Zuckerbrot und Peitsche!

Suesswasserpirat schrieb:
Da lösen deine Aufrüttelungsversuche, getreu dem Satz reactio = actio, einfach nur Widerstand der Art "seht euch nur diesen Fitness-Wahnsinnigen an" aus. Und ich möchte auch noch festhalten, dass man auch ohne hochintensive Trainingseinheiten durchaus bis ins hohe Alter eine ansprechende Lebensqualität erhalten kann (dass man auch trotz hochintensiven Einheiten drastische Gesundheitseinbussen erleiden kann, stellst du natürlich nie in Abrede, es sei hier dennoch einmal kurz erwähnt).

Deinem durchaus intelligenten Einwand (reactio = actio) kann ich nur wenig entgegensetzen (das meine ich ehrlich!). Ich bin nicht geschickt genug bei der Sache vorgangen. Deshalb mag ich eine Schlacht verlieren, aber die Idee bleibt irgendwo bestehen, und wird irgendwann wieder einmal von anderer Seite geschickter als von mir aufgegriffen werden (was wahr ist - wird sich auch irgendwann durchsétzen)!
Dass man auch ohne hochintensive Trainingseinheiten sich bis ins hohe Lebensalter eine "entsprechende" Lebensqualität erhalten, bzw. trotz hochintensiver Einheiten drastische Gesundheitseinbußen erleiden kann, ist dagegen als Anti-Beweisführung weit weniger intelligent. Genetische Präposition und "Genügsamkeit" sowie der weitgehend altersunabhängige "Unfall" taugen einfach nicht zu einer einigermaßen objektiven Beurteilung einer Trainingsform.
Wenn u.a. sogenannte chronisch Kranke (KHK mit mehreren Bypass- und Carotis-Operationen wg. genetische Präposition zur frühen Arteriosklerose) bei Leistungsdiagnonostiken als herzgesund und weit überdurchschnittlich leistungsfähig eingestuft werden, sind das Ergebnisse, die eine Sprache sprechen, welche viele Ärzte wachrütteln sollten, die teilweise auch heute noch solchen Patienten in erster Linie Schonung und Behutsamkeit im Trainingsaufbau empfehlen. Diese früheren Invaliden laufen heute bei rel. großen Bergwanderungen (bergauf 1.500m Höhenunterschied auf 3.500m) einem großen Teil der Mitwandernden aller Altersklassen weg, arbeiten ganztags, versorgen Haushalt/Familie und trainieren in einem Umfang und Intensität, welches hier im Forum als nahezu utopisch angesehen wird (mit Mitte 50). Und haben eine Lebenslust, die bei anderen ihres Alters selten anzutreffen ist.
Es ist weniger wichtig, wie alt man wird, als vielmehr wie man alt wird!
Und Fitness-Wahnsinniger: Ich trinke gern hin und wieder ein Gläschen Wein (oder auch 2!), gehe auch mal gerne mit Freunden Essen (möglichst italienisch), mache Theater-/Opernbesuche, spiele gerne Schach (neben einem rel. anspruchsvollen Ganztagsjob - z.Z. gerade Urlaub zu Hause - deshalb auch die Internetpräsenz). Wenn so ein Wahnsinniger lebt - o.k.!

Gruß, Wolfgang
 
uschi schrieb:
sobald du bereit bist auf sachlicher ebene zu diskutieren, können wir dies auch gerne tun.trainingswissenschaftliche erkenntnisse richten sich weder nach deiner, noch nach meiner meinung.

Sorry, hastest du nicht in deiner Erwiderung mit dem Terminus "state of the art" versucht, meine Darstellung als "unwissenschaftlich" hinzustellen?

uschi schrieb:
ist ja o.k., wenn du dich bei der holzhammermethode wohl fühlst, hör aber bitte endlich auf damit hier missionarisch tätig zu sein und vielen alibisport zu unterstellen. wie andreas bereits schrieb, musst du hier niemanden bekehren.

Auch mit dem Begriff "Holzhammermethode" versuchst du wieder, ohne sachliche Auseinandersetzung meine Trainings-Darstellung als "unwissenschaftlich" und "unangemessen" abzuqualifizieren. Leider kann ich nicht erkennen, dass du die bereits seit einigen Jahren bekannten und publizierten trainingswissenschaftlichen Erkenntnisse bereit bist, hier im Fitness-Forum angemessen zu präsentieren und zu vertreten. Irgendjemand muss es doch tun!
Dass eine (hoch-)intensive Trainingseinheit bei einem AnfängerIn anders aussieht, als z.B. heute bei mir, dürfte eigentlich nicht erleuterungswürdig sein: Wie schnell fliegt der Puls hoch, wie schnell wird der Atem heftig. Da bedarf es keiner sehr langen Einheit, um die erforderlichen Trainingsreize zu setzen. Der AnfängerIn hat dann schon "brennende Muskeln" und ist einigermaßen erschöpft und muss sich eine zeitlang (z.B. unter der Dusche) und hinterher erholen (vielleicht sogar hin und wieder einen Tag mit dem Training pausieren).
Das wird am Anfang ungewohnt sein, aber sich relativ schnell ändern, auch weil er (sie) schnell die Erfolge sieht und motiviert in die nächste "Runde" geht.
Dass du eine Pulsuhr bei AnfängerInnen als störend ablehnst, kann ich sowieso nicht verstehen. Gerade AnfängerInnen haben keine Chance, auf ein funktionierendes Körpergefühl hören zu können. Wie anders sollen sie trainingswirksame Bereiche einschätzen lernen?

Sorry, dass musste mal gesagt werden!

