optimale Mahlzeit ?

dozee

New member
Hallo,
bevor ich zu meiner eigentlichen Fragestellung komme, muss ich mich am Besten erst einmal kurz vorstellen.
Also ich bin weiblich, 19 Jahre jung und seit gut 2 Jahren essgestört. D.h. mit 17 bin ich irgendwann nach einer Diät in die Magersucht, hab relativ wenig gegessen, exzessiv Sport betrieben und über kurz oder lang relativ stark abgenommen, bis auf BMI 16.
Seit Januar bin ich in therapeutischer Behandlung (wenn dies auch mehr Schein als Sein ist) und habe mittlerweile auch wieder ganz gut zugenommen, BMI 18.
Mein Problem ist, dass ich seit gut 2 Monaten von extremen Fressanfällen geplagt werde, obwohl ich mich mittlerweile relativ normal ernähre, d.h. nicht hungere.
Nur so als Beispiel der Fressanfall heute:
5 Brote, 1/2 Tüte chips, 1 Tafel Schokolade, 1 Pck. Prinzenrolle (500g), 1 Pck. Softkekse, 1/2 Tüte Gummibärchen, 3 Schalen Schokomüsli, 1 Stück Mohnkuchen.

Nur damit jetzt keiner mit dem "das hat Jeder mal, ist völlig natürlich" ankommt. Das sagt meine Therapeutin auch immer, ..wobei die peilt anscheinend eh nix.
Nun ja, zurück zum Thema.
Diese Fressanfälle stehen auch irgendwie immer mit zwanghaftem Verhalten (ein Thema für sich) in Verbindung. D.h. ich hab garkeinen Hunger, aber ich esse und esse,...nur um diesen kurzen Moment des Geschmacks zu erleben...bis mir schlecht wird. Aber ich hör dann nicht auf zu essen...das geht solange weiter bis absolut garnix mehr da ist.
Nun, wie gesagt, ich hab echt totalen Schiss. Eigentlich bleibt mir nur noch der Selbstmord oder die Einweisung in die Geschlossene.
Aber ich würde echt gerne vorher mein Abitur noch machen und deswegen hab ich jetzt vor mit meinen Eltern einen Essplan auszuarbeiten.
Weil das Problem ist, dass meine Mutter hauptsächlich vegetarisch kocht bzw. es selten Fleisch gibt und ich nach den Mahlzeiten irgendwie nie satt werde.

Ich bin ja jetzt so gut wie nur bei Vollkorn und Bio gelandet, weil das dass Einzige ist was mich noch satt macht.
Nun ENDLICH zu meiner Frage:
Wie könnte ich einen idealen speiseplan für mich ausarbeiten um evtl. Fressanfälle zu umgehen ?
Wie sollte sich die ideale sättigende Mahlzeit zusammensetzen ?
Was eignet sich als Nachtisch damit ich hinterher nicht wieder bei den Schokoladentafeln lande ?

Würde mich wirklich freuen, wenn mich da jemand beraten könnte.
Danke im Voraus !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
das ist nicht dein problem...

du hast immer noch eine essstörung und wenn dein therapeut schlecht ist, dann such dir dringend einen neuen... kognitive verhaltenstherapie wird hier immer gefordert, machst du sowas bei deinem psychotherapeuten?

5 brote? ein brot hat doch 750 g ?

ein ernährungsplan würde glaub ich nur dein eigentliches problem kaschieren und dich vielelicht körperlich bedienen, aber auf keine fall psychisch...

hoffe das hier noch viel kompetentere leute dir gute links geben :)

http://www.pingelchen.de/media/zwergenaufstand1.JPG
 
Hallo Pingelchen,
mit 5 Broten meinte ich natürlich 5 Brotscheiben. Aber ich denke das macht bei der Menge die ich gestern gegessen haben eh keinen Unterschied mehr :winke:.

Mir ist selbstverständlich klar das meine Probleme woanders herrühren und ich selbst damit fertig werden muss.
Doch bekanntermaßen ist das ein sehr langer und schwieriger Weg und es würde mir das Leben erheblich erleichtern wenn ich belastende Nebenfaktoren erstmal ausschalten könnte. Wie z.B. diese Fressanfälle.
Abgesehen davon behindert mich das Ganze sehr. Meinen Berechnungen zufolge habe ich gestern insg. ca. 24000 KJ also 5850 Kcal zu mir genommen.
Normalerweise könnte ich davon 3 Tage gut leben. Ausgrechnet Morgen muss ich allerdings einen wichtigen Vortrag halten,... und von Kaffee allein kann man nicht leben.
Aber ich muss ja wenn ich nicht aufgehen will wie eine Tonne.

