Verfluchtes Archiv! Thema: Süßstoff

1. NEIN , das war WIRKLICH 'MAL ein Fehler , denn ich gemacht habe - ich erkenne MEINE nämlich noch ...und darüber habe ich DANN ein SCHERZ auf meine Kosten gemacht , ok ;)
2. Wenn denn nun die sinkende Thermogenese NUR auf den Verzicht der Kohlehydrate zurückzuführen sein soll , wie erklärst du dir DANN die "Gewichtszunahme" ( die beobachtet wurde ) bei "geringerer Kalorienzufuhr" ( die AUCH beobachtet wurde ! ) ..NA !?
3. noch etwas über die Energie im KÖRPER von Udo Pollmer :http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2007/11/18/drk_20071118_1152_fd7cab5e.mp3

4. Ich finde euch beide echt klasse ...schade , dass ihr beide trotz zumindest augenscheinlich guter Absichten nicht auf einen "grünen Zweig" zu kommen scheint

pollmer scheint sich selbst als paradigma zu betrachten... abgesehen davon, dass er selbst übergewichtig ist und sich als lebensmittelchemiker (er ist weder ernährungswissenschaftler noch ernährungsmediziner) manchmal zu weit aus dem fenster lehnt (wenn es um physiologische und klinisch-medizinische aspekte geht), gehe ich in vielen punkten konform mit ihm.
trotzdem: von nix kommt nix. wenn jemand glaubt, sein übergewicht wäre allein auf eine verminderte nahrungsinduzierte thermogenese entstanden, dann ist das ein klassischer fall von selbsttäuschung. soviel zur "gewichtszunahme bei geringer kalorienzufuhr". dabei muss man ja auich den energieumsatz berücksichtigen, der in erster linie durch körperliche aktivität gesteigert werden kann.
auch deinen jetzigen pollmer-link kannte ich schon - alles gut und schön und großteils korrekt, was er sagt, aber dennoch muss man auf dem boden der realität bleiben: wer zunimmt, besser gesagt "aufspeckt", isst entweder zuviel oder er bewegt sich zuwenig oder macht beides.

schönes wochenende,
kurt
 
hallo cairni,

in ergänzung zu meinem posting an jörg:
pollmer klingt für den laien immer sehr überzeugend und schafft es auch sehr gut, sich elegant herauszuwinden, wenn er merkt, dass er sich auf glatteis begibt.
fakt ist, dass
1. süßstoffe keinerlei insulinausschüttung bewirken, sondern der geschmack "süß" attraktiv ist und lust auf "mehr" macht (deswegen der einsatz in der tiermast)
2. der vernünftige einsatz von süßstoff kalorien einspart und damit das erzielen einer negativen energiebilanz erleichtert (beispiel "normales" cola versus "cola light")
3. der blutzuckerspiegel nicht die entscheidende afferenz zum hypothalamus ist, die ein hungergefühl auslöst (siehe dazu den info-artikel "der glykämische index - was ist dran an der glyx-diät?" auf meiner homepage Dr. Kurt A. Moosburger)
4. es immer nur eine positive energiebilanz war, ist und es auch immer sein wird, die für die entstehung von "neuem fett" und damit übergewicht verantwortlich ist - und nicht süßstoffe, nicht insulin, nicht "falsche" kohlenhydrate, nicht "falsche" fette oder sonstwas in der ernährung.

gruß, kurt


p.s.:
ergänzung zu punkt 4: die leute, die allein schon beim anblick von süßem dick werden, haben offensichtlich einen sehr energiedichten speichel, der ihre energiebilanz positiviert:) - allerdings müsste es der speichel von jemand anderem sein, denn wäre es der eigene, würde dessen produktion sich auf die "minus"-seite der energiebilanz schlagen, da ja alles, was im körper gebildet wird, bekanntlich ein energieverbrauchender prozess ist... und würde man also den eigenen speichel schlucken, egal, wie energiehältig der nun sein mag, wäre die energiebilanz allein dadurch erst mal ausgeglichen:). es gibt aber spinner (das ist jetzt kein schmäh!), die ihren speichel ständig ausspucken, um abzunehmen...

