Mehr Koordination/Sensomotorik im Training

sidi

New member
Koordination als BEWUSSTES eigenständiges Modul hat in den meisten Trainingseinheiten noch zu wenig Einzug gefunden. Meistens wird die Koordination als gegeben angenommen oder bei einer Übungsausführung in einem sehr engen Bewegungsspielraum trainiert. Dabei wäre dieses zusätzliche Übungsmodul extrem vielfältig, immer einsetzbar und für ein ganzheitliches Training von entscheidender Bedeutung. Die normalen absolvierten Schulterübungen sind ein typisches Beispiel dafür, Schulterbeschwerden sind in diesem Falle nicht auszuschliesen. Eigentlich wäre dieses Gelenk geradezu prädistiniert für Mehrebenenübung, aber nein es muss ja immer eine Nackendrückübung sein.
Ebenso sind bisher Gleichgewicht, Reaktion und Kinästhetik eher untergeordnete Begriffe im Krafttraining, für eine methodische Weiterentwicklung des Krafttrainings aber unabdingbar.

Gruss Sidi
 
hallo sidi,
aus diesem grund plädieren wir für ein krafttraining mit freiem widerstand (ist einer der tenöre dieses forums, wie du dich überzeugen kannst, wenn du dich mal im archiv umsehen würdest).
ein besonderes beispiel: hat du dir schon mal die komplexizität des bewegungsablaufes beim reißen angesehen? ich nehme nicht an, dass du einem gewichtheber noch irgendewelche koordinationsübungen, speziell für die schulter, empfehlen möchtest...:winke:. natürlich sind die meisten von uns keine gewichtheber oder andere leistungssportler, die das reißen in ihrem trainingsprogram haben, wie z.b. leichtathleten, sondern freizeit-kraftsportler. trotzdem sollte man die richtige ausführung von zumindest tiefen kniebeugen und kreuzheben lernen.
übrigens: für die schulter ist das schulterdrücken, sowohl als front- wie auch als nackendrücken, immer noch der "golden standard". vor allem mit zwei kurzhanteln wird hiebei auch die intermuskuäre koordination effizient trainiert.

gruß, kurt
 
Kraft- und Fitnesstraining sind die Basis

aber nicht alles. Doch ohne Kraft/ Muskeln und eine gewisse "Puste" kann Koordination nicht funktionieren.
Fitness wird ja traniert, um seinen Körper benutzen zu können und auch koordinativ interessante Künste/ Sportarten erlernen zu können. Zum Beispiel profitieren Kampfkünstler, Tänzer und Schauspieler von einem Fitnessprogramm.
Aber Grundübungen müssen sein und können nicht ersetzt werden. Dann sind sie eben nicht so berauschend anspruchsvoll. Das ist Zähneputzen ja auch nicht.

Gruß
Sascha
 
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation.

wenn du was komplexes in der ausfürung suchst dann schau mal unter...

PNF

Die Abkürzung PNF steht für Propriozeptive Neuromuskuläre Fazili- tation.

Die Methode wurde zwischen 1946 und 1951 in Amerika von dem Neuro- physiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott entwickelt.

Es handelt sich um eine spezielle Übungstechnik der Krankengym- nastik, die auf dem natürlichen Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und Gelenken basiert.

PNF ist eine aktive Methode, bei der genau definierte Bewegungsmuster und bestimmte krankengymnastische Techniken zum Einsatz kommen. Diese Bewegungsmuster (Pattern) zeigen sich in Halte- und Bewe- gungsfunktionen unseres Körpers. Sie verlaufen dreidimensional und diagonal, da die Muskulatur spiralig angelegt ist. In der Regel sind sie für das ungeübte Auge wenig auffällig, obwohl sie bei normaler Motorik immer vorhanden sind. Bei der therapeutischen Arbeit werden Stimuli, z. B. Zug, Druck, Dehnung und Widerstand, ausgenutzt und in einer fest- gelegten Art und Folge durchgeführt. Hierbei kommt es zu erwarteten Reaktionen wie einer vermehrten Muskelkontraktion oder -entspannung, die der Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung dienen.

Die Auswahl und Durchführung der Bewegungsmuster und Techniken richten sich immer nach der individuellen Situation des Patienten. Die Therapie erfasst den Menschen ganzheitlich und setzt immer bei seinen stärksten Körperabschnitten an. So erspürt der Patient seine Stärken und wird positiv motiviert, um in gezielten Aktivitäten die Schwächen seines Körpers abzubauen.

Die Ziele der PNF-Behandlung können sein:

Normalisierung der Muskelspannung, z. B. bei Spastizität oder Lähmungen
Förderung der motorischen Kontrolle, Mobilität, dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Koordination.
 
Die Muskulatur ist "spiralig angelegt"?

wer sagt das? das ist natürlich nonsens. die propriozeption hat mit der tiefensensibilität zu tun, dazu siehe die postings von klaus und mir im archiv.

gruß, kurt
 
ein etwas "unglücklicher" Versuch

physiotherapeuten schreiben nicht selten unsinn...

gruß, kurt
 
Re: ein etwas "unglücklicher" Versuch

Eventuell geht der Autor von der "Spiraldynamik" aus. Typisches Beispiel, Beinstreckung, Innen- bzw. Aussenrotation des Oberschenkel/ Unterschenkel. Für die Förderung der Körpersensibilität sind gewisse PNF Übungen hervorragend. Für das korrekte Absolvieren der Grundübungen, z.B. Kniebeugen, sind erweiterte " Koordinationsübungen" für die meisten Trainingsteilnehmer eine entscheidende Hilfe um ein bestimmtes Ziel ökonomischer und stabiler zu erreichen. Gleichzeitig ist es für die meisten Hobbyfitnessler abwechslungsreicher und motivierender.

Gruss Andreas
 
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