Nun, mal eben eine andere Therapeutin suchen. Das sagt sich so leicht. Tatsache ist, das ich bereits ein halbes Jahr auf den Therapieplatz gewartet habe, (hab ca. 8-10 Termine bei vers. Psychologen gemacht) andere hatten Wartezeiten bis zu 1 Jahr.
Jetzt sag ich mir, besser als garnix.
 
Hallo Du!

Vor dem "Speiseplan" noch ein paar Sachen!

Also erst einmal ist es schon gigantisch, dass Du Deine ES erkannt hast und vor Dir selber keine Ausreden mehr gelten lässt! Kannst du etwas mehr über Deine Therapie erzählen? Welche Methode (es gibt bald so viele Psychotherapien wie Psyhcotherapeuten, vermute ich *schmunzel*)? Glaubst Du sicher, dass Deine Therapeutin nichts schnallt oder glaubst Du vielleicht grundsätzlich nicht daran, dass Du mit Therapie aus der Gasse kommst?

Zu den Fressanfällen - bei Menschen, die nicht (sonderlich) essgestört sind, kann man sie als "normal" bezeichnen und mit einem "wird schon wieder" abtun. Du hast das meiner Meinung nach richtig erkannt, dass Du hier aufmerksam sein solltest.

Selbstmord ist ja nicht wirklich eine Lösung und ich denke doch, dass Du weisst, dass es am Leben noch sehr viel Schönes zu erwarten gibt, sonst würdest Du hier nicht um Hilfe rufen.

Zwanghaftes Fressen bis zum -"es ist nichts mehr da" - irgendetwas in Dir greift wieder und wieder hin und Du stehst (sozusagen) daneben und schaust Dir zu. Kannst nichts anderes tun, als Dir machtlos zuzusehen. Ist das so?

Kannst Du diese Fressanfälle genauer beschreiben? Was geht davor in Dir vor? Was siehst Du? Was spürst Du (körperlich und emotional)? Das Gleiche auch für WÄHREND des Anfalls. Wie geht es Dir, wenn Du ohnmächtig zusehen musst, wie alles in Deine Hände wandert und von da in Deinen Mund? Setz Dich doch in Ruhe hin, nimm Dir einen Zettel und schreib alles echt auf´s Genaueste auf (mach zwischendurch aber Pausen, wenn Du welche brauchst! So wie ein Kriminalbeamter, der einen "Fall" zu lösen hat. Nur, dass es hier nicht gegen Verbrecher geht, sondern um Anteile in Dir, die unbedingt wollen, dass Du ein bestimmtes Gewicht hast. Die auch genau wissen (ich weiss, das klingt jetzt schizophren :), aber Indianerehrenwort, das ist es nicht, das ist ein Hilfskonstrukt, mit dem Du Dir besser helfen kannst!), WARUM sie es tun. Dass Du das bewusst absolut nicht willst, das ist Deinem Unbewußten aber sowas von egal, wie´s schon nicht mehr "egaler" geht!

Als "Erste Hilfe" Paket: Es kann sein, dass Dir die Angst vor diesen Fressattacken ständig im Nacken sitzt, und Dich gleichzeitig in diese hineintreibt, ist das bei Dir auch so? kannst Du Dich entspannen? So mit autogenem Training oder so? Der Zustand fühlt sich an, wie ganz knapp vor dem Einschlafen, ich denke, Du wirst Wege kennen, wie Du da hin kommst - leise Musik kann helfen, "Schäfchen zählen", was auch immer. Und wenn Du in diesem "Halb-Schlaf" Zustand bist, dann versuch doch, ein Bild, ein Symbol für diese Angst zu finden. Ein Tier, das sie symbolisiert (vielleicht hattest Du als Kind irgendeine Comic - Figur?) oder irgendwas. Und stell Dir dieses Symbol für Angst vor - als Bild.
Du weisst, was man im Kino so alles machen kann? Wenn dieses Bild farbig ist - mach es Schwarz-Weiss. Wenn es groß ist, in Nahaufnahme - mach es kleiner, immer kleiner. Das Bild von der Angst wird so klein, bis Du es auf der "Kinoleinwand" nicht mehr sehen kannst.
Es kann sein, dass das schnell funktioniert, es kann auch sein, dass Du ein bisschen länger brauchst, bis das klappt. Da sind wir alle verschieden. Du kannst aber sicher sein, mit etwas Geduld klappt das. Aber versuch nicht, es zu erzwingen. Kennst Du sicher - dann gelingt es nicht. *schmunzel* Lass Dir Zeit und vertrau darauf, das funktioniert; und zwar, so lange Du noch rank und schlank bist!

