Zu hohes Kaloriendefizit?

Ariggeldiggel

New member
Guten Morgen liebe Community,

Vor knapp 3 Wochen habe ich den Entschluss endgültig gefasst an meiner Fitness zu arbeiten, etwas für meinen Körper zu tun, Muskulatur zu trainieren und definitiv abzunehmen!
Ich selbst bin 25, fast 26, männlich und 188cm groß - Das ganze mit einem Kampfgewicht von, zum Trainingsbeginn, 117Kg.
Ich war vor Jahren mal in einem Fitnessstudio für ungefähr anderthalb Monate, allerdings hab ich das Training damals aus privaten Gründen an den Nagel gehangen.

Nun zu meinem Anliegen: Ich habe einen Grundumsatz laut Harris Benedict Formel von 2425 und einen Leistungsumsatz von 587, das Training nicht mit inbegriffen.
Zum Training habe ich mir zwecks Cardio & Ausdauer einen Crosstrainer angeschafft, auf dem ich täglich HIIT mäßig für 20 Minuten auf (für mich) hoher Stufe im Intervalltraining 6 Tage die Woche meine Qual abhole.
Zum Thema Krafttraining habe ich mir im Internet geeignete Übungen mit Kurzhanteln heraus gesucht, welche sowohl Nacken, Schulter (Vordere, Mittlere, Hintere), Rücken (Unterer Trapez, Mittlerer Trapez, Rhomboiden, Latissimus), Bizeps, Tripzes, Brust (Obere, Untere), Bauch (Obere, Mittlere, Untere Muskulatur), Unterarme, Griffkraft und Beine trainieren.
Für jede Muskelgruppe sind jeweils 1-2 Tage Regenration eingeplant, sodass ich jeden Tag die Woche beschwerdefrei trainieren kann.

Nun ist es so, dass ich mir meine Wampe einige Zeit lang angefressen habe, vermutlich durch ungesunde Ernährung, aber seit Jahren bereits darauf erpicht bin ausgewogen, gesund und frisch zu kochen, während ich schon lange nur noch selten das Bedürfnis nach irgendwelchen Snacks habe. Lieber pfeife ich mir da ein paar Karotten, Gurken mit Salz ode anderes Gemüse - gelegentlich auch mit etwas Frischkäse rein.
Warum ich die ganze Zeit nicht abgenommen habe liegt vermutlich daran, dass ich das Talent dazu hatte von morgens bis abends nicht einen Krümel Nahrung anzufassen und stattdessen nur abends eine Hauptmahlzeit zu mir genommen habe. Das Ergebnis war natürlich eine Energiezufuhr die weit unter dem Grundumsatz gelegen ist.

Das Problem ist nun, dass ich mit der Fresserei auf 2500 für meinen Grundumsatz gerade so nur hinterher komme. Selbst mit einem regelmäßigen Ablauf mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Das bedeutet, dass mein gesamter Leistungsumsatz und der Kalorienverbrauch des Trainings komplett ins Kaloriendefizit geschmissen werden, was dadurch relativ schnell bei 1000kcal liegt. Ich muss auch sagen, dass es funktioniert: Binnen 3 Wochen habe ich nun 2,3Kg verloren. Ich habe nun allerdings etwas Sorge vor einem Jojo Effekt.

Ich nehme jetzt also täglich 2500kcal zu mir, um ausschließlich den Grundumsatz zuzuführen. Wenn ich mein Zielgewicht erreicht habe sind Grundumsatz+Leistungsumsatz, also der Gesamtumsatz, bei 2600. Wenn ich meine Essgewohnheiten also genau so beibehalte, was für mich langfristig nur bedeutet mich an die erhöhte Nahrungszufuhr zu gewöhnen & nicht mich einzuschränken oder zu verzichten, dürfte ich doch trotz des aktuell hohen Defizits keine Angst vor einer drastischen Zunahme von Gewicht haben, oder?

liebe Grüße und entschuldigung, dass der Text so lang wurde
Ariggeldiggel
 
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Re: Zu hohes Kaloriendefizit?
Grundsätzlich ja. Wenn du weniger Kalorien zu dir nimmst, wirst du langfristig abnehmen. Kommt halt aber auch darauf an, was genau du isst.
Du schreibst, dass du dir vorgenommen hast selber zu kochen? Wie läuft das?

