Die wichtigsten Elemente des Rückentrainings

Die wichtigsten Elemente des Rückentrainings

Den Gymnastikball von Sissel finden Sie auf www.sissel.de
Alle Experten des Rückentrainings, Ärzte, Physiotherapeuten, Biomechaniker, Physiologen, Chiropraktoren, Krafttrainingsexperten, kurz - alle, die sich mit dem Rücken des Menschen befassen, sollen sich zu dieser Serie äussern.

Sie sollen kritisieren, zerreissen, ergänzen, bestätigen oder andere Lösungen präsentieren. Vielleicht entsteht dabei eine für alle Fitnessklubs verwendbare und breit abgestützte Grundlage des Rückentrainings.


Swiss Ball - Pezziball - Fit Ball - Gymnastikball
Die Amerikaner nennen ihn Swiss Ball. Der Fit Ball, Pezzi Ball oder grosser Gymnastikball trägt dort diesen Namen, weil anscheinend die Schweizer Physiotherapeuten die ersten waren, die den Swiss Ball als Therapie-und Trainingsgerät einsetzten. Leider ist diese Tradition wieder verloren gegangen. Schade, denn der Swiss Ball bietet die besten Möglichkeiten, den Rücken sicher und effizient zu trainieren.

Alle Grundprinzipien des Rückentrainings können mit dem Swiss Ball perfekt angewandt werden. Obwohl er im Fitnessbereich wieder in Mode ist, wird er falsch oder leider doch noch nicht eingesetzt. Die einen brauchen ihn als akrobatisches Zirkusgerät mit einer Übungsauswahl, die bestandene Equilibristen ins Schwitzen bringen würden. Die anderen haben den Mut zum Einfachen nicht und setzen weniger trainingswirksame, aber umso teurere Maschinen ein.

Grundprinzipien
Kennen wir die Grundprinzipien, dann können wir Übungen beurteilen, neue Übungen kreieren und ein Rückentraining individuell auf unsere Kunden zusammenstellen.

Kennen wir die Grundprinzipien nicht, versuchen wir, unsere Unsicherheiten und mangelnden Kenntnisse mit spektakulären und immer neuen Übungen zu verbergen. Unspezifische, falsche, ja sogar schädliche Programme sind die Folge.

Kennen wir die Grundprinzipien werden wir verstehen, dass das erfolgreichste Rückentraining mit dem Swiss Ball gemacht werden kann.

Übereinstimmung
Bei folgenden Punkten müssen wir übereinstimmen:

Für den Rücken ist nur das Beste gut genug und zwar unabhängig von wirtschaftlichen Interessen. Das beste muss nicht das teuerste sein. Ein Swiss Ball kostet rund 200x weniger als eine weniger trainingswirksame Maschine. Keine Angst, liebe Produzenten: gewisse Maschinen sind auch im Rückentraining unabdingbar. Der Mix ist entscheidend.
Wir wollen und müssen alle mit Rückentraining Geld verdienen.
Es gelten, ohne dass sie jedes Mal erwähnt werden, die altbekannten, aber zu oft vergessenen methodisch-didaktischen Grundsätze: Vom Einfachen zum Schweren und vom Bekannten zum Unbekannten.

Fitnessklubs, Physiotherapeuten, Chiropraktoren und Ärzte arbeiten zusammen.

1. Prinzip - Bewegungs-und Haltungsmuster

Ein guter Rückentrainer muss nicht alle Krankheitsbilder kennen. Überlassen wir das getrost den Ärzten und Physiotherapeuten. Wir wollen den Kunden positive Bilder vermitteln. Wir zeigen ihnen wie und dass sie noch belastbar sind. Wir vermitteln ihnen die teilweise verlorengegangenen physiologischen, individualisierten Bewegungs-und Haltungsmuster. Wir sprechen nicht über Verbote und Einschränkungen, sondern wir zeigen Möglichkeiten: Wir trainieren mit ihnen! Wir sind die Trainingsexperten mit grossen Kenntnissen in der funktionellen Anatomie, der Biomechanik, der Physiologie und der Trainingslehre. Das Feld ist gross, ausgelernt haben wir nie und verbessern können wir uns immer.

2. Prinzip - Das Gegenteil vom Alltag
Im Rückentraining müssen wir den Alltag umkehren: Steht die Wirbelsäule unter Dauerdruck, setzen wir sie unter Zug. Ist unsere Haltungsmuskulatur über Stunden unter isometrischer Spannung, machen wir zwingend dynamische Übungen. Sind wir immer nach vorne geneigt (Flexion), innenrotiert und adduziert, dann biegen wir unsere Wirbelsäule nach hinten (Extension), machen in den Gelenken eine kontrolliert dynamische Aussenrotation und Abduktion. Sitzen wir zu viel, legen wir uns auf den Swiss Ball. Sind wir dauernd unter physischer und psychischer Belastung, entspannen wir uns.

3. Prinzip - Fröhlich und verrückt
Ernste Mienen, der Geruch von Desinfektionsmitteln, weisse Kittel, lateinische Diagnosen, überarbeitete Ärzte, rührend besorgte Krankenschwestern, kurz, diese typische bedrückende Spitalatmosphäre macht uns kranker. Sind wir fröhlich, wild, verrückt, farbig, dynamisch, lustig und kompetent, werden Probleme kleiner oder verschwinden sogar ganz. Darum ist es falsch, sich mit dem Krankheitswesen (gesund ist es schon lange nicht mehr) anzubiedern.

Beim Rückentraining ist die aufgestellte Atmosphäre, die motivierende Musik, der fröhliche Instruktor und die farbige Umgebung besonders wichtig. Gespräche über Probleme und Krankheiten müssen vermieden werden, unterhalten wir uns übers Training und die Freude an der Bewegung. Die Amerikaner würden das "Power of positive thinking" nennen.

In den nächsten Folgen kommen wir zu den eigentlichen Trainingsprinzipien. Bis zum nächsten Denkanstoss, Euer Ueli Schweizer


Mit freundlicher Genehmigung (Copyright) der Fitnesstribune

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