Zu 3:
Wenn ich die Aussagen über die Forschungsergebnisse von Jens Brüning, wofür er den Leibnizpreis bekommen hat, verstanden habe, meldet gerade das Insulin dem Kopf, dass die Speicher voll sind und "Hungergefühl, bitte, abstellen!".

Für die Wissensgierige: http://www.zmmk.uni-koeln.de/conten...h_area_c/c_1_en/common/C1_report_Schubert.pdf
 
pollmer scheint sich selbst als paradigma zu betrachten... abgesehen davon, dass er selbst übergewichtig ist und sich als lebensmittelchemiker (er ist weder ernährungswissenschaftler noch ernährungsmediziner) manchmal zu weit aus dem fenster lehnt (wenn es um physiologische und klinisch-medizinische aspekte geht), gehe ich in vielen punkten konform mit ihm.
trotzdem: von nix kommt nix. wenn jemand glaubt, sein übergewicht wäre allein auf eine verminderte nahrungsinduzierte thermogenese entstanden, dann ist das ein klassischer fall von selbsttäuschung. soviel zur "gewichtszunahme bei geringer kalorienzufuhr". dabei muss man ja auich den energieumsatz berücksichtigen, der in erster linie durch körperliche aktivität gesteigert werden kann.
auch deinen jetzigen pollmer-link kannte ich schon - alles gut und schön und großteils korrekt, was er sagt, aber dennoch muss man auf dem boden der realität bleiben: wer zunimmt, besser gesagt "aufspeckt", isst entweder zuviel oder er bewegt sich zuwenig oder macht beides.

schönes wochenende,
kurt

Das hast du - bis auf den IRRELEVANTEN HInweis auf Pollmers eigenes Übergewicht - recht gut 'rübergebracht ! Kann man so stehen lassen ;)

Gruß
Jörg
 
Zu 3:
Wenn ich die Aussagen über die Forschungsergebnisse von Jens Brüning, wofür er den Leibnizpreis bekommen hat, verstanden habe, meldet gerade das Insulin dem Kopf, dass die Speicher voll sind und "Hungergefühl, bitte, abstellen!".

Für die Wissensgierige: http://www.zmmk.uni-koeln.de/conten...h_area_c/c_1_en/common/C1_report_Schubert.pdf

besagte studie wurde an mäusen durchgeführt. wie schon zig mal erklärt, dürfen tierexperimentelle studien nicht automatisch und nicht 1:1 auf den menschen übertragen werden.
darüber hinaus ist insulin als afferentes signal zum hypothalamus (in dem u. a. "hunger" und "sättigung" reguliert werden) plausibler als die höhe des blutglukose-spiegels. letzterer ist, wenn er niedrig ist - wie ich schon oft erklärt habe - nicht der entscheidende faktor für das auslösen des hungergefühls. mehr dazu im archiv (das leider nicht mehr so leicht zu erarbeiten ist wie früher) und in meinem homepage-artikel "der glykämische index - was ist dran an der glyx-diät?" auf seite 2 (stichwort "glukostatische signale" usw.)

gruß, kurt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin eh etwas aufgedreht und schreibe ohne nachzudenken: In der aktuellen Ausgabe des McFit-Magazins wird so viel unnütztes Falschwissen und andere Krankheiten verbreitet, dass es mir als McFit-Mitglied auf den Kecks geht, insbesondere weil ich malwieder abnehmen muss und mit den "Tipps" den Artikeln des Expertenteams eigentlich direkt in die Fetthölle fahren müsste...
Dort werden Insulin, Kohlenhydrate als alleinige Fettmacher und neuerdings Proteine als Fatburner dargestellt.

