Sport in homöopathischen Dosen

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wutesch

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Sport ist heute im Gegensatz zur Zeít vor 1980 chic: Ex-Models und ähnliche Promis machen dafür aktiv Werbung. Die Fiitness-Studios erfreuen sich steigender Mitgliederzahlen und auf den Straßen sieht man Personen jeden Alters mit Skistöcken (unabhängig von der Schneelage) durch die Gegend gehen (Nordic Walking).

Man könnte meinen, dass es damit mit der Volksgesundheit aufwärts gehen müsste.

Fakt ist aber, dass es sich genau umgekehrt verhält: Die Menschen werden immer übergewichtiger und erleiden noch häufiger Herz-/Kreislauf-Erkrankungen als schon früher. Was läuft also schief?

Um eines voraus zu schicken:

"Etwas Bewegung ist natürlich immer noch besser, als keine!"

Aber - solange die Bewegung nicht ausreicht, um die Energiebilanz auszugleichen, ist sie eben nicht genug und führt mittelfristig auch in die Krankheit. Wenn ich darüber hinaus meine Leistungsfähigkeit steigern möchte, wird Sport sogar richtig anstrengend. Nun wird manch einer sagen: "Ich will ja gar nicht schneller laufen können."

Darum geh es primär aber auch gar nicht - eine höhere Leistungsfähigkeit erleichert ganz einfach das gesamte Leben (Treppesteigen, schwere Taschen tragen, Hausarbeit, verbessertes Immunsystem, Stressbewältigung uvm.) und wer würde würde ab einem gewissen Alter nicht gerne davon profitieren?

Sport im Sinne von Leistungssteigerung bedeutet immer eine gezielte, aber kontrollierte "Überanstrengung" des Körpers!

Nur damit kann der Körper gezwungen werden, mittels des wunderbaren natürlichen Mechanismus' "Superkompensation" für eine allmähliche Stärkung der im Training aufgezeigten "Schwächen" zu sorgen. Sport in diesem Sinne muss also richtig schweißtreibend sein und Keuchen gehört zeitweise auch ganz natürlich dazu, ganz zu schweigen von anfänglichem Muskelkater und zeitweiliger Müdigkeit auch noch am nächsten Tag.

Eine Überanstrengung im Sinne von "Übertraining" ist im Fitnesssport sehr selten und nur die allerwenigsten Krankheitsbilder verlangen wirklich nach Schonung. Für einen Großteil der KHK-Erkrankungen (wie gelunge Bypässe) gilt dies z.B. meistens überhaupt nicht, sondern ganz im Gegenteil - so die heutige Erkenntnis - sind gerade intensive Ausdauertrainingseinheiten dazu geeignet, Durchblutungssituationen auch dauerhaft zu verbessern. Dass hierauf natürlich die Medikation abgestimmt sein muss, versteht sich von selbst. Ein guter Sportarzt weiß da immer einen Rat.

Wenn wir also im Fitnessstudio wieder einmal Personen auf dem Laufband spazieren gehen sehen sollten,

so kann nur unser wohlgemeinter Rat sein, diese Tätigkeit besser in den nächsten Wald zu verlegen. Das ist auf jeden Fall gesünder, ohne deshalb aber bereits als wirksame Sporteinheit betrachtet werden zu dürfen. Und wenn wir mal wieder Personen auf dem Ergometer nebenbei lesen sehen, so sollte klar sein, dass dies ebenfalls kein sinnvolles Training (weil nicht intensiv genug) ist. Wirksamer Sport verlangt die volle Konzentration des Körpers auf die Bewegung - "wirksames" Lesen die volle Konzentration auf das Buch.

Also, fordert euren Körper - dazu ist er gemacht - und ihr werdet ungeahnte Früchte ernten.

Sport braucht nicht chic zu sein, er ist in unserer bewegungsarmen hochtechnisierten Zeit einfach unverzichtlicher Bestandteil des normalen Lebens (Tribut an unser GEN-Erbe).

Alltagsbelastungen sind dagegen kein Sport (u.a. Spazierengehen, auch mit Langlaufstöcken!) und ersetzen somit auch überhaupt nicht eine richtige Sportausübung. Angst vor hohen Herzfrequenzen braucht nach einer vorherigen internistischen Untersuchung (mit Belastungs-EKG bis zur Ausbelastung) keiner zu haben und eine vernünftige Trainingsplanung (zur Ermittlung der wirksamen Herzfrequenzbereiche) ist mittels moderner Leistungsdiagnostik und Pulsmesser heute auch überhaupt kein Problem mehr: "Fettverbrennungspuls" ade - Fettstoffwechseltrainingseinheiten abwechselnd mit (hoch-)intensiven (Intervall-)Trainingseinheiten sind das Motto der Stunde!

