Todesstrafe dafür oder dagegen

@ Talon

Natürlich geht es um die Schutz der Bevölkerung vor entsprechenden Verbrechern, aber der Schutz muss oben vorangegangenen ethischen Maßstäben entsprechen. Die Todesstrafe schützt die Bevölkerung auch nicht vor Verbrechern, sondern bewirkt eher das Gegenteil, aber das ist jetzt wirklich häufig genug gesagt worden!
 
A

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Re: Todesstrafe dafür oder dagegen
@Dragonlord

Ich sehe schon, wir haben viele Gemeinsamkeiten, besonders die Einstellung zum Sinn des Lebens. Ich denke auch, daß unsere gesamte Existenz sinnlos ist, da es nach dem Tod rum ist.

Aber ehrlich gesagt, bis ich Tod bin, möchte ich einfach ein schönes Leben haben. Warum sollte ich die Zeit bis zu meinem Tod mit Depressionen, Ängsten und das Warten auf denselbigen vergeuden? Ich möchte glücklich sein und ein glückliches Umfeld haben - das ist mein ganz persönlicher Sinn des Lebens.

Mein Hauptanliegen bei der Zivilisation ist folgendes: Was hat es uns gebracht? Klar, wir haben technologische, wissenschaftliche, medizinische und intellektuelle Fortschritte gemacht. Aber wofür? Die Menschen haben sich nicht geändert. Wir sind die gleichen Wilden, wie wir es schon immer waren. Auch vor hunderten von Jahren gab es Menschen, die z.B. nett zu Tieren waren und diese geachtet haben - genau wie heute. Und wenn ich mir die Lehren mancher Naturvölker ansehe, haben die einen sehr viel besseren Umgang mit der Natur und Tieren als wir. Und warum? Weil sie nicht über die technische Macht verfügen, sich alles Untertan zu machen. Die Macht die wir durch unseren Fortschritt erhalten haben, hat uns völlig korrumpiert. Nenne mir einen wissenschaftlichen Durchbruch, den der Mensch nicht zur Waffe gemacht hat! Mit der Gentechnik wird es das gleiche sein. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Gen-Waffen auf den Markt kommen - in welcher Form auch immer.
Zu guter Letzt: sind wir glücklicher als früher? Sind wir glücklicher als die Naturvölker? Ich glaube nicht. Nirgends ist die Selbstmordrate so hoch wie in den "zivilisierten" Ländern. Ich kann es zwar nicht nachweisen, aber ich denke es gibt auch nirgends mehr Geisteskranke (im Sinne von psychologischen Störungen, nicht hirnorganischen) und Bescheuerte (siehe Superstars ;) ) als bei uns, in den zivilisierten Ländern.

Das Problem sind die Menschen, nicht der Fortschritt, die Zivilisation oder irgendwelchen weisen Worte. Im Frieden mit sich und seiner Umwelt zu leben ist für Menschen nicht möglich. Warum? Weil wir so gebaut sind. Es ist in unseren Genen. Ein Toaster kann eben auch nur toasten und nicht Backen.
Klar, es gibt immer Menschen, die für Frieden, Erleuchtung usw. sind. Aber die hat es auch schon immer gegeben. Warum haben wir mehr Kriege als jemals zuvor? Weil unsere Zivilisation die Menschheit vorangebracht hat? Sieht für mich nicht so aus.

Aber zurück zur Todesstrafe. Deinen rechtlichen Ausführungen kann ich natürlich nichts entgegensetzen, so sieht unser Rechtssystem nun mal aus. Wobei ich betonen möchte, daß ich unser Rechtssytem für ausgezeichnet halte, auch wenn es von den Medien nicht so dargestellt wird. Die theoretische Grundlage halte ich für sehr gut durchdacht (soweit ich das mit meinem Laienwissen über unser Rechtssystem sagen kann).