Wolfgang
 
wutesch schrieb:
Und Fitness-Wahnsinniger: Ich trinke gern hin und wieder ein Gläschen Wein (oder auch 2!), gehe auch mal gerne mit Freunden Essen (möglichst italienisch), mache Theater-/Opernbesuche, spiele gerne Schach (neben einem rel. anspruchsvollen Ganztagsjob - z.Z. gerade Urlaub zu Hause - deshalb auch die Internetpräsenz). Wenn so ein Wahnsinniger lebt - o.k.!
Beachte bitte, dass ich dich nicht einen Fitness-Wahnsinnigen genannt habe, sondern nur plakativ ausgemalt habe, zu was für Reaktionen deine Postings führen können!

wutesch schrieb:
Dass man auch ohne hochintensive Trainingseinheiten sich bis ins hohe Lebensalter eine "entsprechende" Lebensqualität erhalten, bzw. trotz hochintensiver Einheiten drastische Gesundheitseinbußen erleiden kann, ist dagegen als Anti-Beweisführung weit weniger intelligent. Genetische Präposition und "Genügsamkeit" sowie der weitgehend altersunabhängige "Unfall" taugen einfach nicht zu einer einigermaßen objektiven Beurteilung einer Trainingsform.
Wenn u.a. sogenannte chronisch Kranke (KHK mit mehreren Bypass- und Carotis-Operationen wg. genetische Präposition zur frühen Arteriosklerose) bei Leistungsdiagnonostiken als herzgesund und weit überdurchschnittlich leistungsfähig eingestuft werden, sind das Ergebnisse, die eine Sprache sprechen, welche viele Ärzte wachrütteln sollten, die teilweise auch heute noch solchen Patienten in erster Linie Schonung und Behutsamkeit im Trainingsaufbau empfehlen. Diese früheren Invaliden laufen heute bei rel. großen Bergwanderungen (bergauf 1.500m Höhenunterschied auf 3.500m) einem großen Teil der Mitwandernden aller Altersklassen weg, arbeiten ganztags, versorgen Haushalt/Familie und trainieren in einem Umfang und Intensität, welches hier im Forum als nahezu utopisch angesehen wird (mit Mitte 50). Und haben eine Lebenslust, die bei anderen ihres Alters selten anzutreffen ist.
Es ist weniger wichtig, wie alt man wird, als vielmehr wie man alt wird!
Dass mit (hoch)intensivem Training einiges an Lebensqualität zu gewinnen ist, habe ich nie in Abrede gestellt. Es gibt jedoch Menschen für die stimmt dabei die cost/benefit-relation nicht.
Im übrigen möchte ich mit meinen Einwänden deine Aufrufe nicht abklemmen. Wie gesagt: um eine Diskussion auszulösen muss man durchaus auch mal Aussagen zuspitzen. In der ausführlichen Diskussion ist es aber dann wichtig, dass die extremen Standpunkte auch wieder relativiert werden. Diesen Diskussionspart habe ich hier übernommen. Nachdenken sollte man über deine Statements allemal, aber auch akzeptieren, dass der meisten Leute Leben nun mal anders aussieht und dies durchaus auch seine Berechtigung hat!
Gruss, Sandro
 
Suesswasserpirat schrieb:
Dass mit (hoch)intensivem Training einiges an Lebensqualität zu gewinnen ist, habe ich nie in Abrede gestellt. Es gibt jedoch Menschen für die stimmt dabei die cost/benefit-relation nicht.
Gruss, Sandro

Hallo Sandro,
ich danke dir für deinen konstruktiven Beitrag.
Ich finde es etwas verwunderlich, dass in einem Fitness-Forum die allgemein gültigen sportmedizinisch abgesicherten Trainingsprinzipien so wenig bekannt sind (von dir und wenigen anderen mal abgesehen) und auch so wenig publiziert werden, obwohl ich z.B. von Kurt weiß, dass er diese natürlich (weit besser als ich) kennt, sie anwendet und seiner Klientel natürlich auch empfiehlt.
Deshalb habe ich vielleicht auch in meinem Posting gegenüber Uschi etwas überreagiert.
Mit der cost/benefit-relation hast du natürlich recht, wenn man in Rechnung stellt, wie wenig den meisten anscheinend ihr Leben wert ist. Als Beispiel seien hier die Fälle in Krankenhäusern angeführt, wo Patienten kurz nach schweren Eingriffen aller Art, nichts Wichtigeres kennen, als auf den Toiletten wieder zu rauchen!
Es ist trainingsmethodisch natürlich immer auf den Einzelfall abzustellen und dies kann nur im Rahmen einer sportmedizinischen Untersuchung mit Leistungsdiagnostik geschehen! Fest steht aber auch, dass die meisten Fitness-Willigen heute ineffektiv trainieren, weil sie die Erkenntnisse effektiven Trainings gar nicht kennen. Und viele verlieren auch deshalb den Spaß am Sport, weil sich während ihres (ineffektiven) Trainings kaum Erfolge einstellen.
Und es bleibt für mich erstaunlich, dass auch diplomierte Personal-Trainer in Fitness-Studios offensichtlich dem sportmedizinischen Wissen um Dekaden hinterherhängen.
Hier "den Finger in die Wunde zu legen" und für ein kleines Stück Aufklärung zu sorgen, war mein Anliegen!

Gruß, Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
wutesch schrieb:
Und es bleibt für mich erstaunlich, dass auch diplomierte Personal-Trainer in Fitness-Studios offensichtlich dem sportmedizinischen Wissen um Dekaden hinterherhängen.

