So gesehen...
Konstruktive Kritik:
„wenn man die eigenen physischen Grenzen sprengt“ Dies geht per definitionem nicht. Eher meintest Du wohl die psychologische Barriere, die das Leib-/Seele-Problem in Richtung Vergeistigung lösen will.
Persönliche Würdigung:
Dein Artikel in Ehren – er besteht ja aus zwei Teilen, die nicht unbedingt zueinander passen -, doch halte ich diese Deine Sichtweise für einen weiteren Sport-Mythos und Irrtum. Nimmt man die Masse der Sportler, kann man angesichts soviel Amateur-Breite niemals in die berauschenden und ekstatischen Grenzregionen vordringen, und wenn, dann sind diese Grenzen absolut betrachtet derart niedrig im Verhältnis zu den eigentlich anvisierten Grenzen der Hochleistungssportler. So mag es für einen Untrainierten einen Gewinn in Form hormoneller Ausschüttung darstellen, wenn er 30 Minuten am Stück den Kilometer zu sieben Minuten zurücklegt.
Hochleistungssportler wiederum können auch nur unter bestimmten Voraussetzungen die Euphorieschwelle überschreiten (Kurt hat das physiologisch schon einmal beschrieben). In Betracht kommen insbesondere Ausdauersportarten und hier vor allem die Triathleten.
„Und zu guter Letzt: Was haltet ihr von den Leuten, die sich im Studio nicht wirklich kaputt machen, die Frisur auch am Ende des Trainings noch perfekt sitzt und beim besten Willen kein Schweißfleck auf den Klamotten zu sehen ist (solche soll´s ja geben - hab sie schon mit eigenen Augen gesehen)? Geht man neuerdings ins Fitnessstudio, weil es zum guten Ton gehört?“
Ja und nein. Das Problem des perfekten Äußeren darf man wohl getrost im ganzen an die holde Weiblichkeit delegieren, und das unabhängig vom Alter der Spezies. Auch hier muß man aber unterscheiden. Grundsätzlich sollte es jedem selbst überlassen sein, wie und auch ob jemand trainiert, selbst wenn er oder sie nur gelangweilt auf den Geräten hockt. Andererseits aber sind solche Personen oft Mythen verhaftet hinsichtlich ihrer eigenen Körperlichkeit, was man aber auch noch einmal in unterschiedliche Physiognomien aufspalten muß. Viele – mein Eindruck aus Muckibuden – hoffen eher auf die Strahlkraft der anderen auf sich, als daß sie einmal für einen ordentlichen Trainingsimpuls sorgten. Endlich aber auch sind sich viele nicht über die Bedeutung einer Muckibude im klaren, wie die vielen Postings BB vs. Krafttraining nahelegen. Frau fürchtet zudem auch eine Virilisierung.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß ich außer gewöhnlicher Erschöpfung bislang noch nie beim Sport in Verzückung geraten bin, es sei denn, daß ich – oder beim Mannschaftssport wir – gewonnen haben. Eine Ausnahme von der Ausnahme bildet noch die „körperliche“ Verausgabung mit meiner Freundin. Aber das will ich nun wirklich nicht weiter vertiefen. :winke:
LG,
René