Niedriger Puls durch mehr Widerstand???

Simone

New member
Salut zusammen!

Habe neulich so ganz easy mein GA-Training absolviert, da kommt ein von mir gschätzter Trainer zu mir und meint: "Mehr Widerstand, Simone! Du mußt mit mehr Widerstand fahren, dann geht der Puls weiter runter!" Ob das wohl ernst gemeint war? Ist an diesem Ratschlag überhaupt was Wahres dran, oder sollte ich da evtl. was falsch verstanden haben? Jedenfalls hat das bei mir nicht so recht funktioniert. Meine Logik würde mir eigentlich sagen: Mehr Widerstand=höhere Belastung=höherer Puls.

...puh!...zum Glück gibt`s angeblich ja keine blöden Fragen....,ODER??? *schüchternddreinschau*



dieeigenelogikinfragestellende Simone
 
Hallo Simone,



ganz so falsch ist das statement deines von dir geschätzten trainers nicht. erhöht man den widerstand bis eine bewegung überhaupt nicht mehr möglich ist, wird zuerst die muskulatur lokal versagen bevor der puls merkbar ansteigt.



vergleiche krafttraining mit ausdauertraining. beim krafttraining ist aufgrund des extrem hohen widerstand und der früh einsetzenden muskulären erschöpfung die pulsfrequenz eher gering.



es geht darum was du erreichen willst. den herzmuskel trainiert man durch eine hohe HF, die skelettmuskulatur durch einen hohen widerstand.



gruß



Hannes
 
Hallo Simone !



Hmm... nicht ganz Hannes.

Kommt immer drauf an, in

was für einem

Energiebereitstellungsberei

ch Du beim Krafttraining

trainierst.



Beim Maximalkrafttraining

(Satzzeiten bis 30

Sekunden) hängt der Puls

nach.



Beim Hypertrophietraining

sollte die Anspannungszeit

(Satzzeit) natürlich höher

liegen, am besten in den

anaerob-laktaziden Bereich

hineingehen. Und dort wird

der Puls mächtig nach

oben getrieben.



Gruß Alex
 
Hallo Simone !



Also beim GA- Training -

sprich unterhalb der ANS

wird Dein Puls mit der

Belastungsintensität

(Widerstandserhöhung)

linear ansteigen, insofern

verstehe ich die Aussage

Deines Trainers nicht.



Gruß Alex
 
Trainer hat sich disqualifiziert

Hallo Simone,



der Trainer hat sich in dieser Frage ganz schön disqualifiziert, wenn er es ernst gemeint hat. Ich denke eher, er wollte Dich ärgern und sehen, ob Du den Ergo tatsächlich höher stellst.

Die von Dir aufgezeigt Logikkette ist völlig richtig, man kann sie sogar noch ergänzen:

Mehr Widerstand -> mehr Arbeit -> mehr Sauerstoffbedarf -> mehr Beanspruchung des HK-Systems -> höherer Puls

Vor diesem Hintergrund führen Mediziner und Sportwissenschaftler in der Leistungsdiagnostik eine Ergometrie durch. Sie erhöhen stufenweise den Widerstand und prüfen dabei Herzfrequenz und Milchsäuresalz (Laktat) im Blut. Wie Alex richtig geschrieben hat, steigt der Puls bei einem solchen test nahezu linear an und flacht irgendwann ab.



Übrigens: Beim Krafttraining geht der Puls auch ganz schön hoch, nur ist er nicht als Parameter zur Trainingssteuerung geeignet.

Gruß

Thomas
 
arbeit u. leistung

der puls steigt mit der leistung (arbeit/zeiteinheit)und nicht mit der arbeit. erhoeht man den widerstand kommt es moeglicherweise zur einer starken reduktion der trittfrequenz wodurch die leistung abfallen kann.



bei gleicher frequenz steigt natuerlich leistung u. puls an.



bei den steppern wird z.b im modus 'konstanter pulswert' der widerstand bei einem zu hohen pulsanstieg erhoeht. somit kann man nur noch ganz langsam steppen u. der puls faellt.



koennte der trainer unter diesem gesichtspunkt seinen rat erteilt haben?



gruss



Hannes
 
GA-Training!

hh,

hier geht's um ein GA-training! ein vergleich mit krafttraining ist somit nicht zulässig.

wenn simones trainer seine empfehlung ernst gemeint hat, war er entweder geistig umnachtet oder er hat keine ahnung von leistungsphysiologie.

gruss, kurt



Hannes schrieb:

> Hallo Simone,

>

> ganz so falsch ist das statement deines von dir geschätzten trainers nicht. erhöht man den widerstand bis eine bewegung überhaupt nicht mehr möglich ist, wird zuerst die muskulatur lokal versagen bevor der puls merkbar ansteigt.

