Laufen, wo andere Urlaub machen: Sommer im Schwarzwald
Ich lebe im Schwarzwald – dort, wo andere Urlaub machen, lebe, arbeite und trainiere ich jeden Tag. Der Sommer zeigt hier seine zwei Gesichter: flache, schnelle Strecken in der Rheinebene entlang des Rheins und kurze Autofahrt später die bergige Welt am Fuß der Schwarzwaldhochstraße. Wenn es unten im Tal flimmert, die Luft steht und das Thermometer locker 33 Grad zeigt, wechsle ich die Kulisse: hinein in den kühlen Wald mit seinem schattigen Blätterdach oder rauf zur Hornisgrinde auf 1.170 Metern, wo selbst im Hochsommer angenehme 20–22 Grad herrschen. Genau für diese Vielfalt habe ich mir meinen Sommerschuh gesucht – und im Nike Zegama 2 gefunden.
Warum gerade im Sommer: leicht, luftig, verlässlich
Im Sommer verzeihe ich meinen Schuhen wenig: Sie müssen atmungsaktiv bleiben, auch wenn die Sonne brennt, sie dürfen nicht schwammig werden, wenn der Asphalt heiß ist, und sie sollen auf Wald- und Wiesenpfaden genauso sicher auftreten wie auf Schotter oder festem Forstweg. Der Nike Zegama 2 trifft diesen Sweet Spot.
Sein Obermaterial sitzt angenehm stabil, ohne zu wärmen wie eine Winterjacke für die Füße. Gleichzeitig bleibt der Halt hoch, sodass ich auch bei zügigem Tempo nicht im Schuh rutsche. Was mir besonders gefällt: Ich kann morgens schnelle Kilometer am Rhein sammeln, später spontan in die Hügel abbiegen – und der Schuh fühlt sich in beiden Welten richtig an.
Grip, der Sommer kann: Vibram Megagrip macht den Unterschied
Der Star ist die Außensohle: Vibram Megagrip. Dieses Gummi-Profil ist für mich der Grund, warum der Zegama 2 zum Sommerschuh geworden ist. Auf hartem Boden wie Asphalt oder festgetretenem Schotter wirkt die Sohle ruhig, griffig, ohne zu kleben. Auf weichem Waldboden, feuchten Nadelflächen, Wurzelteppich oder feinem Kies bleibt der Tritt sicher, die Stollen greifen gleichmäßig und lassen mich sauber abrollen.
Ich habe den Schuh bewusst auf Kontrasten getestet: trockener, staubiger Anstieg am Vormittag, später ein abgelegter Forstweg mit feuchten Stellen nach einem kurzen Schauer. Ergebnis: trittsicher, kontrolliert, keine Ausreißer. Genau so will ich das im Sommer – maximale Bewegungsfreude, minimale Überraschungen.
Haltbarkeit, die sich auszahlt: Profil, das nicht gleich wegscheuert
Sommer bedeutet für mich viele Wochen mit extra Kilometern. Mein größter Ärger bei Sommerschuhen ist, wenn die Sohle zu schnell abnutzt, weil ich viel Mischuntergrund laufe. Beim Zegama 2 kann ich entspannen: Die Megagrip-Mischung zeigt nach vielen Sommerläufen ein gleichmäßiges, vergleichsweise langsames Abriebsbild. Ich habe die Stollen nach mehr als einer Handvoll langer Einheiten genau angeschaut – die Kanten sind da, der Biss ist da, der Rebound ist da. Das ist mir wichtig, weil ich ungern mitten in der Saison wechseln will. Für mich ist der Zegama 2 damit nicht nur ein Leistungsschuh, sondern auch eine Investition in eine stabile, planbare Sommerzeit.
Trocken durch den Sommerregen: Niesel? Kein Problem.
Sommerregen im Schwarzwald ist oft kurz und kräftig, manchmal nur Niesel, der den Waldboden leicht anfeuchtet. Genau bei diesem „leicht feucht, nicht schlammig“ spielt der Zegama 2 seine Stärke aus. Ich kaufe auch, wenn es nieselt, und bisher habe ich keine nassen Füße bekommen. Das Obermaterial trocknet schnell, die Zunge liegt sauber an, und der Abschluss am Fußrücken verhindert, dass Spritzwasser oder kleine Steinchen eindringen.
Für Starkregen, Matschpassagen und Winterstürme ist weiterhin ein Membran-Schuh sinnvoll – ja, es gibt den Zegama als GTX-Variante, die ich im Winter einsetzen werde –, aber für typische Sommerbedingungen reicht mir die reguläre Version vollkommen, gerade weil sie spürbar leichter und luftiger bleibt.
Dämpfung und Stabilität: weich, aber nicht schwammig
Ich bin kein Fan von übertrieben weichen Schuhen im Sommer, weil sie bei Hitze schnell „matschig“ wirken. Der Zegama 2 dämpft spürbar, bleibt aber stabil. Das Abrollen fühlt sich rund an, bergab bekomme ich keine weichen Knie, bergauf schützt mich die Zwischensohle vor spitzen Steinen. In schnellen Passagen auf Asphalt bleibt das Setup kontrolliert und gibt einen klaren Abdruck, im Wald verzeiht es kleine Fehltritte.
Besonders mag ich, dass der höhere Abschluss Schotter vom Fuß fernhält, ohne wie ein Stiefel zu wirken – angenehm bei trockenen Forstwegen, auf denen kleine Splitkörner gerne in den Schuh springen.