Noch was - bitte geh zum Arzt und check Deine Hormone, ob sie ok sind! Ist Deine Menstruation regelmäßig?

Ach ja Speiseplan:
Vermutlich kennst Du von den meisten Nahrungsmitteln die Kalorienwerte besser als wir alle zusammen, hm?
Sättigend ist zum Beispiel (für zwischendurch) Buttermilch. Wenn Du spürst, es geht wieder los (und es geht doch auch los, wenn Du grad noch immer einen vollen Bauch hast, oder?) - nimm Dir ein Glas!
Nachtisch -- Du, schau beim Fenster raus - es ist OBSTZEIT!!! Obst, Obst und nocheinmal Obst - z,B. ein Becher 1% iges Joghurt, mit Flüssigem Süsstoff würzen und Obst reinschneiden - sättigt, ist süss und :winke: Obst mit viel Flüssigkeit fördert die Verdauung....

Was ist mit Dir und Deinem Bedarf nach Fleisch? Wenn Du welches möchtest, dann sag Deiner Mutter, sie soll Dir welches dazu machen - rein pflanzlich ernähren ist nicht das Gesündeste! Vor allem Rindfleisch wäre für Dich sicher wichtig!

Einen IDEALEN Speiseplan gibt es nicht, es gibt nur DEINEN Speiseplan.
Hier bei den Artikeln in der Rubrik "Ernährung" findest Du alles, was Du grundsätzlich wissen musst. Und wenn Du HUNGER hast - ich meine jetzt dieses herrlich irdische Gefühl, das Kinder irgendwann einmal nach einem Ferientag haben, an dem sie sich so richtig austoben durften -erinnerst Du dich?-, also dieses wirklich lustvolle Krachen im Magen - genau dann leg den Kopf schief und hör in Dich rein, wonach Dir ist - auch hier gilt: mit einiger Übung wirst Du merken: Du hast genau auf das Hunger (nicht nur Appetit!), was Du brauchst!

Pack die Sache vom "Kopf" her an und gib Dir Zeit, Du hast sie (und Du brauchst sie auch)!

Und - vielleicht hilft Dir Deine Mutter dabei? - Freu Dich auf eine kleine Ecke Schokolade jeden Tag (es kann ja sein, dass Du sie sogar hin und wieder vergisst). ein Stück, lehn Dich zurück, lass Dich dabei von niemandem anquatschen, schliess die Augen und lass es Dir auf der Zunge zergehen - der Rest bleibt (für´s erste!) unter Mutterns Kontrolle!

Verlass Dich drauf - Du bist auf dem besten Weg, es zu schaffen!

LG
Meni
 
Hallo Xanthippe,

zuerst möchte ich mich bei dir für deine umfangreiche Antwort bedanken. Das war wirklich sehr lieb von dir. Danke.

Nun du wolltest mehr über meine Therapie erfahren.
Ich persönlich empfinde die Erfahrung die ich insgesamt machen musste als sehr enttäuschend. Mir ist mittlerweile bewusst geworden, dass man sich nur selbst daraushelfen kann. Vor meiner Therapiezeit ging es mir einige Zeit lang sehr sehr schlecht, sowohl psychisch als auch physisch, so das ich nicht mehr zu Schule gehen konnte.
Und dann muss man ewig lange warten und gerät im Endeffekt an eine Person, die einem nach der 15. Sitzung noch erklärt "..sie blicke da noch nicht ganz durch."

Meine Therapiestunde (wenn sie denn mal stattfindet und nicht urplötzlich ausfällt) sieht im groben und Ganzen so aus, dass ich erzähle, sie nickt und Fragen stellt, ich weiter erzähle...vom Thema abkomme..und mit einem Gefühl aus der Sitzung rausgehe, wie als wenn ich 30min. lang gegen eine Wand gesprochen hätte.

Ich glaube jedoch schon das eine Therapie durchaus etwas bringen kann. Zuvor hatte ich einige Einzelsitzungen bei einem Neurologen (der jedoch keine Therapien macht) bei dem ich mich sehr verstanden gefühlt habe.

