Biomesse: Biofach 2009 - Bio: That's it!

Biomesse: Biofach 2009 - Bio: That's it!

Jürgen Gießing, Professor für Sportwissenschaften an der Universität Landau
Man könnte ja fragen: "Wie bitte - was hat denn der Besuch einer Biomesse mit FITNESS zu tun?"



Eine Frage wie diese sollte gegenstandslos sein, denn Fitnesssportler sind doch per se auf ihre Gesundheit und ihren Körper und dessen Leistungsfähigkeit bedacht. Wie heißt es doch so schön, nur in einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist.



Ich kenne die Fitnessbranche schon einige Jahre, ich bin deshalb überzeugt, dass es bei den meisten Fitnessenthusiasten in der Konsequenz ihres Handelns, ihre Ernährung betreffend, letztendlich mangelt.



Dies mag vielleicht in den Wurzeln des Fitness-Sports begründet sein. Zu Zeiten als Fitnesstraining nur als Bodybuilding bekannt war, hieß das einzige Ziel: Wie komme ich zu einem möglichst wuchtigem, muskulösen und definierten Körper?



Mann oder Frau wusste: Intensives Training ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite die Ernährung. Da es aber nicht um einen gesunden Körper in Wahrheit ging, sondern um ein "Show-Up" oder "Pin-Up" - war beim Thema Ernährung mit gesunder Ernährung schnell Schluß, auch wenn die Bodybuilder hier immer das Gegenteil beteuerten ( so gesehen in den Yellow-Press Beiträgen im Privatfernsehen). Während sie sich 1 Kilo Kabeljau ohne Salz im Micro brutzelten, und ein Pfund Reis auf dem Herd vor sich hin simmerte, philosphierte man opportun über gesunde Einstellung und Lebensweise, über Dolce Vita – verkehrt eben.



Aber zurück zum Thema:



NORMAL IST VIELES NICHT, DENN DIE DIE NORM SOLLTE BIO SEIN!



zu diesem Schluss kam man, wenn man Besucher der zwanzigsten Biofach 2009 in Nürnberg war. Darüber sind sich alle Befürworter eines gesundheitsorientierten Fitness- und Freizeitsports einig: Neben dem regelmässigen Training ist, neben ausreichend Schlaf, die richtige Ernährung der wichtigste Faktor um gesund jahrein, jahraus über die Runden zu kommen.



BIO UND ÖKOLOGIE IN DER FITNESSBRANCHE



Für Freizeit- und Fitnesssportler gilt daher, sich auf keine ihm oft empfohlenen Extremdiäten einzulassen, und auch auf einen übermässigen Proteinkonsum zu verzichten. Stattdessen ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung, gerade für den Fitnesssportler Pflicht, schadstoffunbelastet, nicht industriell verarbeitet, kein künstlicher Süßstoff, keine Farbstoffe, keine naturidentischen oder künstliche Aromen.



Bio sollte folglich die Geisteshaltung sein und als kompetente Grundrichtung für einen wirklich rundum gesunden Ansatz des Fitnesssportlers von heute gelten. Dies betrifft nicht nur die Ernährung, obwohl diese bereits ein erster Schritt für eine Änderung des Lifestyles eines gesundheitsorienterten Fitness-Sportlers sein sollte.



Es gilt: Sind Lebensmittel ohne Einsatz von künstlichem Dünger und ohne Pflanzenschutzmittel erzeugt worden, sind bestimmte Lebensmittel oder Convinience Produkte ohne künstliche oder naturidentische Aromen und gehärtete Fette (Transfettsäuren, siehe Wikipedia) weiterverarbeitet worden, minimiere ich die Aufnahme von Schadstoffen in meinen Organismus. Wichtiges Kriterium auch, wie ist die Ökobilanz ( siehe Wikipedia )



Hier wundern mich allerdings, wieso die Fitnessstudiobranche noch nicht den Biomarkt und dessen Produkte entdeckt hat - und vice versa die Bio-Food-Hersteller bisher wenig auf den gesundheitsaffinen Markt der Fitnessinteressierten eingeht.



Verzichten Sie im Fitnessstudio auf die bunte Welt der Mineraldrinks und Proteinshakes, die beispielsweise meistens aus billigstem Molkepulver und künstlichen Süßstoffen bestehen. (Beides wurde vor der Zeit des Bodybuildings fast ausschließlich als Tierfutter und zur Schweinemast verwendet. Als Molkebad in Schönheitsfarmen konnte Molke zumindest keinen Schaden anrichten).



Positives Beispiel:gesund, ohne billigen Zucker und Süßstoffe, ehrlich, bio und absolut Top,

die Smoothies der Firma Innocentdrinks



ÖKOLOGISCH KORREKTE BEKLEIDUNG



Welche Qualität, hat die Bekleidung die man trägt, ob in Freizeit, beim Sport oder im Beruf? Wurden hauptsächlich natürliche Materialien verwendet, und wie hoch sind eben diese natürlichen Materialien doch mit Schadstoffen belastet? Hätten Sie es gewußt: Bei keinem Agrarprodukt wird soviel Pflanzenschutzmittel verwendet wie bei Baumwolle, welche nicht ökologisch gewachsen ist. Wie stark wurde die Umwelt belastet bei der Herstellung des Kleidungsstücks, wie beispielsweise beim Färben oder später beim Transport?



Vor ein paar Jahren war ökologische Bekleidung noch Mangelware, das hat sich geändert. Viele Shops und auch Internetshops bieten eine große Auswahl inzwischen an. " Bio-Bekleidung " sah vor einigen Jahren zugegebener Weise doch etwas "alternativ" aus. Heute läßt sich Bekleidung, auch Fitnessbekleidung aus ökologischer Produktion gar nicht mehr von konventionellen Shirts, Hosen, Jacken unterscheiden. Auch preislich gibt es wenig Grund "nicht mit gutem Gewissen einzukaufen".



ECO TOURISMUS



Wenn Fitnesssportler in Urlaub fahren werden diese künftig, da bin ich mir sicher, eher ein ökologisch korrekte Ferienhotel buchen. Eco-Tourism ist schließlich in aller Munde, und wenn nicht gesundheitsorientierte und naturbewußte Fitnesssportler sich hier selbst als Zielgruppe bezeichnen, wer sonst?



Wodurch zeichnet sich ein ökologisches Hotel aus? Vornehmlich dadurch, dass es schonend mit Energieresourcen umgeht, beim Hotelbau auf nachwachsende Rohstoffe (unter Berücksichtigung kurzer Transportweg des Baumaterials) Wert gelegt wird, das Essen aus biologischen Grundprodukten besteht und sorgsam verarbeitet wird, und beim Betrieb und Erhalt des Hotels darauf geachtet wird, dass möglichst wenig Schäden in der Natur verursacht werden (Emmissionen, Abfallmanagement, Energiemanagement, Wassermanagement).

Wer von der Natur lebt und die Natur liebt, der sollte sie erhalten.



In einem Eco-Tourism orientierten Hotel wird der eine oder andere Fitnesssportler / Fitnesssportlerin sicherlich auch die Wellnessabteilung besuchen, ob für eine Massage oder ein anderes Treatment. Hier erkennt man, dass auch die Biokosmetik in den letzten Jahre Fortschritte gemacht hat, und neben ihrer ausserordentlich guten Verträglichkeit, mit bester Qualität und großem Wohlfühlfaktor aufwarten kann. Grund genug auch zu Hause im Badezimmer auf Bioprodukte umzusatteln.

Bring mehr Bewegung in dein Leben, mit mehr Bio!

















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