69. Eine Zahl, die je nach Kontext für Kichern, Kopfschütteln oder den Rentenantrag sorgt. In Deutschland markiert sie symbolisch das Alter, in dem viele längst beschlossen haben: „Jetzt ist Schluss.“ Man darf früher in Rente gehen, mit 63 zum Beispiel, und das machen auch viele. Doch sollte man das auch?
Ein Blick auf die Bühne der Mächtigen zeigt: Papst Leo XIV. trägt mit 69 Jahren nicht nur das weiße Gewand, sondern auch die Verantwortung für über eine Milliarde Gläubige. Und Friedrich Merz? Regiert als Bundeskanzler ein Land, das sich gerade zwischen Wärmepumpe, Weltpolitik und Wohnungsnot neu sortieren muss. Auch er: 69. Beide Männer stehen nicht auf dem Golfplatz – sie stehen im Dienst. Jeder: Fit wie ein Turnschuh!
Ganz im Gegensatz zu einem anderen älteren Herren mit Präsidialfantasien: Donald Trump, 78, präsentiert inzwischen einen olympischen Ring – nicht auf dem Siegertreppchen, sondern um die Körpermitte. Was einst ein Bizeps war, wird heute vom medizinischen Fachbegriff Sarkopenie (altersbedingter Muskelabbau) eher freundlich übertüncht. Der Mann, der sich früher mit windigen Attesten aus dem Kriegsdienst lavierte, wird heute von ärztlichen Statements begleitet, die klingen, als hätte sie jemand beim Golfen auf dem Rücksitz diktiert.
„Phänomenale Gesundheit“ bei maximalem Bewegungsradius zwischen Cart und Buffet – ein leuchtendes Negativbeispiel dafür, wie man mit 70 körperlich alles verlieren kann, außer seinem Ego.
Früh in Rente – früh im Leerlauf?
Natürlich darf man in Deutschland früher aufhören zu arbeiten. Manche tun es mit 63, andere mit 55 im Staatsdienst, manche gar mit 40 und YouTube-Kanal. Aber ist das wirklich der goldene Weg in den Sonnenuntergang? Oder eher eine gepflegte Einfahrt in den Leerlauf?
Früher Ruhestand klingt verlockend – keine Meetings, kein Chef, kein Montagmorgen. Doch was kommt stattdessen? Frühstück, Mittagsschlaf, Spaziergang, Fernseher. Und dann? Menschen brauchen Aufgaben. Wer glaubt, mit dem Verlassen des Büros sei das Leben erfüllt, unterschätzt, wie sehr wir Struktur und Verantwortung brauchen – auch jenseits des Gehaltszettels.
(pic: Andrea Piacquadio Pexels)
Wer rastet, der rostet – und zwar schneller, als einem lieb ist
Der menschliche Körper ist keine Maschine, die bei Stillstand einfach konserviert wird. Im Gegenteil: Er rostet. Wer sich nach dem Renteneintritt nur noch schont, bekommt’s zurück – in Form von Muskelabbau, Gelenkschmerzen und geistiger Trägheit. Die Devise lautet: Wer sich nicht bewegt, wird bewegt – zum Arzt, zur Physiotherapie, zur Reha.
Und auch mental gilt: Wer nichts mehr entscheidet, verlernt zu entscheiden. Wer keine Verantwortung mehr trägt, wird passiv. Und wer nur noch zuschaut, statt mitzuwirken, verliert den Kontakt zum Leben. Denn: Der Mensch lebt nicht nur in Ruhe – er lebt, wenn er gebraucht wird.
Mehr Erfahrung, weniger Verschwendung
Unsere Gesellschaft kann es sich eigentlich nicht leisten, Millionen erfahrener, gesunder Menschen in den Ruhestand zu verabschieden, während auf der anderen Seite Fachkräftemangel herrscht und junge Leute im Burn-out-Modus nach Work-Life-Whatever balancieren.
Was, wenn die 68-jährige Ärztin weiter Sprechstunden hält – freiwillig, nicht aus Zwang? Oder der pensionierte Lehrer zweimal pro Woche Nachhilfe gibt, statt Sudoku zu lösen? Oder der Unternehmer mit 70 noch als Mentor im Unternehmen wirkt, statt allein auf der Terrasse zu sitzen?
