Slackline: Wenn Parks zu Manegen werden

Slackline: Wenn Parks zu Manegen werden

© Alexander Rochau - Fotolia.com
Eine neue Sportart macht an Sonnentagen deutsche Parks und Grünanlagen vielerorts zur Manege. Slackline, das Balancieren auf einem schmalen Band, wird immer beliebter. Bis zum Salto ist es zwar ein weiter Weg, doch auch Anfänger schaffen schon nach ein paar Stunden Üben einige Schritte.







Ein Band, zwei Bäume und ein wenig Körpergefühl – mehr ist nicht nötig für Slackline, den neuen Trendsport aus den USA. Erfunden haben die moderne Form des Seiltanzes Sportkletterer im kalifornischen Yosemite-Valley. Mittlerweile erfreut sich die Sportart auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit.







Die Ausrüstung ist nicht teuer. Zwischen 30 und 40 Euro kostet ein Set für Anfänger. Es enthält ein zehn bis 15 Meter langes Nylonband, eine Ratsche, mit der die Spannung reguliert wird, und einen Baumschutz. Anfängern empfiehlt Lorenz Schmid, zuständig für Trendsportarten beim Bayerischen Turnverband, ein Band mit 50 Millimetern Breite.







Nur mit Baumschutz



Installiert werden kann die "Line" fast überall. Der Aufbau ist nicht schwierig. Die Sets enthalten detaillierte Anleitungen. Nötig sind lediglich zwei Fixpunkte – in der Regel Bäume. Sie sollten stark genug sein, das Band zu halten, und einen Stammdurchmesser von mindestens 30 Zentimeter haben. Zwischen Band und Rinde muss immer ein Schutz aus dickem Stoff gelegt werden, damit der Baum nicht geschädigt wird. Ist ein solcher Schutz nicht im Set enthalten, eignen sich dazu zum Beispiel auch Teppichreste.







Anfängern empfiehlt Slackline-Experte Schmid, das Band auf Kniehöhe zu spannen. Hinsichtlich der Spannung gilt: Je stärker das Seil gespannt wird, um so leichter fällt das das Balancieren. Am leichtesten übt es sich vom Baum aus gesehen am Ende des ersten Drittels der Line.







Am Anfang braucht es Geduld



Geübt wird in der Regel barfuß. Wer zum ersten Mal versucht zu balancieren, wird schnell merken: So einfach, wie es aussieht, ist Slacken nicht. "Am Anfang fällt jeder oft herunter", beruhigt Schmid, "das ist ganz normal und gehört dazu." Wichtig ist ein weicher Untergrund. Schon das Aufsteigen und das Stehenbleiben sind für Anfänger schwierige Übungen. Mit ein bisschen Ausdauer geht es jedoch in der Regel schnell voran. Ziel ist zunächst erst beidbeinig und dann jeweils mit dem linken und dem rechten Bein auf dem Band stehen zu lernen.







Erst wenn das sitzt, geht es ans Balancieren. "Die meisten machen dabei am Anfang viel zu viel mit dem Körper", beschreibt Schmid den Hauptfehler. "Es geht darum, ruhig zu werden und langsam einen Fuß vor den anderen zu setzen." Hilfreich ist es, sich führen zu lassen. Mit ein wenig Geduld schaffen es jedoch die meisten bereits nach einigen Stunden, zwei bis drei Schritte zu gehen.







Surfen, Jumpen und Highlining



"Üben, üben, üben" ist die Devise beim Slackline. Wer daran Spaß hat, kommt schnell voran. Vorwärts gehen, rückwärts gehen, auf dem Band umdrehen, in die Knie gehen – der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Zur höheren Schule zählt das in Slackerkreisen "Surfen" genannte Hin- und Herschwingen auf dem Band und das Springen oder "Jumpen". Durch Lockerung der Spannung, ein schmaleres Band oder Verlängern der Seillänge lässt sich der Schwierigkeitsgrad beliebig steigern. Wem das alles irgendwann zu langweilig wird und wer mehr Nervenkitzel braucht, für den gibt es auch noch eine waghalsige Variante – das sogenannte "Highlining" über Schluchten.









Mehr über Slackline im Internet:





http://www.slackonline.de




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