Habe in diesem Zusammenhang diese Woche mit einen gesprochen im Studio, welcher gerade einen Kurs macht zum Diplomfitnesstrainer beim Wifi bei uns in Österreich. Er interessiert sich privat schon länger dafür, vor allem Richtung Ausdauer. Das Wort Superkompensation wurde in seinem Kurs nur kurz angeschnitten. Liegt wohl wieder an einem selbst, was er aus solchen Kursen macht ;)

Mfg Markus
 
Knackar schrieb:
Habe in diesem Zusammenhang diese Woche mit einen gesprochen im Studio, welcher gerade einen Kurs macht zum Diplomfitnesstrainer beim Wifi bei uns in Österreich. Er interessiert sich privat schon länger dafür, vor allem Richtung Ausdauer. Das Wort Superkompensation wurde in seinem Kurs nur kurz angeschnitten. Liegt wohl wieder an einem selbst, was er aus solchen Kursen macht ;)
Mfg Markus

Ja, aber ich erlebe es auch noch, dass diese Trainer vom "wichtigen Fettverbrennungspuls" reden.
Das Wort "Superkompensation" selbst finde ich auch eher sperrig und theoretisch klingend. Aber auch "Überkompensation" ist nicht viel besser. Der Witz ist ja, dass es sich nicht nur eine reine nachträgliche Anpassung des Körpers an die "Überlastungssituation" handelt, sondern sogar um eine überschießende Vorsorgeleistung des Körpers.
Jedes kleine Stück Muskelwachstum, jede Neubildung von Mitochondrien ("Kraftwerke" in Muskelzellen) und die Bildung des gesunden vergrößerten Sportherzens funktioniert auf natürlichem Weg nur über dieses grundlegende Prinzip.
Ich kann solche "Überlastungssituationen" natürlich (mit Einschränkungen) auch durch sehr lange extensive Belastungen herbeiführen. Nur dürfte klar sein, dass dieser Weg weit zeitaufwendiger ist. Die Optimierung des Fettstoffwechsels im Ausdauerbereich bildet hier die einzige mir bekannte Ausnahme, die nur mittels langer extensiver Trainingseinheiten (>90 min Laufen oder >180 min Radfahren) effektiv trainiert werden kann.
Ein Problem eines auschließlich extensiven Trainings wäre auch die Überökonomisierung des Körpers an die gewohnte Belastung. Er macht es sich sozusagen bequem für diese Anforderung und reagiert natürlich entsprechend sauer auf veränderte Anforderungen. Schon deshalb ist ein abwechslungsreiches Training (extensiv - intensiv) von größter Bedeutung.
Außerdem wissen die meisten Autofahrer von ihrem Automotor, dass es (eventuell nach einer kurzen Einfahrtphase) von Bedeutung ist, diesen Motor möglichst immer wieder in allen (zulässigen) Drehzahlbereichen zu fahren (trainieren). Das gleiche gilt genauso für das Herz. Der Drehzahlbegrenzer maximale Herzfrequenz verhindert hier sogar automatisch das Überdrehen. Gesunde Herzen (häufig aber auch selbst wegen Arteriosklerose durch Bypässe reparierte) können und sollten auch immer mal wieder bis in die höchsten Frequenzbereiche hinein trainiert werden. Natürlich nicht so häufig und auch nicht lange (geht sowieso nicht). Entscheidend ist nur, dass solchen sehr intensiven Belastungen hinterher eine ausreichende Regenerationszeit eingeräumt wird. Gerade etwas ältere Menschen sind besonders ängstlich, wenn sie in diese Herzfrequenzbereiche vorstoßen sollen. Die Gefahr, hierbei den plötzlichen Herztod zu erleiden ist aber praktisch nur gleich dem in jeder anderen Situation. Den Hinweis, dass man sich natürlich immer vorher sportmedizinisch (natürlich von einem guten Sportarzt wie z.B. Kurt es ist) untersuchen lassen sollte, hatte ich ja bereits gegeben.

Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
So langsam...

... entsteht bei mir leider eine gewisse Abneigung gegenüber deiner Meinung, obwohl sie weitestgehend die meine wiedergibt. :(
Nichts gegen aufmunternde Worte und Aufklärung wo Bedarf und der Wunsch dazu vorhanden sind. ;)
ABER das nimmt nun langsam einen missionarisch Charakter an und klingt, ob gewollt oder ungewollt, vom Ton her fanatisch.
Als ich vor 2 1/2 Jahren ohne nennenswerte Muskeln und einer Menge Fett mit Freunden im Fitnessstudio anfing, wollte ich nur ein bisschen was für mich tun. Hätte mir damals jemand was von der "Peitsche" erzählt, ich wäre wohl nicht mehr zum Training gekommen!
Heute treibe ich bis zu 8 Stunden Sport pro Woche und während ich mir wünsche, dass mehr Menschen Spaß daran finden, so würde ich mir niemals erlauben anderen dies als das Optimum zur Verbesserung der Lebensqualität anzudienen, auch wenn es das für mich war. Leider erhält man bei deinen Artikeln diesen Eindruck (In dem Kontext fällt mir irgendwie Kurts Signatur ein :) ).
Wie mein VWL Prof einst sagte: "Man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie schon selber" Und einen sturen Esel wie mich hätte man mit deinen Artikeln da nicht hinbekommen. :p (Auch wenn sie evidence based state of the art Aussagen zur endgültigen,perfekten Trainingsgestaltung beinhalten würden)

Nebenbei:
Mich ärgert, dass dieses Fitness-Forum langsam zu einem Wellness-Forum verkommt.
Ein jeder liest wohl raus, was er lesen möchte. Ich finde dieses Forum noch immer sehr erfrischend anders. Vor allem: Keine Dogmen. :cool:

Ich denke für den nicht-Sport-Treibenden-aber-Interessierten ist es wichtig zu wissen, was erlaubt ist und welche oft propagierten Aussagen nicht der Wahrheit ensprechen. Für denjenigen, der Blut geleckt hat, mag dann auch relevant sein, welche Methodik optimale Leistungssteigerung verspricht. Dies und motivierendes Zureden sind das, was ein Forum leisten kann.