Was mir immer ein bißchen aufstößt, ist die Schlußfolgerung: Todesstrafe = brutales Land. Ich glaube nicht, daß ein Land "brutal" ist, weil es die Todesstrafe hat. Es ist wohl eher umgekehrt. Ich halte daher auch den Schluß, daß wenn hier die Todesstrafe eingeführt werden würde, wir auch zu einem weniger menschenfreundlichen Land werden würden, für ziemlich gewagt. Wie du schon erwähnt hast, die Polizei darf auch einen Todesschuss einsetzen wenn die Situation es erfordert und so Leben gerettet werden können. Warum nicht nachträglich? Es ist in diesem Sinne ja kein Präventivschlag, weil der Täter bereits zum wiederholten Male gemordet hat. Als Beispiel mögen hier die Heckenschützen erwähnt werden, die einfach zum Spaß Passanten erschossen haben. Welchen Sinn soll ihre weitere Existenz haben? Damit wir uns auf die Schulter klopfen können und nebenbei bemerken was für eine wahnsinnig fortgeschrittene Kultur wir haben. Komisch, die ganzen Opfer haben von unserer Zivilisation nicht lange was gehabt.

Zu den Behinderten:
Bei der Todesstrafe geht es mir nicht um den Aspekt des Nutzens. Mein einziges Anliegen ist es, die Bevölkerung zu schützen. Wenn man Behinderte so behandeln würde, könnte man natürlich das gleiche mit Rentnern, Arbeitslosen und dauerhaft Kranken machen. Das hat für mich nichts mit der Todesstrafe zu tun (vermutlich habe ich mich in meinen ersten Post etwas ungeschickt ausgedrückt).

Spin
 
Original geschrieben von dukasmor
Sicherlich gibt Einsperren Sicherheit.

Erzähl das denen, deren Angehörige von ausgebrochenen Irren abgeschlachtet wurden. Das meinst Du doch wohl nicht ernst, oder?


Original geschrieben von dukasmor
Ja, und 40 Jahre später legt ein Richter so wie du logisch dar, dass dein Sohn auf Grund des Stehlens von einer Scheibe Brot hingerichtet werden soll.

Ich glaube Du verstehst es einfach nicht. Es geht nicht um Diebstahl, es geht um unwiederlegbare Bedrohnug der Gesellschaft durch pathologische Schwerkriminelle, die Morde begehen. Was Deine Argumentation mit meinem Sohn und einer Scheibe Brot da zu suchen hat, ist mir schleierhaft.[/B][/QUOTE]

Original geschrieben von dukasmor
Und der Richter lächelt dich und deine Frau an und sagt:"Subjektivist? Willkommen im Club!"

lol Die Anmerkung "Subjektivist" war ausdrücklich an Spin gerichtet. Der weiß nämlich was es mit der Strömung das Subjektivismus in der PHILOSOPHIE (und nur auf die Philosophie war es bezogen, da ich mit Spin vorher schon darüber sprach) auf sich hat.
Du solltest Dich bitte erst informieren was für eine Strömung das ist, und welche ihrer Vertreter welche Aussagen getroffen haben, bevor Du das für Polemik mißbrauchst. Danke.

Gruß
sam
 
@ Spin

Ich bin schlicht und einfach nicht der Meinung, dass man sagen kann "Dieser Mensch nützt der Gesellschaft nichts mehr". Jeder Mensch kann sich ändern und wenn es nur 10 Sekunden vor seinem NATÜRLICHEN Tod ist. Solange man dies nicht ausschließen kann (und das kann man nie ausschließen!!!) hat jeder Mensch das Recht leben.

