RPE-Werte

Lordan

New member
Hi,

ich hab mal die Suchenfunktion bemüht und gehe mal davon aus, dass nix im Archiv steht, ich mich als noob hier nicht gleich blamiere :)

Ich stolper im Moment sehr oft über die RPE Werte und demnach die BORG-Skala.
Ich gestehe, ich war früher ein Laientrainierer, sprich ich habe trainiert so lange ich Spass hatte was meist sehr sehr viel war. Ich kümmerte mich weder um Lactat noch Puls.
Nun habe ich kaum noch Zeit und will mein Training einfach effizient gestalten.
Was bringen da die RPE-Werte zum bestimmen der Intensität? Taugt das überhaupt? Was wäre besser? Ich habe einen Pulsmesser und kenne auch meinen ungefähren Grenzwert aerob/anaerob. Wie sollte ich mein Training ausrichten in Sachen Intensität und wie bestimme ich meine RPE-Werte.
Die subjektive Bewertung des Atmens ist ja nicht so sonderlich genau, vor allem beim Hanteltraining macht mir eher das gewicht den Schlusstrich als das ich ausser Atem käme...
 
A

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Re: RPE-Werte
Hallo Lordan,

schau mal hier:
rpe wert .
du kannst auch nie "außer Atem" kommen ...

... da es nicht die Lungenkapazität (äußere Atmung) ist, die die anaerobe Schwelle ausmacht, sondern die Vorgänge in den Muskelzellen (innere Atmung)! Ein 100m-Sprinter (ca. 40 Schritte = Muskelkontraktionen mit maximaler Intensität) müsste nicht Luft holen und wenn du mal genau auf die Superzeitlupe bei Leichtathletikübertragungen schaust, tut er das auch nur 2-3mal. Es sind die Muskeln, die bei anaerober Arbeit den Schlussstrich ziehen (renn mal ein paar Stockwerke Treppenhaus hinauf) und nicht weiter arbeiten.

Gruß

chianti
 
Re: du kannst auch nie "außer Atem" kommen ...

ähm, genau das versuchte ich zu sagen.
und da aber die borg-skala die atmung bewertet und die RPE-Werte laut den Quellen die ich gefunden habe aber mittels dieser Skala beurteilt werden, taugt das ja nicht für Krafttraining bei dem ich anerob trainiere.
Ähm aber wenn du einige stockwerke treppe rennst, bist du genauso anerob.
Wenn ich nun nicht ganz doof bin, bedeutet aerob/anaerob nur, dass dein Atmunssystem den Muskeln entweder genug oder eben nicht genug Sauerstoff zuführen kann.
Gut aber eigentlich geht es mir ja nun darum meine RPE-Werte zu bestimmen, wie geht das und sind diese werte überhaupt eine gute Orientierung für das Bestimmen der Intensität?
 
Die Intensität spielt im Krafttraining ...

... eine eher untergeordnete Rolle. Die aktuelle Forschung (z.B. Boeckh-Behrens, Buskies) hat das Konzept zugunsten Maximalgewicht (und %-Werte davon) und Wiederholungen verworfen.

aus einem älteren Thread:


"das prinzip der letzten wh ist eine grundregel beim krafttraining. wenn du nur 12 liegestütze machst, obwohl du 20 schaffen würdest, ist die trainingseffizienz gleich null, sprich du hast damit keinen trainingseffekt im sinne einer kraftsteigerung. auch mit 3x 20 wh würde was "faul" sein, denn schließlich ermüdet man muskulär und schafft bei gleichem widerstand bei den folgesätzen zunehmend weniger wiederholungen " kurt

Kraftausdauer: 40 Wh in 40-60 Sekunden (Ausnutzung der anaeroben Kapazität)

Maximalkraft: 3x6 bis 5x2, je nach Gewicht (such mal den Thread POWER TO THE PEOPLE von Klaus)

Schnellkraft 6x3 mit 55-60% des Maximalgewichts

Gruß

chianti
 
Re: Die Intensität spielt im Krafttraining ...

cool, vielen dank. genau was ich gesucht habe :)
nur eines noch, bei der kraftausdauerangabe.
ich versteh das richtig, ich sollte das gewicht so wählen mit ausprobieren bis ich grade so die 40 wdh in 40-60 secs schaffe, oder?
 