Dino
 
Hallo Wolfgang,
ich gehe bei der Ernsthaftigkeit des Threads nun auch nicht von einem Aprilscherz aus, passt auch nicht zu dir!

erst der gebrochene Knochen lässt ihn an der geheilten Bruchstelle verdicken (stabiler werden)

Dies mag für Knochen gelten, aber bei der Wirbelsäule, Gelenken und Bändern hört dieser Spass schon auf.

Auf die tägliche Trainingspraxis bezogen, wird es ohne "die Peitsche" nicht gehen, wenn wir Erfolge (einfach nur Leistungssteigerung) erfahren wollen.

Ich denke du definierst Training einfach falsch! Es kann durchaus der körperliche Verfall im Alter halbwegs begradigt werden wollen, wer mit 40 Jahren anfängt Sport zu treiben wird nicht mehr auf das Niveau eines 20 Jährigen kommen! Fitness ist wie der Begriff "Light" er umschliesst ein breites Feld körperlicher Bewegung und das ist gut so!

Ein lasches Training (Bewegungstherapie), was sich nicht in brennenden Muskeln und einer gewissen Erschöpfung danach äußert, ist demnach ineffektiv

Deinem Beispiel folgend müsste ich die TN in meinem Spinningkurs, aber so was von an die Wand fahren! Nur wer fährt bei jemandem mit, der klar zeigt ihr seit die Looser ich fahre euch "kaputt".
Sinn von Fitness ist nicht die körperliche Ertüchtigung, sondern der Ausgleich von negativem Stress in unserem Alltag und ein Ausgleich zu unserer bewegungsarmen Umwelt! Mehr nicht! Alles andere ist Sport oder Leistungssport!

Wir sind von Natur aus keine "WarmduscherInnen" und "Weicheier".

Klar sind wir das! Wir suchen doch meist nach einer bequemen Lösung. Muskelaufbau im Schlaf, Fettverbrennung beim Fernseher schauen.....! Erst wenn sich die Erkenntnis durchsetzt, dass so etwas nicht funktioniert, greift man zum Letzten und geht ins Fitnessstudio im Glauben hier klappt es ohne schwitzen.

Training ist (positiver) Stress!

Kann ich so unterschreiben, wenn du jemanden vor dir stehen hast, der genau weiss, wieviel positiver Stress dir zugemutet werden kann. Ich hatte am Freitag einen Kurs, wo 2 TN offensichtlich an ihrer Grenze waren. Warum soll ich dann den Trainingsreiz noch erhöhen nur weil ich noch kann. Leistungsfähigkeit und damit verbunden die Fähigkeit Belastung als positiv zu sehen ist individuell. Die Kunst ist es zu entscheiden was für den Einzelnen an genau diesem Tag positiver Stress ist. Wenn du "scheisse" drauf bist, weil deine Freundin weg ist, muss es ja nicht so sein, dass 2 Scheiben mehr Gewicht dir helfen. Vielleicht ist gerade an diesem Tag kein Training und eine Tasse Kaffee wesentlich hilfreicher!!!!

Mich ärgert, dass dieses Fitness-Forum langsam zu einem Wellness-Forum verkommt. Fitness ist in erster Linie der Zustand der Leistungsfähigkeit mit der natürlichen Folge des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.

Wolfgang in diesem Satz offenbart sich dein ganzer Gedankenfehler!
Was bedeutet den Wellness??? Für dich steht der Begriff für oooohm lasch, ein wenig plantschen!
Wellness bedeutet...."Es geht mir gut!"
Mir kann es gut gehen, wenn ich richtig geackert habe, wenn ich meine persönliche Bestleistung erbracht habe, wenn ich mich aufgerafft habe ins Studio zu gehen, oder trotz Regen draussen zu laufen, wenn ich nach dem Sport in der Sauna sitze und mich entspanne.
Fitness = Wellness ist sicherlich in der Aussage zu einfach, aber das eine schliesst das andere mit ein.
Bin ich fit fühle ich mich well, fertig!!!!
Andreas
 
Dino schrieb:
... entsteht bei mir leider eine gewisse Abneigung gegenüber deiner Meinung, obwohl sie weitestgehend die meine wiedergibt. :(

Prima, dann ist ja wenigstens ein Zweiter in der Lage, irgendwann weiterzumachen - natürlich geschickter, unterschwelliger. :cool:

Wolfgang
 
Spin_me schrieb:
Hallo Wolfgang,
Wolfgang in diesem Satz offenbart sich dein ganzer Gedankenfehler!
Was bedeutet den Wellness??? Für dich steht der Begriff für oooohm lasch, ein wenig plantschen!
Wellness bedeutet...."Es geht mir gut!"
Mir kann es gut gehen, wenn ich richtig geackert habe, wenn ich meine persönliche Bestleistung erbracht habe, wenn ich mich aufgerafft habe ins Studio zu gehen, oder trotz Regen draussen zu laufen, wenn ich nach dem Sport in der Sauna sitze und mich entspanne.
Fitness = Wellness ist sicherlich in der Aussage zu einfach, aber das eine schliesst das andere mit ein.
Bin ich fit fühle ich mich well, fertig!!!!
Andreas

Wie schon häufiger angedeutet, sind meine Threads natürlich nicht auf deine Einstellung zum Sport abgestimmt!
Meine Definitionen von Fitness und Wellness, wie auch schon vorher gepostet:
Fitness ist in erster Linie der Zustand der Leistungsfähigkeit mit der natürlichen Folge des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.
Wellness beschreibt den Zustand des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, ohne den einzigen Weg dorthin - nämlich über die Steigerung des Leistungsvermögens - angemessen zu beschreiben. In meiner Definition kann Wellness nur eine sinnvolle Regenerationsmaßnahme nach einem (Fitness-)Training sein!

Aber da hat jeder wohl seine eigene Meinung!

