Sportart und Charaktertyp

Rik

New member
Weiss jemand über den Zusammenhang von Sportart und Charaktertyp bescheid. Also, wie wirkt sich Krafttraining auf unsere Denk- und Verhaltensweise aus? Und wie wirkt sich Ausdauertraining auf unsere Denk-/Verhaltensweise aus?

Soweit ich mir vorstellen kann, muss das etwas mit der Hormonausschüttung zu tun haben... :ka:
 
Charaktereigenschaften werden idR. "gutmütigkeit, ausgeglichenheit, stürmisch, arrogant, überheblich, nett, unhöflich, etc." beschrieben. Natürlich kann sich das Selbstbewusstsein eines Menschens durch Sport verändern. Ein netter Mensch kann arrogant werden, ein unsicherer Mensch wird selbstsicherer. Aber ich denke nicht, dass es an der Art der sportlichen Betätigung liegt, sondern eher daran, was man durch den Sport im Spiegel sieht - bzw. wieviel Ahnung man sich über gewisse Sportarten aneignet.

Die Denkweise ist recht abstrakt - da weiss ich nun nicht, worauf du hinaus willst. Spekulierst du darauf, dass der IQ sich verändert, oder man "Jogging = Gehirnjogging" gleichsetzen kann?

Alles in allem:
Sport - egal welche Art - verändert sicherlich das körperliche Wohlbefinden, sowie den Ausstoss von Botenstoffen, die für Glücksmomente sorgen. Aber da ist es tendenziell wahrscheinlich, welche Art von Sport man macht - denn das persönliche Highlight und die selbständig gesetzten Ziele definiert jeder für sich selbst.

Vielleicht magst du nochmal genauer erklären, worauf du hinaus möchtest?

Löwin
 
ist das nicht eigentlich eher andersrum? So das sich bestimmte Charaktertypen bestimmte Sportarten aussuchen?

z.B.: anpassungsfähige Teamplayer eben Teamsportarten, Einzelkämpfer eben so was wie Kampfsportarten.
Ruhige Menschen sowas wie Yoga, Tai Chi. Energiereiche z.B. tanzen, Tea Bo, Aerobic. Sehr körperbewusste Menschen Muskelaufbautraining, zielorientierte Gewinnertypen allgemein Leistungssport z.B. Marathonlaufen, Gewichtheben etc.

Ist sicher sehr pauschal gedacht, aber umgekehrt kann man mit einer Sportart die eigentlich nicht dem eigentlichen Naturell entspricht gewisse Dinge "lernen". Als Einzelkämpfer in einem Team eben Rücksichtnahme auf andere, Koordination von mehreren Menschen. Als eigentlicher Teamplayer der sich im Leben nicht gern hervorhebt aber sich in einer Einzelsportart versucht den Stolz auf sich selbst und Selbstbewusstsein aufgrund der allein erbrachten Leistung. Oder eben gestresste Menschen die lernen ihren schnellen Lebensstil mit einer Ruhestunde auf einer Yogamatte zu kompensieren.

Ich glaube nicht das es sich tatsächlich auf Charaktereigenschaften großartig auswirkt. Die Pesönlichkeit eines Menschen wird ja nicht allein durch Hormone geprägt sondern auch durch bestimmte Hirnareale (Beispiel in den gängigen Psychologiebüchern: Phineas P. Gage, Persönlichkeitsveränderung durch eine gravierende Hirnschädigung). Aber es kann sicher gewisse Verhaltensweisen und die Sicht auf sich selbst und andere verändern. Wie Löwin schon sagte.