Du umschreibst diesen Fressanfall sehr treffend. Es ist wirklich oft so, als würde ich mir dabei zusehen während ich eine gewisse Handlungsohnmacht besitze.
Und die Angst ist auch oft da, bzw. diese Unruhe. Plötzlich steigt so ein Druck in einem auf,..dann versuche ich mich abzulenken, aber es geht nicht. Auch nach 1-2h ist der Druck noch da. Es ist wie als wäre das Essen die Lösung all meiner Probleme, ich erwarte mit jedem Bissen das es mir dann besser geht, so quasi "Schokolade als Trostspender" .
Doch dann kommt bloß das schlechte Gewissen, welches mich wiederum dazu verleitet noch mehr zu essen.

Körperlich und emotional spüre ich nur Hass, Verzweiflung, Wut. In solchen Momenten wünschte ich ich wäre tot. Das Leben macht für mich dann keinen Sinn mehr.
Irgendwie komm ich mir dann auch so unfrei vor. So als hätte ich garkeine andere Wahl, keine Entscheidungsgewalt.

Ich danke dir für die Tipps mit dem Aufschreiben und dem autogenem Training. Ich werde dies beim nächsten Mal beherzigen.
Deine Tipps hören sich echt vielversprechend und irgendwie auch recht professionell an. Ich weiss ja nicht welche Berufsrichtung du eingeschlagen hast, aber fähiger als meine Therapeutin scheinst du allemal zu sein!!

Nun meine Hormone sind nicht ok, das weiss ich bereits. Ich hatte mal eine HRT aber jetzt seit mehreren Monaten nicht mehr. Vielleicht weil mir die Sorge um meinen Körper irgendwie egal geworden ist, aber auch weil es ein Anreiz war zuzunehmen. (wozu sonst, wenn man doch gesund ist ?)

Also nochmals vielen vielen lieben Dank.
Es ist schön zu wissen dass es jemanden gibt der einen versteht.

mach´s gut
 
Hi Du!

Erst einmal, sorry, dass ich gestern nicht mehr antworten konnte, ich hab gerade nichts anderes zu tun, als mich im Urlaub in eine reichlich anstrengende Ausbildung zu stürzen und gestern war ein sehr langer und anstrengender Tag (in jeder Hinsicht *schmunzel* aber das kommt später)

Du hast das ganz richtig erkannt: NUR DU KANNST DIR RAUSHELFEN!!! Das ist alles Deine Leistung, Therapie soll Dich begleiten, soll Dir (wenn Du vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst) die Möglichkeiten zeigen, welche Alternativen Du hast, Dich praktisch einen Schritt wegführen aus Deiner jetzigen Position und auf einmal siehst Du (DU - nicht die Therapeutin!!) Wege, die sich Dir eröffnen. Das würde aber jetzt alles ein bisschen weit führen.

Es kann durchaus eine Methode sein, wenn Deine Therapeutin immer wieder behauptet, sich nicht durchzublicken. Nämlich, dass Du noch einmal nachschaust oder in Dich reinhörst oder spürst. Noch genauer den Punkt triffst. Aber meistens sagt einem eh das Gefühl, ob die jetzt echt kein Verständnis hat oder ob sie Dich wohin führen will.
Wieso 30 Minuten lang gegen eine Wand sprechen? Wie lang dauert eine Sitzung????

Fressanfälle kennt man auch, wenn man NICHT magersüchtig ist. :winke: - sie haben ihre Symbolik, síe verfolgen ein Ziel, das EIGENTLICH für Dich gut sein sollte. Nein, ich spinne nicht, ist schon so! Ich nenn dir jetzt eines von meinen Symbolen, um da nicht aus der Distanz anzufangen in dir "herumzubohren" - noch dazu, wo jeder mit lesen kann:
Also, eines meiner Symbole dafür ist (Oooops - falsch: WAR!!) ich habe "Hunger" auf etwas. Da will eine innere Leere ausgefüllt werden. Interessant, kaum habe ich auf andere Arten endlich angefangen, diese Leere aufzufüllen, ist der Hunger weg! Und ich esse wie ein Kind: "HUUUUUNGER!!!!" - "Bin satt". Und weg ist das Besteck. dazu gehört aber auch: "Jöööö, Schokolade!" Ein Stück, vielleicht ein zweites und dann: "Reicht schon". Hin und wieder schmeckt´s so gut, oder Gespräche sind so interessant, dass ich den Moment verpasse, wo ich satt werde. Na und? Dann hält halt das Sättigungsgefühl länger an. Basta.