Wolfgang
 
wutesch schrieb:
Wie schon häufiger angedeutet, sind meine Threads natürlich nicht auf deine Einstellung zum Sport abgestimmt!
Meine Definitionen von Fitness und Wellness, wie auch schon vorher gepostet:
Fitness ist in erster Linie der Zustand der Leistungsfähigkeit mit der natürlichen Folge des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.
Wellness beschreibt den Zustand des körperlichen und seelischen Wohlbefindens, ohne den einzigen Weg dorthin - nämlich über die Steigerung des Leistungsvermögens - angemessen zu beschreiben. In meiner Definition kann Wellness nur eine sinnvolle Regenerationsmaßnahme nach einem (Fitness-)Training sein!

Aber da hat jeder wohl seine eigene Meinung!

Wolfgang
Also Fitness würde ich auf jeden Fall gleich definieren. Es ist ja lediglich das Substantiv zu "fit" und "fit" sein bedeutet ja nichts anderes, als in möglichst vielen sportlichen Bereichen (Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer) möglichst LEISTUNGSFÄHIG zu sein.
Bei der Definition von Wellness wäre ich mir da nicht so sicher; deine Definition enthält ja schon eine Wertung (lies es dir nochmals durch) und berücksichtigt den zweiten Wortteil nicht. Gedacht ist das Modewort Wellness ja als Mischung aus "Wellbeeing" und "Fitness". Ich denke man müsste es deshalb definieren als eine Mischung aus Training zur Erlangung von Fitness und dem momentanen Wohlbefinden. Beurteilt man dies dann, stellt man wohl fest, dass sich diese beiden Dinge in gewissem Sinne eigentlich gegenseitig ausschliessen. M.E. ist diese Wortkreation also nicht sonderlich "geschickt" gewählt: Erlangung von Fitness bedeutet manchmal auch Anstrenung, bei der sich die meisten Leute nicht mehr "well" fühlen. Genau das versuchst du ja auch mitzuteilen und da muss ich dir dann auch Recht geben.
Gruss, Sandro

PS: Wobei man Wellness interpretatorisch natürlich auch so verstehen könnte: Hartes Fitness-Training; danach stellt sich automatisch ein befriedigtes Wohlgefühl ein, das sich durch regenerative Massnahmen (lockeres Auslaufen, warme Dusche, gutes Essen) verstärken lässt. In besonderem Masse well fühlt man sich dann automatisch wegen der überragenden erlangten Fitness!
 
Aus gegebenen Anlass hab ich mal ein schönes Beipiel das möglichst hartes Training weder was mit Fitness, noch mit Wellness zu tun hat.
ich könnt mir vorstellen, das möglichst intensives training im ausdauersport genauso unsinnig is wie beim krafttraining. mir fällt eigentlich kein grund ein, ständiges training bis zum subjektiven muskelversagen zu empfehlen...ausser jemand kommt von der masochistischen seite.
manche scheinen wirklich der ansicht zu sein, überkompensation würde nur durch ständiges training bis zur erschöpfung ausgelöst....damit kommt man natürlich in der praxis nicht besonders weit.
meist hab ich so aussagen aber von bb gehört...ich wüsste von keinem sportler, der so trainiert.....
nicht die maximale, sondern die richtige intensität is richtig;)!

cheers,klaus
 
osso schrieb:
Aus gegebenen Anlass hab ich mal ein schönes Beipiel das möglichst hartes Training weder was mit Fitness, noch mit Wellness zu tun hat.
Gerade komme ich vom Wettkampf und ich hab ordentlich Muskelbrennen. Ich fühle mich körperlich nicht besonders well weil mir geder Schritt unangehem ist. Fürs meine Leisungsentwicklung wird es erstmal uach nicht gut sein, da ich sicher bis Ende der Woche brauch um wieder Effizent trainieren zu können.
Wenn wir über effzientes Taining reden, dann geht es eben nicht darum möglichst hart, sondern möglichst effizent zu trainieren.
Das Training muss intenisiv genug zu sein um Anpassungsprozesse zu initieren, aber es darf auch nicht nach unötig langen Regernationspausen verlangen. Letzteres verkürzt die verfügbare Traingszeit und ist deshalb wieder ineffizent.

Osso ( dem es aber trotzdem gut geht weil er seine Zeil erreicht hat)
Davon spricht ja auch niemand: Anstrengend wird es schon weit bevor du wettkampfmässig unterwegs bist!
Lies dir doch nochmals Wolfgangs Postings, er hat seine anfangs recht radikale Ausdrucksweise später relativiert.

@Klaus: Sehr richtig; zu viel ist ZU viel und richtig ist richtig! ;)

Gruss, Sandro
 
Osso schrieb:
Aus gegebenen Anlass hab ich mal ein schönes Beipiel das möglichst hartes Training weder was mit Fitness, noch mit Wellness zu tun hat.
Gerade komme ich vom Wettkampf und ich hab ordentlich Muskelbrennen. Ich fühle mich körperlich nicht besonders well weil mir geder Schritt unangehem ist. Fürs meine Leisungsentwicklung wird es erstmal uach nicht gut sein, da ich sicher bis Ende der Woche brauch um wieder Effizent trainieren zu können.

Wie kommst du darauf, dass Wettkämpfe dene Leistungsentwicklung beeinträchtigen??? Eine intelligente Trainingsplanung hat häufig auch Wettkämpfe in den Gesamttrainingsplan eingebaut. Nach einer ausreichenden Regeneration wirst du von so einem Wettkampf auch leistungsmäßig profitieren.
Außerdem ging es mir nie allgemein um ein möglichst hartes Training, sondern nur um immer wieder eingestreute harte Trainingseinheiten (neben extensiven Einheiten) und innerhalb einer intelligenten Trainingsplanung, die genügend Zeit zur Regeneration lässt.