Als ich bei Google nach "glykostatisch" gesucht habe, bin ich auf diese Untersuchung gestossen: Zum Einfluss von künstlichem Süßstoff auf den Blutzuckerspiegel (http://www.inter-uni.net/forschung/downloads/komplementaer/w_2005_Skokan_colleg_kuenstl.pdf, Vollversion: http://www.inter-uni.net/forschung/downloads/masterthesen/T_Skokan_www.pdf)
 
von nix kommt nix

Ich bin eh etwas aufgedreht und schreibe ohne nachzudenken: In der aktuellen Ausgabe des McFit-Magazins wird so viel unnütztes Falschwissen und andere Krankheiten verbreitet, dass es mir als McFit-Mitglied auf den Kecks geht, insbesondere weil ich malwieder abnehmen muss und mit den "Tipps" den Artikeln des Expertenteams eigentlich direkt in die Fetthölle fahren müsste...
Dort werden Insulin, Kohlenhydrate als alleinige Fettmacher und neuerdings Proteine als Fatburner dargestellt.

Als ich bei Google nach "glykostatisch" gesucht habe, bin ich auf diese Untersuchung gestossen: Zum Einfluss von künstlichem Süßstoff auf den Blutzuckerspiegel (http://www.inter-uni.net/forschung/downloads/komplementaer/w_2005_Skokan_colleg_kuenstl.pdf, Vollversion: http://www.inter-uni.net/forschung/downloads/masterthesen/T_Skokan_www.pdf)

manchmal ist es ganz gut, das rad immer wieder neu zu erfinden... vielleicht fangen dann pollmer & co mal zu denken an, ob ihre aussagen wirklich so plausibel sind, wie sie meinen...
zum "mcfit"-magazin und analogen "informationsquellen": wer sie als objektiv und seriös betrachtet, ist selbst schuld. dort sind halbgebildete "am werk", die den ersten hauptsatz der thermodynamik entweder ignorieren oder nicht verstanden haben. denn an der wahrheit der energiebilanz führt kein weg vorbei. ich kann nur immer wieder auf meinen homepage-artikel "der glykämische index..." hinweisen, ebenso auf die weiterführende literatur, die ich im anschluss daran angegeben habe.

gruß, kurt

p.s.: warm musst du abnehmen? müssen tut man nur sterben!
 
p.s.: warm musst du abnehmen? müssen tut man nur sterben!
Weil ich mit der aktuellen Situation nicht zufrieden bin.
Seit Dezember war ich nicht im Fitneßstudio (McFit), frass micht aber voll und nahm kräftig zu. Seit vorletzten Mittwoch bin ich wieder täglich im McFit, und schon jetzt spüre ich, wie das auf die Substanz geht.

Zu McFit-Zeitschrift:
Eigentlich bin ich da ein Egoist, aber andererseits tun mir Abnehmwillige leid, wenn sie trotz mehrmaligen Trainingseinheiten genauso aussehen wie am Anfang, da ihm keiner erzählt, dass der Gang zum McFit-Studio allein nicht ausreicht, sondern auf die Kalorienzufuhr geachtet werden muss. Dafür werden sie mit Sprüchen wie "Proteine sind Fatburner", "Insulin: Gefährliches Chaos im Stoffwechsel", "Vorsicht Falle! Viele Kohlenhydrate locken viel Insulin ins Blut. Insulin verhindert die Fettverbrennung!", "Insulin: Türsteher der Fettzehlen", "Insulin - das Speicher- und Dickmacherhormon"...
Und ich glaube, dass die Autoren einzelne Aussagen aus Deinen Artikeln für sich mißbraucht haben.
 
Eigentlich bin ich da ein Egoist, aber andererseits tun mir Abnehmwillige leid, wenn sie trotz mehrmaligen Trainingseinheiten genauso aussehen wie am Anfang, da ihm keiner erzählt, dass der Gang zum McFit-Studio allein nicht ausreicht, sondern auf die Kalorienzufuhr geachtet werden muss. Dafür werden sie mit Sprüchen wie "Proteine sind Fatburner", "Insulin: Gefährliches Chaos im Stoffwechsel", "Vorsicht Falle! Viele Kohlenhydrate locken viel Insulin ins Blut. Insulin verhindert die Fettverbrennung!", "Insulin: Türsteher der Fettzehlen", "Insulin - das Speicher- und Dickmacherhormon"...
Und ich glaube, dass die Autoren einzelne Aussagen aus Deinen Artikeln für sich mißbraucht haben.