Auch glaube ich nicht, dass eine Todesstrafe, so wie du sie dir vorstellst durchführbar wäre. Erstens würdest du sie nur einführen bei Wiederholungstätern, welche absolut hoffnungslose Fälle sind. Es wird nie jemand sagen können, ob irgendeiner wirklich SEIN GANZES LEBEN lang ein hoffnungsloser Fall sein wird. Zweitens wird es wohl nicht bei dieser hohen Schranke bleiben. Bald würde diskutiert werden, dass auch Zeugenaussagen 100% sicher sind und die Gefahr, dass die Todesstrafe auf verschiedenste Weise instrumentalisiert und ausgenutzt wird (Politiker, Ärzte, Kirche, etc...) ist kaum zu betreiten. Auch äußere Einflüsse wie Rassismus, Diskriminierung, etc... wären ernsthafte Gefahren die Todesstrafe wirklich "ethisch rein" zu halten.

Unsere Gesellschaft hat sich für den Weg entschieden, die Gewaltmittel so weit wie möglich herauszunehmen, mit dem Effekt, dass somit Verbrechen von vornherein am besten begegnet werden kann. Dafür darf eben auch in den wenigen Fällen der Vergeltungsaspekt kaum eine Rolle spielen. Find ich persönlich besser, als von vornherein mehr Verbrechen zuzulassen, damit wenigstens jedes Verbrechen auch wirklich vergolten wird.
 
Noch etwas, eigentlich bräuchten wir für Delikte wie Vergewaltigung, Mord, Kinderschändung, etc... überhaupt keine Strafandrohung in Form von Gesetzen zur Abschreckung. Die sozial-ethische Schranke, die ein Täter überwinden muss, um solch eine Tat zu begehen ist nämlich von vornherein viel höher als die Angst des Täters vor den Konsequenzen seiner Tat, wenn er denn erwischt werden würde. Mit anderen Worten, wenn sich ein Mensch wirklich durchgerungen hat so eine Tat zu begehen, sich also über seine ethisch-soziale Schranke hinwegsetzt, dann interessieren ihn die Strafandrohungen überhaupt nicht mehr. Das wir einen Mörder trotzdem verurteilen hat zu 90% Vergeltungscharakter und zu 10% Resozilisationscharakter.

Ich denke schon, dass wir den Naturstämmen voraus sind. Das einzige Ziel, was ich bisher kenne in dieser Welt ist das darwinistische Prinzip. Nach dem darwinistischen Prinzip ist aber die zivilisierte Form der Gesellschaft der unzivilisierten ein ganzes Stück voraus. Wir, die zivilisierte Gesellschaft, haben in Zukunft vielleicht die Möglichkeiten in den Weltraum vorzudringen oder per genetischer Manipulation einen "Supermenschen" zu erschaffen. Vielleicht bekommt die Existenz der Menschheit irgendwann mal einen Sinn durch solche Entwicklungen. Das die zivilisierte Gesellschaft noch nichts gebracht hat im Sinne übermateriellem Etwas ist klar, aber hat doch wohl nur sie die Chance das zu ändern.

Ich denke, dass jeder Mensch solange er lebt die Möglichkeit hat sich zu ändern. Und solange diese Möglichkeit besteht hat der Schutz der Bevölkerung dem Interesse der Resozialisierung zu weichen, wenn die Verhältnisse stimmen, d.h. wenn auf eine Vielzahl erfolgreich Resozialisierter nur eine Minderzahl erfolglos Resozialisierter (welche die Bevölkerung wiederholt geschädigt haben, z.B. Mord) kommen. Dies ist in Deutschland der Fall (auch wenn Nur-BILD Leser das anders sehen.
 
@Dragonlord

Ich möchte nochmal betonen, daß es mir nicht darum geht ein Wertung darüber abzugeben, ob jemand einen Wert für die Gesellschaft hat oder nicht. Das macht keinen Sinn, da es keine geeigneten quantitativen und/oder qualitativen Messenverfahren dafür gibt. Es geht auch nicht darum, ob sich ein Mensch ändern kann. Klar kann sich ein Krimineller ändern und ein normales Mitglied der Gesellschaft werden, aber auch darum geht es nicht.
Und es geht auch nicht um Rache oder Vergeltung. Es geht nur um die Beseitung einer Gefahr.

