Was sagt ihr dazu? (v.a für die Spezialisten)

Menhir

New member
"Reines Kreatinmonohydrat ist absolut unwirksam. Bei der Regeneration von ATP durch KrP wird nur ein Phosphatteilchen ausgetauscht und das Kreatin bleibt positiv geladen erhalten! Es kommt dadurch zu einer Zellüberladung der Muskulatur mit der trügerischen Annahme man würde sich stark fühlen weil der Muskel eine größere Spannung hat. Ich kann Dir locker über 10 Leistungssportler nennen, die sich Muskelln und Sehnen ein- u. abgerissen haben.
Im übrigen ist Weider nicht besonders und Kreatin wirkt eigentlich nur im Leistungsbereich bei 6 - 1 Wiederholungen.
Mit einer guten Kartoffelmahlzeit und Lezithin erreicht man das gleiche"
Damit ihr auch wißt von wem das ist ***********
-Lehrstabsmitglied des BGKV
-Referent in der Traineraus- und –weiterbildung des BGKV
-Referent am Institut für Trainerausbildung und Trainingsforschung (IFTT)
-Referent für Ernährungslehre verschiedener Fachbereiche (Judo, Biathlon)
-Mitglied im Forum orthomolekulare Medizin
-Gesundheitstrainer des IFTT
-B-Trainer des BGKV
-Übungsleiter Kraft und Fitness des BGKV
-Life-Save-Sicherheitsmanagement
-AED-Heart-Save-Coach
-Notfall-Konzept-Coach
-Vital-Ernährungs-Coach
-Neutral-Null-Methoden-Coach
- Ernährungsberater der Sportschule Puch

Was meint ihr dazu?:confused:
 
A

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Re: Was sagt ihr dazu? (v.a für die Spezialisten)
Hallo Menhir,

schau mal hier:
was ihr .
That's B to da ullshit ;)

>Reines Kreatinmonohydrat ist absolut unwirksam

Grober Unfug.

>Bei der Regeneration von ATP durch KrP wird nur ein Phosphatteilchen ausgetauscht und das Kreatin bleibt positiv geladen erhalten!

Na und? So funktioniert die Muskelzelle halt. Übrigens wiedersprechen sich seine ersten 2 Sätze irgendwie.

>Es kommt dadurch zu einer Zellüberladung der Muskulatur

Was? Kreatin liefert einen grossen Teil der Energie für die anaerobe Belastung. Das ist ein Fakt. Ein Fakt ist, dass die Kreatin-konzentration durch Supplementation erhöhrt wird. Dadurch wird die Zelle grösser und bringt bei anaerober Belastung eine höhere Leistung.

>trügerischen Annahme man würde sich stark fühlen weil der Muskel eine größere Spannung

Man ist stark ;) Der Muskel hat aber tatsächlich auch einen erhöhten Tonus.

>Ich kann Dir locker über 10 Leistungssportler nennen, die sich Muskelln und Sehnen ein- u. abgerissen haben.

Grundsätzlich ist jede Technik, die mit einer sprunghaften Steigerung der Belastung verbunden ist, mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden, da die Muskeln und Sehnen nicht an die Belastung gewöhnt sind. Das ist bei jedem Supplement, Steroid und bei jeder Trainingstechnik der Fall, bei der ein höheres Gewicht als Gewohnt bewegt wird. Durch Aufwärmen und richtige Technik kann man das Risiko aber minimieren.

>Kreatin wirkt eigentlich nur im Leistungsbereich bei 6 - 1 Wiederholungen

Dies ist auch wieder eine Korrekte aussage, aber falsch interpretiert. Es findet trotzdem eine höhere Leistung statt, da das Kreatin-phosphat quasi länger reicht.

>Mit einer guten Kartoffelmahlzeit und Lezithin erreicht man das gleiche

Auf keinen Fall. Und wenn es so wäre, dann hätten wir auch hier wieder das gleiche Verletzungsrisiko wie bei Kreatin. Nebenbei: Siehe Satz 1. ;) Somit wäre auch die Kartoffelmahlzeit "absolut unwirksam".