Wenn wir über effzientes Taining reden, dann geht es eben nicht darum möglichst hart, sondern möglichst effizent zu trainieren.
Das Training muss intenisiv genug zu sein um Anpassungsprozesse zu initieren, aber es darf auch nicht nach unötig langen Regernationspausen verlangen. Letzteres verkürzt die verfügbare Traingszeit und ist deshalb wieder ineffizent.

Die Zusammenhänge sind weit komplexer, wie du sie hier darzustellen versuchst. Keineswegs ist die Summe der verbrauchten kcal/Woche Trainingstunden/Woche immer ein brauchbares Indiz für ein effizientes Training. Intelligentes Training variert relativ stark die Trainingsbelastungen der verschiedenen Wocheneinheiten. Auch hier kommt es immer wieder darauf an, "den Körper zu überraschen", denn darin liegt das Geheimnis des Erfolges.

Osso ( dem es aber trotzdem gut geht weil er seine Zeil erreicht hat)

Gratulation!!!!!!

Wolfgang
 
klaus schrieb:
ich könnt mir vorstellen, das möglichst intensives training im ausdauersport genauso unsinnig is wie beim krafttraining. mir fällt eigentlich kein grund ein, ständiges training bis zum subjektiven muskelversagen zu empfehlen...ausser jemand kommt von der masochistischen seite.
manche scheinen wirklich der ansicht zu sein, überkompensation würde nur durch ständiges training bis zur erschöpfung ausgelöst....damit kommt man natürlich in der praxis nicht besonders weit.
meist hab ich so aussagen aber von bb gehört...ich wüsste von keinem sportler, der so trainiert.....
nicht die maximale, sondern die richtige intensität is richtig;)!
cheers,klaus

Kann es sein, dass du da etwas grundsätzlich falsch verstanden hast(???):
In einer intelligenten Trainingsgesamtplanung muss es extensive (das sind aber auch keine Erholungseinheiten; der REKOM-Bereich (Regeneration/Kompensation) hat seine Bedeutung in erster Linie nach extremen Wettkampfleistungen) und intensive Einheiten geben. Die Mischung machts!!!
Lies dir doch ersteinmal etwas genauer die Postings durch!

Wolfgang
 
Suesswasserpirat schrieb:
Also Fitness würde ich auf jeden Fall gleich definieren. Es ist ja lediglich das Substantiv zu "fit" und "fit" sein bedeutet ja nichts anderes, als in möglichst vielen sportlichen Bereichen (Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Ausdauer) möglichst LEISTUNGSFÄHIG zu sein.
Bei der Definition von Wellness wäre ich mir da nicht so sicher; deine Definition enthält ja schon eine Wertung (lies es dir nochmals durch) und berücksichtigt den zweiten Wortteil nicht. Gedacht ist das Modewort Wellness ja als Mischung aus "Wellbeeing" und "Fitness". Ich denke man müsste es deshalb definieren als eine Mischung aus Training zur Erlangung von Fitness und dem momentanen Wohlbefinden. Beurteilt man dies dann, stellt man wohl fest, dass sich diese beiden Dinge in gewissem Sinne eigentlich gegenseitig ausschliessen. M.E. ist diese Wortkreation also nicht sonderlich "geschickt" gewählt: Erlangung von Fitness bedeutet manchmal auch Anstrenung, bei der sich die meisten Leute nicht mehr "well" fühlen. Genau das versuchst du ja auch mitzuteilen und da muss ich dir dann auch Recht geben.
Gruss, Sandro
PS: Wobei man Wellness interpretatorisch natürlich auch so verstehen könnte: Hartes Fitness-Training; danach stellt sich automatisch ein befriedigtes Wohlgefühl ein, das sich durch regenerative Massnahmen (lockeres Auslaufen, warme Dusche, gutes Essen) verstärken lässt. In besonderem Masse well fühlt man sich dann automatisch wegen der überragenden erlangten Fitness!

Meine Interpretation eine Mischung aus eigener Übersetzung und der Orientierung an den erlebten Ausprägungen unter dem jeweiligen Label!

Aber wir sind da ja auch ziemlich nah beieinander!

Gruß, Wolfgang

PS. Heute war ich übrigens eher faul (ohne es zu bereuen!). Gestern eine Feier mit ein paar Glas Wein, da hab ich mich heute beim Training auf eine "Quick Pedal"-Einheit beschränkt. Relativ wenig kcal (ca. 650), aber hohe Trittfrequenzen. Wenn ich in einer 70min Einheit einen Anteil von 15% > 120rpm (ansonsten gleichverteilt 90/100/110rpm) leiste, ist das für mich schon immer ein Hammer! Aber man kann ja nicht nur Kraft und Ausdauer trainieren, sondern muss immer auch an die Technik denken.
Intelligente Trainingsplanung hat eben unendlich viele Facetten!
 
osso schrieb:
Zumindest wenn man sie hüfig macht. Ganz einfach weil wenn man wirklich am Limit läuft man unheimlich an Regernation braucht. Ich könnte denselben Wettkampf nich nächstes Wochende nochmal laufen und die nächste Woche wird es weder Tempotraining noch eine lange GA Einkeit geben. Und diese beiden intensiven (ich vermeide das Wort hart, weil es für moch nicht hart ist)Trainingseinheiten, hätten sicher einen grössere Traingseffizenz als der Wettkampf.

Bei häufigen Wettkämpfen ist das sicher so! War es ein Halbmarathon? Dann kannst du übermorgen wieder mit REKOM-Einheiten (Wellness :p ) anfangen (wenn es dir danach ist). Nach einem Marathon dauert es schon ein wenig länger

osso schrieb:
Aber: ich mache den Wettkampf aus Spass (gut nicht die km 15-18;) ) und nicht weil ich meine Fitness erhöhen will

Das Eine schließt das Andere aber nicht aus! ;)

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

ich habe lange überlegt, ob ich mich zu diesem Thread äußern soll. Aber je weiter die Diskussion forschreitet, desto mehr schreckt mich der Inhalt ab, besonders wenn man diesen Thread in Zusammenhang mit deinem anderen Threads "Das Ende der Spaßgeselllschaft" sieht.