>

> vergleiche krafttraining mit ausdauertraining. beim krafttraining ist aufgrund des extrem hohen widerstand und der früh einsetzenden muskulären erschöpfung die pulsfrequenz eher gering.

>

> es geht darum was du erreichen willst. den herzmuskel trainiert man durch eine hohe HF, die skelettmuskulatur durch einen hohen widerstand.

>

> gruß

>

> Hannes
 
da hat Hannes wieder mal aufgepasst...

Hab mich vertippt - meinte natürlich Leistung als Arbeit in Abhängigkeit von der Zeit. Der Puls steigt aber auch mit zunehmender Arbeit. Die gleiche Leistung führt über einen längeren Zeitraum, also mit zunehmender Arbeit, zu einer zunehmenden Beanspruchung.

Beispiel: Wenn ich eine Stunde bei bei der gleichen Wattzahl fahre, steigt der Puls ebenfalls linear an.

Aber ich habs im Posting tatsächlich verwechselt und kann mich jetzt nicht rauswinden, Hannes. :))

Zu Stepper und Widerstand:

Vorsicht: Stepper und Ergo regulieren völlig unterschiedlich die Belastung:

Beim Ergo steigt die Leistung des Trainierenden mit dem Widerstand gegen die Schwungscheibe.

Beim Stair ist es umgekehrt. Je höher die Trittfrequenz, um so höher die Leistung. Der WIderstand, gegen den ich ankämpfe ist mein Körpergewicht und das ist nahezu konstant. Ist also beim Ergo der Widerstand niedrig eingestellt, muss ich pro Zeiteinheit mein Körpergewicht öfter bewegen und leiste deshalb mehr.

Bei konstanter Dauer verrichte ich dann auch mehr Arbeit und verbrauche mehr Energie. So viel zu meinem physikalischen Erguss ;-)

Thomas
 
danke, nun ist alles klar.

habe noch nie am ergo einen leistungstest gemacht. muss man die trittfrequenz konstant halten?



gruss



Hannes



PS: sorry, dass ich so unverschaemt auf einen tippfehler hingewiesen habe. etwas mehr dollaranz beim lesen wuerde mir nicht schaden.
 
Hiiilfeeeee!!! Ich bin zu blöd!!

Uff! Irgendwie bin ich nun doch ob der vielen postings (danke übrigens an alle!) etwas verwirrt. Was wäre denn, wenn sich die Aussage meines Trainers nicht auf ein GA-Training bezogen hätte, sondern auf ein intensives Training? Hätte das einen Unterschied gemacht? Wenn der Puls bei einer Ergometrie zunächst linear ansteigt und dann irgendwann abflacht, könnte das nicht auch bedeuten, daß man ab diesem Punkt den Widerstand erhöhen kann ohne, daß der Puls sich weiter erhöht? Sicher bin ich mir auch in dem Punkt, daß mein Trainer schon davon ausging, den Widerstand zu erhöhen, die Tretrequenz dabei aber beizubehalten. Nochmals Fragen über Fragen...



Liebe Grüße, Simone
 
ich auch

führe ein klärendes gespräch mit deinem trainer und teile uns mit was er wirklich gemeint hat.



beim reden kumman de leit zam.

(durch kommunikation lassen sich mißverständnisse aufklären)



gruß



Hannes
 
ergänzung

bei gleicher leistung sollte die HF eigentlich nicht automatisch mit zunehmender arbeitsdauer ansteigen. das ist nur dann der fall, wenn kein steady state des muskelstoffwechsels erreicht wird und ist somit ein hinweis auf eine "überschwellige" belastungsintensität.

wie du weisst, prüft man nach einem stufentest die dauerleistungsgrenze (ANS) mittels eines schwellentests, um die individuelle schwelle noch genauer eingrenzen zu können.

ein aktuelles beispiel: "mein" radler herbert meneweger trainierte am sonntag auf dem ergometer 3 std konstant bei 250 watt, seine HF war konstant 152.

gruss, kurt





Thomas schrieb:

> Hab mich vertippt - meinte natürlich Leistung als Arbeit in Abhängigkeit von der Zeit. Der Puls steigt aber auch mit zunehmender Arbeit. Die gleiche Leistung führt über einen längeren Zeitraum, also mit zunehmender Arbeit, zu einer zunehmenden Beanspruchung.