Gruß, Wolfgang
 
Im großen und ganzen bin ich schon Deiner Meinung, nur finde ich sie etwas extrem. Einem älter werdenden Menschen ist sicher vieles mehr an Leistung möglich als das heute allgemein so gedacht wird. Um dies zu erreichen braucht er starke Belastung. Dass aber leichte Belastung "überhaupt nichts" bringen soll, halte ich für falsch.
Man sieht die Erfolge nicht so schnell, es gibt sie aber.
Die nordic walkers sind eigentlich schon einen guten Schritt weit gekommen, nur da wären noch viele andere, die bisher nichts tun.
Ist auch ein bischen eine kommunalpolitische Verantwortung. Es gibt wenig öffentliche, jederzeit frei zugängliche Sportanlagen für den Freizeitsport. Trimm-Dich-Pfade existieren kaum noch, sind meist verrottet oder schon wieder abgebaut.
Da wird nur sehr halbherzig etwas getan, oder eher praktisch gar nichts.
 
Es ist schon

lieber wutesch, (wolfgang)

interessant zu sehen, wie immer mehr "junge" Menschen in Deutschland Seniorensport betreiben und am Stock gehen.

Was bewirkt Nordic-Walking im Zuge des Wunsches nach "Abspecken" (Reduzierung von zuvor gespeichertem Körperfett) denn wirklich?



Eine Stunde gehen kosten einen Untrainierten ca. 220 kcal in der Stunde. Eine zusätzliche Belastung an den Armen erhöht den Energieverbrauch maximal um 8 %. Das entspricht ca. 18 kcal pro Stunde. Immer unter der Bedingung, dass auch ein "Armschwung" stattfindet, und dass auch tatsächlich eine volle Stunde durchgehalten wird, ohne Unterbrechung.

Das Ergebnis ist dann der "Verlust" eines Bechers Joghurt (in Kcal).



1 kg Körperfett hat ca. 9.200 kcal Energie, von denen 7.500 kcal verwertbar sind. Bei einer Stunde gehen stammt der Energieumsatz zu etwas 60% aus Fettreserven, und zu etwa 40% aus Kohlenhydraten.
Um 1 kg zuvor gespeichertes Fett abzubauen, müsste die betreffende Person somit knapp 32 Stunden Nordic-Walking betreiben, um zu einem gewünschten (Fettverlust-) Ergebnis zu gelangen.

Aber NUR unter der Bedingung, dass in der Zwischenzeit kein neues Fett durch eine positive Energiebilanz zusätzlich wieder gespeichert wird!

Gruß Rainer
 
Nordic Walking...

...KANN ein richtig unterhaltsamer Sport sein, als Abwechslung zum Laufen allemal. Vorausgesetzt natürlich, dass man die Stöcke als "Antrieb" benutzt und nicht um lustige Spuren in den Sand zu malen, so wie man das häufig beobachten kann. Ich habe mal zusammen mit einem Bekannten eine NW-Trainerstunde genommen, beim abschließenden 8 km-"Spaziergang" haben wir, besonders auf ansteigendem Gelände, einige gut gekleidete Jogger überholt. Für die 8 km haben wir übrigens etwa 50 Minuten gebraucht.

Immerhin wurde NW ja nicht erfunden, um übergewichtigen Bewegungsmuffeln schickes Outfit zu verkaufen (obwohl das mittlerweile wohl die Hauptzielgruppe ist), sondern um den finnischen Skilangläufern ein sinnvolles Sommertraining zu ermöglichen. Wie beim Hantelschwingen macht hier also auch die Dosis den Unterschied zwischen Alibi und Sport.
 
Squirrel schrieb:
.., beim abschließenden 8 km-"Spaziergang" haben wir, besonders auf ansteigendem Gelände, einige gut gekleidete Jogger überholt. Für die 8 km haben wir übrigens etwa 50 Minuten gebraucht.

Ich wäre der Letzte, der nicht so eine sportliche Leisttung anerkennen würde! Ich meinte in meinen Ausführungen allein die "Spaziergänger mit Langlaufstock".