Re: RPE-Werte, BORG-Skala

hallo lordan,
als sportmediziner bin ich jetzt betreten, weil ich mit beiden begriffen nichts anfangen kann - bitte um aufklärung.
als gegenleistung biete ich dir info auf meiner homepage: "die muskuläre energiebereitstellung im sport" (link ->patienteninformation)
beim krafttraining richtet man sich weder nach der HF noch nach dem lactat, das macht man nur beim ausdauertraining. dass man die individuelle anaerobe schwelle durch beobachtung seiner ventilation ganz gut ermitteln kann, habe ich ja schon mehrmals hier erwähnt.
gruß, kurt
 
ein 100m-Sprinter atmet nie! (k.t.)

ein atemzug zwischendurch ist die ausnahme. für 10 sec braucht man nicht zu atmen.
gruß, kurt
 
dann gäbs aber nit viele davon ;-) sorry (o.T.)

moep
sorry musste einfach sein, die versuchung war zu gross, nit übel nehmen :)
 
Re: RPE-Werte, BORG-Skala

sorry, übersehen mea maxima culpa
also ich gebe zu, dass ich selbst auch nicht viel weiss.
ich war halt in "meinem" terrain unterwegs-> inet.
hab schon oft in zusammenhang mit trainingsintensität den begriff RPE gefunden und nix damit anfangen können.
google liefert zu BORG-Skala und RPE etliches, auch viele Arbeiten von Medizinern (mach aber -Star Trek um die suche zu verbessern ;-)..)
ich musste mir da auch viel durch lesen von textpassagen zusammenklauben.
hier mal eine recht erfolgreiche suchanfrage:
http://www.google.de/search?q=Borg+skala+rpe+erklärung&ie=UTF-8&oe=UTF-8&hl=de&meta=
ich möchte eben auch meine ausdauer verbessern wieder, allein weil ich diesen sommer mitten in der sonne in einem gambeson und 20kg kettenhemd schwertkampf machen darf *"freu"*
wie stellst du die schwelle über die ventilation fest? ich habe mich immer an den einmal beigebrachten kontrollpunkt gehalten: wenn du noch dich wohlfühlst beim nur durch die nase einatmen, bist du aerob.
weiss nit wie gut/genau das ist. ich habe es eher über die pulsrechnungen gemacht, mein spielraum ist demnach angeblich 104-114 puls...
eine seite auf die ich zurückgegriffen habe wegen RPE und Borg war:
http://healthandage.com/DHome/gid2=234!gm=16
wie gesagt, bin ja selber noch auf der suche nach genaueren infos dazu.
 
"respiratorische Schwelle"

siehe die infoartikel auf meiner homepage (hab auch schon im forum darüber gepostet).
danke für die links, werd mir das mal ansehen.
gruß, kurt
 
Aufklärung

Hallo Kurt,

rpe ist gewissermaßen die Einheit der BORG-Skala und bedeutet meines Wissens rating of perceived exertion. Die BORG-Skala ist damit ein hochgradig subjektiver Parameter, um die aktuelle individuelle Beanspruchung (seit neuem auch das aktuelle individuelle Schmerzempfindung) zu erfassen. Der Proband nennt dabei einen rpe-Wert zwischen 6 (=no exertion at all) und 20 (=maximal exertion). Warum die Skala erst bei 6 beginnt, hab ich noch nie verstanden. Interessant sind diese Angaben im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich kenn fast nur Untersuchungen aus der Sport- und Gesundheitspädagogik, die mit dem rpe arbeiten. Für exakte leistungsphysiologische Betrachtungen erfüllt der rpe keines der Hauptgütekriterien, ist also weder objektiv, noch reliabel und auch nur eingeschränkt valide. Auch für die Belastungssteuerung ist er unrelevant. Wenn wir jede Serie bis zur vollständigen Ausbelastung durchführen, dann sollten wir immer bei rpe 20 liegen.
Gruß,
Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann.jpg
 
vielen Dank!

danke, thomas!
ich hatte so was im hinterkopf, war mir aber nicht sicher (und zu faul zum nachsehen:winke:)
gruß, kurt
 
A

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Re: RPE-Werte
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