Den Jojo Effekt hast du dir ja im Prinzip schon selber ausgehebelt, denn du rechnest ja ganz richtig mit deinem Zielgewicht für die zukünftige Kalorienaufnahme.
Die Menschen, die es nicht abwarten können nach einer Crash Diät wieder reinzuhauen und zu fressen wie vorher, die werden auch wieder genauso dick wie vorher. Langfristigkeit und Mindset sind da wichtig. Aber den Weitblick scheinst du ja zu haben.
 
Du schreibst, dass du dir vorgenommen hast selber zu kochen? Wie läuft das?

Nun, immer mit frischen Zutaten koche ich bereits seit gut 2 Jahren, da mir gesunde Ernährung sehr wichtig geworden ist. Ich versuche pro Woche immer 1-2x vegetarisch, 2x Fisch/Meeresfrüchte und 2x Geflügel. Die restlichen 1-2 Tage gibt es dann meist entweder nochmal vegetarisch oder Dinge wie Rind, Wild oder Lamm. Selten kommt Schwein auf den Teller. Wichtig ist mir, dass zu jeder Mahlzeit auch Gemüse oder alternativ Salat auf den Teller kommt.
Fertigpackungen gibt es bei mir nicht. Weder abgepackte Soße, Suppe, Eintopf, Klöße noch sonst irgendwas. Selbst Nudeln mache ich die meiste Zeit selbst. Dann weiß ich auch was drin ist.

Zucker nehme ich allgemein sehr wenig zu mir, da ich keinen Kaffee trinke & Tee ungesüßt. Selten kommt man auf 500ml Tee ein Teelöffel Honig, je nachdem welches Kraut dahinter steckt (Grüne Teepflanze z.B.) und süßen Naschkram wie Schokolade, Gummibärchen oder sonst was in der Richtung konnte ich noch nie wirklich leiden. Und den ganzen Zucker in Fertiggerichten für die Mikrowelle oder Pfanne schließe ich ja sowieso schon aus.
Von einer Kohlenhydrat-armen Ernährung halte ich nicht viel, da ich nicht Gefahr laufen möchte, dass meine Muskulatur unterversorgt ist. Somit gibt es auch Kohlenhydrate in Form von Stärke statt Zucker (Reis, Nudeln, Kartoffeln etc.) und Ballaststoffen genauso wie viel Protein (Milchprodukte wie Joghurt, Quark & Milch, Eier, Fisch, Geflügel etc.). Auch wenn Kohlenhydrate gegenüber Fett vom Körper bei der Energieumwandlung bevorzugt werden, da sie leichter zu verarbeiten sind, kann ich mir nicht vorstellen dass ich sonderlich viel an Fettverbrennung verliere, wenn man bedenkt, dass von Außen durch Nahrung ohnehin nicht genug Enerige zugeführt wird, um Leistungsumsatz und Trainingsumsatz zu decken, sodass der Körper so oder so an die inneren Fettreserven greifen muss.

Letzte Woche sah bspw. wie folgt aus:
  • Montag: Fettuccine mit Thunfisch-Tomaten Soße
  • Dienstag: Bohneneintopf
  • Mittwoch: Bohneneintopf
  • Donnerstag: Schollenfilet, Salat und Reis
  • Freitag: Meeresfrüchtepaella
  • Samstag: Meeresfrüchtepaella
  • Sonntag: Großer Salat mit Hähnchenstreifen und selbst gemachtem Ciabatta


Aber den Weitblick scheinst du ja zu haben.
Ja mir war wichtig, dass ich meine Ernährung und somit meinen Körper jetzt 1x einstelle und dann auch langfristig bei Erreichung des Zielgewichts nichts mehr verändern brauche. Wie gesagt, seitdem ich angefangen habe zu trainieren habe ich bereits gut an Gewicht verloren. Ich hatte nur Sorge, dass das Kaloriendefizit zu groß ist.
 