Das wäre keine Ausbeutung. Das wäre klug.
Fitness ist Einstellungssache – nicht Geburtsjahr
Es gibt 69-Jährige, die ihren Körper behandeln wie einen Oldtimer: bloß nicht zu viel bewegen, aber regelmäßig polieren. Fettabsaugen und Botox grüßen stramm! Und dann gibt es 69-Jährige, die drei Mal pro Woche ins Fitnessstudio gehen, ihre Haferflocken mit Leinsamen essen und auf die Frage „Wie geht’s dir?“ nicht mit „den Umständen entsprechend“ antworten, sondern mit „geil!“.
Körperliche Aktivität ist die beste Altersvorsorge – und das nicht nur für den Körper, sondern auch fürs Selbstbewusstsein. Wer sich regelmäßig fordert, wer trainiert, schwitzt, sich Ziele setzt – der bleibt lebendig. Und ja: Das geht auch mit künstlichem Hüftgelenk. Meistens sogar besser, aktiver und mit Abenteuerlust!
(pic:CottonBro Studio Pexels)
Arbeiten im Alter: Pflicht oder Privileg?
Nicht jeder kann oder will bis 70 arbeiten – das ist verständlich. Aber für viele wäre es kein Muss, sondern ein Gewinn. Arbeit strukturiert den Tag, schafft soziale Kontakte, hält das Gehirn in Bewegung. Und sie gibt das Gefühl, gebraucht zu werden – ein menschliches Grundbedürfnis, das sich nicht einfach mit einem Senioren-Ausweis befriedigen lässt.
Ob Teilzeit, Ehrenamt, beratend oder selbstständig: Es geht nicht darum, die Rente abzuschaffen – sondern das Denken, dass Rente automatisch Stillstand bedeuten muss.
Papst oder Kanzler – oder einfach engagierter Mensch
Es geht nicht darum, mit 69 das Bruttoinlandsprodukt allein zu tragen. Aber es geht darum, sich selbst nicht frühzeitig aufs Abstellgleis zu stellen. Papst Leo XIV. tut das nicht. Kanzler Merz auch nicht. Beide Männer haben politische, moralische und persönliche Verantwortung – und sie tragen sie, mit 69 Jahren. Ohne Altersbonus. Und ohne Ausrede.
Die beste Zeit ist nicht vorbei – sie fängt an
Mit 69 ist man nicht am Ende. Man ist auf einem neuen Level. Wer körperlich fit bleibt, geistig wach und sozial aktiv, kann auch jenseits der Rentenmarke Großes leisten. Und wer stattdessen nur noch wartet, der wird das Gefühl vermissen, Teil von etwas zu sein.
Denn nach dem Dienst ist nicht Schluss – du wirst gebraucht. Die Welt braucht solche Helden! Und ja: Die Welt braucht dich. In Zeiten von „Arbeiterlosigkeit“, in denen Unternehmen händeringend nach Erfahrung, Belastbarkeit und Verantwortungsgefühl suchen, bist du kein Auslaufmodell – du bist Premium.
Dein Chef, dein Verein, dein Umfeld – alle hoffen insgeheim, dass du ewig lebst. Und wenn du dir die Haltung der Generation Z anschaust, weißt du: Das Durchhalten lohnt sich. Denn wenn keiner mehr arbeiten will, dann bist du der Letzte, der den Laden zusammenhält.
Auch deine Familie braucht dich – als Vorbild, als Mensch, als soziales Rückgrat. Wer eingebunden ist, fällt nicht einfach um. Wer gebraucht wird, bleibt aufrecht. Wer lebt, statt nur zu ruhen, springt nicht von der Schippe ins Grab – sondern steht morgens auf und denkt: „Na dann, auf ein Neues!“
Hier der Link in unser Forum. Wie denkt Ihr? Lasst es raus und Euer Herz keine Mördergrube sein :) Papst Leo & Friedrich Merz - Mit 69 - Jeder fit wie ein Turnschuh!