Gruß, Wolfgang
 
mipooh schrieb:
Dass aber leichte Belastung "überhaupt nichts" bringen soll, halte ich für falsch.
Man sieht die Erfolge nicht so schnell, es gibt sie aber.
Die nordic walkers sind eigentlich schon einen guten Schritt weit gekommen, nur da wären noch viele andere, die bisher nichts tun.

Ich hatte ja eingangs konstatiert, dass eine leichte Bewegung immer noch besser sei als gar keine - nur nicht genug im Sinne einer Leistungsverbesserung und deren Vorteile erscheinen mir extrem wichtig!
Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Sportart Nordic Walking - wenn sie denn auch riichtig sportlich betrieben wird.

Gruß, Wolfgang
 
wutesch schrieb:
Angst vor hohen Herzfrequenzen braucht nach einer vorherigen internistischen Untersuchung (mit Belastungs-EKG bis zur Ausbelastung) keiner zu haben und eine vernünftige Trainingsplanung (zur Ermittlung der wirksamen Herzfrequenzbereiche) ist mittels moderner Leistungsdiagnostik und Pulsmesser heute auch überhaupt kein Problem mehr:

Kann man übrigens fantastisch bei Kurt machen. Wenn man sich mal was gönnen will, fährt man nach Tirol, verbindet dieses mit einem wunderschönen Skiurlaub und lässt sich von Kurt mal richtig durchchecken.

Ruth
 
100% Zustimmung Wutesch

Aber du predigst zum Kirchenchor ;)
Ein Leben ohne das Glücksgefühl von intensiven Sport kann ich mir garnicht mehr vorstellen. Und welch positiven Einfluss dies auf den eigenen Körper nach nur wenigen Monaten hatte, ist überwältigend.
Umso schmerzhafter ist es für mich, wenn ich - von auf ihre geringe Intensität oder kurze Sportdauer Angesprochenen - etwas höre wie: "Es macht mir einfach keinen Spaß zu schwitzen. Ich finde das eklig". Trotz besserem Wissen und guten, körperlichen Gründen was zu tun. Die Menschen mit Wehwehchen oder Mythen im Kopf sind garnichtmal die schlimmsten (die können wir ja noch bekehren :D ).
Sport soll Spaß machen, dann kommt die Intensivierung meiner Erfahrung nach von ganz alleine. Aber welche Hoffnung gibt es für Menschen, die keine Spaß daran haben und lediglich die Motivation aufbringen Zeit, nicht aber Schweiß zu opfern?
Bei allem Wissen über die Vorteile von Sport und über falsche, gerne verbreitete Mythen, scheitert es doch oftmals daran die Menschen zu motivieren. Das ist es, was mich teils Verzweifeln lässt.
Klar, dass zumindest die Aufklärung gegenüber den Unwissenden weitergehen muss, dafür gibt es ja dieses Forum. :)
Dino
 
Homöopathie im Sport

Hallo Miteinander!

Dem meisten hier gesagten kann ich nur voll zustimmen. Viele ältere aber auch jüngere Menschen betreiben heute Sport als Alibi, wobei es mir so vorkommt als würden die "Gesundheitssportler", "4km/h Walker" und "Thermenplantscher" über die lachen, die sich wirklich regelmäßig anstrengen.

Das ist auch keine Altersfrage, denn es sind gesunde 80-jährige zu Leistungen fähig, die untrainierte 20-jähriige bei weitem nicht schaffen.

So habe ich vor ein paar Jahren einen 80-jährigen erlebt, der 16 km in 1:25 gelaufen ist, im Vorjahr hat ein 80-jähriger den Hawaii Ironman gefinisht!

Selbstverständlich darf man sich am Anfang nicht überfordern und dafür ist nordic walking ganz brauchbar.

Früher hat man sich halt für sportlich gehalten, wenn man 2*/Woche ein bisschen Tennis gespielt hat. Aber längerfristig sollte man sich schon mehr plagen und sich entsprechende Ziele setzen.

Meiner Meinung nach liegt die optimale Dosis für eine wirkungsvolle Prävention

etwas höher als in Kurts sehr wichtigem Artikel "Die präventivmedizinische Bedeutung körperlicher Aktivität....". Er schreibt dort, dass poitive Effekte bei koronar geschädigten schon ab 350 kcal/Woche festgestellt wurden und dass die Einstiegsschwelle für Inaktive bei 800 kcal/Woche liegen sollte. Mit ca. 2200 kcal/Woche kann sogar eine Rückbildung einer Coronarsklerose erwartet werden!

