ECA
ECA ist eine sowohl bei Steroidbenutzern als auch bei Naturals sehr beliebte Kombination zur Körperfettreduktion und darüber hinaus die nach Clenbuterol zweitpopulärste, hormonfreie Kombination im Bodybuilding. ECA besteht aus Ephedrinhydrochlorid, Coffein und Acetylsalicylsäure. Üblicherweise werden drei mal täglich 20 mg Ephedrinhydrochlorid, 200 mg Coffein und 300 mg Acetylsalicylsäure etwa 30 Minuten vor einer Malzeit eingenommen. Die Einnahmedauer beträgt in der Regel 4-8 Wochen. Die Einnahme sollte gemäß folgender Tabelle einschleichend erfolgen.
Ephedrin
Während eine Versorgung mit Acetylsalicylsäure und Coffein problemlos ist, gibt es in deutschen Apotheken leider keine nicht-verschreibungspflichtigen, reinen ephedrinhydrochloridhaltigen Präparate. Zur Zeit ist Vencipon das einzige rezeptfrei in deutschen Apotheken erhältliche Medikament. Es enthält, neben 1,5 mg Phenolphthalein gegen Verstopfung, immerhin 12,21 mg Ephedrinhydrochlorid pro Dragee und wird in Packungsgrößen à 60 Dragees angeboten. Ephedrin steht auf der Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Ephedrin besitzt starke fettverbrennende Eigenschaften. Diese ensteht durch das Auslösen einer Thermogenese, das heißt einer leichten Erhöhung der Körpertemperatur. Ephedrin dockt an die Rezeptorstellen der Fettzellen an und veranlasst diese vermehrt Fettsäuren freizusetzen, die dann neben hauptsächlich aus Fetten bestehenden Nahrungskalorien zur Aufrechterhaltung der Thermogenese verbrannt werden. Diese Steigerung der Stoffwechselrate führt bei selbst bei Beibehaltung der üblichen Nahrungsgewohnheiten zu einem Fettverlust. Ephedrin hat eine stimulierende Wirkung auf die Ausschüttung der Nebennierenhormone Adrenalin und Noradrenalin. Diese beiden Hormone haben unter anderem die Aufgabe den Körper bei Gefahren in einen erhöhten Aufmerksamkeitsstatus zu versetzen. Dies geschieht indem sich Adrenalin und Noradrenalin an die Rezeptorstellen des braunen Fettgewebes im oberen Rücken setzen und dort durch Thermogenese (Wärmeentstehung) die Aktivität des Organismus erhöhen. Ein Teil der durch Ephedrin in den Blutkreislauf gelangten Fettsäuren werden folglich auch dort verbrannt. Das Hauptverbrennungsorgan ist allerdings die Skellettmuskulatur. Ephedrin verringert die Proteinabbaurate und steigert vermutlich auch die Proteinsynthese. Es konkurriert mit dem katabolen Hormon Cortison um die Rezeptorstellen der Skellettmuskulatur. Somit bleibt auch während einer Diät die stoffwechselaktive Muskelmasse erhalten und daher auch der energetische Grundumsatz. Aufgrund der Stimulation des zentralen Nervensystems und der optimierenden Wirkung des Ephedrins auf das Nerv-Muskel-Zusammenspiel führt eine maximal zwei bis drei mal wöchentliche Einnahme von 50 mg eine Stunde vor dem Training durch teils 5-15 prozentige Kraftsteigerungen zu einem bemerkenswerten Muskelwachstum. Mit Ephedrin kann nicht nur härter sondern auch länger trainiert werden, da es Erschöpfungszuständen und Konzentrationsmängeln entgegenwirkt. Bei der ECA-Anwendung ist dieser Vorteil durch die kontinuierliche Anwendung und die damit einhergehende Gewöhnung recht gering. Auf die Einnahme Niacin-haltiger Präparate sollte während der ECA-Gabe verzichtet werden, da Niacin die Freisetzung von Fettsäuren aus den Fettzellen vermindert. Die üblichen Nebenwirkungen wie Muskeltremor, erhöhter Puls und Blutdruck lassen nach einigen Tagen nach und sind in der Regel nach zehn Tagen nicht mehr akut. Ähnlich wie bei Clenbuterol kann auch bei Ephedrin eine Wachstumsstimulanz der Prostata und des Herzens nicht ausgeschlossen werden. Klinische Hinweise auf eine Wirkung auf die Rezeptoren dieser Organe existieren allerdings bislang nicht. Eine reichhaltige natürliche Ephedrinquelle bietet die asiatische, aber auch im Mittelmeerraum vorkommende, Ma-Huang-Pflanze, die bereits seit über 5000 Jahren in der chinesischen Kräuterheilkunde mannigfache Anwendung findet. Wirkung und Nebenwirkung sind schwächer als bei dem chemisch hergestellten Ephedrinhydrochlorid, weshalb die adäquate Dosierung für 25 mg Ephedrin bei ca. 750 - 1000 mg Ma Huang liegt.