Mit ein bisschen Fantasie kannst Du Dir diesen Fressanfall hernehmen und Dich mit ihm an einen Tisch setzen. Ihn fragen, was das eigentlich soll. Wozu er das tut. Vielleicht sagt er Dir was Ähnliches wie mir. Vielleicht auch ganz was anderes. Ach ja, so nebstbei: Diese Fressanfälle (auch die Unruhe, Wut, die Verzweiflung, der Hass - alles, was Du da aufgezählt hast, inklusive dem Gefühl der Sinnlosigkeit) - das sind DEINE Gefühle. Die sind verschiedene Teile von Dir! Also bitte: etwas Respekt! Wenn Du einem Menschen sagst "Ich mag Dich nicht du Schweinehund, hau ab!" - No, schätze, der wird sich nicht wirklich bereit erklären, mit Dir zusammen zu arbeiten, oder? :lol:
Auf das bin ich jetzt deswegen ein bisschen genauer eingegangen, weil Du eine Antwort sogar selber geschrieben hast: Es scheint, als wäre das Essen die Lösung all meiner Probleme
Bingo! Das ist es auch. Irgendwann hast Du "gelernt", dass die Probleme für Dich kleiner werden, wenn Du isst. Ist eine Möglichkeit, die Dinge anzugehen. Und weil es einmal (wahrscheinlich als kleines Kind) so funktioniert hat, hat sich diese "Problemlösungsstrategie" bei Dir als "erfolgreich" eingeprägt und wird immer wieder angewendet.
Der Teil in Dir, der die Fressanfälle auslöst, meint es nämlich gut mit Dir: Er glaubt immer noch, Essen ist ein Weg, Dir zu helfen, Deine Probleme zu lösen. Is ja nett von ihm, aber der Zusammenhang stimmt nicht mehr, das hat er nicht mitgekriegt! Du bist jetzt erwachsen, Du hast sooooo viele andere Möglichkeiten zur Verfügung. Echt, es ist nicht notwendig, auf´s Essen als Problemlöser zurückzugreifen. Aber mach das einmal jemandem klar, der vielleicht 15 Jahre oder mehr immer den gleichen Weg gegangen ist!!!! Verstehst Du, worauf ich hinaus will? Es hat keinen Sinn, Dich vom "Kopf" her dagegen zu wehren, das macht´s nur noch schlimmer! Und da sollte dir die Therapie helfen, Kontakt zu Dir selber her zu stellen, neue Wege zu finden (die ja da sind, nur siehst Du sie im Moment halt nicht).
Was mir da am meisten aufgestossen ist, war Deine Aussage
In Antwort auf:

wenn sie mal stattfindet (die Therapie) und nicht urplötzlich ausfällt
Was für einen Grund kann es geben, als Therapeut eine Stunde ausfallen zu lassen? Anscheinend öfter mal ausfallen zu lassen? Ich akzeptiere bestenfalls: Wohnung brennt ab. Oder Dackel frisst die Schuhe vom Nachbarn und übersieht dabei, dass die Füsse auch drin sind. Alles andere ist nicht in Ordnung. Es geht nicht um eine Besprechung, wie man eine neue Küche gestalten soll oder so, es geht um einen Menschen. Um DICH!

Danke für das Kompliment, dass ich fähiger zu sein scheine, als Deine Therapeutin! Beruflich mache ich (so lang ich es noch aushlate) Konfliktmanagement.

Es steht eh soweit alles in meinem Profil, kannst es Dir ruhig anschauen. Ich bin gerade in Ausbildung zum NLP Practitioner - wenn Du das nicht kennst, es ist ein System aus Methoden, geklaut aus bestehenden Psychotherapien, das geeignet ist unter anderem auch für so genannte "Kurzzeittherapien" - also für Menschen, die Hilfe brauchen können, aber nicht soooo massiv, dass sie nicht mehr in der Lage wären, ein halbwegs "normales" Leben zu führen. Schwere Neurosen oder so sind für NLP-ler eine Nummer zu gross. Esstörungen z.B.: Adipositas JA; Bulimie und Anorexie - nur, wenn sie rechtzeitig erkannt werden oder grundsätzlich nicht stark ausgeprägt sind. Da ist die kognitive Verhaltenstherapie eindeutig das Mittel der Wahl (NLP kann sehr ähnlich arbeiten, hat aber seine Grenzen)
Was ich damit möchte ist, weil NLP die Basis für viele andere Dinge ist, z.B. Mentaltraining, in ca. 2 Jahren als Mental- und Wellnesstrainerin selbständig zu arbeiten. Also, so daneben liegst Du mit Deiner Vermutung nicht :).

Toi toi toi!
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