Angst essen Seele auf - und den Körper

Angst essen Seele auf - und den Körper

© Gina Sanders - Fotolia.com
Chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma oder Krebs, die zu körperlichen Beeinträchtigungen führen, werden oft parallel von Ängsten begleitet.

Eine Übersichtsarbeit, in der Forscher 40 Studien mit insgesamt 2914 chronisch Kranken ausgewertet hatten, kam nun zu dem Ergebnis, dass durch regelmäßige körperliche Aktivität Betroffene ihre Angstsymptome lindern können.

"Chronisch Kranke, die regelmäßig aktiv waren, litten deutlich weniger unter Angstzuständen und Nervosität als Menschen in der gleichen Situation, die nicht trainierten", berichtet Dr. Christa Roth-Sackenheim vom Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) in Krefeld und bezieht sich dabei auf die Untersuchung um Dr. Matthew Herring von der Universität of Georgia, die im Fachmagazin "Archives of Internal Medcine" veröffentlicht wurde. "Die meisten Vorteile brachten Sportprogramme, die für mindestens 30 Minuten am Stück über einen Zeitraum von drei bis zwölf Wochen durchgeführt wurden.

Günstig waren Ausdauersportarten und Bewegungssportarten wie beispielsweise Nordic-Walking und Aerobic aber auch Krafttraining."


Auch andere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass chronisch Kranke von Sport profitieren, weil sich ihre kognitiven Fähigkeiten verbesserten und die häufig begleitend auftretende Erschöpfung gelindert werden konnte. Gerade auch bei Krebserkrankungen wird einem zusätzlichen körperlichen Training inzwischen ein großer Stellenwert als begleitende Therapiemaßnahme neben oder nach der der eigentlichen Behandlung eingeräumt. Für manche Krebserkrankungen wie etwa Brustkrebs werden inzwischen spezielle RehaProgramme angeboten.

"Den Körper zu benutzen und ihn in Form zu halten ist eine gute Möglichkeit zur Krankheitsbewältigung - insofern die Erkrankung solche Maßnahmen zulässt. Betroffene lernen dadurch, ihrem Körper wieder besser zu vertrauen und ihn anstelle von unangenehm auf eine andere Art zu fühlen, nämlich als angenehm und belastbar", ergänzt die Vorsitzende des BVDP.

"Auch bei vielen psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen, kann durch körperliche Aktivität insbesondere Ausdauersportarten die Problematik positiv beeinflusst werden." Die körperliche Belastung sollte allerdings mit dem Arzt abgesprochen werden und zunächst mit kleinen Schritten begonnen und langsam gesteigert werden.

Mehr Informationen unter : Neurologen und Psychater im Netz

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