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Das ist eine Sache der Verhältnisse:

Je übergewichtiger du bist, umso höher darf dein Kaloriendefizit sein, ohne zu schaden.
Je muskulöser und fettfreier du bist, umso weniger Kaloriendefizit verträgst du.

Bedeutet im Klartext:

Möglicherweise ist das Defizit von 1000 kcal täglich derzeit genau die richtige Größenordnung.
Je mehr du allerdings abnimmst, umso geringer darf es dann mit der Zeit ausfallen, damit keine Mangelerscheinungen entstehen.
Wenn es dir gutgeht, dann behalte dein Defizit bei. Kommen Kopfschmerzen, Trainingsunlust, Müdigkeit und Fresanfälle, musst du die Zufuhr erhöhen.
 
Schönen Sonntag liebe Community,

anlässlich dieser Frage muss ich nun doch noch einmal darauf eingehen, weil mich die Waage diese Woche ein wenig schwer enttäuscht. Und zwar habe ich nämlich nun nach anfänglichem Erfolg und Gewichtsreduktion wieder 0,6Kg zugenommen, obwohl ich jeden Tag im Defizit war, während ich die verbrannten Kalorien beim Krafttraining eher pessimistisch geschätzt habe.

Insgesamt hatte ich diese Woche ein Defizit von 4602kcal. Wenn man bedenkt, dass 1Kg Körperfett 7000kcal entspricht hätte ich zumindest um ein halbes Kg abnehmen müssen, oder nicht? Selbst wenn man die eventuell aufgebaute Muskelmasse mit den Studien von Lyle McDonald mit einbezieht, welcher davon ausgeht, dass männliche Trainingsanfänger 0,5% bis 1,5% des Körpergewichts an Muskelmasse in 1 Monat aufbauen und man hier von 1,5% ausgeht, hätte ich dennoch abnehmen müssen. Übersehe ich etwas?

Ich habe leider keine Maße genommen von irgendwelchen Umfängen o.ä., wobei das vermutlich in 1 Woche ohnehin keinen spürbaren Unterschied macht. Und auch auf Bildern ist natürlich in einem so kurzen Zeitraum kein Unterschied zu erkennen - So hohe Erwartungen sollte man besser nicht haben, denke ich mir. Da verlasse ich mich eher auf rohe Zahlen.

Ich wiege mich täglich, nicht wöchentlich, immer auf dieselbe Weise. Und seit dem 10.03. stagniert mein Gewicht zwischen 116,2 und 115,7. Die Wochen vorher ist es stetig fast jeden Tag gesunken.

Liebe Grüße
Ariggeldiggel
 
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Abgesehen von allem,
es gibt ein Wohlfühlgewicht,
auf welches sich der Körper einstellt
bei ähnlichen Voraussetzungen
beim Essen, Training, Schlaf.

Nicht jeder Körper ist gleich.
Auch die Insulinsensitivität ist entscheidend.

Dazu eröffne ich heute oder die nächsten Tage noch ein Thema.

Pi x Daumen X Fensterkreuz:
Das Defizit darf nicht größer als maximal 20% des Umsatzes sein. !!!
Je trainierter man ist, desto kleiner muss das Energiedefizit sein. !!!


Trainiere du immer im submaximalen Bereich.
Nicht notwendig ist derzeit HIT-Training
oder Training im maximalen Bereich.


Zunehmen geht scheller.
Ich kannte BB, die haben nach dem WK zweistellig zugenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die "rohen Zahlen" sind leider absolut nicht objektiv - und schon gar nicht auf kurze Frist gesehen.

