Wiener Geheimtipp: Mountainbiken im Pappelteich

Wiener Geheimtipp: Mountainbiken im Pappelteich

Ob Downhill oder Anstieg – im „Wiener Wald“ finden Biker die perfekte Strecke


Bereits die Überschrift ist nicht ganz richtig: Wenn man es genau nimmt, spielt sich der größere Teil der Strecke in dem Wien umgebenden Bundesland Niederösterreich ab. Da aber der Ausgangspunkt nahe der berühmt-berüchtigten „Trinkerheilanstalt“ Kalksburg (übrigens eine wunderschöne Anlage) so gerade noch im südwestlichen Ende Wiens liegt, muss man das nicht so eng sehen.




Fullys und Hardtail


Also Räder – in unserem Fall drei „Fullys“ (Federung vorn und hinten) und ein Hardtail (nur vorn gefedert) – ausladen, einen halben Kilometer den Promenadeweg lang fahren und schon geht's in den Wald, Richtung „Wiener Hütte“. Kaum im Wald hat man das Wiener Hoheitsgebiet auch schon verlassen und radelt durch die grünen Ränder der Gemeinden Perchtoldsdorf und Kaltenleutgeben.

Die Pappelteichstrecke ist bei moderatem Tempo – mit Pausen – in zweieinhalb Stunden machbar. Bei einem Schnitt von gut doppelter Fußgängergeschwindigkeit sind das also je nach gewählter Route rund 20, 25 Kilometer Wegstrecke.




Viele Anstiege  durch den Wald


Ungefähr zwei Drittel unserer Tour sind mehr oder weniger spürbare Anstiege, vornehmlich durch den Wald. Die Range reicht da von leicht ansteigenden, breiten Forstwegen bis hin zu steilen Anstiegen, kombiniert mit anspruchsvollen Untergründen wie Baumwurzeln, Geröll, Erde, Schlamm und Pfützen.




Die Grenzen kennenlernen


Wie schwer man's haben will, kann man sich glücklicherweise selbst bestimmen, da es genügend Wegvariablen gibt. Was bergauf gilt, trifft auch bergab zu. Downhill für alle: lange, gemäßigte Abfahrten über Forstwege durch weit einsehbare Lichtungen, mittleres Gefälle über gut befahrbaren – aber zuweilen tückischen – Schotter (Kurven!), starkes Gefälle durch Trampelpfade im Wald.




Downhill fordert selbst die Könner


Letztere sind nur Downhill-festen Fortgeschrittenen zu empfehlen. Denn es geht mitten durch dichten Wald, wo einen naturgemäß Bäume, Baumwurzeln, je nach Witterung trockenes oder feuchtes Laub und ein – wie gesagt – saftiges Gefälle erwarten. Auch gibt es das ein oder andere Bächlein, das sich am Ende einer Wald-Downhill-Passage erfrischend auftut. Da man sich nicht nur mit dem Auto um einen Baum wickeln kann, droht speziell bei weniger geübten Radfahrern akute Unfallgefahr. Was selbstverständlich ist, wird bei diesen Abfahrten lebenswichtig: Helm auf! Das gilt auch, wenn man – wie wir – politisch unkorrekt bei den leichten Anstiegen über breite Forstwege gern mal den Kopf lüftet und den Helm am Lenker spazieren fährt.

Obwohl in erster Linie eine Waldstrecke, gestalten wechselnde Untergründe die Pappelteichstrecke recht kurzweilig. Selbst Asphalt bekommt man unter die Räder. Die Pappelteich-Route verbindet verschiedene Waldstücke miteinander, die man jedoch bequem über breit angelegte Fahrradwege erreicht. Dabei passiert man auch ländliche Wohngebiete. Gegen Ende der Tour schießt man – vom namens gebenden Pappelteich kommend – auf der Straße bergab dem Ausgangspunkt entgegen.




Resumee


Resümierend kann man sagen, dass die Pappelteichstrecke jedem etwas bieten kann. Weniger erfahrene Mountainbiker werden auf den beschilderten Hauptrouten bleiben und unsere „Abkürzungen“ – die kerniges Downhill-Vergnügen bescheren – eher meiden. Freaks werden genau das suchen und finden. Geübte Augen erspähen mühelos diese sich von der Hauptroute abzweigenden Einladungen zum Runterstürzen.

Wie bei allen noch nicht bekannten Strecken gilt natürlich auch hier: Erstmal vorsichtig antesten, wie der Wegverlauf ist und was einen erwartet. Beim nächsten Mal kann man dann – im Rahmen seiner Möglichkeiten – getrost Vollgas geben.

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