Ausdauersport hat einen anregenden Effekt auf den Nervus vagus, was beruhigend wirkt. Da negativer Stress für viele ein Hindernis ist, das Beste aus sich rauszuholen kann sich das auf die Denkleistung auswirken.
Die bessere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen des gesamten Körpers, inklusive des Gehirns, tut ihr übriges. Dadurch kann ein positiver Effekt auf die Lernleistung, Konzentrationsfähigkeit und auch Kreativität auftreten. (kann! ich kenn ne Menge oberschlauer Leute die nie weiter laufen als ihr Auto lang ist :))

Krafttraining zähle ich mal aus subjektiver Sicht zu einer stressmindernden Sportart. Man konzentriert sich für eine gewisse Zeit nur auf sich selbst und schaltet das Hirn mehr oder weniger aus. Danach ist der Körper zwar schlapp, aber der Geist wieder fit.

Zu den Hormonen:

körpereigene Opiate und "Glückshormone" werden vermehrt ausgeschüttet, was zu einer besseren Laune im allgemeinen führen kann. Testosteron als "Antriebshormon" ebenso.
 
Ja gut, vielleicht greift der Begriff "Charaktertyp" etwas hoch. Gemeint war mehr das Verhalten, welches je nach Trainingsform so oder anders aussieht.

Der Hinweis auf Ausdauer resp. Krafttraining und ihre Wirkungen aufs Gemüt gehen da in die Richtung, die ansprechen wollte.

Tatsächlich könnt ich mir vorstellen, dass durch KT z.B. vermehrt Testosteron, etc. ausgeschüttet wird. Und dadurch verändert sich vielleicht das Risikoverhalten, die Bereitschaft auch ganz allgemein eher mal kräftig anzupacken, etc. Bei mir hat KT auch zu mehr Gelassenheit geführt, was ja an sich noch interessant ist. Ich stell mir da vor, dass der Körper halt durch hohe Anspannung auch in tiefere Entspannung fallen kann - dadurch mehr Gelassenheit. (Das Prinzip macht man sich ja auch bei Jacobsons Progressiver Muskelrelaxation zu nutze).
 
Bei mir hat KT auch zu mehr Gelassenheit geführt, was ja an sich noch interessant ist. .

Das ist gut möglich, den Effekt merk ich bei mir auch, obwohl ich an sich schon recht gelassen bin :). Liegt vielleicht daran das man lernt seine Kraft nur in die wichtige Dinge zu kanalisieren (wie eben in diese Hantel die jetzt da hoch muss) und alles unwichtige für eine gewisse Zeit auszublenden. Das ist ja auch im Leben allgemein eine positive Sache. Allgemein das man vielen Dingen lockerer und zupackender gegenübersteht. Ob das nun am Testosteron (als Frau freut man sich ja über ein bissl mehr) liegt oder an der Tatsache das man sich mit dem Training Erfolgserlebnisse holt die das Selbstbewusstsein gesamt stärken vermag ich da nicht zu sagen.
 
Das ist gut möglich, den Effekt merk ich bei mir auch, obwohl ich an sich schon recht gelassen bin :). Liegt vielleicht daran das man lernt seine Kraft nur in die wichtige Dinge zu kanalisieren (wie eben in diese Hantel die jetzt da hoch muss) und alles unwichtige für eine gewisse Zeit auszublenden. Das ist ja auch im Leben allgemein eine positive Sache. Allgemein das man vielen Dingen lockerer und zupackender gegenübersteht. Ob das nun am Testosteron (als Frau freut man sich ja über ein bissl mehr) liegt oder an der Tatsache das man sich mit dem Training Erfolgserlebnisse holt die das Selbstbewusstsein gesamt stärken vermag ich da nicht zu sagen.

Habe das nochmals etwas wirken lassen und denke mal, dass da sehr viel abgeht, physisch und mental, wenn man so trainiert. Hormone spielen sicher eine wichtige Rolle, aber auch schon die pure Muskelspannung, die Körpererfahrung, die Überwindung eines Widerstandes oder Distanz, etc.
Aber auch: das Nicht-zu-viel-Denken - am tollsten ist mein Training dann, wenn ich nicht mehr überlege, sondern einfach mache, voll im Augenblick aufgehen kann. Vermute mal, dass sich das auch speziell die meditativen Bewegungsformen wie Taiji, Yoga, etc. zu nutze machen.
 
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