Im Sinne einer effizienten Gesundheitsvorsorge propagieren jedoch einige Mediziner inzwischen eine Wochendosis von ca. 3000 kcal.

Das ist auch das, was ich ungefähr hinbekomme und das sich bei mir offensichtlich jetzt schon über viele Jahre (bin 58) sehr bewährt hat. Da der Energieverbrauch natürlich auch vom Körpergewicht abhängt, würde ich diese Empfehlung anders formulieren: ca. 40 kcal/kg/Woche wären als langfristiges Ziel nach längerem Aufbautraining optimal, mit einer Kombination von Kraft- und Ausdauertraining. Das ist leider eine ganze Menge. Aber man sollte doch das Bewusstsein fördern, dass die Ziele in diesem Bereich liegen sollten!

LG Hans
 
Ich denke hier wird wieder mit Verallgemeinerungen rum geworfen.

Man könnte meinen, dass es damit mit der Volksgesundheit aufwärts gehen müsste. Fakt ist aber, dass es sich genau umgekehrt verhält: Die Menschen werden immer übergewichtiger und erleiden noch häufiger Herz-/Kreislauf-Erkrankungen als schon früher. Was läuft also schief?

Nicht alle Dicke treiben keinen Sport!
Nicht alle Dünnen treiben Sport!
Dünne bekommen auch einen Herzinfarkt.
Wer gesund lebt und Sport treibt dto.

Wer ins Fitnessstudio geht, 30 Minuten auf dem Laufband geht, anschliessend 1 Stunde mit allen möglichen Personen quasselt und dabei negativen Stress abbaut lebt sicherlich nicht ungesünder, als ein Sportler der durchs Leben hetzt, um seinen 17:00 Lauftermin noch zu erreichen.

Ich tue mich schwer damit, als Aussenstehender, das Training mir unbekannter Personen, qualitativ bewerten zu wollen.

Noch schlimmer finde ich den Anspruch, dass jeder "Sportler" mit seiner Tätigkeit an einer Verbesserung seiner Fitness denkt. Es gibt Leute, die ihren Level einfach nur halten wollen und noch schlimmer, es gibt ältere Personen, denen die körperliche Betätigung nur Mittel zum Zweck ist, nämlich den sozialen Kontakt zu anderen zu pflegen.

Ich denke man sollte etwas mehr Demut an den Tag legen und nicht versuchen seine Trainingsauffassung auf andere zu projezieren.
Andreas
 
Naja, sicherlich gibt es überall Ausnahmen.

Eine Tendenz ist aber durchaus erkennbar. Und man kann ja nicht jeden Satz, den man hier tippt, gleich relativieren, um niemandem auf den Schlips zu treten.
Diejenigen, die "unverschuldet" übergewichtig sind, stellen nuneinmal eine krasse Minderheit dar.
 
Hallo Stefan,
in einem Fitnessstudio, welches ich regelmäßig besuche, sind knapp 80-85% aller Frauen, mit Gewichten zu Gange die unter dem einer vollen Termoskanne liegen. Sind damit alle Frauen ein faules Gesöcks?
Ich denke man sollten unterscheiden zwischen etwas falsch machen im Sinne der Ablaufbewegung und falsch machen im Sinne von "das ist mir zu wenig Gewicht oder das ist mir zu wenig im Sinne von zu kurz auf dem Laufband."
Ich kann nicht davon ausgehen, das bei jedem die Motivation Marathonlauf oder Abnehmen ist :)))
Andi
 
Hi Andi,
na gut, das stimmt auch wieder. ;)

Aber sollte da nicht irgendwo der gesunde Menschenverstnad sich einklinken und sagen "dat kanns doch nicht wirklich sein"? Naja, das ist wiederum ein ganz anderes Thema
 
völliger Unsinn

StefanB schrieb:
Naja, sicherlich gibt es überall Ausnahmen.

Eine Tendenz ist aber durchaus erkennbar. Und man kann ja nicht jeden Satz, den man hier tippt, gleich relativieren, um niemandem auf den Schlips zu treten.
Diejenigen, die "unverschuldet" übergewichtig sind, stellen nuneinmal eine krasse Minderheit dar.