Ich kann mich Dir da nur anschließen. Schließlich ist es oft für Abnehmwillige der erste Schritt in ein bewussteres Leben, sie sind noch nicht so gut informiert und oftmals glaubt man als Laie mal den "Profis" dort. Das Problem ist nämlich, dass man gerade am Anfang als Laie den Unterschied zwischen Experten und Nichtexperten nicht so leicht erkennt.

Es wäre halt dann für die der Schritt, dass sie nachdenken anfangen, wenn sie trotz Tipps der Experten einfach "anstehen" - sie müssten diese Tipps dann langsam hinterfragen.

Aber.. so zynisch das jetzt klingen mag ... für sich selbst eigenverantwortlich zu denken und Dinge zu hinterfragen ist leider nicht jedermanns Sache... *duckunddavonrenn*

LG Cairni
 
Weil ich mit der aktuellen Situation nicht zufrieden bin.
Seit Dezember war ich nicht im Fitneßstudio (McFit), frass micht aber voll und nahm kräftig zu. Seit vorletzten Mittwoch bin ich wieder täglich im McFit, und schon jetzt spüre ich, wie das auf die Substanz geht.

Zu McFit-Zeitschrift:
Eigentlich bin ich da ein Egoist, aber andererseits tun mir Abnehmwillige leid, wenn sie trotz mehrmaligen Trainingseinheiten genauso aussehen wie am Anfang, da ihm keiner erzählt, dass der Gang zum McFit-Studio allein nicht ausreicht, sondern auf die Kalorienzufuhr geachtet werden muss. Dafür werden sie mit Sprüchen wie "Proteine sind Fatburner", "Insulin: Gefährliches Chaos im Stoffwechsel", "Vorsicht Falle! Viele Kohlenhydrate locken viel Insulin ins Blut. Insulin verhindert die Fettverbrennung!", "Insulin: Türsteher der Fettzehlen", "Insulin - das Speicher- und Dickmacherhormon"...
Und ich glaube, dass die Autoren einzelne Aussagen aus Deinen Artikeln für sich mißbraucht haben.

letzteres bin ich schon gewohnt...
im übrigen muss man nicht extra auf die kalorienzufuhr achten, um eine negative e-bilanz zu erzielen. wenn man sich weiter so ernährt wie gewohnt, aber durch mehr körperliche aktivität seinen energieumsatz steigert, funktioniert es auch.

gruß, kurt
 
Ich kann mich Dir da nur anschließen. Schließlich ist es oft für Abnehmwillige der erste Schritt in ein bewussteres Leben, sie sind noch nicht so gut informiert und oftmals glaubt man als Laie mal den "Profis" dort. Das Problem ist nämlich, dass man gerade am Anfang als Laie den Unterschied zwischen Experten und Nichtexperten nicht so leicht erkennt.

Es wäre halt dann für die der Schritt, dass sie nachdenken anfangen, wenn sie trotz Tipps der Experten einfach "anstehen" - sie müssten diese Tipps dann langsam hinterfragen.

Aber.. so zynisch das jetzt klingen mag ... für sich selbst eigenverantwortlich zu denken und Dinge zu hinterfragen ist leider nicht jedermanns Sache... *duckunddavonrenn*

LG Cairni

du brauchst dich weder zu ducken noch davonzurennen, geschweige denn geduckt davonzurennen:) - denn du hast völlig recht!

lg, kurt
 
Ich kann mich Dir da nur anschließen. Schließlich ist es oft für Abnehmwillige der erste Schritt in ein bewussteres Leben, sie sind noch nicht so gut informiert und oftmals glaubt man als Laie mal den "Profis" dort. Das Problem ist nämlich, dass man gerade am Anfang als Laie den Unterschied zwischen Experten und Nichtexperten nicht so leicht erkennt.

Es wäre halt dann für die der Schritt, dass sie nachdenken anfangen, wenn sie trotz Tipps der Experten einfach "anstehen" - sie müssten diese Tipps dann langsam hinterfragen.