Zusammenfassend: Der Mann hat von Tuten und Blasen keine Ahnung. Naja, vom Blasen vielleicht schon, kann mir sonst beim besten Willen nicht vorstellen, wie er zu den genannten Positionen gekommen ist :D
 
hmmm....also,des von dir klingt auch recht einleuchtend,werd ihn mal drauf ansprechen:D

Aber,vom Aussehen is der wooooow :eek: des muss ich scho sagen,und den eindruck,dass er viel ahnung hat, hat er auf mich au gemacht,gibt immerhin vorträge,in studios,und teilweise au auf unis :rolleyes:
 
Kreatin im Sport

Dr. Kurt A. Moosburger, Facharzt für Innere Medizin und Sportarzt



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Mittels zusätzlicher Kreatineinnahme erhofft man sich eine Zunahme des Kreatinphosphats in
der Muskulatur und damit einen größere Kapazität des Energiespeichers für körperliche
Maximalleistungen. Damit sollte es - zumindest theoretisch - möglich sein, nicht nur die
Maximalleistung selbst zu steigern, sondern diese auch länger aufrecht erhalten zu können -
eine Überlegung, die vor allem für Sprintsportarten vielversprechend klingt.

Die wissenschaftliche Forschung über die orale Kreatin-Supplementierung im Sport ist relativ
jung. "Harte", wissenschaftlich belegte Daten gibt es noch nicht viele, dafür um so mehr
empirische Ergebnisse und vor allem subjektive Erfahrungen, in erster Linie aus dem
Bodybuilding, woher sich auch die gängigen Einnahmeschemata ableiten.

Positive Ergebnisse wurden bisher veröffentlicht z.B. bei:

10 x 6 Sekunden Fahrradergometrie bei 820 bzw. 880 Watt: Gesamtleistung verbessert.
3 x 30 Sekunden maximaler isokinetischer Krafteinsatz: bei den ersten zwei Serien
Leistung verbessert .
5 x 30 maximale Beinstreckung: Gesamtkraft gesteigert.
4 x 300m Lauf: Gesamtzeit unverändert, aber höhere Geschwindigkeit auf den letzten
100 Metern.
4 x 1000m Lauf: Gesamtzeit verbessert.

Die zum Teil widersprüchlichen Ergebnisse bei unterschiedlichen Testanordnungen zeigen
auf, dass es nicht so einfach ist, klare und eindeutige Aussagen darüber zu treffen, wann und
bei wem eine orale Kreatinsupplementierung eine tatsächliche, objektivierbare
Leistungssteigerung bewirkt.

Was ist wissenschaftlich belegt?

Hochdosierte orale Kreatinzufuhr (in den publizierten Studien wurden 4 x täglich 5
Gramm - das entspricht dem Kreatingehalt von 4,5 kg rohem Fleisch! - über fünf Tage
verabreicht, Gesamtdosis somit 100 Gramm) kann eine individuell unterschiedliche
Zunahme des Kreatingehalts der Muskulatur bewirken. Ca. 20% des in die Muskelzellen
aufgenommenen Kreatins sind als Kreatinphosphat meßbar, nicht aufgenommenes
Kreatin wird über die Nieren im Harn ausgeschieden. Der ATP-Gehalt der Muskulatur
bleibt unverändert.
Die kurzfristige, hochdosierte Kreatineinnahme bewirkt jedoch nicht bei allen Menschen
eine signifikante Erhöhung des Kreatingehalts der Muskulatur sowie eine Steigerung
der Resyntheserate von Kreatinphosphat in der Erholungsphase nach intensivster
Muskelarbeit.

Welche Erkenntnisse und Schlußfolgerungen für die Praxis ergeben sich aus den bis
dato vorliegenden Forschungsergebnissen?

Es profitieren offensichtlich nur diejenigen Athleten von einer oralen Kreatinsupplementierung, deren Muskulatur noch nicht voll mit Kreatin "gesättigt" ist. Es gibt nämlich einen Grenzwert für den Kreatingehalt der Muskelzelle, der durch zusätzliche Kreatinzufuhr nicht weiter erhöht werden kann (160 mmol/kg Muskeltrockenmasse).

Entscheidend ist letztlich nicht die Höhe des Kreatingehalts der Muskulatur, sondern die des
Gehalts an Kreatinphosphat. Tatsache ist, daß schon durch entsprechendes Krafttraining über
Vergrößerung des Muskelfaserquerschnittes, sprich Muskelhypertrophie, die verfügbare
Menge an Kreatinphosphat gesteigert werden kann. Vereinfacht ausgedrückt: Wer dickere
Muskeln hat, hat auch mehr energiereiches Phosphat zur Verfügung, also einen größeren
Energiespeicher für Maximalleistungen.