Nochmal zur Verdeutlichung:

Ein Täter ermordet einen anderen Menschen. Er wird überführt, verurteilt und sitzt seine Strafe ab. Dann kommt er wieder heraus und mordet wieder. Was soll man da machen? Ihn wieder einsperren und ihn bitten nicht auszubrechen und wenn er es doch tut, dann sollte er bitte niemanden mehr töten?

Dieser Täter hat zweimal in das Recht zu Leben eingegriffen.
Wenn jemand LKWs mit Gefahrengut fährt, muss er ab einem bestimmten Alter Test bestehen. Schafft er die nicht, darf er die Lastwägen nicht mehr fahren, weil er dazu ungeeignet ist.
Ist jemand ungeeignet mit seinen Mitmenschen in Frieden zu leben weil er ein gefährlicher MEHRFACHER Mörder ist, dann sollte es möglich sein, in zu beseitigen.

Die praktische Durchführung steht auf einem anderem Blatt. Deine Bedenken sind da meiner Meinung nach völlig gerechtfertigt, das sehe ich ähnlich. Ist für mich momentan der Knackpunkt, darüber sollte man sich gesondert Gedanken machen.

Und das Recht auf Leben vergibt einzig und allein der Mensch. Wir entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Ohne mit der Wimper zu zucken, töten wir ständig unsere Mitmenschen. Auch unser Staat mischt sich in fremde Angelegenheiten und verursacht damit Tote. Warum also auf einmal so zimperlich wenn es pathologischen Mördern an den Kragen geht?

Spin
 
nochmal @Dragonlord

Wir sind den Naturvölkern technologisch voraus. Wir haben bessere Waffen. Das wars. Wir sind aber ganz genauso wie sie. Wir haben die gleichen Verhaltensweisen und Grundbedürfnisse. Nur wir haben die Technik auf unserer Seite. Das macht uns den Naturvölkern überlegen. Und weil wir moralisch seit der Steinzeit auf dem gleichen Level geblieben sind, haben wir auch keine Hemmungen diese Wilden mit unserer Zivilisation zu beglücken, ob sie es wollen oder nicht. (Indien, Amerika, Südamerika usw.)

Ach ja, das die Tiere in "unzivilisierten" Ländern schlechter behandelt werden als hier bei uns, halte ich für ein Gerücht. Da fällt mir doch spontan die Massentierhaltung ein. Ja, wir können Tiere dank unserer überlegenen Technik noch viel effizienter und in größeren Massen mißhandeln, als irgendein unzivilisierter Stamm Wilder. Schon mal einem Pferdehändler dabei zugesehen, wenn er ein Pferd in den Hänger prügelt weil es nicht rein will? Oder die Tiere die wir zu Millionen töten, damit wir ordentlich Medizin haben und unseren Fortschritt vergrößern können. Ein Großteil unseres Fortschritts haben wir mit toten Lebewesen erkauft. Darauf können wir stolz sein! Denn wir sind zivilisiert.
Für jeden Tierquälerreport aus unzivilisierten Länder gibt es mit Sicherheit zwei Reports über Tierquälerei aus den zivilisierten Ländern. Weil wir einfach die besseren Foltermethoden haben, denn wir sind technisch fortgeschritten.

Ich hoffe du fühlst dich durch meine Ausführungen nicht angeriffen, das ist nicht meine Absicht, ich habe eher Problem mit unserer Zivilisation.

Merkwürdig finde ich, daß du den Sinn des Lebens im Weltraum oder dem technologischen Fortschritt suchst. Wieso das denn?
Warum sollte es sinnvoller sein, einen Supermenschen zu züchten, der das Weltall erobert, als ein Regenwurm zu sein, der hin und wieder die Erde zu lockert?

Es hängt alles am Menschen, ein System wird niemals den Unterschied machen.

