Mit Selbstmassagen zu höherer Leistung und besserer Regeneration

Mit Selbstmassagen zu höherer Leistung und besserer Regeneration

Bild von Niki Winsome auf Pixabay

Wie ein altbekanntes Mittel auf moderne Art eingesetzt werden kann


Es ist im Grunde egal, welcher Sportart man frönt, sei es Laufen, Mannschaftssport oder Krafttraining - immer benutzt und beansprucht man dabei seine Muskulatur, die in den Pausenzeiten, die man ihr gönnt, erlittene Schäden reparieren muss. Es handelt sich dabei nicht nur um verletzte Faszien, Fasern oder andere Proteinstrukturen, sondern auch um Schadstoff-Abtransport und den Aufbau neuen, leistungsfähigeren Gewebes. Doch all diese Prozesse hinterlassen auch Spuren:



Narben und Verklebungen im Muskel!


Ein Muskel kann aber nur dann richtig arbeiten (kontrahieren), wenn seine Muskelfasern, "wie auf geölten Schienen" laufen. Narben wirken dabei wie verbeulte Schienen und Verklebungen sind das fehlende Öl. Weitergehend kann sich Lymphe stauen und überbeanspruchte Muskelfasern fangen an, zu krampfen.

Möglicherweise gewinnt der Sportler zwar an Leistung durch Training, schränkt sich aber durch den Reibungsaufwand, den die Rückstände verursachen, wieder ein.

Als praktisches Beispiel kann ich mich selbst anführen:



1. Ausdauersport


Auf einer gewissen Strecke, die ich per Rad fahre, merkte ich mit der Zeit, dass trotz gleicher oder gar besserer Windverhältnisse meine Oberschenkel viel schneller übersäuerten. Das Treten fiel von Tag zu Tag schwerer, insbesondere in Sprints und Spitzengeschwindigkeiten.



2. Kraftsport


Im Training der Kniebeuge und des Kreuzhebens kam es zu früheren Zeitpunkten im Satz, vor allem aber bei hohem Gewicht zu Übersäuerungserscheinungen und unerklärlichen Kraftverlusten.

Bei beiden Sportarten stellte sich durch Änderung an Trainingsfrequenz, Pausenzeiten oder Bewegungsradius keine Besserung ein. Ich folgerte also, dass es am Muskel oder Zentralnervensystem liegen musste.

Durch ein Buch, welches als Begleitmaßnahme des Kampfsporttrainings eines alten Aikido-Meisters Selbstmassagen angab, ließ ich es auf einen Versuch ankommen. Dieser Meister beschrieb seinem Schüler die Ursache seiner Geschmeidigkeit, Schnelligkeit und Sprungkraft, indem er den Körper einer Katze als Beispiel nahm.

Der Schüler musste seinen Finger in die Muskulatur einer schnurrenden Katze stecken und wurde gewahr, dass sie vollkommen entspannt war. Sodann sollte er die Waden des Meisters berühren und spürte nichts als butterweiche Muskulatur.



Tiefgehende, aufmerksame Selbstmassage


Umgedreht piekte der Aikido-Lehrer seinem Schützling in die Wade, was dieser mit einem Schmerzensschrei quittierte. Die harte und verspannte Muskulatur schmerzte auf dem Knochen! Der Meister wies ihn daraufhin an, eine tiefgehende, aufmerksame Selbstmassage seiner Waden und Oberschenkel auszuführen. Nach 5 Stunden entließ er seinen Schützling und hieß ihn an, aufzustehen und nach Hause zu gehen. Dies Tat er auch - seinen Worten nach in einem neuen Körper!



Selbsversuch Selbstmassage


Von dieser Geschichte beflügelt, probierte ich diese Massage natürlich gleich selbst aus.  Keine 5 Stunden, aber die Geduld reichte wenigstens für 1. Und ich durfte das Gefühl am eigenen Leib spüren! Vollkommen verhärtete Waden und Oberschenkel verwandelten sich in scheinbar schwerelose Körperteile! Die Mischung aus Druck und Wärme brachte nach 2 - 3 Anwendungen jegliche eingebüßte Leistungsfähigkeit wieder.



Kneten, streichen, Konzentration bei der Selbstmassage


Ich verwendete dabei keine speziellen Techniken, sondern rein laienhaftes Wissen: Kneten, starkes Streichen unter Benutzung von Massageöl und Konzentration auf den Muskel. Dabei geht man einfach systematisch von den Fußsohlen über die vorderen Unterschenkel, zu den Waden und dann die Oberschenkel vorn und hinten. Je härter der verspannte Muskel, umso schmerzhafter die Massage. Aber es lohnt sich!

Zurück im Fitnessstudio unterhielt ich mich gleich mit einigen Trainern über meine Beobachtungen und wurde eines weiteren Hilfsmittels gewahr:



Foam Roller oder Faszienrolle


Das ist eine harte Schaumstoffrolle, die man sich beispielsweise unter den Rücken schiebt, sein komplettes Körpergewicht darauf verlagert und sich damit selbst an Stellen massiert, die man per Hand nicht erreichen kann.

Die Vorgehensweise beim Foam Roller zu beschreiben wäre ziemlich ungenau - am besten gibt man den Begriff in eine Suchmaschine ein und lässt sich Bilder dazu anzeigen, wie genau der Foam Roller benutzt werden kann. Wenn man dieses Teil nicht in einem Studio oder zu Hause verfügbar hat, so tut es auch eine Flasche oder ein Rohr.



Vorteile einer Selbstmassage


An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz zusammenfassen, was die Vorteile einer Massage im Hinblick auf sportliche Leistungsverbesserung ausmacht:


  • gesteigerte Durchblutung (fördert Regeneration)
  • Lösung von Verspannungen und Krämpfen
  • Ausstreichen von Stoffwechselrückständen
  • schnellere Wundheilung
  • Lösung von Lymph-Stauungen
  • Linderung von Schmerzen


Ich habe die Selbstmassage als kostenloses, aber stark wirksames Mittel im Sport erlebt und kann sie deswegen besten Herzens weiterempfehlen!

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