Kajak Extrem: Weltmeisterschaft für Wahnsinnige

Kajak Extrem: Weltmeisterschaft für Wahnsinnige

foto: MADONNA.COM
Ötztal. Erst im Jahr 1976 wurde die “Wellerbrücke“ das erste mal mit einem Kajak befahren. Seit dem ist sie eine berüchtigte Passage für alle Kayak Fahrer, denen ruhige Gewässer oder herkömmliche Wettkämpfe wie Olympia zu langweilig sind.



Doch das birgt auch Unwägbarkeiten. Letztes Jahr beispielsweise musste die komplette adidas SICK LINE Veranstaltung wegen zu hohem Wasserstand in letzter Minute abgesagt werden. Das ist der Nachteil von der schwierigen Wasserroute, aber nicht der einzige Unterschied zum offiziellen Kajak fahren.




Doch Extrem Kajak fahren zeichnet sich nicht nur durch äußerst schwierige Sturzbäche aus, man darf im Grunde alles, außer Konkurrenten mit dem Paddel auf den Kopf zu schlagen. 130 Kajak Fahrer aus aller Welt, darunter fünf Frauen, gingen an den Start.



In der Qualifikation starten immer sechs Kajak Fahrer gegeneinander und die ersten drei dürfen in der nächsten Runde starten. Wie gesagt während des Rennens darf man die Konkurrenten behindern, die Kajaks rammen oder den Weg abschneiden. Doch meist kämpfen die Kajak Fahrer nur gegen einen Gegner: die Stromschnellen.





Auf diese Extrem Kajak WM trainieren Fahrer wie Stefan Finsinger das ganze Jahr hin.
„Fahren, Fahren, Fahren…und eine gezielte Trainingssteuerung die über den „Bootsrand“ hinausgeht.“, lacht Stefan Finsinger.

Periodisierung sei das A und O, sagt Finsinger, der sich für das Finale der WM im Ötztal qualifizieren konnte.

Wie er sich dieses Jahr auf die Extrem Kajak WM vorbereitet habe, wollen wir wissen:





Viermal wöchentlich absolviert er Muskelaufbau im Kraftraum und kombiniert dies mit zwei bis drei unspezifischen Bootseinheiten, die hauptsächlich dem Koordinations- und Stabilitätstraining dienen. Erst nach dieser Phase beginnt Finsinger seine achtwöchige Vorbereitungsphase. Ab der 11. Woche verlagert er sein Training immer mehr auf das Wasser: bis zu zweimal pro Woche macht er Kraftausdauertraining und fast täglich 1 bis 1,5 Stunden langen Einheiten im Boot nähert er sich der WM Form an.


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Die 1-1,5 Stunden Bootstraining beginnt der Finsinger mit einer halbstündigen Grundlagenausdauereinheit,
auf welche dann drei bis fünf Wettkampf spezifische Sprints zwischen 200 bis 300m folgen. Lockeres zurückpaddeln im Sinne einer aktiven Pause sorgt dabei für kurze Erholung.

Nach diesen Sprints erfolgt dann ein Techniktraining unter ermüdetem Zustand.
Dieses Training wird dann bis zum Highlightevent gesteigert.





Wichtig ist neben der perfekten Vorbereitung, auch die Streckenkenntnis.

Der aus Heidenheim stammende Stefan Finsinger ist die „Wellerbrücke“, die diesjährige WM Route, schon oft gepaddelt. Doch mit dem Qualifikationsplatz 32 hat den Endlauf der besten 25 verpasst.


Aber auch darin unterscheidet sich Extrem Kajak Fahren von herkömmlichen Paddeln: Jeder, der die Sturzbäche bezwingt, ist ein Gewinner – nicht nur die Träger der Medaillen.





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Die Zeiten und Ergebnisse der Extrem Kajak Weltmeisterschaft erfahren Sie unter adidas-sickline.de




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