Glaubst du wirklich, wir leben in einer Spaßgesellschaft und "wir" müßten mit der Peitsche zur körperlichen Fitness gezwungen werden? Für eine großen Teil der Gesellschaft stellt Fitness einen Luxus dar, den man anstreben kann, wenn existenziellere Aufgaben bewältigt sind. Fitness und das dafür erforderliche Training kostet Zeit und Energie. Diese Zeit und diese Energie hat nicht jeder zur Verfügung. Wenn es bei dir anders ist, sei froh darum, einzubilden brauchst du dir aber nichts darauf. Ehrlich gesagt erscheinen mir deine Beiträge ziemlich arrogant. Das Drohen mit dem pädagogischen Zeigefinger, ohne die Lebensumstände deiner Mitmenschen zu berücksichtigen, verursacht eher Ablehnung, statt einen positiven Effekt zu bewirken.

Ich möchte mich jetzt nicht für meine "Faulheit", meine "Disziplinlosigkeit" oder meine "Pflichtvergessenheit" rechtfertigen, weil ich den Sport seit knapp einem Jahr vernachlässige. Aber wenn du im Archiv suchst, wirst du feststellen, dass ich ganz massive Probleme mit dem Besuch des Fitness-Studios bekam. Überhaupt ist meine physische und psychische Leistungsfähigkeit auf ein Niveau gesunken, auf dem ich froh bin, meine normale Alltagspflichten einigermaßen zu bewältigen. Würde ich mich dazu zwingen regelmäßig Sport zu treiben, obwohl ich mich dazu nicht in der Lage fühle, würde sich dadurch eine Abneigung gegen den Sport aufbauen, die mir auch dann den Sport verleiden, wenn meine Belastbarkeit wieder steigt.

Natürlich gefällt es mir nicht und ich fühle mich körperlich unwohler, als zu den Zeiten in denen ich regelmäßig sportelte. Natürlich weiß ich um den Benefit, den die sportliche Betätigung mit sich bringt. Ich bin ja nicht dumm. Trotzdem kann ich mich nicht zwingen und ich lasse mich nicht zwingen, meine Belastungsgrenze zu überschreiten.

"Zuckerbrot" und "Peitsche" würden bei mir zu keiner Verbesserung, keiner Leistungssteigerung, keiner erhöhten Fitness, sondern zu einer Verschlechterung meines Befindens führen. Ja, ich favorisieren Wellness statt Fitness und ich favorisiere Zuckerbrot statt Peitsche. Wenn ich damit meine Anwesenheitsberechtigung im "Fitness"-Forum verliere ist das auch egal. Wichtig ist, langsam aus meinem eigenen Burnout-Selbsthilfeforum herauszuwachsen. Körperliche Fitness ist dabei nice to have, genügend Energie für Familie und Job zur Verfügung zu haben, hat jedoch Vorrang.

Wenn du weiter die pädagigischen Peitsche schwingst, werde ich in meinem Forum stets neue Mitglieder begrüßen können. Man kann sich auch zugrunde richten bzw. richten lassen, in dem man ein unrealistisches Ziel verfolgt. Was für dich erstrebenswert und realisierbar ist, ist es für andere Menschen noch lange nicht. Wie gesagt, jeder hat seine eigenen Lebensumstände, seine eigenen Prioritäten, die es zu respektieren gilt.

Vielleicht benötigst du die Erfahung einer schweren depressiven Episode, um zu erfahren, wie anstrengend schon das morgendliche Zähneputzen sein kann. Vielleicht brauchst du kleine Kinder, Haushalt, Job und sonstige soziale Verpflichtungen um festzustellen, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Vielleicht solltest du einfach nur zufrieden sein, dass du über günstige Umstände verfügst, die es dir erlauben deine eigenen Ziele zu verfolgen. Du solltest jedoch nicht vergessen, es sind deine Ziele, die du unter deinen günstigen Bedingungen verfolgst.

LG
Christiane
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Christine,

ChristianeL schrieb:
Glaubst du wirklich, wir leben in einer Spaßgesellschaft und "wir" müßten mit der Peitsche zur körperlichen Fitness gezwungen werden?

Ich glaube, dass du intelligent genug bist, dir die "Peitsche" sinnbildlich für das notwendige Überwinden des eigenen "inneren Schweinehundes" vorstellen zu können. Nur so ist es gemeint.

ChristianeL schrieb:
Für eine großen Teil der Gesellschaft stellt Fitness einen Luxus dar, den man anstreben kann, wenn existenziellere Aufgaben bewältigt sind. Fitness und das dafür erforderliche Training kostet Zeit und Energie. Diese Zeit und diese Energie hat nicht jeder zur Verfügung. Wenn es bei dir anders ist, sei froh darum, einzubilden brauchst du dir aber nichts darauf. Ehrlich gesagt erscheinen mir deine Beiträge ziemlich arrogant. Das Drohen mit dem pädagogischen Zeigefinger, ohne die Lebensumstände deiner Mitmenschen zu berücksichtigen, verursacht eher Ablehnung, statt einen positiven Effekt zu bewirken.

Glaub mir, in meinen 57 Jahren habe ich selbst eine Menge erlebt, so dass ich mir sehr viele Schicksale vorstellen kann, in denen meine absichtlich "überzeichneten Zustandsberichte" keine adäquate Handlungsanweisung darstellen. Wenn man gesellschaftliche Zustände anprangert, ist es nicht zu vermeiden, dass in der plakativen Darstellung Einzelschicksale nicht angemessen berücksichtigt werden. Mir geht es allgemein nur um den Zustand eines großen Teiles der Gesellschaft, die in ihrem Übergewicht/körperlichen Inaktivität gar kein großes Problem sehen und die in ihrer Mehrheit sehr wohl die Chance zur Verhaltensänderung hätte.