Schau mal: Ich hab gestern ne extrem salzigen Döner gegessen. Danach hatte ich so viel Durst, dass ich nur noch getrunken habe, aber nix mehr gegessen. Bei einem Kaloriendefizit von knapp 500 kcal habe ich trotzdem 1,4 kg zugenommen! Der Wasser-Elektrolyt-Haushalt macht so unglaublich viel von unserem Körpergewicht aus ... weswegen man eben auch die Körpermaße nehmen sollte. Auch diese sind nicht komplett objektiv - aber in der Gesamtbetrachtung kann man gute Rückschlüsse ziehen. Der Witz meiner gestrigen Döner-Aktion ist nämlich auch: trotz 1,4 kg Gewichtszunahme fehlen 0,4 cm Bauchumfang!

Fitness ist eine Kunst, nur bedingt Wissenschaft. Wenn z.B. dein errechneter Grundumsatz schon nicht stimmt (Formeln sind extrem allgemein und passen oft überhaupt nicht), dann hast du am Schluss selbst bei zurückhaltender Schätzung kein Defizit erwirkt.

Deinen Grundumsatz musst du experimentell herausfinden, der lässt sich nur in den seltensten Fällen tatsächlich errechnen.
 
Nur wöchentlich einmal wiegen unter ähnlichen Voraussetzungen am gleichen Tag.
Der Rest ist nur Streß. Du brauchst doch kein Kampfgewicht für Wettkämpfe.

Langfristig alles sehen ... in Monaten, nicht in Tagen oder Wochen.
 

Pi x Daumen X Fensterkreuz:
Das Defizit darf nicht größer als maximal 20% des Umsatzes sein. !!!
Je trainierter man ist, desto kleiner muss das Energiedefizit sein. !!!

Was geschieht denn im Körper wenn das Defizit zu groß ist? Das war ja meine anfängliche Frage vor einigen Tagen. Deine Vorredner hatten hier eigentlich Entwarnung gegeben. Leider erklärt mir das jetzt allerdings auch nicht diese starke Schwankung von 0,6Kg nach oben plötzlich, nachdem ich konstant abnahm zuvor.

Tatsächlich liegt mein Defizit jedoch fast genau in deiner Vorgabe. Ich habe einen Gesamtumsatz von 3.000, 20% davon wären demnach 600. Bei einem 4600 Defizit auf 7 Tage bin ich also bei einem durchschnittlichen Defizit von 650. Etwas runter geschraubt würde es genau in die 20% passen.
 
Die "rohen Zahlen" sind leider absolut nicht objektiv - und schon gar nicht auf kurze Frist gesehen.

Schau mal: Ich hab gestern ne extrem salzigen Döner gegessen. Danach hatte ich so viel Durst, dass ich nur noch getrunken habe, aber nix mehr gegessen. Bei einem Kaloriendefizit von knapp 500 kcal habe ich trotzdem 1,4 kg zugenommen! Der Wasser-Elektrolyt-Haushalt macht so unglaublich viel von unserem Körpergewicht aus ... weswegen man eben auch die Körpermaße nehmen sollte. Auch diese sind nicht komplett objektiv - aber in der Gesamtbetrachtung kann man gute Rückschlüsse ziehen. Der Witz meiner gestrigen Döner-Aktion ist nämlich auch: trotz 1,4 kg Gewichtszunahme fehlen 0,4 cm Bauchumfang!

Fitness ist eine Kunst, nur bedingt Wissenschaft. Wenn z.B. dein errechneter Grundumsatz schon nicht stimmt (Formeln sind extrem allgemein und passen oft überhaupt nicht), dann hast du am Schluss selbst bei zurückhaltender Schätzung kein Defizit erwirkt.

Deinen Grundumsatz musst du experimentell herausfinden, der lässt sich nur in den seltensten Fällen tatsächlich errechnen.

Für mich als Akademiker & Mathematiker sehr schmerzhaft zu lesen *grins*. Aber dass alleine durch usseliges Wasser so viel Schwankung entstehen kann hätte ich nicht erwartet. Erstaunlich...
 
Was geschieht denn im Körper wenn das Defizit zu groß ist? Das war ja meine anfängliche Frage vor einigen Tagen. Deine Vorredner hatten hier eigentlich Entwarnung gegeben. Leider erklärt mir das jetzt allerdings auch nicht diese starke Schwankung von 0,6Kg nach oben plötzlich, nachdem ich konstant abnahm zuvor.