Aber.. so zynisch das jetzt klingen mag ... für sich selbst eigenverantwortlich zu denken und Dinge zu hinterfragen ist leider nicht jedermanns Sache... *duckunddavonrenn*

LG Cairni

Das Problem ist, dass sich bestimmte Sachen sehr schwer hinterfragen lassen, da sie sehr überzeugend klingen.
Man bewegt sich vorsichtig vom stupiden Low-Carb-Wahn zum kaum weniger stupiden "Eiweiße sind dein Freund"-Wahn, von Eiweißen kriegt man nicht genug. Wie kann man so eine Äußerung hinterfragen:
Proteine sind Fatburner
Eigentlich ist Eiweiß ein schelchter Energielieferant. Doch was auf den ersten Blick als Nachteil erscheint, erweist sich bei genauerem Hinsehen als Vorteil für alle, die abnehmen bzw. ihren Körperfettanteil reduzieren wollen. Denn wenn du weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Eiweiß ißt, muss dein Körper bei der Verwertung durchschnittlich 20% mehr Kalorien aufwenden, um die gleiche Menge Energie zu erzeugen - du hälst deinen Stoffwechsel auf Trab. Auf diese Weise kannst du in einem Jahr locker sechs bis sieben Kilo weniger auf die Waage bringen.
Aus "einfach gut aussehen", 05/08, Seite 45-46.
Das ist doch eine schöne Sache, wenn man nur A durch B ersetzen muss und dabei abnimmt, ohne etwas zu tun.
 
Das Problem ist, dass sich bestimmte Sachen sehr schwer hinterfragen lassen, da sie sehr überzeugend klingen.
Man bewegt sich vorsichtig vom stupiden Low-Carb-Wahn zum kaum weniger stupiden "Eiweiße sind dein Freund"-Wahn, von Eiweißen kriegt man nicht genug. Wie kann man so eine Äußerung hinterfragen:

Aus "einfach gut aussehen", 05/08, Seite 45-46.
Das ist doch eine schöne Sache, wenn man nur A durch B ersetzen muss und dabei abnimmt, ohne etwas zu tun.

das mit den "20 prozent" ist schlichtweg gelogen, und das versprechen von "6-7 kilos im jahr" ein leeres.
wer sowas schreibt, hat den stoffwechsel nicht verstanden.

schönen abend,
kurt
 
zb. Thews, Mutschler, Vaupel: Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen, 1991, Seite 254:
Postprandiale Energieumsatzsteigerung. Die mit der Nahrungsaufnahme verbundene Steigerung des Energieumsatzes wird nach Rubner als spezifisch-dynamische Wirkung bezeichnet. Diese umsatzsteigernde Wirkung ist bei Eiweißzufuhr besonders ausgeprägt. Dabei handelt es sich nicht - wie zunächst vermutet wurde - um einen erhöhten Energiebedarf für die Verdauungsarbeit. Vielmehr liegt die Hauptursache darin, daß für die Synthese von ATP mehr Energie bei Eiweißumsatz als bei Kohlenhydrat- oder Fettumsatz benötigt wird. Um den gleichen ATP-Gewinn zu erzielen, müssen im Fall des Aminosäureabbaus etwa 20% mehr Energieeinheiten umgesetzt werden als beim Abbau der anderen Stoffklassen. Hierzu kommt noch ein zusätzlicher Energiebedarf für die Harnstoffsynthese und die Synthese körpereigener Eiweiße in der Leber.
 
