"Muskelfrage" fuer Kurt

nils

New member
Ich habe mich jetzt eine ganze Weile mit Deinen Artikeln und unzaehligen Postings zum Thema Muskel/Ernaehrung beschaeftigt. Trotzdem, oder gerade deswegen sind jetzt allerdings noch einige Fragen fuer mich offen, und ich hoffe Du kannst mir da ein wenig weiterhelfen.



Grundsaetlich befinde ich mich in einem Kaloriendefizit, kann also egal ob die Waage "spinnt" davon ausgehen, das tatsaechlich Fett verbrannt wird.

Ich frage mich allerdings, inwieweit die durch Ausdauertraining hervorgerufene Mehreinlagerung von Glykogen und somit auch Wasser die Fettverbrennung waehrend der Regenerationsphasen und auch waehrend der aktiven Belastung beinflusst.

Auch frage ich mich inwieweit ich erkennen kann wann meine Glykogenspeicher erschoepft sind, denn immerhin koennte ein Leistungsabfall doch auch durch eine vorruebergehende Uebersaeuerung der Muskeln hervorgerufen sein. Gibt es eine Moeglichkeit anhand der Herzfequenz oder durch subjektive Beobachtung die Aenderungen im Stoffwechsel festzustellen?

Gibt es irgendwelche Richtwerte fuer die Dauer der Wiedereinlagerung?

Was sind die ersten Anzeichen eines Uebertrainings?



Ich hoffe Du kannst mir da ein wenig auf die Spruenge helfen, denn irgendwie habe ich mich momentan "um den Verstand gelesen"
 
Re: "Muskelfrage"

hallo nils,

wieso befindest du dich grundsätzlich in einem kaloriendefizit? wohl nur dann, wenn du beabsichtigst, fett abzubauen, oder?

die muskuläre glykogenspeicherung ist limitiert, sie beträgt max. 500 gramm. sie beeinträchtigt grundsätzlich nicht die betaoxidation in ruhe. die wege der muskulären energiebereitstellung hängen primär von der belastungsintensität und damit von der notwendigen energieflussrate ab (siehe "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage).

um die muskulären energiespeicher zu entleeren, bedarf es eines ca. 90-minütigen hochintensiven ausdauertrainings. natürlich führen kurzfristige höchstleistungen mit milchsäureakkumulation zu einer muskelermüdung, die aber nicht durch glykogendepletion bedingt ist. das lactat wird innerhalb kurzer zeit wieder eliminiert (habe darüber schon gepostet).

durch subjektive beobachtung ist es gut möglich, änderungen im muskelstoffwechsel festzustellen: z.b. der berüchtigte "ast" nach entleerung der glykogenspeicher im ausdauertraining, das milchsäurebedingte "muskelbrennen" beim 400 m-sprint oder beim kraftausdauertraining usw.

da die belastungsherzfrequenz mit der muskelstoffwechselsituation korreliert, können also auch hier veränderungen beobachtet werden: z.b. dass du nach entleerung der glykogenspeicher und folglich vermehrte betaoxidation den belastungspuls nicht mehr halten kannst, wenn du die belastungsintensität reduzieren musst.

die wiederauffüllung der glykogenspeicher dauert je nach ernährung und trainingszustand ein bis drei tage.

zum übertraining: siehe meinen artikel. erstes anzeichen ist - wenn man ein körpergefühl hat - das "spüren", nicht mehr ausreichend regeneriert zu sein, evtl. sogar schlafstörungen, und meist ein höherer ruhepuls als sonst. damit geht die leistungsstagnation bzw. ein leistungsknick einher.

gruss, kurt





Nils schrieb:

> Ich habe mich jetzt eine ganze Weile mit Deinen Artikeln und unzaehligen Postings zum Thema Muskel/Ernaehrung beschaeftigt. Trotzdem, oder gerade deswegen sind jetzt allerdings noch einige Fragen fuer mich offen, und ich hoffe Du kannst mir da ein wenig weiterhelfen.

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> Grundsaetlich befinde ich mich in einem Kaloriendefizit, kann also egal ob die Waage "spinnt" davon ausgehen, das tatsaechlich Fett verbrannt wird.

> Ich frage mich allerdings, inwieweit die durch Ausdauertraining hervorgerufene Mehreinlagerung von Glykogen und somit auch Wasser die Fettverbrennung waehrend der Regenerationsphasen und auch waehrend der aktiven Belastung beinflusst.

> Auch frage ich mich inwieweit ich erkennen kann wann meine Glykogenspeicher erschoepft sind, denn immerhin koennte ein Leistungsabfall doch auch durch eine vorruebergehende Uebersaeuerung der Muskeln hervorgerufen sein. Gibt es eine Moeglichkeit anhand der Herzfequenz oder durch subjektive Beobachtung die Aenderungen im Stoffwechsel festzustellen?

> Gibt es irgendwelche Richtwerte fuer die Dauer der Wiedereinlagerung?

> Was sind die ersten Anzeichen eines Uebertrainings?

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> Ich hoffe Du kannst mir da ein wenig auf die Spruenge helfen, denn irgendwie habe ich mich momentan "um den Verstand gelesen"
 
Re: "Muskelfrage"

Erst einmam vielen Dank fuer Deine prompte Antwort.

Nach einigen faulen Jahren versuche ich halt wieder eine gewisse Leistungsfaehigkeit zu erreichen, kann dabei aber nur auf meine Erfahrungen aus dem Schwimmsport zurueckgreifen wo Dauerbelastungen von 90 Minuten wohl doch eher selten sind...

Deswegen also die Verwirrung um Begriffe "Ast", "Brennen" und "Ermuedung".
 
Re: "Muskelfrage"

hallo nils,

aber auch beim schwimmtraining lernt man "muskelbrennen" und "muskelermüdung" kennen! du hast doch sicherlich auch gelegentlich intensive intervalle gemacht, oder?

und nach einem intensivem schwimmtraining, das ja durchaus 90 min dauern kann, sind die glykogenspeicher ziemlich leer.

wichtig ist es, auf die signale seines körpers zu achten, ein vernünftiges wechselspiel zwischen belastung und regeneration sowie eine bedarfsgerechte ernährung.

mach's gut, kurt







Nils schrieb:

> Erst einmam vielen Dank fuer Deine prompte Antwort.

> Nach einigen faulen Jahren versuche ich halt wieder eine gewisse Leistungsfaehigkeit zu erreichen, kann dabei aber nur auf meine Erfahrungen aus dem Schwimmsport zurueckgreifen wo Dauerbelastungen von 90 Minuten wohl doch eher selten sind...

> Deswegen also die Verwirrung um Begriffe "Ast", "Brennen" und "Ermuedung".



Nils schrieb:

> Erst einmam vielen Dank fuer Deine prompte Antwort.

> Nach einigen faulen Jahren versuche ich halt wieder eine gewisse Leistungsfaehigkeit zu erreichen, kann dabei aber nur auf meine Erfahrungen aus dem Schwimmsport zurueckgreifen wo Dauerbelastungen von 90 Minuten wohl doch eher selten sind...

> Deswegen also die Verwirrung um Begriffe "Ast", "Brennen" und "Ermuedung".
 
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