Hallo an alle wird ja richtig interessant hier.
Das Neid ein positiver Motor unsere Gesellschaft ist möchte ich bezweifeln. Das solch ein Verhalten einen evolutionären Vorteil darstellt kann man wahrscheinlich endlos diskutieren. Eigentlich ist mein Punkt ein anderer. Der Neider ist nicht positiv eingestellt er möchte den beneideten auf sein tiefes Niveau herabholen. Dies ist keine positiv treibende Kraft sondern eine destruktive Kraft. Solche Leute habe ich mehrmals beobachten können. Solange sie noch in einer untergeordneten Position sind wird über „die da oben“ hergezogen über deren Stelle, deren Verdienst usw. Als Grund wird natürlich immer „ICH habe das Recht angeführt ein bisschen sozial nett eingepackt“ Aber wehe ein solcher erreicht den Chefsessel, dann ist aus mit Solidarität, im Gegenteil da sie so negativ eingestellt sind können sie nicht Leute neben sich aushalten die auch etwas Annerkennung kriegen könnten. Auf diese sind sie nämlich immer noch neidisch. O-Ton von so einem Spezi nachdem er Chef-Arzt geworden war „mit 300'000.-/Jahr kann man doch nicht leben“ .
Das Problem mit Tiga ist nicht das er ein Wegesentschädigung möchte sondern das er findet es ist sein Recht und es hintenherum wegen diesem Neid wieder reinholt. Es gibt nämlich die positive Variante, er geht zu seinem Chef und fragt in ob es nicht möglich währe ihm eine Entschädigung zu geben mit stichhaltigen Argumenten. Auf jeden Fall wird er nicht rausgeschmissen und vielleicht kriegt er sie selbst. Aber von so was haben wir hier nichts gehört, immer die gleiche negative Leier ich habe RECHT. Ein Grünschnabel ist er weil er meint Blaumachen könnte ihm nützen, im Gegenteil wie ich schon geschrieben habe, so einer fällt sehr schnell negativ auf. Niemand wird es ihm sagen, aber förderlich wird es nicht sein. Schlussendlich er hat ja die gleichen Grundrechte wie ein 50 Jähriger (dafür lebt er in D). In der Firma in die er Arbeitet hat er sicher nicht den gleichen Vertrag unterschrieben wie die 50 jährigen und hat somit, ausgenommen das Zivilrecht, innerhalb der Firma nicht die gleichen Rechte.
Natürlich sind alle Menschen gleich, es gibt aber manche die halt etwas gleicher sind.
Unter verfehlter Sozialpolitik, verstehe ich nicht das ich das Prinzip schlecht finde, sonder wie es schlussendlich angewandt worden ist und die Proportionen die es angenommen hat. Das Prinzip das die Gesellschaft denjenigen unter die Arme greift die ohne eigenes Verschulden in die Misere kommen unterstütze ich ganz. Das die bessergestellten dies Finanzieren ist normal und die bestgestellten überproportional beisteuern auch in Ordnung. Aber begründet wird dies nicht mit der sozialen Verantwortung die man als Bessergestellte hat, sondern mit dem Faktum das es eigentlich moralisch verwerflich ist mehr zu besitzen. Wobei dieses Mehr stark vom Betrachter abhängt. Mit dieser Einstellung die ich Sozialneid nenne ist die ganze Sozialpolitik zu einer Farce verkommen wo sich jeder serviert nach Gutdünken. Es ist eh niemand verantwortlich. Dies betrifft von weitem nicht nur den kleinen Sozialabzocker, es wird auch im grossen Stiel gemacht. Zum Beispiel bei der SBB wo alle älteren Semester auf Kosten der Invalidenversicherung entsorgt worden sind. Dies hat zur Folge gehabt das die Pensionskasse in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten geraten ist wegen den Rückstellungen. Rate mal wer das bezahlt: diejenigen die noch heute bei der SBB Angestellt sind.