Die bisher veröffentlichten Forschungsergebnisse beziehen sich in erster Linie auf eine
kurzfristige, hochdosierte Kreatinzufuhr (s.o.), die in erster Linie als unmittelbare
Wettkampfvorbereitung im Sinne einer Superkompensation gedacht ist (vergleichbar mit dem
Kohlenhydratladen vor einem Ausdauersportwettkampf zur Vergrößerung des muskulären
Glykogenspeichers). Über eine längerfristige orale Kreatineinnahme liegen noch kaum
verwertbare Ergebnisse vor. Es stellt sich die Frage, ob und wann eine solche überhaupt
sinnvoll und nicht eher kontraproduktiv ist.

Für Kreatin gilt nämlich dasselbe wie für die Zufuhr anderer körpereigener Substanzen (z.B.
Cholesterin oder Hormone wie Cortisol, Testosteron usw.): Über einen
Rückkopplungsmechanismus kommt es zur sog. "Down-Regulation", sprich Verminderung der körpereigenen Synthese dieser Substanz. Weiters könnte eine langfristige Erhöhung der
Kreatinkonzentration im Blut zu einer Down-Regulation des Kreatintransports in die
Muskelzelle, also zu einer verminderten muskulären Kreatinaufnahme führen.

Derzeit gibt es noch keine eindeutigen, wissenschaftlich begründeten Richtlinien darüber, wie
eine längerfristige Kreatineinnahme, z.B. in der Aufbauphase eines Trainings, in der
Wettkampfvorbereitung oder in den Überbrückungsphasen zwischen den Wettkämpfen,
erfolgen soll, um die oben beschriebenen Down-Regulationen zu "überlisten" und damit einen
kontraproduktiven bzw. nachteiligen Effekt zu vermeiden. Dies ist zur Zeit Gegenstand
weiterer Studien. Nicht nur die Erhaltungsdosis (offensichtlich genügen 2 Gramm täglich, s.u.),sondern auch das "Timing", der Zeitpunkt der Kreatineinnahme, könnte entscheidend sein. Zur Zeit gibt es hauptsächlich "Kochrezepte", sprich Anleitungen der verschiedenen
Herstellerfirmen und vor allem von Bodybuilding-Trainern.

Eine der Herstellerfirmen empfiehlt z.B. eine dreitägige, hochdosierte "Ladephase" mit ca. 40
Gramm Kreatin täglich, aufgeteilt in sechs Teildosen, und als tägliche Erhaltungsdosis ca. 20
Gramm (drei Teildosen täglich). Man könne aber ohne weiteres bis zu sechs (!) Einzeldosen
täglich auf Dauer einnehmen... Dann wird doch wieder eine Einnahmepause empfohlen...
Über den längerfristigen Einnahmemodus wird man demnach ungenau informiert.


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Aus physiologischer Sicht scheint solch ein Einnahmemodus zur Vermeidung der oben
beschriebenen Down-Regulatiosmechanismem durchaus sinnvoll und effektiv zu sein,
zumindest sprechen die subjektiven Erfahrungen der Bodybuilder, die sich zum Teil auch
objektivieren lassen, dafür: Es kommt beim Training zu einem besseren "Pump", zu einer
Zunahme der Maximalkraft und Kraftausdauer durch die Möglichkeit einer höheren
Trainingsintensität sowie - im Bodybuilding vorrangig - zu einer Körpergewichtszunahme von ca. 3 bis 4 Kilogramm mit einer gewissen Vergrößerung des Muskelquerschnittes. Diese
Gewichtszunahme der "lean body mass" (fettfreie Körpermasse) ist jedoch durch eine
vermehrte Wassereinlagerung in die Muskulatur bedingt und nicht durch eine positive
Stickstoffbilanz mit Proteinneusynthese (Vermehrung der kontraktilen Filamente, den
Myofibrillen) im Sinne einer eigentlichen Hypertrophie. Kreatin ist nämlich osmotisch wirksam, nimmt also bei seiner Aufnahme in die Muskelzelle Wasser mit (wie es z.B. auch Natrium und Glucose tun) und bewirkt so - je nach Ausmaß seiner Aufnahme in die Muskelzelle - eine individuelle "Schwellung" derselben, die nach außen als Hypertrophie imponiert. (Ganz abgesehen von den sonstigen, für das Muskelwachstum viel effizienteren "unterstützenden Mitteln", wie Anabolika und HGH, die ebenfalls "kurmäßig" zur Anwendung kommen, nicht nur im Bodybuilding, sondern natürlich auch im Kraftdreikampf, Gewichtheben, Bobsport, in der Leichtathletik usw...)

Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen macht es keinen Unterschied, ob Kreatin
schnell (s.o.) oder langsam "geladen" wird. Es zeigte sich, dass der Kreatingehalt der
Muskulatur nach der Einnahme von 20 Gramm täglich über 5 bis 6 Tage identisch war mit
dem nach einer 30-tägigen Einnahme von 3 Gramm täglich und in weiterer Folge nicht mehr
erhöht werden konnte. Wenn man nicht unter Zeitdruck steht, ist aus medizinischer Sicht der
langsame Modus zu empfehlen, um etwaige Magen-Darm-Probleme zu vermeiden. Eine
Erhaltungsdosis von nur 2 Gramm täglich genügt, um den erhöhten Kreatingehalt aufrecht zu
erhalten (hier werden von den Herstellerfirmen meist zu hohe Dosen empfohlen, eine
Mehreinnahme führt jedoch nur zu einem "teuren Urin"). Bei Absetzen der Kreatineinnahme
sinkt sein muskulärer Gehalt wieder auf das Ausgangsniveau.
Es liegt auf der Hand, daß eine Kreatinsupplementierung vor einem Wettkampf - analog dem
"Kohlenhydratladen" vor einem Marathonlauf - zur Vergrößerung des Kreatinphosphatgehalts
der schnellen Muskelfasern als Energiespeicher für kurze Maximalleistungen im Sinne einer
Superkompensation für Schnelligkeitsausdauer- und Kraftausdauerdisziplinen zweckmäßig
sein kann (aber nicht muß!). Ein wie im Bodybuilding üblicher "kurmäßiger" Einnahmemodus ist durchaus wirksam und bis dato ohne nachteilige Effekte. Ebenso kann eine längerfristige Einnahme (z.B. während einer Leichtathletiksaison) mit geringer Erhaltungsdosis (s.o.) einen Benefit bringen.

--------------------------------------------------
Bei Zusammenschau aller bisher vorliegenden Erkenntnisse und Ergebnisse über
Kreatinsupplementierung läßt sich folgende Schlußfolgerung ziehen:

Nicht die reinen Schnellkraftsportler (wie Hoch- und Weitspringer, Skispringer,
Gewichtheber) und Kurzstreckensprinter (in der Leichtathletik 60m, 100m) sind die
potentiellen Nutznießer einer zusätzlichen Kreatinzufuhr, da für diese Disziplinen die Kapazität der "normalen" muskulären Kreatinphosphatspeicher ausreichen sollte, sondern eher Athleten von Kraftausdauer- bzw. Schnelligkeitsausdauerdisziplinen (200/400m Sprint, 500m Eisschnellauf, 1000m Bahnradzeitfahren, 100m Kraulsprint usw.), wenn es gelingt, mittels höherer Kapazität an energiereichem Phosphat die Maximalleistung, in diesem Fall
Höchstgeschwindigkeit, über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

Mit anderen Worten, es sollte möglich sein, Stehvermögen und Kurzzeitausdauer mittels einer
vor dem Wettkampf durchgeführten hochdosierten Kreatineinnahme verbessern bzw. steigern
zu können.

Zur Zeit wird eine Kreatinsupplementierung von vielen Trainern, aber auch Masseuren und
anderen "Experten" für so gut wie alle Sportarten empfohlen bzw. "verordnet". Dieser natürlich kommerziell gefärbten Propaganda gilt es kritisch gegenüberzustehen. Die primäre Frage ist die nach einem möglichen Nutzen, sprich Hilfestellung zur Leistungsverbesserung. Wie schon besprochen, trifft dies sicherlich nur auf wenige Sportarten zu (s.o.). Niemand soll sich einen Kreatinmangel einreden lassen (wie es auch bei Carnitin oder, ganz aktuell, bei Coenzym Q10 versucht wird). Denn körpereigene Substanzen werden vom gesunden Organismus immer bedarfsgerecht produziert und unterliegen Rückkopplungsmechanismen. Auf die potentiell nachteilige Auswirkung bei Dauereinnahme wurde bereits eingegangen. Noch hat die wissenschaftliche Forschung über orale Kreatinsupplementierung nicht der Weisheit letzten Schluß erreicht und viele Erkenntnisse beruhen nur auf empirischen und subjektiven Erfahrungen.

