Tägliche Wanderungen gegen zu hohes Cholesterin

Tägliche Wanderungen gegen zu hohes Cholesterin

wandern senkt LDL und hebt HDL Cholesterinwerte
Pilgern bzw. mehrtägiges Wandern hat offenbar positive Auswirkungen auf den Cholesterinspiegel. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) hin. „Erhöhte Cholesterinwerte im Blut, insbesondere des „schlechten“ LDL (low densitity lipoprotein) und der so genannten Triglyzeride, gelten ‐ genauso wie Diabetes, Bluthochdruck, bauchbetontes Übergewicht und Rauchen ‐ als Risikofaktoren für Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und damit für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.



Diese stellen in Deutschland nach wie vor die Todesursache Nummer eins dar“, erläutert Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI und praktizierender Internist in einer Hamburger Gemeinschaftspraxis. „Deshalb sollte jeder seine Cholesterinwerte kennen und damit sein Risiko für Erkrankungen des Herz‐Kreislaufsystems.



Für die Erstbestimmung genügt schon ein Tropfen Blut, so dass ein erster Schnelltest z.B. auch in der Apotheke möglich ist. Stellt sich dabei heraus, dass man erhöhteCholesterinwerte hat, sollte man zu einer Kontrolluntersuchung beim Arzt gehen.“



Studienergebnis: Gemütliches Wandern senkt LDL, schnelleres Gehen steigert HDL



Cholesterin ist als Hauptbestandteil der Zellwände, Vorstufe vieler Hormone wie auch z.B. von Gallensäure und Vitamin D ein lebensnotwendiger Stoff, der einerseits von der Leber selber hergestellt, andererseits auch mit der Nahrung (in Form von tierischen Fetten) zugeführt werden kann.



LDL, HDL und Triglyzeride



„Das LDL hat die Aufgabe, das lebensnotwendige Cholesterin zu den Zellen im Körper zu transportieren. Befindet sich allerdings zuviel LDL im Blut und sind die Zellen bereits gesättigt, kann sich das Cholesterin an den Blutgefäßen ablagern und zu einer Arterienverkalkung führen“, erklärt Wesiack. „Auch wenn zu viele Triglyzeride vorliegen, verschlechtern sich die Fließeigenschaften des Blutes, was Durchblutungsstörungen in Herz und Gehirn und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse hervorrufen kann. Im Gegensatz dazu sollte man vom so genannten „guten“ HDL‐Cholesterin (high density liptprotein) möglichst viel aufweisen, da es die positive Eigenschaft besitzt, bereits abgelagertes Cholesterin von den Gefäßwänden wieder aufzunehmen und zur Leber zurück zu

transportieren. Interessanterweise scheint mehrtägiges Wandern bzw. Pilgern genau diese Werte positiv zu beeinflussen, wie ein Team aus niederländischen und spanischen Forschern kürzlich herausgefunden hat (siehe British Medical Journal 2012, Online Vorabveröffentlichuung: 2:e000875; doi:10.1136/bmjopen‐2012‐000875). Bei den Teilnehmern einer zwölftägigen Wanderung stellten sie nach wenigen Tagen fest, dass bei den schnelleren Gehern (Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,6 km/Std) vor allem die guten HDL‐Werte anstiegen und bei den langsameren Wanderern (Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,1 km/Std) insbesondere die schlechten LDL‐Werte sanken.“



Umstellung des Lebensstils trägt zur Verbesserung der Cholesterinwerte bei



Die häufigsten Ursachen für zu hohe LDL‐ und Triglyzerid‐Werte sind zu fettes und kalorienreiches Essen sowie zu wenige Bewegung. „Betroffene sollten sich daher regelmäßig bewegen (mindestens viermal pro Woche 30 Minuten), nicht rauchen und auf eine gesunde Ernährung achten (d.h. mehr Obst, Gemüse und Ballaststoffe essen, aber weniger tierische Fette). Für Übergewichtige ist es wichtig, abzunehmen. Bei hohen Triglyzeridwerten ist es außerdem ratsam, auf Alkohol und rasch resorbierbare Kohlenhydrate (d.h. Zucker, insbesondere auch in Form von Limonade, Cola etc.) zu verzichten“, empfiehlt Wesiack.

Weitere Informationen über die Ursachen und Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Fettstoffwechselstörungen und weiteren Erkrankungen der inneren Organe finden Betroffene und Interessierte im Internet unter www.internisten‐im‐netz.de

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