Spin
 
Es sterben jeden tag 40000 Kinder an unterernährung..!
....
ich bin.. gegen todesstrafe... weil der der den jemanden mit dem tod bestraft ist ja dann selber ein Mörder... :) dann lieber lebenslang in den knasst! :) oder man sollte es sich aussuchen können :)
 
@SamHain und Spin:
Ich bin mir sehr wohl bewusst, was es mit dieser "Strömung" auf sich hat. Sonst hätte ich euch kein Beispiel gegeben.
Unterstellt mir nicht Unwissenheit, wenn ihr es wohl selbst nicht wisst, was es bedeutet.

Und soviel ich weiß, ist bislang so gut wie niemand aus den Todeszellen der USA ausgebrochen. Damit wäre auch die Sicherheit gewährleistet. Außerdem lässt sich diese ja verstärken.
Ende!

Und kommt mir bitte auch nicht immer mit der gleichen Leiher, das es nicht um Rachsucht geht, sondern um Schutz für Bevölkerung und Beseitigung des Täters.
Ende!

Ihr führt hier ständig an, dass die Menschenrechte und der Grundsatz, nicht zu töten relativ sei und im Auge des Betrachters läge. Dann sage ich euch, dann liegt es auch im Auge des Betrachters, wann die Tat schwer genug wiegt, damit es ausreicht, ihn zum Tode zu verurteilen.

Und wer entscheidet sowas? Der Richter? Die "anständige" Bevölkerung? Wenn 1.000 Menschen schrein "Verurteilt ihn", dann ist es gültig?

Willkommen im tiefsten Mittelalter, der Zeit, als Gewalt, Folterung und Mord zum legitimen und institutionellen Mittel der Justiz gehörte.
Ende!

Die Diskussion führt zu nichts, ich habe meinen Standpunkt dargelegt. Alles weitere wäre von mir Zeitverschwendung und Tastenquälerei.
 
Meine Meinung zur todesstrafe.

Wenn jemandem ein schweres Delikt wie Vergewaltigung oder Mord ganz klar nachgewiesen werden kann (ohne zweifel) Also so ein beisspiel wie auf der 1. Seite beschrieben, dann bin ich ganz klar für die Todesstrafe.

Dies nicht, weil ich denke, der Typ muss dan so sehr leiden (denn dann wäre ja das gefängnis viel schlimmer). Nein ich bin dafür, weil ich denke, dass solche leute ganz einfach:

1.Eine gefahr darstellen, die man nicht 100% bändigen kann.
2.Es nicht wert sind, dass man für sie auch nur 1 cent für unterkunft, nahrung und betreuung verschleudert.

Fazit: in ganz klaren Fällen bin ich für die Todesstrafe, nicht weil ich jemanden leiden sehen will, sondern weil die welt vor solchen leuten geschützt werden muss und dies ohne kostenaufwand.
 
@ Spin

Da sind wir eben verschiedener Auffassung. Meiner Meinung kann man das Menschenrecht niemals verlieren, egal was man getan hat. Auch wenn die Auffassung von Menschenwürde immer subjektiv vom Menschen abhängt, stimme ich der Definition unserer Zivilisation zu, welche besagt, dass die Menschenwürde unantastbar ist (im Gegensatz zu einem LKW-Führerschein ;) )Die Chance, dass sich auch ein Mehrfacher Mörder ändert, wiegt für mich höher, als die Gefahr, dass wirklich noch ein Opfer auf dessen Kosten geht. Natürlich nur wenn die Verhältnismäßigkeits stimmt, aber dazu hab ich ja oben schon was geschrieben. Natürlich ist es was anderes, wenn es jemanden erwischen würde, der mir sehr nahe steht. Aber das habe ich zu akzeptieren. Ich kann nicht einerseits in einem so weit wie möglich Gewaltverächtenden Staat leben, damit möglichst wenig Straftaten geschehen, aber dann wenn ich doch persönlich betroffen sein sollte, doch eine schärfere Gewaltanwendung fordern.