Acetylsalicylsäure
Acetylsalicylsäure (2-Acetoxybenzoesäure, ASS) wird durch die Acetylierung von Salicylsäure mit Essigsäureanhydrid hergestellt. Bekannt ist Salicylsäure jedoch bereits seit der Antike. Es wurde aus der Rinde und den Blättern verschiedener Weidenbaumarten gewonnen und fand damals wie heute seinen Einsatz als Mittel gegen Fieber, Entzündungen und Schmerzen. ASS erweitert die Hautkapillare. Dadurch kann mehr Wärme abgegeben werden und somit die Körpertemperatur gesenkt werden. ASS verhindert die Prostaglandinsynthese und blockiert ein Enzym, das die zur Wiederherstellung der Zellgeschmeidigkeit nach Zellverletzungen produzierte Arachidonsäure in Prostaglandine umwandelt. Durch die Wirkung auf die Prostaglandine wird nicht nur das Schmerzempfinden verringert und Erkältungskrankheiten bekämpft, sondern auch die Blutgerinnungszeit verlangsamt und die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalles aufgrund einer instabilen Angina pectoris, unter anderem durch die Produktionshemmung des gefäßverengend wirkenden Thromboxan, bei Risikogruppen und Infarktpatienten drastisch verringert. Gerade bei schwerem Gewichttraining kann ASS die Regeneration durch schnelleres Abheilen der während des Trainings entstehenden Muskelverletzungen beschleunigen. Durch die Verminderung der Blutverdickung kann ASS auch im Ausdauerbereich hilfreich sein. Die besten Darreichungsformen sind m. E. die Brauseform und magenfreundliche Formen wie Aspirin Protect von Bayer, da die Magenschleimhautreizung so etwas verringert wird. Nebenwirkungen, wie Magen- und Darmbeschwerden: Völlegefühl, Sodbrennen, Verdauungsstörungen, Magendrücken bis zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. , werden einerseits auf die Reizwirkung der Säure und andererseits auf die Hemmung der Prostaglandinsynthese - vor allem die Prostaglandine E2 und I2 sind wichtig für den Schutz der Magenschleimhäute - zurückgeführt. Von einer chronischen Einnahme sollte also in jedem Fall abgesehen werden. Die Freude über ein verringertes Infarktrisiko ist ungleich geringer, wenn ASS erst einmal ein Loch in die Magenwand geätzt hat. Da ASS ein Vitamin-C-Räuber ist, sollten zusätzliche Vitamin-C-Gaben zur Vorraussetzung für eine Einnahme sein. Vitamin C unterstützt letztenendes auch die regenerative Wirkung der ASS. Das gelbliche, kristalline Salicin, der aus den Blättern und der Rinde verschiedener Weidenbaumarten gewonnene Ursprungsstoff der ASS, wirkt ähnlich, hat allerdings einer sehr bitteren Gechmack und muß aufgrund der zumeist nur einprozentigen Salicinkonzentration der Rindenextrakte entsprechend höher dosiert werden. Salicin wird im Gegensatz zu ASS nicht im Darm, sondern erst in der Leber und im Blut zu der wirksamen Salicylsäure verwandelt. Daher bestehr keine Gefahr für Magenprobleme. Die Wirkung des Salicin scheint mit der der ASS vergleichbar, wenn auch durch die langsamere Resorption eine Behandlung gegen akute Schmerzen nicht zu empfehlen ist.
