Für die Tiere:
Konzerneigene Fabriken, in denen die Kühe regelrecht gelagert und wie reine Milchmaschinen behandelt werden, haben die meisten landwirtschaftlichen Familienbetriebe längst abgelöst. Nur durch genetische Veränderungen und Hochleistungs-Produktionstechniken ist die Kuh von heute imstande, durchschnittlich über 6.000 kg Milch zu geben, ein vielfaches mehr als unter natürlichen Bedingungen. Um die Milchproduktion zu maximieren, werden die Kühe jedes Jahr aufs Neue künstlich befruchtet. Wachstumshormone und unnatürliche Melkzyklen tragen dazu bei, dass ihre Euter schmerzen und dermaßen schwer werden, dass sie zuweilen sogar am Boden schleifen. In der Folge kommt es häufig zu Euterinfektionen, denen man mit einer extensiven Antibiotikabehandlung zu begegnen versucht. Kühe, wie alle Säugetiere, produzieren Milch einzig und allein zur Ernährung ihrer Babies, nicht jedoch für den Menschen.
Männliche Kälber, die eigentlich unerwünschten „Nebenprodukte“ der Milchindustrie, haben in der Kälbermast noch etwa 14 bis 17 Wochen des Elends vor sich, wenn sie in dermaßen winzigen Boxen eingepfercht sind, dass sie sich nicht einmal umdrehen können. . Weibliche Kälber ersetzen oft ihre alten, ausgelaugten Mütter oder werden kurz nach der Geburt geschlachtet, um das Lab (ein Ferment, das Milch gerinnen lässt) aus ihren Mägen zu gewinnen. Sollen sie später ihre Mütter als Milchmaschinen ersetzen, werden sie in den Monaten bis zur Geschlechtsreife oft in kleinen Boxen verstaut oder im Stall angebunden gehalten.
Für die Umwelt:
Kuhmilch ist eine unwirtschaftliche Nahrungsquelle. Wie Menschen verbrauchen auch Kühe den größten Teil der aufgenommen Nahrung für ihren eigenen Grundumsatz, d.h. um schlicht und einfach ihre Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Um nur eine kleine Menge Milch zu erzeugen brauchen Kühe sehr viel Getreide und anderes Futter. Die Milcherzeugung führt neben dieser Verschwendung von Energie und Wasser auch zu einer erheblichen Wasserverschmutzung. Eine Milchkuh erzeugt etwa 50 kg Abfall jeden Tag, das entspricht dem von zwei Dutzend Menschen. Allerdings gibt es keine Toiletten für Kühe, keine Abwasserkanäle oder Wasseraufbereitungsanlagen.
In Lancaster County, Pa., USA, führen Gülle und Mist von Milchkühen zur Zerstörung der Bucht von Chesapeake. In Kalifornien, wo ein Fünftel des amerikanischen Gesamtbedafs an Milch produziert wird, hat der Dünger von Milch-Erzeugern in weiten Bereichen das Grundwasser sowie Flüsse und Wasserläufe vergiftet. Im Central Valley in Kalifornien erzeugen die Kühe so viel Exkremente wie eine Stadt mit 21 Millionen Einwohnern, und bereits ein kleiner Betrieb mit 200 Kühen produziert so viel Stickstoff wie die Abwässer einer Gemeinde mit 5.000 bis 10.000 Einwohnern (laut einem Bericht des U.S. Senats über tierische Abfälle).