Lieber Stefan, woher nimmst Du diese Überzeugung?
In Lebensmitteln sind Geschmaksverstärker, Appetitanreger und Chemiekalien. Ein Organismus kann diese ohne weiteres verarbeiten, ein anderer aber nicht.
Die Ignoranz hier im Forum ist schon extrem, viele hier sind nicht besser als die in der BB Szene, sorry.

Meine Urgroßeltern waren im 1.Weltkrieg Kind, den 2. junge Erwachsene, die haben keine Zeit für Sport gehabt, haben schwer gearbeitet, oft mehr als 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, die haben einseitig gegessen und hatten keine Annanas, Banane, Oliven, und was weiß ich nicht alles, dennoch sind sie 85 und 87 Jahre alt geworden.
Wie passt das in eure Überzeugung.

lg Angi*vieles ist komplizierter als es scheint*:rolleyes: :)
 
Angi schrieb:
Lieber Stefan, woher nimmst Du diese Überzeugung?
In Lebensmitteln sind Geschmaksverstärker, Appetitanreger und Chemiekalien. Ein Organismus kann diese ohne weiteres verarbeiten, ein anderer aber nicht.
Die Ignoranz hier im Forum ist schon extrem, viele hier sind nicht besser als die in der BB Szene, sorry.

Meine Urgroßeltern waren im 1.Weltkrieg Kind, den 2. junge Erwachsene, die haben keine Zeit für Sport gehabt, haben schwer gearbeitet, oft mehr als 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, die haben einseitig gegessen und hatten keine Annanas, Banane, Oliven, und was weiß ich nicht alles, dennoch sind sie 85 und 87 Jahre alt geworden.
Wie passt das in eure Überzeugung.

lg Angi*vieles ist komplizierter als es scheint*
Schon mal überlegt, dass die mit ihrer Arbeit den hier einmal in den Raum gestellten "wünschenswerten" Energieverbrauch" von 40kcal/kg/Woche wohl bei weitem überschritten haben?

Weiter scheinst du wieder einmal nicht genau gelesen zu haben:
wutesch schrieb:
Sport braucht nicht chic zu sein, er ist in unserer bewegungsarmen hochtechnisierten Zeit einfach unverzichtlicher Bestandteil des normalen Lebens (Tribut an unser GEN-Erbe).
Damit wird genau gesagt, dass sportliche Betätigung in unserer heutigen Konsumgesellschaft nur unverzichtbarer Bestandteil eines gesunden Lebensstils ist, da der Alltag in dieser Gesellschaft von Bewegungsarmut geprägt ist!

angi schrieb:
die haben einseitig gegessen und hatten keine Annanas, Banane, Oliven, und was weiß ich nicht alles
Wer sagt denn, dass exotische Früchte zu einer ausgewogenen Ernährung gehören? Hast du dir auch überlegt, dass die damalige Ernährungsweise (wenn auch nicht bezüglich der Gerichte, so aber bezüglich Mikro- und Makronährstoffen) weit ausgewogener war, als diejenige vieler Leute in unserer Gesellschaft? Und vor allem war sie vollwertiger, weil viel mehr unverarbeitete Nahrungsmittel verzehrt wurden!

Nichtsdestotrotz war gerade in Kriegszeiten die Ernährungsweise sicher nicht "ideal" im hier empfohlenen Sinne, was aber auch häufig zu Mangelerscheinungen geführt hat.

Das Alter ist im übrigen wenig aussagekräftig

und ebenso die Betrachtung zweier Individuen (oder hast du nicht mitbekommen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung seit Anfang des letzten Jahrhunderts stetig gestiegen ist?).

Auch ich muss jedoch sagen, dass die hier getätigen Aussagen, solange es sich um "Tatsachendarstellungen" handelt wohl unbestreitbar richtig sind, ich ihnen aber dennoch nicht voll zustimmen kann.

[Erstens einmal ist es mir prinzipiell egal, welche sportlichen Ambitionen mein Umwelt hegt./H3] Solange sich einer nicht ein gesundheitsgefährdendes Übergewicht anfrisst, Tabak und übermässigem Alkohol-Konsum entsagt, denke ich, dass an seinem Lebensstil nichts auszusetzen ist - vielleicht steigt er in einem anderen Forum genau so wütend gegen diese besessenen Sporttreibenden auf die Barrikade, die andauernd an irgendwelchen Trainingsverletzungen laborieren.
Ich finde jedenfalls nichts dabei, dass meine Grosseltern sich auf mehr oder weniger regelmässige Wanderungen und Gartenarbeit beschränken und kein hochintensives Intervalltrainning durchführen.
Man kann alles auch übertreiben.