Bei den Völkern hab auch ich mich unglücklich ausgedrückt. Eigentlich meinte ich nicht so sehr Indianerstämme, sondern eher Staaten wie Malaysia, Sierra Leone, etc... Dort ist Gewalt an der Tagesordnung trotz härtester und brutalster Strafen.
 
Natürlich ist auch hier noch nicht alles Gold was glänzt. Ich weiß, dass auch wir noch vieles machen, um einfach unsere Ur-Instinkte zu befriedigen. Doch der Unterschied ist, dass wir uns ein stückchen weiter weg von den Ur-Instinkten hin zu zivilisierten Verhalten machen. Es ist ein Unterschied, wie die Massentierhaltung in China und wie sie in Europa aussieht. Es ist teilweise auch ein Unterschied wie sie zwischen den europäischen Staaten aussieht. Wir sind noch längst nicht am Ende auf dem Weg in die Zivilisation, aber wir sind näher dran als unzivilisierte Staaten. Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Es gibt keine zivilisierten und unzivilisierten Staaten. Es gibt nur wenig zivilisierte Staaten und noch weniger zivilisierte Staaten. Aber und da bin ich mir sicher, wird die Zivilisation immer weiter voranschreiten, ohne das sie aufgehalten werden kann. Sie gehört zum Evolutionsprozeß des Menschen.

Ich weiß, dass die zivilisierten Länder die höchsten Selbstmordraten haben. Laut einer Umfrage sind sogar die Menschen aus Bangladesh, dem ärmsten Land der Erde, die glücklichsten Menschen. Jedoch ist das nach meinen Vorstellungen unerheblich, da bei einer Nichtexistenz nach dem Tod es völlig gleichgültig ist, ob jemand glücklich war oder nicht. Für mich kommt es darauf an dem zeitlichen Ende unserer Existenz ein Schnippchen zu schlagen und es irgendwie zu schaffen zu einer unendlichen Existenz zu gelangen. Das dies vielleicht sogar niemals möglich sein wird ist klar, aber wenn ist die Genforschung und die Besiedlung des Weltraums unerlässlich.
 
Ich muss noch was anfügen, zu duks beitrag:

Und soviel ich weiß, ist bislang so gut wie niemand aus den Todeszellen der USA ausgebrochen. Damit wäre auch die Sicherheit gewährleistet. Außerdem lässt sich diese ja verstärken.

kostet viel zu viel, das sind diese Leute nicht wert.

Und kommt mir bitte auch nicht immer mit der gleichen Leiher, das es nicht um Rachsucht geht, sondern um Schutz für Bevölkerung und Beseitigung des Täters.
Ende!

Es geht überhaupt nicht um rachsucht. Ich kenne niemanden, der vergewaltigt wurde oder getötet, den ich rächen müsste, trotz dem bin ich für die Todesstrafe.

Ihr führt hier ständig an, dass die Menschenrechte und der Grundsatz, nicht zu töten relativ sei und im Auge des Betrachters läge. Dann sage ich euch, dann liegt es auch im Auge des Betrachters, wann die Tat schwer genug wiegt, damit es ausreicht, ihn zum Tode zu verurteilen.

Und wer entscheidet sowas? Der Richter? Die "anständige" Bevölkerung? Wenn 1.000 Menschen schrein "Verurteilt ihn", dann ist es gültig?

Willkommen im tiefsten Mittelalter, der Zeit, als Gewalt, Folterung und Mord zum legitimen und institutionellen Mittel der Justiz gehörte.
Ende!

Die Diskussion führt zu nichts, ich habe meinen Standpunkt dargelegt. Alles weitere wäre von mir Zeitverschwendung und Tastenquälerei.

sorry bin total anderer meinung.

Für mich hat es nichts mit Zivilisation zu tun, wenn man einen mörder, der ganz klar eine gefahr für die menschen um ihn herum ist, leben lässt.
Und wenn dies wirklich so ist, dann bin ich halt unzivilisiert, moderne heisst sowieso nicht immer besser.