Tatsächlich liegt mein Defizit jedoch fast genau in deiner Vorgabe. Ich habe einen Gesamtumsatz von 3.000, 20% davon wären demnach 600. Bei einem 4600 Defizit auf 7 Tage bin ich also bei einem durchschnittlichen Defizit von 650. Etwas runter geschraubt würde es genau in die 20% passen.

Maximal 20%!

Warum nicht 10 bis 20%?

Zu großes Defizit:
Körper kann in einen Hungerzustand versetzt werden.
Als Folge werden weniger Kalorien als vorher verbrannt.

Man kann auch anders sagen:
Klug ist ein Defizit von 200 bis 500.

Es gibt über ein Dutzend Gründe,
warum man trotz Kaloriendefizit nicht abnimmt.

Gut wäre jetzt ein Foto/Video von deinem Training/von dir. ;)
Und vor allem deine Leistungen im Kraftsport.
Wirst du stärker, bekommste mehr Muskeln.
Die wiegen auch.
Und deine Umfänge musste messen.
 
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Gut wäre jetzt ein Foto/Video von deinem Training/von dir. ;)

Gut, das wäre sicher hilfreich, das kann ich mir vorstellen, aber ich kann mir vorstellen, dass du es mir nachsiehst, dass das im Internet nicht passieren wird :p. Dafür ist auch das Schamgefühl dann doch noch zu groß.

Wirst du stärker, bekommste mehr Muskeln.
Die wiegen auch.

Ja das habe ich mit versucht zu berechnen. Der Forschung zu urteilen, wie oben von mir geschrieben, kann ein männlicher Trainingsanfänger 0,5% bis 1,5% des Körpergewichts pro Monat an Muskulatur zulegen. Selbst wenn ich den Maximalsatz von 1,5% verwende, hätte das gerade mal 222,43 Gramm Muskelmasse in der Woche ausgemacht. Deswegen ja meine Verwirrung. An bspw. so etwas wie Wasser habe ich nicht gedacht weil ich mir auch nicht ausgemalt hatte, dass da so viel bei rum kommen kann, dass das mal eben ein halbes Kilo ausmacht.
 
Moment, nicht so schnell! BB = Bodybuilder? Ist das richtig? Und was bedeutet WK? Ich kenn mich mit den Begriffen nicht so aus.

Richtig!!!

Und WK gleich Wettkampf.
Die haste nicht, also musste nicht täglich auf die Waage.
Einmal wöchentlich unter gleichen Umständen am gleichen Tag ist ok
für Otto-Normalverbraucher.

Achja Herr Mathematiker ;), habe mal die Vorrunde
der Mathestudenten früher im Osten gewonnen.,
mit der Mannschaft :knuddel: sogar die Endrunde.

Der Körper hat aber mehr Variablen als man Gleichungen zur Verfügung hat.
Ergo: Es ist manchmal nicht ganz so einfach. :lachen:
 
Zuletzt bearbeitet:
BB = Bodybuilder
WK = Wettkampf

Um auf der Bühne richtig definiert auszusehen, muss man als Bodybuilder extrem viel Wasser unter der Haut loswerden. Gleichzeitig sollen die Muskeln aber prall aussehen, weshalb das Wasser dort gespeichert bleiben soll. Diese eigentlich unnatürliche Situation ruft man durch einen krass verschobenen Elektrolyt-Haushalt hervor (dabei spielt vor allem Kalium eine Rolle, aber auch Natrium).

Wer damit also zu tun hat, weiß, dass man allein durch Verschiebung einzelner Mineralstoffe Körpergewicht im zweistelligen Kilobereich verändern kann. Sehr viele Modediäten basieren auch genau auf diesem Effekt. 5 kg in 2 Wochen gehen tatsächlich - hat ja niemand was von Fett gesagt.

