
Menge dummes oder weniger dummes Zeug anhören.
Da sollte man bzw. Frau dann vielleicht nicht so kleinlich sein.
 
Re: lobenswertes Beispiel aus der täglichen Praxis!

Also Thomas und Dich hatte ich auch weniger damit gemeint. ;-)
Und danke für das Lob. So was motiviert!
 
und erst recht du...

denn, wie gesagt, bevor ich mir eine schlechte kinderstube vorwerfen lasse, möchte ich konkrete hinweise dafür sehen.
gruß, kurt
 
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