Noch zu den menschenrechten. Klar ist es eine verletzung der Menschenrechte, wenn man jemanden tötet. Doch in solchen fällen, muss ich sagen, spreche ich demjenigen menschen jegliche rechte ab, da es kein mensch ist, sondern ein Monster.

Zudem hat jeder mensch ein recht auf freiheit laut menschenrechte.. sollen wir also alle gefängnistüren öffnen?
 
Nein im ernst.. wer sagt das?
Das gesetz? die Bibel? oder dein Gewissen?
Oder sagst du das einfach, weil es dir so beigebracht wurde?
Weil dein Herz sagt es dir sicher nicht, auf jeden fall nicht immer:

Nehmen wir an, jemand kommt und bringt deine eltern um. Du weisst genau wers war, du weisst auch, wo der typ immer rumhängt und sich drogen reinzieht, die er wahrscheinlich mit dem geld gekaufft hat, dass er deinen eltern anschliessend noch abgenommen hat. Du weisst aber auch, wo dein papi sein sturmgewehr versteckt hat.

was machst du dann?
Ich denke du wirst den typen umbringen, weils dir dann scheiss egal ist, was menschenrechte sind. Dann bist du auf einmal nicht mehr der moralappostel.

Das einzige, was dich vieleicht noch davon abbringen wird, ist die angst vor dem gefängnis, vor der eigenen bestrafung, aber sicher nicht, der gedanke "der typ ist auch ein mensch und er hat auch rechte, den darf man nicht umbringen, der soll nen fairen prozess haben"

Bei mir wäre der fall klar..
 
@ SkillPhill

Es macht aber einen himmelweiten Unterschied, ob du SUBJEKTIV den Mörder deiner Eltern killen würdest, oder ob der Staat OBJEKTIV den Mörder tötet. Wenn es nämlich der Staat macht, tut er es stellvertretend für jeden Bürger in der Gesellschaft, also auch für die die nicht betroffen sind und deswegen objektiv, rational handeln können. Wenn du es machst, tust du es NICHT stellvertretend für die Bürger der Gesellschaft und somit bleibt es eine emotional-subjektive Tat, die der Gesellschaft nicht angekreidet werden kann! Es kommt eben auf die Charakterstärke an, ob man selbst, obwohl man intensivst selber betroffen ist, von seinen Rachegelüsten ablässt oder nicht!
 
Hm ich denke auch es hängt von der Charakterstärke ab, ob man seinen rachegelüsten nachgibt oder nicht...
Sorry aber für mich wäre die sache klar. Gerade weil ich in der Schweiz wohne. Der Typ käme in ein Hotelähnliches Gebäude, wo er wahrscheinlich besser leben würde als vorhin. Nur mit der einschränkung, dass er das Hotel nicht verlassen darf.

Deine ansicht finde ich irgenwie ziemlich schlecht..

Sie wiederspeigelt die sogenant moderne und zivilisierte welt. Solange man selbst nicht betroffen ist, ists ja egal, dann kümmerts einem nicht, hauptsache, man muss ja keine Verantwortung für igendwas übernehmen.

Ich denke aus deinen worten habe ich einige religiöse ansätze heraushören können. Falls das der fall ist, und du religiös bist, kann ich natürlich verstehen, wieso du meine ansichten nicht teilst.

Ich halte nichts von Religion, will sie jedoch auch nicht verurteilen, jedem das seine.
Klar ist jedoch, dass du dann ganz andere ansichten pflegst als ich.

Ich halte generell nicht viel von solchen veralgemeinerungen wie menschenrechten und die bibel usw. Vorallem wenn man darauf beharrt. Logisch ist eine gute wegweisung, aber man sollte bei speziellen fällen davon absehen können. Alles andere wäre engstirnig.
 
A

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Re: Todesstrafe dafür oder dagegen
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