Sicher ist sportliche Betätigung

- und auch intensive sportliche Betätigung - eines grösseren Teils der Bevölkerung wünschenswert und auch für mich persönlich unabdingbare Abwechslung in meinem "Sitzalltag", aber andere Menschen setzen in ihrem Leben einfach andere Prioritäten.

Also, an alle "Extremisten" :D , achtet bei allem guten Willen etwas mehr auf die Formulierung!

Gruss, Sandro
 
Hallo Angi,

ja Teufel nein, das war die WHO. Irgendsoein ignoranter kleiner Schuppen im Nirgendwo.


Zu deinem 2. Absatz... die Antwort hast du dir schon selber gegeben.


Ansonsten ist noch anzufügen:
whogivesafuck.gif
 
Ich gehe schon davon aus, dass weitgehend Sport als notwendiges Übel angesehen wird. Man möchte zwar den Waschbrettbauch, aber wenn schon, dann wie in der Werbung versprochen mit 5 Minuten auf einem der "völlig neuentwickelten High-Tech-Geräte".
Und die verstauben dann, weil es so eben doch nicht geht.

Auch nichtkommerzielle Empfehlungen, wie 3 x die Woche 45 Min. sind wohl eher dazu geeignet weiteren Verfall zu verhindern als fit zu werden.

Man sollte schon ehrlicher sagen, wieviel Mühe und Schweiss es kostet einen wirklich leistungsfähigen Körper zu haben.

Aber vermutlich glauben auch die Verantwortlichen der großen Verbände gar nicht so recht daran. Anders kann ich mir nicht erklären, wie zB eine Webseite über Sport ab 50 entstehen konnte (kann keinen Link liefern, weil ich mir so einen Unsinn nicht noch bookmarken wollte). 2 x die Woche eine Halbkilohantel ein paar mal rauf und runterlassen bringt selbst als Unterbrechung beim Sitztanz im Seniorenheim nicht viel.

Und doch bin ich fest überzeugt, dass unglaublich viel mehr möglich ist. Für mich selbst und für diejenigen, die es mitbekommen werden, werde ich zumindest versuchen, mich weit weg vom Standard zu bewegen.

Hab übrigens heute erstmalig einen Liegestütz auch ohne Erleichterung geschafft.

Ich kann mich nicht erinnern, ob ich jemals vorher einen gemacht habe. Und bevor da mal 100 draus werden, werde ich wohl kaum meine Bemühungen reduzieren. Im Stehen mit gestreckten Beinen die Handflächen auf den Boden legen zu können (ohne Schuhe), gelingt schon seit Wochen.

Gestern habe ich sitzend mit gespreizten Beinen mit der Nase meine Knie berühren können, heute mit der Stirn. Ich meine mich zu erinnern, dass ich das nie konnte (in der Schuld gab´s sowas).

Sport in homöopathischen Dosen ist besser als nichts, aber nicht gut genug um sich wirklich fit zu fühlen.
 
Angi schrieb:
Lieber Stefan, woher nimmst Du diese Überzeugung?
In Lebensmitteln sind Geschmaksverstärker, Appetitanreger und Chemiekalien. Ein Organismus kann diese ohne weiteres verarbeiten, ein anderer aber nicht.
Die Ignoranz hier im Forum ist schon extrem, viele hier sind nicht besser als die in der BB Szene, sorry.
:D Ja Ja,alle die dick sind können nichts dafür,die bösen Nahrunsmittel sind die Übeltäter und schuld daran das die Dicken immer dicker und kranker werden. Aber du hast recht,danke für die Aufklärung,ich habe letzten Urlaub auch 3 kg zugenommen - die müssen wohl zuviel Geschmacksverstärker in die Pizzas gepackt haben.

Mach dich hier nicht lächerlich !

Meine Urgroßeltern waren im 1.Weltkrieg Kind, den 2. junge Erwachsene, die haben keine Zeit für Sport gehabt, haben schwer gearbeitet, oft mehr als 12 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, die haben einseitig gegessen und hatten keine Annanas, Banane, Oliven, und was weiß ich nicht alles, dennoch sind sie 85 und 87 Jahre alt geworden.
Wie passt das in eure Überzeugung.

