Stalker - von gewalttätiger Liebe bis hin zu ärgerlichem Wahn
Es gibt Menschen, die andere mit Liebesschwüren verfolgen, die ihren Opfern vor der Haustüre auflauern, sie zum Arbeitsplatz oder beim Spaziergang durch den Park verfolgen. Die sogenannten Stalker können in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt werden, das haben jetzt australische Psychologen von der Monash Universität in einer Studie herausgefunden. Die Einteilung in Kategorien soll es Psychologen erleichtern, die richtige Behandlungsmethode anzuwenden.
Die Bezeichnung Stalking kommt aus der Jägersprache und bedeutet, sich an eine Beute heranpirschen. Wie ein guter Jäger sammelt ein Stalker alle Informationen über sein Opfer, um es zu jeder Zeit stellen zu können. Prominente Stalking-Opfer sind beispielsweise die Tennisspielerin Steffi Graf, die amerikanische Pop-Sängerin Madonna und der US-Schriftsteller Steven Spielberg. Doch es kann jeden treffen. Nach einer amerikanischen Studie wurden acht Prozent der amerikanischen Frauen und zwei Prozent der Männer im Laufe ihres Lebens schon einmal von einem Stalker verfolgt.
Die Opfer leiden oft unter Schlaflosigkeit, Depressionen und Streß. Stalker selbst leiden unter Persönlichkeitsstörungen. Sie haben ein geringes Selbstwertgefühl, soziale Probleme und meist eine obsessive Natur. Die australischen Wissenschaftler unterscheiden:
Ex-Ehepartner, nahe Verwandte oder Freunde, die durch die Verfolgung eine Aussöhnung erreichen wollen. Diese Gruppe gehört zu den gewalttätigsten, so die Einschätzung von Professor Paul Mullen von der Monash Universität in Australien in einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender BBC.
Manche Stalker sind in ihr Opfer verliebt. Sie versuchen eine intime Beziehung herzustellen. Sie sind sich jedoch nicht bewußt, daß ihre Wünsche sich von denen der Opfer unterscheiden. In dieser Gruppe gibt es eine große Anzahl von Menschen mit psychischen Störungen.
Inkompetente Verehrer nennen die Psychologen diejenigen Stalker, die versuchen ein Treffen mit Menschen zu erreichen, in die sie nicht verliebt sind. Sie sind narzistisch veranlagt, neigen zur Selbstüberschätzung und verstehen nicht, daß ihre Opfer ihnen mit Ablehnung begegnen.
Die sogenannten ärgerlichen Stalker belästigen ihre Opfer, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Sie sind oft paranoid und verfolgen häufig etwa Rechtsanwälte oder Ärzte von denen sie denken, daß sie ihnen in irgendeiner Weise geschadet haben.
Zur fünften Kategorie gehören Stalker, die das Ziel haben, ihr Opfer tätlich anzugreifen. Sie verfolgen die Menschen meist über Wochen und Monate. Vergewaltigungen sind in dieser Gruppe häufig. Sie versuchen immer, die Kontrolle zu behalten und zeichnen sich durch eine hohe Gewaltbereitschaft aus. (ine)
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/09/14/163a0301.asp
Und welcher Typ Stalker bist du? Ne, im Ernst... lass die Frau doch einfach in Ruhe