@stray: zum "Hobby" Familie

kurt1

New member
ich weiß nicht, was du unter "hobby" verstehst. für mich ist es eine lieblingsbeschäftigung in der freizeit. so gesehen, solltest du es richtig interpretieren und werten, wenn ich "familie" noch vor dem "sport" an erste stelle gereiht habe. deine bemerkung darüber war unpassend. die familie bedeutet mir mindestens so viel wie dir, sie ist für mich das wichtigste im leben.
lg, kurt
 
Hallo Kurt

Mir stösst das Wort Hobby im Zusammenhang mit Familie sauer auf.

Ich bin mir bewusst, dass es von euch Männern immer liebevoll gemeint ist, wenn ihr so was schreibt.

ABER eine Familie ist kein "Hobby". Eine Familie ist Lebensinhalt. Nicht nur in der Freizeit! Eine Familie ist immer da. Nicht nur zum Fahrrad fahren mit Frau und Kind, gemeinsam in den Zoo gehen oder ein Picknick im Freien veranstalten. Das sind Freizeitbeschäftigungen. Eine Familie ist auch da, wenn die Kinder kotzen, wenn sie durch Trotzphasen gehen, wenn man für sie kochen muss/darf, wenn Tochter oder Sohn ins Training gefahren werden sollten, wenn sie untereinander streiten. Eine Familie, gerade mit kleinen Kindern, ist auch am Abend da, wenn der Vater Tennis spielen gehen will/ ins Gym geht oder joggen oder auf sein Bier. Normalerweise gehen dann die Männer einfach und tun das ---- die Frauen sind ja da und passen auf die Kinder auf. DAS ist für viele Männer das "Hobby" Familie. Dann, wenn es ihnen gerade in den Kram passt, was Schönes mit den Kindern zu machen. Nein, ich meine nicht dich (ich weiss ja nicht, wie du es handhabst), ich schreibe jetzt mal ganz allgemein.

Wahrscheinlich wirst du mir jetzt sagen: aber nein, ich bin auch sonst für die Kinder da, hab ihnen die Windeln gewechselt, koche auch mal für sie, gehe einkaufen, halt meiner Frau auch mal den Rücken frei, damit sie auch Zeit für ihre Hobbies hat. Wenn das so ist, dann ist die Familie für dich nicht "Hobby" sondern Teil deines Lebensinhalts, oder - wenn du so willst - ein weiterer Job von dir, nämlich der Teilzeitjob eines Hausmanns.

Es gibt Männer, für die ist die Familie wirklich nur ein Hobby (ich hab so einen Nachbarn), sprich, man ist genau dann für die Kinder da, wenn man sonst nichts gerade etwas Anderes auf dem Programm hat (Job, Politik, Hobbies, Ausgang), und dann spielt man "heile Welt". Solche Männer finde ich auf gut Deutsch zum Kotzen.

Es gibt auch Männer, die sagen, die Familie sind ihr "Hobby", damit aber viel mehr meinen. Das sind die, die ihre Frau bei der Erziehung aktiv unterstützen, die wissen, was es heisst, mit kranken Kleinkindern zuhause zu sein, Windeln zu wechseln, mit ihnen Hausaufgaben zu machen. Diese Männer möchte ich ermutigen, nicht von einem "Hobby" zu sprechen. Sie könnten missverstanden werden.

Ich weiss nicht, in welche Kategorie du gehörst. Kenne dich ja nicht. Ich wünsch mir ganz fest, dass du "Teilzeitvater und Hausmann" bist, also einer, der nicht nur ab und zu, wenn er gerade Zeit hat, sein "Hobby Familie" auszuführen, für Frau und Kinder da ist.

Dass dich das Thema so beschäftigt hat, einen eigenen Thread zu eröffnen, lässt mich ahnen und hoffen, dass du zu Kategorie 2 gehörst. Wenn es so ist, lass dir doch bitte das Wort "Hobby" nochmals durch den Kopf gehen. Es ist ein zu kleines Wort für so was Grosses und Grossartiges wie die Familie.

Es freut mich sehr, dass du mich auf dieses Thema angesprochen hast!

Stray (mit einem sehr engagierten Mann aus Kategorie 2 verheiratet)
 
Re: @stray: zum "Hobby" Familie/Nachtrag

Hallo Kurt

Gerade ist mir - ein bisschen spät - noch etwas aufgefallen.

