Ich versuche stetig das Gewicht zu erhöhen, jedoch geht es nicht immer von Woche zu Woche, da sind dann mal 2-3 Wochen dazwischen...
Das meinte ich damit, dass Worte manchmal nicht ausreichen, um das zu verdeutlichen, was gemeint ist. Ich versuche es mal: Klar versuchst du dich zu steigern und es geht gewichtsmäßig vorwärts. Aber es macht halt einen Unterschied, ob man sich z.B. im Kniebeugen von 120 auf 121 kg verbessert, oder von 27,5 auf 28,5. Man darf erst ab einem gewissen Leistungsstand signifikante Muskulatur erwarten. Und diesen Leistungsstand erreicht man nur, wenn man sich darauf konzentriert. Jegliche Störfaktoren beeinträchtigen die Kraftleistung - und du hast schon mit einigen von ihnen im normalen Leben zu kämpfen: Schlafmangel, Verpflichtungen, Zeitknappheit usw. Wenn du dir dann noch zusätzlichen Stress machst (Kalorienrestriktion, hohes Volumen, usw.), überwiegen die Stressfaktoren so sehr, dass es unmöglich wird, Muskulatur aufzubauen. Es geht bei dir darum, möglichst effektiv Wachstumsreize zu setzen, ohne dich zu hoch zu beanspruchen. Es eht ausdrücklich nicht darum, so viel wie möglich zu machen, sondern SO WENIG WIE NÖTIG! Und das ist ein sehr harter Satz pro Muskelgruppe, höchstens 2x pro Woche. Und nochmal: Ich habe wesentlich weniger Stress als du und trainiere dennoch genau so. Und habe gute Erfolge damit. Kannst dir dahingehend auch ruhig meinen Trainingslog anschauen.
Das heißt ich soll nur noch jeweils 1x12 Durchgänge machen? Dann komm ich doch aber mit der Gesamtzeit des Trainings runter. Habe gelesen, ein gutes Krafttraining sollte schon so 60 Min. gehen. Dabei gehe ich auch eigentlich je Übung immer an die Grenzen...
Vergiss Pauschalisierungen. Ein Beispiel: Ein Freund von mir ist 19, Deutscher Meister im Kanu. Er trainiert 5x pro Woche Kanu und wird gesponsort. Zudem ist er im Fördertopf für Olympia. Er schläft jeden Tag aus, kann in der Mensa essen, was er will und ist Single. Vergleiche das mit dir: Wer hat mehr Stress? Könnt ihr beide gleich trainieren? Im Leben nicht! Du bist älter, hast mehr Verantwortung, den Kopf mit Sorgen voll und kannst deinen Tagesablauf nicht nach der Ernährung richten. Du schläfst höchstens halb so lang, wie mein Kanu-Kumpel. Euch beiden die "Weisheit" überzustülpen, 60 Minuten zu trainieren, wäre total vorbei an der Realität.
Ein gutes Training bewirkt eines: den optimalen (nicht maximalen!) Wachstumsreiz. Ein Olympia-Athlet muss/kann/darf dafür 3 h täglich Vollgas trainieren. Ein hausbauender Familienvater braucht Pause und muss sich erholen dürfen. Für ihn reichen 2x wöchentlich ein paar harte Übungen. Alles darüber hinaus ist zu viel. Wir haben hier im Forum auch Beispiele von Leuten, die nur ein einziges Mal pro Woche trainieren und trotzdem an Wettkämpfen teilnehmen. Familie und Beruf sind ganz einfach wichtiger, wenn man sein Geld nicht mit seinem Körper verdient.
Mein Problem ist 2er lei: 1. Habe ich das letzte Jahr hart dafür trainiert 20 Kilo abzunehmen und möchte das nicht wieder zerstören, da meine gesamte Familie zur "dickleibigkeit" neigt.
Das ist Mindset! Wieder so eine Sache, die man schwer erklären kann. Sicher hast du dich das letzte Jahr hart angestrengt - aber viele viele Jahre davor eben auch nicht. Das ist wie mit einer Beziehung: Je mehr man in eine Beziehung investiert, umso mehr schreckt man vor einer Trennung zurück - weil man ja so viel investiert hat. Das ist aber Bullshit: Gute Beziehungen laufen "reibungslos" - ohne ständigen Streit und Reibereien. Klar ist es niemals einfach - aber im Grunde ist man froh, einander zu haben. So ist es auch mit Sport und Ernährung: Ich hab auch nicht Bock, jeden Morgen 3 Eier zu kochen und zu essen - aber wenn ich einfach in die Pfefferkuchen-Dose greife, dann habe ich statt 300 kcal mit 25g Eiweiß ganz einfach mal 500 kcal fast nur aus Zucker. Wenn du es als außergewöhnliche Leistung betrachtest, mal was Gesundes zu essen, oder mal Sport zu machen, dann willst du sofort eine Belohnung dafür haben. Aber so läuft das nicht: Ein fettarmer, muskulöser Körper kommt von GEWOHNHEITEN! Es muss normal werden (wie Zähneputzen), dass du auf zu viel Zucker und Kalorien verzichtest, Sport machst und Stress abbaust. Und für normale Sachen will man nicht gelobt werden - man macht sie einfach. Mich und dich lobt doch auch keiner, bloß weil wir nicht rauchen - wir brauchen das einfach nicht und es ist normal, keine Zigarette anzufassen.
Es muss für dich Normalität werden, dass du der Schlanke in einer dicken Familie bist, weil du dich kontrollieren kannst.
2. möchte man durch das Krafttraining auch erfolge sehen, was leider ausbleibt. Des weiteren ist es für mich echt schwer den richtigen Kalorienüberschuss zu finden um entsprechend Muskeln und nicht Fett aufzubauen. Wieviel darf man den nun je Woche/Monat zunehmen um fast nur Muskeln anstatt Fett aufzubauen?
Wer naturbelassene Nahrungsmittel isst, kann sich nicht überfressen. Es ist nicht möglich, sich an Reis, Kartoffeln, Geflügel, Gemüse oder Obst zu überfressen. Erst wenn verarbeitete Lebensmittel ins Spiel kommen, musst du dir darüber Gedanken machen. Vorher sind andere Fragen wichtig: Weshalb suchte ich Chips, Schokolade, Fastfood etc.? Die Ursachen liegen in der Psyche - kläre deine Sehnsucht nach Überfressen, Süßem oder Fettigem und du wirst nie wieder Kalorien zählen müssen.
Testo: Eine Tochter ist 4 Jahre, die andere 7 Monate, ja wenn das so sein sollte, würde es das erklären... Omega 3 nehme ich 2x 1 Tablette am Tag von Olymp und für das Zink bereits 5 Tabletten täglich von dem Mineral Complete von More Nutrition... dort ist 25mg Zink drin.
Bier und Alkohol nehme ich gar nicht zu mir, Rauchen tu ich auch nicht...
Das sieht alles sehr gut aus. Das machst du richtig. Ich gehe mal davon aus, dass sich alles schlagartig bessert, wenn die Kleine über 1 Jahr ist. Dann schläft sie besser und du kannst ab und zu mal ausschlafen. Auch deswegen solltest du nicht jeden Tag trainieren: Schlaf ist der beste Hormonregulator, den es gibt. Schlaf lieber einmal mehr aus und trainiere dafür seltener und härter. Das ist dein Weg.