Coffein
Coffein gehört in die Gruppe der Alkaloide, spezifischen pflanzlichen Abbauprodukten, und ist eine im Bodybuilding zu unrecht unterschätzte Substanz. Nicht ohne Grund zählt Coffein zu den quantitativen Dopingmitteln des IOC. Vorausgesetzt es wird auf einen regelmäßigen Konsum, z.B. im täglichen Kaffee, verzichtet, kann Coffein sehr hilfreich sein. Nicht nur durch die durch Anregung des zentralen Nervensystems und der Förderung der Adrenalinausschüttung entehende Beseitigung von psychischen und physischen Erschöpfungszuständen, sondern gerade durch die optimierende Wirkung auf die Kontraktilität und die Motorik der Skellettmuskulatur und seinen glykogen-sparende Wirkung, die unweigerlich zu mehr Energie durch Verbrennung von Fettsäuren führt, ist Coffein eine sehr wertvolle Substanz. Die leistungssteigernde Wirkung des Coffein auf Psyche und Physis kann durch die Zugabe von Tyrosin synergistisch potenziert werden. Unglücklicherweise treten diese durchweg positiven Wirkungen nur bei einer maximal zweiwöchentlichen Einnahme auf und dann auch nur bei Einnahme der exakten individuellen Dosis (4-6 mg pro Kilogramm Körpergewicht) genau eine Stunde vor dem Gewichtetraining. Da bei unserem Stack die Einnahme kontinuierlich und hochdosiert erfolgt, tritt eine Gewöhnung an Wirkung und Nebenwirkung bereits nach wenigen Tagen auf und die oben genannten herausragenden Wirkungen vermindern sich auf Ihren Ausgangswert. Eine natürliche Alternative zu reinem Coffein bietet das coffeinhaltige Guarana. Dieses enthält die wohl wirksamste natürliche Form des Coffeins. Das in der Nuss der tropischen Kletterpflanze zu zwischen 3 und 5 Prozent enthaltene Coffein (Guaranin) ist an Ballaststoffe und Rohfasern gebunden und wird daher langsamer abgebaut als das reine Coffein. Es belastet so den Organismus weniger und führt zu einer längeren Wirkung unter Ausbleiben der coffeintypischen nervösen Erscheinungen. Weitere Inhaltsstoffe im Guarana sind Catechin-Gerbstoffe, Harz, Saponine und Stärke. Eine Einnahme zusammen mit Grapefruitsaft ist empfehlenswert, da der Bitterstoff der Südfrucht, Naringenin, sowohl ein Enzym blockiert, das den Abbau des Coffeins zur Aufgabe hat, als auch den Gewöhnungseffekt des Körpers gegenüber Coffein deutlich hinauszögert.
Warum E,C und A?
Die durch Ephedrin iniziierten Prozesse unterliegen mehreren positiven und negativen Rückkopplungen, so daß die Wirkung nach gut zwei Wochen wieder auf Null wäre, wenn nicht durch die additive Gabe von Acetylsalicylsäure und Coffein Abhilfe geschaffen werden könnte. Beide Substanzen sind in der Lage, die für die oben genannen Rückkopplungsprozesse verantwortlichen Botenstoffe zu blockieren oder deren Synthese zu verhindern. ASS potenziert darüber hinaus die Wirkung von Ephedrin und Coffein und verlängert die Wirkung des Coffeins, indem es seinen Abbau verzögert. Coffein wiederum steigert die schmerzstillende Wirkung des Aspirin und potenziert die Eigenschaften von zentral wirkenden Sympathomimetika wie Ephedrin und Crenbuterol.
Ergebnisse
Bei beschriebener Anwendung von ECA kann man innerhalb einer Anwendung von vier Wochen mit einem Gewichtsverlust von bis zu zehn Kilogramm rechnen, insofern man seine Kohlenhydratzufuhr einschränkt und durch aerobe Ausdauerleistung niedriger Intensität die fettfreisetzende Wirkung des Ephedrin unterstützt. Bemerkenswert ist, daß Tests an übergewichtigen Personen, die weder Ihre Ernährungsgewohnheiten änderten, noch Sport trieben, zu einer ähnlich hohen Gewichtsreduktion in nur acht Wochen führten. Dieser Gewichtsverlust resultierte zu 90 % aus Verlusten an Körperfett. ECA besitzt zwar nur geringe addiktive Eigenschaften, sollte aber aufgrund der hohen Nebenwirkungen keinesfalls kontinuierlich eingenommen werden. Wenn nach zwei bis drei Wochen ein scheinbarer Stillstand des Gewichtsverlustes eingetreten ist, darf auf keinen Fall die Dosierung oder der Einnahmeintervall erhöht werden. Die exzellenten fettverbrennenden Eigenschaften des Ephedrin bleiben Stunde für Stunde aufgrund der hohen Halbwertzeit von 6-7 Sunden über mindestens acht Wochen in gleichbleibender Höhe erhalten. Dieser scheinbare Stillstand kommt meist von der Gewöhnung an das Coffein und der damit einhergehenden Verringerung des diuretischen Effektes sowie von der gesteigerten Aufbaurate fettfreier Masse.
Quellen:
H.Gärtner, R.Pohl: "Der Steroidersatz", Sportverlag Ingenohl 1994 K.Schmidt, M.Zerbst:"Aspirin - mehr als nur ein Kopfschmerzmittel", Thieme Verlag 1997 Römpp: "Chemie Lexikon", Thieme Verlag 1992 Ärzte Zeitung, Ärzte Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, Ausgabe vom 22.06.1998