ChristianeL schrieb:
Ich möchte mich jetzt nicht für meine "Faulheit", meine "Disziplinlosigkeit" oder meine "Pflichtvergessenheit" rechtfertigen, weil ich den Sport seit knapp einem Jahr vernachlässige. Aber wenn du im Archiv suchst, wirst du feststellen, dass ich ganz massive Probleme mit dem Besuch des Fitness-Studios bekam. Überhaupt ist meine physische und psychische Leistungsfähigkeit auf ein Niveau gesunken, auf dem ich froh bin, meine normale Alltagspflichten einigermaßen zu bewältigen. Würde ich mich dazu zwingen regelmäßig Sport zu treiben, obwohl ich mich dazu nicht in der Lage fühle, würde sich dadurch eine Abneigung gegen den Sport aufbauen, die mir auch dann den Sport verleiden, wenn meine Belastbarkeit wieder steigt.
Natürlich gefällt es mir nicht und ich fühle mich körperlich unwohler, als zu den Zeiten in denen ich regelmäßig sportelte. Natürlich weiß ich um den Benefit, den die sportliche Betätigung mit sich bringt. Ich bin ja nicht dumm. Trotzdem kann ich mich nicht zwingen und ich lasse mich nicht zwingen, meine Belastungsgrenze zu überschreiten.
"Zuckerbrot" und "Peitsche" würden bei mir zu keiner Verbesserung, keiner Leistungssteigerung, keiner erhöhten Fitness, sondern zu einer Verschlechterung meines Befindens führen. Ja, ich favorisieren Wellness statt Fitness und ich favorisiere Zuckerbrot statt Peitsche. Wenn ich damit meine Anwesenheitsberechtigung im "Fitness"-Forum verliere ist das auch egal. Wichtig ist, langsam aus meinem eigenen Burnout-Selbsthilfeforum herauszuwachsen. Körperliche Fitness ist dabei nice to have, genügend Energie für Familie und Job zur Verfügung zu haben, hat jedoch Vorrang.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen gute Besserung! Es gibt immer Zeiten im Leben, in denen sich "ideale" Verhaltensmuster nicht aufrechterhalten lassen

ChristianeL schrieb:
Wenn du weiter die pädagigischen Peitsche schwingst, werde ich in meinem Forum stets neue Mitglieder begrüßen können. Man kann sich auch zugrunde richten bzw. richten lassen, in dem man ein unrealistisches Ziel verfolgt. Was für dich erstrebenswert und realisierbar ist, ist es für andere Menschen noch lange nicht. Wie gesagt, jeder hat seine eigenen Lebensumstände, seine eigenen Prioritäten, die es zu respektieren gilt.

Ich akzeptiere deine Kritik, glaube allerdings, dass du mich zu großen Teilen falsch verstanden hast und alles viel zu sehr auf dich persönlich beziehst.

ChristianeL schrieb:
Vielleicht benötigst du die Erfahung einer schweren depressiven Episode, um zu erfahren, wie anstrengend schon das morgendliche Zähneputzen sein kann. Vielleicht brauchst du kleine Kinder, Haushalt, Job und sonstige soziale Verpflichtungen um festzustellen, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Vielleicht solltest du einfach nur zufrieden sein, dass du über günstige Umstände verfügst, die es dir erlauben deine eigenen Ziele zu verfolgen. Du solltest jedoch nicht vergessen, es sind deine Ziele, die du unter deinen günstigen Bedingungen verfolgst. LG Christiane

Ach Christine, ich habe 2 große Kinder (außer Haus), einen relativ anspruchsvollen Ganztagsjob und eigene gesundheitliche Probleme sowie die meiner Ehefrau durchaus der schwersten Art kennengelernt und glaube trotzdem, dass es anderen immer noch ein wenig schlechter gehen kann! Und ich bin auch wirklich zufrieden, nicht zuletzt dank meiner körperlichen Fitness.
Ich habe Morbus Crohn und im Zuge dessen ca. 1 Meter Darm verloren (ohne dadurch in den Vorteil zu gelangen, weniger leicht zunehmen zu können). Ich habe allerdings das Glück, dass die chronische Krankeit seit vielen Jahren "ruhig" geblieben ist, sie schwebt aber natürlich als "Domoklesschwert" ständig über mir.
Meine Frau (55) hat mehrere Herzoperationen (mit Brustkorböffnung) und 3 Bypässen hinter sich. Auch sie arbeitet weiter ganztags und hat sich daneben trotzdem wieder eine Fitness aufgebaut, die es ihr ermöglicht, heute einen Halbmarathon in weniger als 2 Stunden laufen zu können.
Ich schreibe dies nicht, um hier "anzugeben", sondern in der Hoffnung, dass u.a. solche Beispiele zeigen, dass vieles möglich ist, was ersteinmal unmöglich erscheint!

Insofern hoffe ich und wünsche dir eine ähnliche Schicksalswendung!

Alles Gute,
Wolfgang
 
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osso schrieb:

Spitzenleistung! Vor allem, dass du dich nach dem zu schnellen Angehen so gut während des Laufes regenerieren könntest, läßt auf einen ganz vorzüglichen Trainingstand schließen. Bei einem idealen gleichmäßigem Tempo hättest du sicherlich noch schneller laufen können. Aber das lässt sich im Wettkampf natürlich nicht steuern.

Weiter so!
Wolfgang (vor Neid ganz blass ;) )

Aber man kann eben die (Lebens-)Zeit auch mit der besten Fitness nicht zurückdrehen! Damit habe ich umzugehen gelernt.
 
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