> Beispiel: Wenn ich eine Stunde bei bei der gleichen Wattzahl fahre, steigt der Puls ebenfalls linear an.

> Aber ich habs im Posting tatsächlich verwechselt und kann mich jetzt nicht rauswinden, Hannes. :))

> Zu Stepper und Widerstand:

> Vorsicht: Stepper und Ergo regulieren völlig unterschiedlich die Belastung:

> Beim Ergo steigt die Leistung des Trainierenden mit dem Widerstand gegen die Schwungscheibe.

> Beim Stair ist es umgekehrt. Je höher die Trittfrequenz, um so höher die Leistung. Der WIderstand, gegen den ich ankämpfe ist mein Körpergewicht und das ist nahezu konstant. Ist also beim Ergo der Widerstand niedrig eingestellt, muss ich pro Zeiteinheit mein Körpergewicht öfter bewegen und leiste deshalb mehr.

> Bei konstanter Dauer verrichte ich dann auch mehr Arbeit und verbrauche mehr Energie. So viel zu meinem physikalischen Erguss ;-)

> Thomas
 
Re: danke, nun ist alles klar.

Hallo Hannes,



um ehrlich zu sein, war es kein Tippfehler, sondern eine Verwechslung von mir. Die "Füsiker" wären bestimmt in Ohnmacht gefallen :))

> habe noch nie am ergo einen leistungstest gemacht. muss man die trittfrequenz konstant halten?



Das hängt vom Gerät ab:

Man unterscheidet drehzahlunabhängige und drehzahlabhängige Ergos.



Bei ersteren ist die Drehzahl egal, das Gerät passt den Widerstand an, damit die Leistung konstant bleibt. Wenn Du also langsamer trittst, ist der einzelne Tritt schwerer.



Bei den zweiten (ältere Geräte und nicht geeignet) hast Du die gewünschte Leistung nur bei einer gewissen Drehzahl. Trittst Du schneller leistest Du mehr, trittst Du langsamer leistest Du weniger.



Für Tests eignen sich nur drehzahlunabhängige Geräte.

Gruß

Thomas
 
"Die Ergometrie" - noch mal nachgefragt!

Hallo Kurt!

Vielleicht bin ich ja auch einfach schon zu müde und check`s deswegen nicht (immer diese Ausreden...;)), aber ich hätte da nun doch noch eine Frage bezüglich Deines Artikels "Die Ergometrie" auf Deiner Hompage. Du schreibst:



>Mit zunehmender Belastung dauert es immer länger, bis der "Erfordernispuls" erreicht wird und ab einer gewissen Intensität ist es nicht mehr möglich, innerhalb der Stufendauer ein Plateau der Herzfrequenz zu erreichen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Belastung bereits über der sog. "Dauerleistungsgrenze" liegt und vorwiegend anaerob, d.h. unter "Sauerstoff-Schuld" erbracht werden muss.<



Heißt das nun, daß ab dieser Belastungsintensität der Puls stetig weiter ansteigt und sich nicht mehr für längere Zeit auf einem Level einpendeln kann, oder ist es so gemeint, daß der Puls quasi nicht mehr getoppt werden kann, weil die Testperson ihre HFmax erreicht hat?



Liebe Grüße Simone *diealleinschondurchlesendesartikelseineerhöhteherzfrequenzbekommt*
 
steady state

halo simone,

gemeint ist ersteres, die herzfrequenz erreicht kein steady state mehr bzw. erst nach längerer zeit. eine rasche "adaptation" der HF an die höhere belastungsstufe ist ja ein gutes zeichen. mit anderen worten, je schneller der "erfordernispuls" für eine bestimmte belastung erreicht wird, desto besser.

wie meinst du das mit dem puls, der "quasi nicht mehr gestoppt" werden kann? irgendwann erreicht die HF-kurve ein plateau, wenn die ausbelastung erreicht ist. das ist dann die max. HF, wo es nur mehr eine frage der zeit (und des willens) ist, bis die belastung wegen übersäuerung abgebrochen werden muss.

lg, kurt





Simone schrieb:

> Hallo Kurt!