Eines steht fest: Ein "Wundermittel" ist Kreatin sicherlich nicht. Es kann Training weder
ersetzen noch erleichtern, im Gegenteil, damit kann und muß intensiver trainiert werden, um
den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Sinnhaftigkeit seiner Anwendung hängt von der
Sportart und Zielsetzung ab, die Wirksamkeit ist individuell. Letztlich muss der Sportler selbst damit Erfahrung sammeln und entscheiden, ob die Kreatinsupplementierung ihm einen
entscheidenden Nutzen bringt.


LITERATUR (Auszug) :

1.HARRIS et al, Department of Clinical Chemistry II, Karolinska Institut, Huddinge
University Hospital, Sweden: Clinical Science 1992, 83: 367-374.
2.GREENHAFF et al, Queens Medical Center, Department of Physiology and
Pharmacology,
University Medical School, Nottingham, U.K.: Am. J. Physiology 1994, 266: E 725-730.
(Kooperation der Arbeitsgruppe Nottingham mit dem Karolinska Institut in Huddinge)
3.GREENHAFF et al, Clin. Science 1993, 84: 565-571
4.BALSOM et al, Department of Physiology III, Karolinska Institut, Stockholm: Scand. J.
Med. Sci. Sports 1993, 3: 143-149
5.WALLIMANN et al, Institut für Zellbiologie, Swiss Federal Insitute of Technology,
ETH Hönggerberg, Zürich: Biochem. J. 1992, 281: 21-40, Biochimica et Biophysica
Acta 1992, 1102: 119-166
6.WILLIAMS MH, BRANCH JD, Department of Exercise Science, Physical Education,
and Recreation, Old Dominion University, Norfolk, Virginia, USA: J Am Coll Nutr 1998,
17(3): 216-234
7.GUERRERO-ONTIVEROS ML, WALLIMANN T, ETH Hönggerberg, Zürich: Mol Cell
Biochem
1998, 184(1-2): 427-437
8.MAGANARIS CN, MAUGHAN GJ, University Medical School, Univ of Aberdeen,
Foresterhill, UK: Acta Physiol Scand 1998; 163(3): 279-287
9.AASERUD et al, Inst of Sport and Physical Education, Agder College, Kristiansand,
Norwegen: Scand J Med Sci Sports 1998, 8(5Pt1): 247-251
10.VANDEBUERIE et al, Faculty of Physical Education and Physiotherapy, Department of
Kinesiology, Katholieke Universiteit Leuven, Belgien: Int J Sports Med 1998, 19(7):
490-495
11.VANDENBERGHE et al (wie 10.): Med Sci Sports Exerc 1999, 31(2): 236-242
12.VOLEK et al, Department of Kinesiology/Center for Sports Medicine, The Pennsylvania
State University, University Park 16802, USA: Med Sci Sports Exerc 1999, 31(8):
1147-1156
13.KRAEMER WJ, VOLEK JS, Department of Physical Education, Biology, Physiology,
and Health Science, Ball State University, Munice, Indianapolis, Indiana, USA: Clin
Sports Med 1999, 18(3): 651-666
 
1. Creatin in der Diät verringert Muskelverlust


Viele Athleten beschäftigt die Frage, ob eine Creatineinnahme auch
in der Diät Sinn macht. Neuere Studiendaten scheinen die positiven
Wirkungen dieses effektiven Supplements auch bei einer
Kalorienreduktion zu bestätigen. In der Studie von Rockwell et al.
[1] wurden männliche trainierte Kraftsportler während einer Diät
untersucht. Die eine Hälfte der Probanden erhielt täglich 20g
Creatin, die andere ein Placebo. Die Zusammensetzung der
Nahrung war kohlenhydratreich (55% der Kalorien), fettarm
(24%) und mit einem moderaten Eiweißanteil (21%). Während der
prozentuale Verlust an Körperfett in den beiden Gruppen gleich
war, so war der Abbau an wertvoller fettfreier Körpermasse bei
der Placebogruppe mit 2,4% gegenüber 1,4% der Creatingruppe
deutlich höher.

