Fitness Geräte: Pulsuhren im Vergleich

Fitness Geräte: Pulsuhren im Vergleich

Der London Marathon - Spitzensport und Skurrilitäten
Kaum ein Leistungssportler trainiert heute noch ohne einen kleinen elektronischen Helfer, aber auch unter Freizeitsportlern erfreuen sich Pulsuhren zur Unterstützung eines effizienten und leistungsgerechten Trainings einer großen Beliebtheit. Von der simplen Digitaluhr mit Herzschlagzähler haben sich die Geräte inzwischen zu kleinen Hochleistungsrechnern am Handgelenk entwickelt, die eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen anbieten, um den Athleten zu unterstützen. fitness.com hat zwei der beliebtesten High-End-Trainingscomputer mit GPS-Funktion unter die Lupe genommen: Die RS800 von Polar, die mit GPS-Empfänger den Zusatz „G3“ trägt, und die t6 mit „GPS-Pod“ von Suunto.





Gemein ist beiden Geräten ihr finnischer Ursprung sowie ein ähnlicher Leistungsumfang: Beide Computer verfügen über externe GPS-Empfänger, mit denen sich die zurückgelegte Strecke sowie die Geschwindigkeit beim Training feststellen lassen. Zudem bieten sie einen besonders für Bergsportarten sinnvollen Höhenmesser, der eine Kontrolle der zurückgelegten Höhenmeter gewährleistet. Beide Hersteller liefern zudem eine umfangreiche Trainingssoftware inklusive Kalender mit, die eine Trainingsplanung und Auswertung der gesammelten Leistungsdaten am PC ermöglicht.







Die Suunto t6 kommt äußerlich reichlich unauffällig daher und unterscheidet sich optisch kaum von ihren günstigeren Schwestermodellen. Das dreizeilige Display bietet zwar wenig Platz, ist allerdings während des Trainings gut lesbar. Der Vorteil des unspektakulären Designs der t6 liegt in der robusten Verarbeitung, die Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und die Uhr ist bis zu einer Tiefe von 100 Meter wasserdicht. Zur Verbindung mit dem PC bietet Suunto ein USB-Kabel an, das mittels Klemme an der Uhr befestigt wird und einen einfachen und schnellen Datentransfer zum PC ermöglicht.





























Im Trainingseinsatz funktioniert die t6 tadellos, es dauert allerdings auch unter freiem Himmel oft deutlich länger als die vom Hersteller postulierten 60 Sekunden, bis der externe GPS-Sender ein Satellitensignal geortet hat. Zudem ist die Höhenmessung selbst nach manueller Feinkalibrierung häufig sehr ungenau. Bezüglich der beim Training gesammelten Daten macht der t6 aber so schnell niemand etwas vor. Neben der Herzfrequenz berechnet der Trainingscomputer auch Energieverbrauch, Ventilationsvolumen, Sauerstoffaufnahme und Atemfrequenz sowie den sogenannten EPOC-Wert. Dieser gibt an, wie viel Sauerstoff zur vollständigen Regeneration benötigt wird und bietet einen Maßstab für die durch das Training verursachte Belastung des Körpers.







Suunto bietet nach eigenen Angaben als erster Hersteller die Möglichkeit, diesen Wert außerhalb des Labors im Training zu messen. Anhand der vorliegenden Werte berechnet die – grafisch recht einfach gehaltene – Suunto-Software die Effektivität der Trainingseinheiten und ordnet sie auf einer Skala ein, die von einem geringen über einen erhaltenden, verbessernden und stark verbessernden bis zu einem überlastenden Effekt reicht. Mit Hilfe dieser Einteilung lassen sich Trainingseinheiten gezielt und flexibel an den gewünschten Trainingseffekt anpassen. In zahlreichen, grafischen Darstellung ermöglicht die Suunto-Software einen genauen Überblick über die Intensität der geleisteten Trainingseinheiten und die Entwicklung des eigenen Leistungsvermögens. Die Auswertung überlässt sie allerdings größtenteils dem Sportler.







