Re: Mythos Glykämischer Index (wieder einmal...)
Hi!
Nein, fuer mich ist der GI kein Mythos, denn in der Primärliteratur steht eindeutig die allgemeingesundheitlichen positiven Wirkungen von Nahrungsmitteln mit niedrigem GI und auch, dass Nahrungsmittel mit hohem GI hohe BZ-Spiegel verursachen (z. B., aber da gibts 100erte: Ecoimmunonutrition: A Challenge for the Third Millennium, STIG BENGMARK, MD, PHD, Nutrition 14:563–572, 1998; Glycemic Index of Foods: A Physiological Basis for Carbohydrate Exchange D. J. Jenkins et al. American Journal of Clinical Nutrition 1981;34:362). Diese lassen den BZ auch schnell wieder sinken (sog. JOJO-Effekt des BZ-Spiegel). Das fuehrt zur einer "Ausleierung" der Insulinrezeptoren, dh. die Insulinausschuettung wird nicht mehr dem Bedarf angepasst. Oder kann es nicht, denn eine Ueberreizung der Rezeptoren fuehrt zu unkontrollierter Insulinausschuettung. Ist natuerlich auch bei anderen Signaltransduktionswegen so. In Schweden, wo in fast jedem Nahrungsmittel Zucker drin ist, ist ein hoher Anstieg an Diabetes Typ-II Patienten schon im Kindes- und Jungerwachsenenalter festgestellt worden. Dabei spielten die Essensgewohnheiten eine starke Rolle (Kinder & Jugendliche mit Vollgetreide und Gemuese im Speiseplan zählten nicht zu Erkrankten oder potentiellen Erkrankten).
Uebrigens hat laut einiger Tabellen nur Schoko mit >70% Kakaoanteil einen niedrigen GI (=22) und normale Schoko oder -riegel einen GI von 70. Und die erstgenannte wird wohl kaum so gern gegessen.
Es gibt soviele "Meinungen" ueber den GI, aber die sind häufig populärwissenschaftlich an den Mensch gebracht. Die LM-Industrie will natuerlich ihre Snacks verkaufen und wird ganz bestimmt nicht fuer low-GI-food propagieren.