Kennt eigentlich einer jemanden der in eine ähnliche Richtung wie Pollmer arbeitet aber einen passenderen Hintergrund (Mediziner/Biologe) hat?
 
zb. Thews, Mutschler, Vaupel: Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen, 1991, Seite 254:

bleiben wir auf dem boden der realität. ich kenne niemanden, der seinen energie zu 100% aus proteinen gewinnt...
wir nehmen mischkost zu uns, und der anteil der nahrungsinduzierten thermgenese macht durchschnittlich nur 10% des gesamtenergieumsatzes aus (siehe "der energieumsatz" auf meiner homepage).
ich danke dir für deine aufklärung, aber als ernährungsmediziner weiß ich ausreichend über die nahrungsinduzierte thermogenese (die früher als spezifisch-dynamische wirkung bezeichnet wurde) bescheid.
wie gesagt - bleiben wir auf dem boden der realität. sich in hypothesen zu verlieren, macht keinen sinn. will man seinen energieumsatz steigern, führt kein weg an einer gesteigerten körperlichen aktivität vorbei. gegen die bewegungsabhängige thermogenese ist selbst die proteininduzierte thermogenese nur ein tropfen auf den heißen stein.

gruß, kurt
 
Kennt eigentlich einer jemanden der in eine ähnliche Richtung wie Pollmer arbeitet aber einen passenderen Hintergrund (Mediziner/Biologe) hat?

es gibt ernährungswissenschaftler und ernährungsmediziner.
eine empfehlenswerte adresse ist die arbeitsgruppe hahn/ströhle (siehe meine homepage)
buchtipp: ernährungsmedizin, thieme-verlag

gruß, kurt
 
bleiben wir auf dem boden der realität. ich kenne niemanden, der seinen energie zu 100% aus proteinen gewinnt...
wir nehmen mischkost zu uns, und der anteil der nahrungsinduzierten thermgenese macht durchschnittlich nur 10% des gesamtenergieumsatzes aus (siehe "der energieumsatz" auf meiner homepage).
ich danke dir für deine aufklärung, aber als ernährungsmediziner weiß ich ausreichend über die nahrungsinduzierte thermogenese (die früher als spezifisch-dynamische wirkung bezeichnet wurde) bescheid.
wie gesagt - bleiben wir auf dem boden der realität. sich in hypothesen zu verlieren, macht keinen sinn. will man seinen energieumsatz steigern, führt kein weg an einer gesteigerten körperlichen aktivität vorbei. gegen die bewegungsabhängige thermogenese ist selbst die proteininduzierte thermogenese nur ein tropfen auf den heißen stein.

gruß, kurt

Ich glaube, das war weniger an Dich gerichtet, sondern als vermutliche Quelle für die Aussage aus dem McFit-Artikel.
Und wenn wir schon dabei sind:
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub014.pdf
Die nahrungsinduzierte Thermogenese (thermogene Wirkung der Nahrung) entspricht der Steigerung des Energieumsatzes nach Nahrungsaufnahme. Körpertemperatur und Wärmeabgabe an die Umgebung steigen nach Nahrungsaufnahme. Die postprandiale (=nach Nahrungsaufnahme) Thermogenese beruht darauf, dass für Verdauung, Resorption und Transport der Nährstoffe Energie benötigt wird und dass die diskontinuierliche Nahrungsaufnahme eine zwischenzeitliche Speicherung von Nährstoffen erfordert, um eine kontinuierliche Energieversorgung aller Körperzellen zu gewährleisten. Der Energieaufwand für diese Leistungen bewirkt eine postprandiale Steigerung des Grundumsatzes.
Die postprandiale Thermogenese ist geschlechts- und altersunabhängig und hängt nur von Art und Menge der aufgenommenen Nahrung ab. Sie macht durchschnittlich 10% (8 - 15%) des täglichen Energieumsatzes aus und entspricht 2 - 4% der mit Fett, 4 - 7% der mit Kohlenhydraten und 18 - 25% der mit Protein aufgenommenen Energiemenge.
Die postprandiale Thermogenese hält nach einer proteinreichen Mahlzeit ca. doppelt so lange an wie nach einer kohlenhydrat- oder fettreichen Mahlzeit gleichen Energiegehaltes.
Ich habe bisher die wildesten Interpretationen dieser Zahlen gelesen. Verstehe ich aber richtig, dass von den 100 kcal Proteine 18-25 kcal "verloren gehen"?