Von dieser Warte aus betrachtet ist Bodybuilding/ Fettabnahme/ Muskelaufbau schon eine Wissenschaft - allerdings ist der menschliche Körper dermaßen komplex, dass bisher fast nirgendwo Ursache-Wirkungs-Gesetze aufgestellt werden konnten. "Kalorien" sind ja auch nur ein Hilfsmittel, um einen komplexen Zusammenhang darstellbar zu machen. Wenn man auf der Toilette hinter sich schaut, liegt ja auch kein Haufen Asche (Kalorien werden also nicht "verbrannt"), sondern ein Stoffwechselendprodukt (Kalorien werden verwertet - und das hoch individuell).

Demnach ist es also unmöglich, per "rohen Zahlen" Rückschlüsse auf den Fettabbau zu ziehen. Die Sache verlangt evidenzbasiertes Arbeiten, sprich: durch Beobachtung isolierter Komponenten muss man für sich persönlich feststellen, was einen tatsächlichen Einfluss auf die Körperkomposition hat.

Beispiel:

Person A braucht 5 kohlenhydratreiche Mahlzeiten am Tag, um dauerhaft stabile Blutzuckerspiegel zu haben. Dadurch bleibt ihre Laune gleich und sie hat genug Resilienz, um sich nie zu überfressen. Regelmäßigkeit und Wiederholung geben ihr Sicherheit. Person B (ich ...) kommt mit Fasten sehr gut klar, neigt aber zu hemmungslosem Verhalten. Diese Person lässt sich nicht in ein Korsett zwängen und probiert ständig neue Sachen aus. Um wirklich schlank zu bleiben, braucht sie eine Form von Ausdauersport, sollte sich ständig neue Rezepte ausdenken und muss rauschende Feste mit langen Fastenperioden ausgleichen.

Person B würde durch Kalorienzählen zunehmen, weil sie mit Macht dieses mentale Korsett sprengen wöllte. Person A befriedigt das Einhalten eines festen Ernährungsplanes.

Man sieht: die individuelle Psychologie ist deutlich wichtiger, als stumpfe Anweisungen. Und Fitness ist leider Gottes nicht wirklich logisch - weshalb man auch nicht immer das gleiche Ergebnis trotz gleichen Handelns erwarten darf.
 
Gut, das wäre sicher hilfreich, das kann ich mir vorstellen, aber ich kann mir vorstellen, dass du es mir nachsiehst, dass das im Internet nicht passieren wird :p. Dafür ist auch das Schamgefühl dann doch noch zu groß.

Üben, üben, üben ...
wie in der Mathematik. :p

Es ist noch kein Meister ....


Ja das habe ich mit versucht zu berechnen. Der Forschung zu urteilen, wie oben von mir geschrieben, kann ein männlicher Trainingsanfänger 0,5% bis 1,5% des Körpergewichts pro Monat an Muskulatur zulegen. Selbst wenn ich den Maximalsatz von 1,5% verwende, hätte das gerade mal 222,43 Gramm Muskelmasse in der Woche ausgemacht. Deswegen ja meine Verwirrung. An bspw. so etwas wie Wasser habe ich nicht gedacht weil ich mir auch nicht ausgemalt hatte, dass da so viel bei rum kommen kann, dass das mal eben ein halbes Kilo ausmacht.

Wasser ist immer entscheidend. Vor einem WK weniger gesoffen,
nach der Waage an die elektrolythaltige Wasserleitung gehangen .....
Alles paletti.
 
Der Körper hat aber mehr Variablen als man Gleichungen zur Verfügung hat.
Ergo: Es ist manchmal nicht ganz so einfach. :lachen:

Mh, nach allem was ich gelesen hatte, ging ich nahezu felsenfest davon aus, dass das Kaloriendefizit mehr oder minder der goldene Schlüssel ist. Sprich, wenn der Grundumsatz gedeckt ist, kommt der Körper nicht in einen Hungerzustand, sodass man das Defizit durch Aktivität und Training so hoch halten kann, wie man will und der Großteil dessen immer zur Fettverbrennung dient, während der Jojo Effekt vermieden wird, solange die Kalorienmenge die man heute zu sich nimmt beim Zielgewicht immer noch zum Halten des Gewichts dienen kann. Zahlen machen einem dieses ganze Gedankenkonstrukt nämlich um ein Vielfaches einfacher.



