Viele Athleten sind seit jeher der Meinung, daß man in einer Massephase nur dann vernünftig Muskulatur aufbauen kann, wenn man sein Körpergewicht ordentlich steigert. Dahinter steckt oft der Gedanke, daß grundsätzlich zwischen zwei Phasen unterschieden wird, der Massephase und der Definitionsphase. In der Massephase wird stark zugenommen, ruhig auch etwas Fett, und in der Definitionsphase dann die Muskulatur herausgearbeitet.
Studien haben hingegen gezeigt, daß, bis auf wenige Ausnahmeathleten mit einem sehr schnellen Stoffwechsel, bei allen anderen der Zuwachs an Gewicht bei diesem hohen Überschuß an Kalorien lediglich zu etwa 20% in Form von Muskulatur, der Rest hingegen in Form von Wasser und vor allen Dingen Fett erfolgte. Nun werden in der anschließenden Definitionsphase die Kalorien jedoch wieder reduziert um Körperfett zu verlieren. Ein Verlust von Körperfett geht aber in fast allen Fällen mit einem zumindest leichten Verlust an Muskelmasse einher. Dieser ist umso größer, je länger die Diät andauert. Nimm ein Athlet in so einer extremen Massephase also sehr viel an Gewicht zu, so ist auch der Verlust an Muskelmasse hinterher ungleich größer.
Gerade für natural trainierende Athleten bringt ein hoher Körperfettanteil noch ein weiteres Problem mit sich, denn die körpereigene Testosteronausschüttung sinkt bei Personen mit viel Körperfett ab, wodurch die Fähigkeit zum weiteren Muskelaufbau abnimmt.
Natürlich ist für einen erfolgreichen Muskelaufbau notwendig, daß eine konstante Versorgung des Muskels mit Protein gewährleistet ist, eine "Überfütterung" führt aber nicht zu weiterem Muskelzuwachs sondern lediglich dazu, daß die überschüssigen Kalorien in Form von Fett gespeichert werden.
Aus diesem Grund sollte man auch in einer Massephase die Kalorienzufuhr nur leicht steigern, um möglichst fettfreie Muskulatur aufzubauen und in einer evtl. anschließenden Definitionsphase nicht zu lange Diät halten zu müssen und damit wieder viel von der Muskulatur zu verlieren.