Da allerdings die Stickstoffverluste in den beiden Gruppen gleich
waren, besteht hier auch die Möglichkeit, dass der Verlust an
fettfreier Körpermasse bei der Creatingruppe lediglich auf eine für
diese Substanz typische intrazelluläre Wassereinlagerung innerhalb
der Muskulatur zurück zu führen ist. Die Creatinphosphatspeicher
stiegen bei Creatinsupplementation erwartungsgemäß um 15-16%
an, blieben bei Placebogabe jedoch unverändert. Um die
Leistungsfähigkeit bei kurzen, hochintensiven Belastungen zu testen,
wurden die Probanden bei 10 aufeinander folgenden 6-sekündigen
Sprints mit jeweils 30 Sekunden Pause untersucht. Hier zeigte sich
tendenziell eine bessere Leistungsfähigkeit in der Creatingruppe,
die jedoch knapp unterhalb der statistischen Bedeutung lag.

Leider muss bei dieser Studie der kurze Untersuchungszeitraum
von nur 4 Tagen berücksichtigt werden, so dass diese Ergebnisse
mit Vorsicht zu interpretieren sind. Es zeigt sich unter dem Strich
tatsächlich, dass zwar der Fettabbau direkt nicht gefördert, aber
der Verlust an fettfreier Masse verringert wird. Die Fähigkeit,
kurze, maximale Kraftleistungen zu erbringen war tendenziell
ebenfalls besser, wenn Creatin eingenommen wurde, was sich auch
positiv auf ein bodybuildingtypisches Training auswirken würde. So
ist zu vermuten, dass diese verbesserten Kraftfähigkeiten langfristig
auch in der Diät ein effektiveres Training ermöglichen würden und
dadurch indirekt der Fettabbau gefördert und der Verlust an
Muskelmasse minimiert wird.


[1] Rockwell JA, Rankin JW, Toderico B. Creatine
supplementation affects muscle creatine during energy restriction.
Med Sci Sports Exerc 2001 Jan;33(1):61-8



2. Creatin steigert den Ausstoß von Wachstumshormon


Jeder Kraftsportler kennt Creatin als wirkungsvolle
Nahrungsergänzung. Doch noch immer ist das Puzzle der Gründe,
warum diese Substanz leistungssteigernd wirkt, nicht vollständig
gelöst. Nun ist ein weiterer Aspekt hinzugekommen, der für die
ergogenen Effekte verantwortlich sein könnte: Ein Anstieg der
körpereigenen Wachstumshormonsekretion.

So konnten Schedel et al. [2] bei sechs gesunden männlichen
Versuchspersonen nach einer Gabe von 20g Creatinmonohydrat
einen deutlich höheren Wachstumshormonspiegel im Blut
nachweisen, als bei den Probanden nach Verabreichnung eines
Placebos. Die Blutkonzentration lag bei Creatineinnahme um
durchschnittlich 83% höher (bei allerdings starken Unterschieden
zwischen den einzelnen Versuchspersonen). Die Spitzenwerte des
Hormons wurden zwischen 2 und 6 Stunden nach der
Creatinverabreichung gemessen.

Diese Daten liefern also weitere Hinweise, warum Creatin als
Nahrungsergänzung leistungssteigernd wirkt. Allerdings muss hier
berücksichtigt werden, dass 20g Creatin als Einmalgabe eine sehr
hohe Dosierung ist, die bei vielen Durchfälle und
Magen-Darm-Probleme hervorruft. Üblicherweise werden solche
Mengen auf 4 Einzelgaben à 5g über den Tag verteilt
eingenommen. Künftige Studien müssen deshalb der Frage
nachgehen, ob solche Wachstumshormonanstiege auch bei
niedrigeren Dosierungen auftreten.


[2] Schedel JM, Tanaka H, Kiyonaga A, Shindo M, Schutz Y.
Acute creatine loading enhances human growth hormone secretion.
J Sports Med Phys Fitness 2000 Dec;40(4):336-42.



3. Creatin: Ohne negative Folgen für Nieren und
Herz-Kreislaufsystem


Eine aktuelle Studie [3] befasste sich damit, ob Creatin negative
Auswirkungen auf die Gesundheit bei beiden Geschlechtern hat.
Nach einer fünftägigen "Ladephase" mit Creatinmonohydrat und
einer Dosierung von 20g täglich wurden die 15 männlichen und 15
weiblichen Probanden hinsichtlich Nierenfunktion und Blutdruck
untersucht. Es ergaben sich keine Hinweise auf Störungen oder
gesundheitliche Schädigungen.