Da habe ich noch etwas gefunden:
Mehrere Untersuchungsreihen zeigten aber, dass die postprandiale Thermogenese bei Adipösen nach Nahrungsaufnahme im Vergleich zu Normalgewichtigen vermindert ist. Dieser Effekt kann eindeutig nachgewiesen
werden, wenn Probanden mit der gleichen fettfreien Körpermasse verglichen werden. Die Testmahlzeiten betrugen 720 kcal bzw. 35 %
des Energieverbrauches vom GU. Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren bei allen drei Zuständen signifikant. Die Körperzusammensetzung (fettfreie Masse, Fettmasse) spielt demnach eine größere Rolle als das Körpergewicht und der Body-Mass-Index.
(Aus einer Broschüre des forum.ernährung heute)
 
IMehrere Untersuchungsreihen zeigten aber, dass die postprandiale Thermogenese bei Adipösen nach Nahrungsaufnahme im Vergleich zu Normalgewichtigen vermindert ist. Dieser Effekt kann eindeutig nachgewiesen
werden, wenn Probanden mit der gleichen fettfreien Körpermasse verglichen werden. Die Testmahlzeiten betrugen 720 kcal bzw. 35 %
des Energieverbrauches vom GU. Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren bei allen drei Zuständen signifikant. Die Körperzusammensetzung (fettfreie Masse, Fettmasse) spielt demnach eine größere Rolle als das Körpergewicht und der Body-Mass-Index.

Könnte dafür nicht schlicht und ergreifend der geringere Wärmeverlust eines Übergewichtigen im Vergleich zu einer dünnen Person die Ursache sein?
(Sein Verhältnis Oberfläche/Gewicht ist ja geringer als das des Dünnen)


Ich frage mich insbesondere, was an der Setpoint Theorie dran ist, die Pollmer ja vertritt. Deckt sich in manchen Bereichen sehr gut mit meinen eigenen Erfahrungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, das war weniger an Dich gerichtet, sondern als vermutliche Quelle für die Aussage aus dem McFit-Artikel.
Scheinbar geht ihr beide davon aus, daß der Autor die 20% auf den gesamten Energiebedarf bezieht. Das kann aber nicht sein, sonst hätte der Autor ja folgenden Gedanken im Kopf gehabt "Wenn man mehr Eiweiß ißt verbraucht man 20% mehr Energie", aber das ist absurd, weil Soll/Ist-Zustand als Bezugssystem fehlt. Die 20% beziehen sich natürlich nur auf den Eiweißanteil.

Der Autor geht von locker 6-7kg Gewichtsverlust pro Jahr dabei aus, mal nachrechnen:
7kg Speck = 7*7000kcal = 49000kcal
pro Tag 49000/360 = 136kcal zusätzliches Defizit durch übermäßig Eiweiß futtern. Geht das?
136kcal*100/20 = 680kcal = 170g Eiweiß zusätzlich pro Tag

zb. 80kg Typ futtert normal 80*0.8g Eiweiß pro Tag = 64g
(64g+170g)/80 = 2.9g
Der 80kg Typ muss von 0.8 auf 2.9g Eiweiß pro kg Körpergewicht erhöhen um sein Ziel auf diesem Weg zu erreichen.
Bei 2500kcal Bedarf ohne Sport + 500kcal durch Sport = 3000kcal Bedarf pro Tag kommt man auf einem Eiweißanteil von 30-35%. Bei ca. 15% Fettanteil wäre der Kohlenhydratanteil bei ca. 45%. Bißchen Defizit dabei.

2g Eiweiß pro kg Körpergewicht wäre die Obergrenze seriöser Empfehlungen. Wenn der 80kg Typ von 1g pro kg Körpergewicht Eiweiß nur auf 2g erhöht hätte kämen beim Gewichtsverlust wegen mehr Eiweiß futtern 3.3kg pro Jahr raus.

Der Autor hat also ein bißchen übertrieben, da läppert sich aber schon einiges zusammen.
 
Abgesehen von gesundheitlichen Problemen: Wo sollen diese Mengen an Protein herkommen?
Ständig Fleisch ist eintönig, teuer und umweltschädlich!
Mit Milchprodukten oder pflanzlichen Eiweißquellen wird es sehr schwer die 30% zu erreichen.
 
Zurück
Oben