Re: nicht ganz richtig!
Geschätzter Kurt,
genau so sehe ich einen fairen Schlagabtausch. Du lockst mich auf ein Gebiet, in dem Du Dich besser auskennst, pickst Dir (nur) die Punkte heraus, die (relativ gesehen) unangreifbar sind und zweifelst damit meine Fachkenntnis an :winke:. Nichts grundsätzlich Neues in der Welt der Kliniken, wo jeder abgekapselt in seinem Wissensdom eine Art feudales System aufbaut, mit einem von Gott eingesetzten Despoten, der die Weisheit direkt von heiligen Geist übertragen bekommen hat. Bei den Niedergelassenen scheint mir der Trend ähnlich. Das ist aber wohl alles mehr als menschlich, denn wer gibt sich schon gerne Schwächen - auch wenn es für die Eigenentwicklung förderlich erscheint.
Da ist mir die offenere Welt der Wissenschaften dann doch lieber. In einem multikulturellen Sumpf relativ hemmungslos mitschwimmen, getragen von interdisziplinärem Austausch, (sehr) kollegialen Zusammenarbeiten und (Arbeits- und Wissens-)Kooperationen quer über den Globus. Dort spielt ein falscher Ausdruck weniger eine Rolle - vor allem, jemandem damit gleich Fachunkenntnis zu unterstellen?
Aber ok, da Biochemie (und Stoffwechsel) vom Studium her gesehen schon einige Zeit her ist, muß ich natürlich (um definiertere Aussagen treffen zu können) die aktuelle Literatur bemühen.
Die Lipolyse ist tatsächlich der Einstieg in den Fettabbau und nicht der gesamte Fettabbau (wie ich angenommen hatte).
Die Fettsäuren werden nicht grundsätzlich ohne vorangegangene Lipolyse oxidiert, da ohne die vorangegangene Lipolyse - die limitierend für den Abbau des Fettes im Fettgewebe ist - keine Fettsäuren zur Verfügung stehen.
Die Fettsäuren werden <font color=red>natürlich <font color=black>rund um die Uhr oxidiert, da der Zellmetabolismus nicht stillsteht und immer irgendwo Fettsäuren auf- oder abgebaut werden - u.a. für die Aufrechterhaltung der Biomembranen einer Zelle (und deren Organellen). Das hat mit der Energiegewinnung aber nicht primär etwas zu tun.
Das mit den Ketonkörpern stimmt. Die kommen aus der b-Oxidation und werden über die Ketogenese gebildet. Die Ketonkörper sind allerdings grundsätzlich - wenn auch in geringer Menge - im Blut vorhanden. Die Organe werden so mit leicht (und schnell) zugänglichem Material aus dem (eher langwierigen) Fettsäureabbau versorgt. Dies geschieht bei einem Überangebot an freien Fettsäuren, bei Aushungerung und bei starkem Insulinmangel (Diabetes).
Was "freie" Fettsäuren sind, kannst Du mir mit Deinen banalen Basiskenntnissen doch sicher erklären

. Dies ohne Deine Fachkompetenz anzweifeln zu wollen

.
Best wishes,
Doc Holliday