Die Marker der Nierenfunktion Kreatinin und Kreatininclearance
blieben unverändert, ebenso das Zellschäden anzeigende
Muskelenzym Creatinkinase (CK). Der systolische und
diastolische Blutdruck blieben ebenfalls unverändert im
Normbereich. Es kam bei beiden Gruppen zu einer
Körpergewichtszunahme sowie zu einem Anstieg der fettfreien
Körpermasse, so dass der Körperfettanteil unverändert blieb.
Interessanterweise waren diese Effekte bei den männlichen
Versuchspersonen etwas ausgeprägter als bei den weiblichen.

Ein weiterer Beleg dafür, dass Creatin als sicheres Supplement
eingeschätzt werden kann. Männer sprechen dabei anscheinend
etwas besser auf eine Supplementation an, als Frauen.


[3] Mihic S, MacDonald JR, McKenzie S, Tarnopolsky MA.
Acute creatine loading increases fat-free mass, but does not affect
blood pressure, plasma creatinine, or CK activity in men and
women. Med Sci Sports Exerc 2000 Feb;32(2):291-6.


Natrium und Creatin

Natrium (Kochsalz) wichtig für die optimale Creatinaufnahme
in die Muskulatur

Eine neuere Studie zeigt, dass zumindest unter in vitro Bedingungen
(im Reagenzglas) die Creatinaufnahme in der Muskulatur bei
höheren Natriumkonzentrationen verstärkt wird. So war hier bei
einer Absenkung der Natriumkonzentration ein deutlich
verminderter Transport von Creatin in den Muskel feststellbar.
Interessanterweise wurde bei diesem Versuch keine Abhängigkeit
der Creatin-Aufnahme von der Insulin-Konzentration festgestellt.
Da jedoch andere Humanstudien bereits häufig eine bessere
Creatinaufnahme der Muskulatur bei hohen Insulinspiegeln zeigen,
sollte dieses Ergebnis nicht überbewertet werden.

Die bessere Creatin-Wirkung bei höheren
Natrium-Konzentrationen könnte jedoch ein Hinweis sein, warum
manche Creatinprodukte, die als "Transportmatrix" neben
Dextrose auch andere Substanzen wie Natrium enthalten,
besonders effektiv sind. Bedenkt man darüber hinaus, dass im
Darm die Flüssigkeits- und Kohlenhydratresorption ebenfalls
natriumabhängig vonstatten geht, so wird der Sinn einer geringen
Gabe dieses Mineralstoffs mit der Nachtrainingsmahlzeit in Form
von Kochsalz (etwa 200-500mg) klar.


Willott CA, Young ME, Leighton B, Kemp GJ, Boehm EA, Radda
GK, Clarke K: Creatine uptake in isolated soleus muscle: kinetics
and dependence on sodium, but not on insulin. Acta Physiol Scand
1999 Jun;166(2):99-104



Creatin schützt Herzmuskelzellen

Schutzwwirkung in Skelettmuskulatur bislang nicht
nachweisbar

Vereinzelte frühere Studien konnten bei injizierbarem
Creatinphosphat eine zellmembranstabilisierende Wirkung zeigen.
Dabei konnte z.B. im Bereich der quergestreiften Herzmuskulatur
ein solcher Effekt festgestellt werden, weshalb Creatinphosphat als
Injektion bzw. Infusion teilweise während Herzoperationen
eingesetzt wird. Man vermutet, dass Creatin in diesem Fall an die
Phospholipid-Doppelschicht der Zellmembranen bindet und diese
dadurch geordneter und mit geringerer Fluidität funktioniert.

