Gute Vorsätze für das Neue Jahr 2014

Gute Vorsätze für das Neue Jahr 2014

Bild: fototechnik-warda.de

Schlägt man derzeit eine handelsübliche Zeitung auf, so prangt an jeder verfügbaren Ecke die Werbung eines örtlichen Fitnessstudios. Versprochen werden vor allem Fettabbau in kürzester Zeit, sowie Personaltrainings und allerhand Treue-Gutscheine für Mineralgetränke und Eiweißpräparate. Die Fitness-Industrie beweist hier also einmal mehr einen guten gesellschaftlichen Riecher: In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr (sogenannte Zeit „zwischen den Jahren“) haben die allermeisten Menschen Freizeit für Familie und sich selbst - und nutzen diese (zurecht) für gutes Essen und Ausspannen.

Pünktlich zum 1.1. des folgenden Jahres (und mit gut gefülltem Bäuchlein) geht dann allerdings die bange Frage um: Was hast du dir für das neue Jahr eigentlich vorgenommen? Neben „Mit dem Rauchen aufhören“ und „Mehr Zeit für die Familie“ existiert jedoch noch die unangefochtene Nummer 1 der guten Vorsätze:  „Abnehmen“!  Begleitet wird dieser Vorsatz vor allem bei Männern sehr gern von einem kameradschaftlichen Handklatscher auf den Bauch, der signalisiert: Eigentlich hatte man die Wohlstandsplauze liebgewonnen, ist sie doch ein Symbol dafür, dass man in Gemütlichkeit und Ruhe angekommen ist und sich nichtmehr im schweißtreibenden Wettstreit mit den jungen Hüpfern befindet.

Und dennoch: Die Anzahl der neuangemeldeten Mitglieder in den Fitness-Studios steigt im Januar rapide an. Sicherlich ist es ein erster Schritt, sich zur Bekräftigung seiner guten Vorsätze einen geeigneten Ort für die Leibesübungen auszusuchen, aber: Wem Fitness tatsächlich am Herzen liegt, sollte es egal sein, wann er anfängt etwas dafür zu tun! Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Großteil der im Januar neu angemeldeten Fitness-Jünger (analog auf Nicht-Raucher in spe anwendbar) steht eigentlich gar nicht hinter den neuen, guten Vorsätzen.

Das heißt eben auch, dass zu dem schlechten Gewissen, das ganze Jahr über nichts für die Fitness getan zu haben, jetzt auch noch der Druck hinzukommt, es künftig „besser“ zu machen. Aber da verhält es sich genau wie mit einem verhassten Job: Man schaut nur noch auf die Uhr, wann es endlich Feierabend ist, verliert den Blick für die schönen Seiten der Arbeit und verbraucht seine ganze Freizeit, um sich durch Rumhängen auf den folgenden 8-Stunden-Arbeitshölle-Tag vorzubereiten.

Wenn man das auf den Sport überträgt bedeutet das also, dass man eine eigentlich gesundheitsförderliche Sache zu einem weiteren Stressfaktor macht. Viele Sport-Neulinge haben einfach auch eine falsche Vorstellung davon, wie schnell sich tatsächlich sichtbare Erfolge einstellen. Leider verfahren die meisten nach dem Motto: Je mehr ich investiere (und wenn man Sport hasst, investiert man eben sehr sehr viel!), umso mehr Ergebnis will ich sehen!

Nach 2 Wochen noch so intensivem und aufopferndem Training sieht man eben aber auch noch nichts! Möglicherweise fehlt hier und da ein eingelagertes Gramm Fett, aber größere Erfolge brauchen mindestens Monate an kontinuierlichem, mindestens 2 Mal die Woche stattfindendem Training (deswegen sind sie auch so wertvoll, das aber nur am Rande)!

Und nur wer sich verinnerlichen kann, dass ein überdurchschnittlich fitter Körper mehrmals die Woche trainiert werden muss ( und das über Jahre), wird begreifen, dass Sport nur demjenigen nützt, der ihn aus Liebe, Hingabe und Eigenmotivation betreibt!

Falls Sie sich jetzt angesprochen fühlen und zu der Gruppe von Menschen gehören, die sich jetzt Anfang Januar im Fitness-Studio anmelden wollen, obwohl sie gar keine Lust darauf haben: Haben Sie kein schlechtes Gewissen deswegen!

Es ist nicht schlimm, nicht der Fitteste aller Erdenmenschen zu sein! Ihnen ist mehr geholfen, Spaß am Leben zu haben (z.B. in der Zeit, in der sie ins Fitness-Studio hätten gehen wollen, ein gutes Buch zu lesen, oder mit ihrem Partner zusammen spazieren zu gehen), als sich durch fremdauferlegte Schönheitsideale, bzw. Gesundheitsapostel einreden zu lassen, was angeblich glücklich macht! Gesundheit hängt nämlich nicht nur mit körperlicher Leistungsfähigkeit zusammen, sondern maßgeblich auch am körpereigenen Stresslevel - ist dieser zu hoch, nützen alle absolvierten Marathons der Welt nichts mehr: sie haben dann keine Freude mehr am Leben!

Ich möchte allerdings auch nicht falsch verstanden werden (falls sich jemand fragt, wieso ein Fitness-Autor und seit 11 Jahren begeistert trainierender Athlet davon abrät, ins Fitness-Studio zu gehen): Fitness-Sport, Krafttraining (ob sanft oder hart), Ausdauersport und Kurse haben das Potenzial, die physische Seite in Ihrem Leben kennenzulernen und zu verstärken! Ein Probetraining kann von dieser Seite her gesehen also durchaus etwas Lohnenswertes sein!

In diesem Sinne ein frohes neues und vor allem glückliches Jahr 2014! 

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