Obwohl ich dich wohl ziemlich getroffen und wahrscheinlich auch verletzt habe - und wir ein paar harte Worte gewechselt haben kürzlich - ist der Tonfall in deinem Posting sehr angenehm. Ich glaube, das freut mich jetzt am meisten an der ganzen Sache :winke:

Stray
 
"Hobby" Familie

hallo stray,
du darfst das wort "hobby" in diesem fall nicht so eng sehen. ich verstehe, was du meinst und gehe mit dir in allen punkten konform. leider habe ich als geschiedener vater nicht mehr die möglichkeit, rund um die uhr für meinen sohn, der für mich das wichtigste in meinem leben ist, da zu sein. aber ich sehe ihn ziemlich oft und telefoniere täglich mit ihm. es vergeht keine minute, wo ich nicht mit meinen gedanken bei ihm bin. wir lieben uns heiß und - noch - leidet er nicht unter der trennung seiner eltern (vor 6 jahren, damals war er 2). ich hoffe, er wird es nie tun (ich habe mit meiner exfrau und meinem "nachfolger" ein - erstaunlich - freundschaftliches verhältnis). leider war meine zeit als kategorie 2-mann nur von kurzer dauer. ich wollte es eigentlich ein leben lang sein. aber in meinem herzen und meinem denken werde ich es immer bleiben.
lg, kurt
 
beruht auf Gegenseitigkeit!

bei dieser gelegenheit möchte ich mich für meine "harten worte" entschuldigen. ich freue mich, dass du nicht nachtragend bist. es geht mir nur gegen den strich, wenn mein zeitaufwendiges engagement in diesem forum auf eine angebliche "permanante arroganz" reduziert wird. dagegen wehre ich mich - zugegebenermaßen mit etwas emotion:winke:.
lg, kurt
 
Re: beruht auf Gegenseitigkeit!

Na, meine Worte waren ja nun auch nicht gerade die sanftesten!!!!!!

Auf gute - nette - Zusammenarbeit!

Stray
 
Ich werde mein "Profil" ändern...

...und die "familie" unter "lebensinhalt" anführen. bleiben immer noch genügend hobbies für meine (sehr spärliche) freizeit übrig:winke:.
schönes wochenende, kurt
 
@stray,

sorry, aber ich würde das Teilzeitvater (isser nich immer Vater???) und Hausmann (muß nun jeder, der mal die Kinder hütet oder den Müll runterbringt, sich als Hausmann bezeichnen? Unter Hausmann verstehe ich was anderes) nun wieder ganz anders verstehen.

Ist doch toll, wenn er es als Hobby betrachtet und nicht als seinen Job. Das heißt ja, daß er es freiwillig macht, und wieviel der einzelne tatsächlich macht, ist natürlich ganz entscheidend, hat aber doch nichts mit der Bezeichnung Hobby zu tun.
Wenn ich Skifahren gehe, muß ich erst mal ne´Ecke fahrn, bis ich an nen Berg komm, wo Schnee liegt. Dann muß ich mich in engen, unbequemen Skistiefeln in den Lift zwängen, in dem Gedränge, den Skistock meines Nachbarn im Auge, hochfahrn, um mich dann oben noch mal anzustellen, bis ich endlich mal in den Genuß des runterfahrns komme. Dennoch würde doch keiner sagen, Skifahrn ist eine Quälerei, weil das eine halt das andere aufwiegt.

So wie 2 Ärmchen, die sich um meinen Hals schlingen, und die kleinen Lippen, die meine Wange berühren, alle kotzerei, quengelei und streiterei aufwiegt.
Vielleicht kriegt Dein Nachbar ja nich so oft die Ärmchen um den Hals geschlungen , ich denke mal, die Kinder machen da auch einen Unterschied, wer "wirklich" da ist und wer nur aus Langeweile mal vorbei schaut. Genau so, wie einer, der Skifahren will, ohne die unbequemen Seiten in Kauf nehmen zu wollen, wohl auch so seine Schwierigkeiten haben wird.


eli, heute mal nicht eingeloggt
 
Da sind wir uns also doch alle einig....ohne Familie ist alles nichts...so einfach ist das!! Und ich wäre nach 30 Jahren mit meiner Frau fast wieder allein gewesen..kein schöner Gedanke..
 
Zurück
Oben