Schon mal etwas von Genen gehört :eek: ?


Grüße,
Bon
 
Anders kann ich mir nicht erklären, wie zB eine Webseite über Sport ab 50 entstehen konnte (kann keinen Link liefern, weil ich mir so einen Unsinn nicht noch bookmarken wollte).

Ich kann es dir sagen ;) weil in unserer Stadt dieses Konzept wohl erstmalig aufgelegt wurde. Such mal unter Vital 50 plus.
Ich habe mit unserem Bürgermeister lange Diskussionen gepflegt, dass der Gesundheitszustand der 30-35 jährigen, der sein müsste, der besonders beackert werden müsste, denn die zahlen noch etwas länger in die Kassen ein. Ich habe lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass es sekundär um Gesundheit, primär jedoch um die Gedlbörsen geht.
Ein Durchschnitts 50er hat sein Haus bezahlt, die Kinder sind ausgezogen, die monatlichen Kosten gering, der Verdienst dagegen meist hoch!
Diese Schicht hat die grösste Kaufkraft und wird von Wellness und Co nicht abgegrast, bisher!!!

An Sandro
Wenn man alljährlich die verletzten Skifahrer sieht, müsste die Sportart eigentlich aus Gemeinschaftsinteresse verboten werden. :D

Andreas
 
Hans schrieb:
Hallo Miteinander!

Dem meisten hier gesagten kann ich nur voll zustimmen. Viele ältere aber auch jüngere Menschen betreiben heute Sport als Alibi, wobei es mir so vorkommt als würden die "Gesundheitssportler", "4km/h Walker" und "Thermenplantscher" über die lachen, die sich wirklich regelmäßig anstrengen.
Das ist auch keine Altersfrage, denn es sind gesunde 80-jährige zu Leistungen fähig, die untrainierte 20-jähriige bei weitem nicht schaffen. So habe ich vor ein paar Jahren einen 80-jährigen erlebt, der 16 km in 1:25 gelaufen ist, im Vorjahr hat ein 80-jähriger den Hawaii Ironman gefinisht!

Selbstverständlich darf man sich am Anfang nicht überfordern und dafür ist nordic walking ganz brauchbar. Früher hat man sich halt für sportlich gehalten, wenn man 2*/Woche ein bisschen Tennis gespielt hat. Aber längerfristig sollte man sich schon mehr plagen und sich entsprechende Ziele setzen.

Meiner Meinung nach liegt die optimale Dosis für eine wirkungsvolle Prävention etwas höher als in Kurts sehr wichtigem Artikel "Die präventivmedizinische Bedeutung körperlicher Aktivität....". Er schreibt dort, dass poitive Effekte bei koronar geschädigten schon ab 350 kcal/Woche festgestellt wurden und dass die Einstiegsschwelle für Inaktive bei 800 kcal/Woche liegen sollte. Mit ca. 2200 kcal/Woche kann sogar eine Rückbildung einer Coronarsklerose erwartet werden!

Im Sinne einer effizienten Gesundheitsvorsorge propagieren jedoch einige Mediziner inzwischen eine Wochendosis von ca. 3000 kcal. Das ist auch das, was ich ungefähr hinbekomme und das sich bei mir offensichtlich jetzt schon über viele Jahre (bin 58) sehr bewährt hat. Da der Energieverbrauch natürlich auch vom Körpergewicht abhängt, würde ich diese Empfehlung anders formulieren: ca. 40 kcal/kg/Woche wären als langfristiges Ziel nach längerem Aufbautraining optimal, mit einer Kombination von Kraft- und Ausdauertraining. Das ist leider eine ganze Menge. Aber man sollte doch das Bewusstsein fördern, dass die Ziele in diesem Bereich liegen sollten!

LG Hans

hallo hans,

die vorgabe von 3000 kcal pro woche ist absolut unrealistisch. das bedeutet ca. 5 stunden nettotrainingszeit und welcher "gesundheitssportler" kann diese vorgabe erfüllen? (das ist genauso unrealistisch wie "5x am tag obst und gemüse").
um gesund zu bleiben, genügt ein geringerer energieumsatz durch training. man kann sogar mit einem geringeren e-umsatz als 3000 wochen-kcal die leistung steigern!

gruß, kurt
 
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