Eine aktuelle Untersuchung [4] befasste sich jetzt mit der Frage, ob
eine solche Wirkung auch in der Skelettmuskulatur bei oraler
Einnahme von Creatinmonohydrat festgestellt werden kann. Dazu
wurden 23 junge Männer ohne Krafttrainingserfahrung einem
speziellen Training unterzogen, dass bereits bei früheren Versuchen
der Arbeitsgruppe Rawson et al. massive Zellzerstörungen
(sogenannte Mikrotraumen) im Sinne eines Muskelkaters
provoziert hatte. Die Probanden führten dazu 2 Sätze mit jeweils
25 exzentrischen Wiederholungen Bizepscurls über je 5 Sekunden
bei maximaler Kontraktion gegen das Gewicht durch. Eine solche
Art der Kontraktion (der Muskel wird trotz maximaler
Spannungsentwicklung gedehnt) führt zu den stärksten
Verletzungen der Zellmembranen. Solche kleinste Schädigungen
der Muskelzellen werden einerseits als notwendig für die
Auslösung von Muskelwachstum angesehen, allerdings ist unklar,
ob ein Zuviel davon durch eine deutlich verlängerte
Regenerationszeit langfristig die Fortschritte im Trainingsprozess
des Bodybuilders negativ beeinflusst.

Substanzen, die hier auf diese Zellmembranschädigungen schützend
einwirken, würden ein häufigeres hartes Training und damit
schnellere Fortschritte beim Muskelaufbau ermöglichen. 12 der
insgesamt 23 Probanden führten über 5 Tage täglich 20g Creatin
zu (4 x 5g zusammen mit einfachen Kohlenhydraten, um die
Aufnahme in die Muskulatur zu optimieren), 11 Probanden
bekamen ein wirkungsloses Placebo (Traubenzucker). In den
folgenden fünf Tagen nach der Belastung wurden bei allen
Probanden die Zellschädigungen anhand von Enzymparametern im
Blut (CK und LDH) sowie Tests der Beweglichkeit und der Kraft
der Oberarmbeuger dokumentiert. Leider zeigte Creatin keine
zellmembranschützende Effekte im Muskel.

Das Ausmaß der Muskelzellschädigung, erkennbar an im Blut
vermehrt auftretenden Muskelenzymen, am Beweglichkeits- sowie
Kraftdefizit der Armbeuger in den folgenden fünf Tagen nach der
Belastung war bei der Creatingruppe genauso groß wie bei der
Placebogruppe. Evtl. war die Belastung einfach zu massiv, als dass
Creatin hier hätte zellmembranstabilisierend einwirken können.
Möglicherweise muss Creatin auch über längere Zeiträume
zugeführt werden, um evtl. doch vorhandene zellschützende
Wirkungen zu zeigen. Bis jedoch solche Studiendaten vorliegen ist
dieser Substanz derzeit bei oraler Zufuhr ein
regenerationsfördernder Effekt wohl eher abzusprechen.


4. Rawson EC, Gunn B, Clarkson PM: The effects of creatine
supplementation on exercise-induced muscle damage. J Strength
Cond Res 15(2): 178-184, 2001
 
Während der
prozentuale Verlust an Körperfett in den beiden Gruppen gleich
war, so war der Abbau an wertvoller fettfreier Körpermasse bei
der Placebogruppe mit 2,4% gegenüber 1,4% der Creatingruppe
deutlich höher.

Da allerdings die Stickstoffverluste in den beiden Gruppen gleich
waren, besteht hier auch die Möglichkeit, dass der Verlust an
fettfreier Körpermasse bei der Creatingruppe lediglich auf eine für
diese Substanz typische intrazelluläre Wassereinlagerung innerhalb
der Muskulatur zurück zu führen ist.


*Kopfschüttel*
 
echt heftig was man immer wieder zu hören bekommt...

wusstet ihr eigentlich schon das man durch anbolika 200% des körpergewichtsverliert??
studien beweisen voher 100 kg danach -100:p
 
sobald der gute Mann zugibt, dass zusätzlich zugeführtes CreatinMonohydrat vom Körper resorbiert werden kann hat er eigentlich schon verloren, denn das dieses freie Phosphate bindet und so zu CreatinPhosphat wird ist generell unbestritten, ebenso wie die weitere Reaktion mit ADP zu ATP und Kreatinin.
Wenn er also nachweisen will, das Crea schlucken scheisse ist, muss er sich schon einen anderen Ansatzpunkt suchen...
 
hmm,aber entscheidend für die Wirksamkeit des Kreatins ist seine energiereiche Verbindung mit Phosphat. Deshalb ist es auch in der Muskelzelle als Kreatinphosphat gespeichert und nicht Kreatin alleine!
 
A

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Re: Was sagt ihr dazu? (v.a für die Spezialisten)
Hallo imported_Benjamin,

schau mal hier:
was ihr .
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