Man sieht: die individuelle Psychologie ist deutlich wichtiger, als stumpfe Anweisungen. Und Fitness ist leider Gottes nicht wirklich logisch - weshalb man auch nicht immer das gleiche Ergebnis trotz gleichen Handelns erwarten darf.

Dass der psychologische Aspekt hier noch eine große Rolle spielt, das kann ich mir sehr sehr gut vorstellen, ja. Allerdings passe ich vermutlich sehr gut in das Schema hinein, welches du mit Person A definierst.
Für mich sind eigentlich nur zwei Dinge wichtig: 1. Das Ziel, 2. Der Weg zum Ziel. Ist beides definiert, halte ich mich mit aller Willenskraft und Disziplin, die ich aufbringen kann daran. Wichtig ist dabei eben nur zu wissen, was genau zu tun ist. Daher kommt auch das viele Kalkulieren mit Zahlen meinerseits.
Als ich mit dem Thema anfing wollte ich mir diese beiden Dinge eben definieren. Das Ziel war bis zum 01.02.2022 30Kg, mindestens 20Kg zu verlieren. Also fing ich an zu rechnen:

30Kg Körperfett = 210.000kcal
210.000kcal auf 365 Tage = 575kcal pro Tag
>> Das Ziel war gegeben

Grundumsatz zu niedrig = Körper in der Hungerkrise = Keine Gewichtsreduktion, also: Grundumsatz decken

Kalorien mindestens: 2500

Demnach muss ich mindestens 2500+575 am Tag verbrauchen, um mein Ziel zu erreichen. Da mein Leistungsumsatz ca. 587 beträgt, wäre das mit dem Leistungsumsatz also gegeben. Nun möchte ich allerdings a) auch Muskelmasse aufbauen, b) meinem Körper mehr Fitness und Ausdauer verleihen und c) dem Effekt entgegen wirken, dass ich bei Gewichtsreduktion auch einen geringeren Gesamtumsatz habe und demnach ein geringeres Defizit. Also brauchte ich für a, b & c Training.

Damit war der Weg auch klar und ich dachte die Welt wäre so schön mathematisch, logisch einfach :D
 
Mh, nach allem was ich gelesen hatte, ging ich nahezu felsenfest davon aus, dass das Kaloriendefizit mehr oder minder der goldene Schlüssel ist. Sprich, wenn der Grundumsatz gedeckt ist, kommt der Körper nicht in einen Hungerzustand, sodass man das Defizit durch Aktivität und Training so hoch halten kann, wie man will und der Großteil dessen immer zur Fettverbrennung dient, während der Jojo Effekt vermieden wird, solange die Kalorienmenge die man heute zu sich nimmt beim Zielgewicht immer noch zum Halten des Gewichts dienen kann. Zahlen machen einem dieses ganze Gedankenkonstrukt nämlich um ein Vielfaches einfacher.

Eindeutig falsch!
Das Kaloriendefizit muß vom Gesamtumsatz ausgehen.
Alles andere wäre auch unlogisch.

Achja, mein Thema damals: Logik :lachen:
Mit dabei: Permutationen, Kombinationen, Variationen .... :super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eindeutig falsch!
Das Kaloriendefizit muß vom Gesamtumsatz ausgehen.
Alles andere wäre auch unlogisch.

Achja, mein Thema damals: Logik :lachen:

Ach! Eine Frage kommt mir da noch! Man liest gerne mal, dass das Kaloriendefizit nicht größer als 70kcal pro Kilogramm Körperfett sein soll und nicht anhand des Gesamtumsatzes (10% bis 20%) bestimmt werden bräuchte, da der Körper täglich nur in der Lage ist 70kcal pro Kilogramm Körperfett zu verbrennen. Was ist eigentlich da dran?
 
A

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Re: Zu hohes Kaloriendefizit?
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