Polar setzt mit der RS800 im Vergleich zur Suunto deutlicher stärker auf ein attraktives Design. Die geschwungene Form mit den abgesetzten, seitlichen Knöpfen und dem zentralen transparent-roten Startknopf ergeben eine futuristische Optik. Das vollgrafische Display der RS800 ist hübscher als das der Suunto, bietet aber darüber hinaus kaum Vorteile. Die äußere Erscheinung geht bei der Polar allerdings auf Kosten der Funktion: Die kleinen Knöpfe lassen sich im Training deutlich schlechter bedienen als die der Suunto. Zudem ist die Verbindung des im Startknopf integrierten Infrarotsenders mit dem PC deutlich umständlicher und langsamer als die USB-Lösung der Konkurrenz. Das spröde Plastikarmband der Polar ist eines 400 Euro teuren Gerätes unwürdig und der mitgelieferte textile Brustgurt bietet zwar einen erhöhten Tragekomfort, funktioniert aber nur in vollständig durchnässtem Zustand, während der klassische Plastikgurt der Suunto t6 auch fast trocken arbeitet. Zudem ist die Polar lediglich als bis zu 50 Meter wasserdicht qualifiziert.



Hinsichtlich der sonstigen Funktionen gibt es beim Polar-Modell wenig zu meckern. Der GPS-Sender findet wesentlich schneller ein Signal als das Suunto-Modell und auch die Höhenmessung klappt bei der Polar deutlich genauer.













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Auch Laufen will gelernt sein









 







Im Gegensatz zur Suunto vertraut die Polar RS800 auf weniger aufgezeichnete Daten, die allerdings benutzerfreundlicher aufbereitet werden. Über verschiedene Tests kann die Leistungsfähigkeit des Benutzers ermittelt und ein optimaler Trainingsbereich definiert werden. Die Polar-Software bietet hierbei umfangreiche Möglichkeiten der individuellen Einteilung von Trainingszonen und der Leistungsüberwachung. Ein entscheidender Vorteil der Polar gegenüber dem Modell von Suunto ist die Möglichkeit, Daten auch vom PC auf die Uhr zu übertragen. So lassen sich Trainingseinheiten am PC minutiös durchplanen. Der Sportler kann beispielsweise neben Uhrzeit und Datum des Trainings festlegen, wie lange er zum Aufwärmen in einem bestimmten Belastungsbereich bleiben möchte, welche Distanz insgesamt zurückgelegt werden soll und vieles mehr. Während des Trainings muss man dann lediglich den optischen und akustischen Anweisungen des Trainingscomputers folgen. Diese Funktion ist besonders für Anfänger und Gelegenheitssportler, die beim Training noch keine Routine entwickelt haben, sehr komfortabel, bietet aber auch erfahrenen Athleten die Möglichkeit einer effizienten Trainingsplanung.







Das Fazit:



Beide Geräte beeindrucken durch ihren Funktionsreichtum. Die Suunto t6 mit „GPS-Pod“ stellt dem Sportler eine Vielzahl von Leistungsparametern zur Verfügung. Die Analyse dieser Daten dürfte die meisten Anfänger und Gelegenheitssportler jedoch überfordern, so dass die Suunto t6 vor allem für ambitionierte Athleten die erste Wahl ist, die sich ungern von einer Software bevormunden lassen. Diese dürften sich neben der Datenvielfalt auch an der robusten Verarbeitung des Gerätes erfreuen, bei dem auf unnötigen Schnickschnack konsequent verzichtet wurde.







Legt man hingegen Wert auf eine trendbewusste Optik und eine klare Führung im Training, sollte man zur Polar RS800G3 greifen. Das Modell des Marktführers bietet darüber hinaus zwar weniger nackte Daten an als die Suunto t6, bereitet diese aber wesentlich komfortabler auf. Dadurch dürfte die Polar auch für unerfahrene Sportler sinnvolle Einsatzmöglichkeiten bieten. Insbesondere die Übertragung von Trainingsplänen auf die Uhr stellt für diese Käufergruppe einen hohen Zusatznutzen dar.







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