> Vielleicht bin ich ja auch einfach schon zu müde und check`s deswegen nicht (immer diese Ausreden...;)), aber ich hätte da nun doch noch eine Frage bezüglich Deines Artikels "Die Ergometrie" auf Deiner Hompage. Du schreibst:

>

> >Mit zunehmender Belastung dauert es immer länger, bis der "Erfordernispuls" erreicht wird und ab einer gewissen Intensität ist es nicht mehr möglich, innerhalb der Stufendauer ein Plateau der Herzfrequenz zu erreichen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Belastung bereits über der sog. "Dauerleistungsgrenze" liegt und vorwiegend anaerob, d.h. unter "Sauerstoff-Schuld" erbracht werden muss.<

>

> Heißt das nun, daß ab dieser Belastungsintensität der Puls stetig weiter ansteigt und sich nicht mehr für längere Zeit auf einem Level einpendeln kann, oder ist es so gemeint, daß der Puls quasi nicht mehr getoppt werden kann, weil die Testperson ihre HFmax erreicht hat?

>

> Liebe Grüße Simone *diealleinschondurchlesendesartikelseineerhöhteherzfrequenzbekommt*

>

>



Simone schrieb:

> Hallo Kurt!

> Vielleicht bin ich ja auch einfach schon zu müde und check`s deswegen nicht (immer diese Ausreden...;)), aber ich hätte da nun doch noch eine Frage bezüglich Deines Artikels "Die Ergometrie" auf Deiner Hompage. Du schreibst:

>

> >Mit zunehmender Belastung dauert es immer länger, bis der "Erfordernispuls" erreicht wird und ab einer gewissen Intensität ist es nicht mehr möglich, innerhalb der Stufendauer ein Plateau der Herzfrequenz zu erreichen. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Belastung bereits über der sog. "Dauerleistungsgrenze" liegt und vorwiegend anaerob, d.h. unter "Sauerstoff-Schuld" erbracht werden muss.<

>

> Heißt das nun, daß ab dieser Belastungsintensität der Puls stetig weiter ansteigt und sich nicht mehr für längere Zeit auf einem Level einpendeln kann, oder ist es so gemeint, daß der Puls quasi nicht mehr getoppt werden kann, weil die Testperson ihre HFmax erreicht hat?

>

> Liebe Grüße Simone *diealleinschondurchlesendesartikelseineerhöhteherzfrequenzbekommt*

>

>
 
Re: steady state

Danke Kurt, jetzt ist alles klippo klaro! Ich hatte übrigens "getoppt" geschrieben und nicht "gestoppt"!

Genieß den SONNENTAG heute (Ich hoffe doch bei Euch ist auch "nice weather"??!!)

Liebe Grüße, Simone
 
"toppen" der HF

das kommt davon, wenn man legatheniker ist ;-)) bzw. schlampig liest!

mit dem "toppen" der HF hast du ja auch recht gehabt!

lg, kurt



Simone schrieb:

> Danke Kurt, jetzt ist alles klippo klaro! Ich hatte übrigens "getoppt" geschrieben und nicht "gestoppt"!

> Genieß den SONNENTAG heute (Ich hoffe doch bei Euch ist auch "nice weather"??!!)

> Liebe Grüße, Simone
 
Hey, du "legatheniker", ist doch kein problem! Wenn man so busy ist, kommt das schon mal vor...! (o.
 
natürlich nur bei überschwelliger Leistung...

...steigt der Puls mit zunehmender Arbeit an.

Beim mäßig trainierten Freizeitsportler kann man einen nicht linearen Anstieg der HF verzeichnen, wenn er bei konstant bei ca. 80 bis 90 Prozent seiner HF max trainiert. Im ersten Drittel steigt der Puls an, bis die target heartrate erreicht ist. Dort erreicht er ein Plateau, um auf dem letzten Drittel der Strecke nochmal leicht zu steigen. Bei gleicher Belastung hat in diesem Fall, die Beanspruchung zugenommen.

80 bis 90% sind allerdings sicher über der IANS, anders ergäbe es auch keinen Sinn. Im steady state gibt es keinen Grund, die Sauerstoffversorgung zu erhöhen.

Gruß

Thomas
 
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