Das manche Einkommen oder mancher Reichtum nicht im Verhältnis zur geleisteter Arbeit steht ist klar. Aber wo ist das Problem, das Bill Gates mehr oder weniger Milliarden hat kann mir doch völlig egal sein. Das ist mir egal weil ich einfach auf ihn nicht neidisch bin. Denken das wenn man die supereichen weniger haben es der Allgemeinheit besser geht ist ein weit verbreiteter Trugschluss. Ich spreche hier ganz bewusst von entwickelten Ländern. Ich habe die Steuerstatistiken gerade gesehen von dem Kanton in dem ich lebe. Zwischen 1991 und 2001 ist das Steueraufkommen um die gleiche Summe gestiegen wie zwischen 1971 und 1991, heisst Verdoppelung der Mehrausgaben in 10 Jahren. Rat aber mal wer bezahlt, zu 75% die sogenannte Mittelschicht und 25% von den ganz hohen Einkommen. Deswegen kann das System so nicht weiter funktionieren.
Noch ein Beispiel für institutionalisiertem Sozialneid. Die Armutsgrenze wird als Prozentsatz des medianen Einkommen gesetzt. Mit so einer Rechnung ist es nur möglich die Anzahl der Armen zu verringern indem es weniger Reiche gibt. Mit anderen Worten wenn prozentual das Einkommen gleich steigt bei den Armen und Reichen gibt es am Schluss mehr Arme.
Polynomstapler, du wirst voraussichtlich 7 Jahre studieren und dafür kein Geld kriegen. Das Studium wird dem Staat etwa 150'000.- kosten. Danach wirst du glücklich sein wenn du nur 5 Stunden Überstunden machen darfst. Vielleicht hat sich das bis dahin geändert. Wirst du dann neidisch sein auf den Kollegen der BWL studiert hat und nach 5 Jahren ein Gehalt hat und eine geregelte Arbeitszeit, Doch wohl kaum. Du wirst dich vielleicht einsetzten über die Assistentenvereinigung für eine vernüftige Arbeitszeiten. Das ist wiederum der positive Ansatz.
Das ganze Thema als Grund zu nehmen die grossen Probleme unserer Welt mit denen eines Azubis zu vergleichen erinnert mich an : „Kind iss deinen Teller leer, denk an die vielen Kinder die Hungern“
Wenn du dich fürs Weltgeschehen interessierst, könntest du dir mal die Frage stellen warum, Europa und die USA ihre Landwirtschaft so massiv unterstützen das die 3-Welt Länder keine Chance haben ihre eigene Landwirtschaft zu entwickeln. Wir produzieren so billig das keine nicht staatlich unterstützte Landwirtschaft mithalten kann. Es geht noch weiter, wir exportieren unseren Überschuss staatlich unterstützt in 3-Welt Länder und machen damit noch ihren Binnenmarkt kaputt. Damit verbauen wir diesen Länder jegliche Chance wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. Das ist ein Politisches, ein moralisches Problem das aber Überhaupt nichts mit unserem Reichtum zu tun hat.
Um im gleichen Thema zu bleiben, wir geben Milliarden aus um eine umweltverschmutzende Landwirtschaft aufrecht zu erhalten, gleichzeitig werden Milliarden ausgegeben um die Umweltschäden aufzuheben. Schlussendlich erkranken wir an einem übermass an Fleisch und Milchprodukten Konsum. Ein Käse der auf der Alm (sprich biologisch) produziert wird enthält Omega-3 Säuren und ist somit kardioprotektiv. Der gleiche Käse intensiv produziert ist schädlich. Wenn dieses ganze Geld dafür aufgebracht würde biologische Nahrung zu produzieren würden wir in einer besseren Umwelt leben und uns gesünder Ernähren. Ausserdem könnten 3-Welt Länder in den Markt einsteigen, weil diese Produktionsart Arbeitsintensiv ist und sie somit konkurentiel währen.
Kriminell ist es wenn ein Süd-afrikanischer Minister sagt das AIDS keine Virus Krankheit ist sondern das Produkt des Kolonialismus.
Kriminell ist es wenn in Afrika sich eigentlich niemand ein Präservativ leisten kann.
Kriminell ist wenn Afrika im Krieg versinkt wegen Korrupten Despoten.
Es gibt genug zu tun vor unserer eigenen Tür ohne den Neidschalter anstellen zu müssen.
Mit freundlichen Grüßen JK