Vergleich zu anderen Modellen: Pegasus Trail 5 vs. Zegama 2
Letzten Winter hatte ich den Nike Pegasus Trail 5 gleich in drei Farben im Einsatz, weil mir der Look gefiel und der Komfort auf Asphalt gut passte. Mein persönlicher Haken: Die Sohle hat sich relativ schnell abgenutzt. Genau hier hat mich der Zegama 2 überzeugt. Dank Vibram Megagrip bleibt das Profil länger präsent, und auch auf Strecken, die viel harte Passagen enthalten, zeigen die Stollen weniger früh den „Sommerglanz“. Wenn mir ein Schuh im Sommer Spaß machen soll, muss ich ihm vertrauen können, dass er in vier, sechs, acht Wochen noch genauso zupackt. Beim Zegama 2 passt das für mich, beim Pegasus Trail 5 leider weniger.
Untergründe im Sommer: hart, weich, gemischt
Hart: Rheinufer, Wirtschaftswege, feiner Asphalt – hier rollt der Zegama 2 stabil, ohne zu flattern, und die Sohle wirkt nicht klebrig, sondern kontrolliert. Weich: Waldboden, Wiesenpfade, Nadellagen – die Stollen greifen sanft, man bekommt Traktion ohne das Gefühl, dass die Sohle den Boden „pflügt“. Gemischt: Schotter, Wurzeln, kurze Matschreste nach Regen – die Übergänge sind vorhersehbar, der Schuh kippt nicht weg, die Seitenführung bleibt ruhig. Genau dieses vorhersehbare Verhalten macht meinen Kopf frei: weniger Nachdenken, mehr Laufen.
Atmung und Sommerkomfort
Die Belüftung ist ein Hauptargument für den Zegama 2 in der warmen Jahreszeit. Das Obermaterial lässt spürbar Luft zirkulieren, trocknet schnell und verhindert das typische „Backofen“-Gefühl, wenn die Sonne auf die Wege knallt. Gleichzeitig bleibt das Material robust genug, um nicht bei jedem Kontakt mit Gestrüpp Fäden zu ziehen. Für mich die richtige Balance aus Sommerleichtigkeit und Trail-Tauglichkeit.
Style-Faktor: sportlich, nicht aufdringlich
Ja, Optik zählt – auch im Sommer. Der Zegama 2 lässt sich problemlos mit leichten Shorts und einem simplen Shirt kombinieren, und ich fühle mich danach nicht deplatziert, wenn ich beim Bäcker reinspringe. Die Silhouette ist modern, die Proportionen wirken sportlich, aber nicht wuchtig. Für mich ideal, wenn ich nach dem Lauf noch Erledigungen habe.
Tabellarischer Vergleich für den Sommer
Modell | Außensohle | Grip (hart/weich) | Haltbarkeit Profil | Sommer-Komfort | Einsatz |
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Nike Zegama 2 | Vibram Megagrip | sehr gut / sehr gut | sehr hoch | luftig, stabil | Rhein-Ebene bis Hornisgrinde |
Nike Pegasus Trail 5 | Nike-Gummimischung | gut / okay | mittel (nutzt schneller ab) | sehr bequem | viel Asphalt, leichter Trail |
Hoka Speedgoat 5 | Vibram Megagrip | sehr gut / sehr gut | hoch | weich, warm | Trail-first, bergig |
Salomon Pulsar Trail | Contragrip | sehr gut / gut | hoch | sportlich-fest | schnelle Trails |
Sommer-Routinen: so nutze ich den Zegama 2
Morgens laufe ich gerne in der Rheinebene: kühler, flacher, ideal für Grundlagentempo. Mittags oder am frühen Abend ziehe ich in den Wald, wenn die Sonne tiefer steht und die Wege Schatten spenden. Am Wochenende geht’s hoch: Hornisgrinde-Runden mit Blick über die Ebene, wo die Temperatur plötzlich wieder Spaß macht. Der Zegama 2 begleitet alle drei Szenarien ohne Schuhwechsel, und genau das ist im Sommer Gold wert. Ein Paar, ein Plan, viele gute Läufe.
Ein Wort zur GTX-Variante (nur am Rande)
Für Herbst und Winter nehme ich die Zegama-Variante mit GTX-Membran ins Auge, wenn Regen, Matsch und Schneereste das Bild bestimmen. Im Sommer bleibe ich bei der regulären Version: leichter, kühler, genug Schutz gegen Sprühregen und nasse Abschnitte. Für Niesel und kurze Schauer hat sich das Setup bewährt – ich bin mehrfach im leichten Regen gelaufen und hatte bisher keine nassen Füße.
Der Nike Zegama 2 ist für mich der ideale Sommerschuh im Schwarzwald. Er vereint Leichtigkeit und Luftigkeit mit ernsthaftem Grip und spürbarer Haltbarkeit. Dank Vibram Megagrip bleibt das Profil verlässlich – auf hartem und auf weichem Boden. In der Rheinebene rollt er ruhig, im Wald tritt er sicher zu, oben auf der Hornisgrinde bleibt er stabil, wenn die Wege wechselhaft werden.
Der direkte Vergleich mit meinem Nike Pegasus Trail 5 fällt daher klar aus: So schön der Pegasus ist, seine Sohle hat sich mir zu schnell abgenutzt; der Zegama 2 bleibt länger am Biss. Für meinen Sommer zwischen heißem Tal, kühlen Wäldern und luftigen Höhen ist das genau die Mischung, die ich brauche – und die den Spaß am Laufen Tag für Tag groß hält.