Ich mache Muay Thai und BB seit Jahren parallel und habe keinerlei Probleme, ich verteile die Gewichtung in den verschiedenen Zyklen unterschiedlich. Mal mehr Kampfkunst und dann wieder mehr Eisen. Seit ca. einem Jahr 'fresse' ich allerdings extrem viel Eisen, trainiere nur noch zweimal wöchentlich MT. Ich denke, dass ist ein Lernprozeß, bei dem man einen wirklich eisenharten Willen braucht und die Balance für beides entwickeln muss. Und sind wir doch mal ehrlich: Es gibt eigentlich keinen guten Grund, eine Trainingseinheit ausfallen zu lassen!
Zum Thema Kampfkunst/ Kampfsport und was WT nun ist: Tatsache ist, dass die alten Kampfstile wirkliche, noch dazu sehr ehrenvolle (Kampf-) Künste sind, die diese Bezeichnung zu Recht tragen dürfen. Keiner der alten wurde primär dafür entwickelt, um sich zu prügeln, eher sind es Kunstformen, die den Buddhisten (Mönchen) dazu dienten, nach hartem Training noch besser/ intensiver meditieren zu können. Mittlerweile weiß man, dass sämtliche Kampfkünste Asiens, außer Muay Thai Boran, auf das Kung Fu in seiner Ursprungsform zurück zu führen sind. Die erste reine Selbstverteidigungsart (Kunst) entstand mit dem Karate auf Okinawa, allerdings ebenso basierend auf den alten chinesischen Künsten. Auch hier hat sich das Ganze verselbständigt, trägt jedoch noch die Grundzüge einer Kunst in sich, da Karate an sich sehr kontemplativ ist, wenn man mal vom Kenpo Karate absieht.
Einzig auf das Muay Thai hatten andere Kampfkünste gar keinen Einfluß, da die Thais ihre Künste als so perfekt und ausgereift ansahen, dass es wenig Sinn gemacht hätte, etwas hinzuzufügen.
Zu guter letzt: Kampfsport, in welcher Form auch immer, ist das, was auf der Matte, im Ring oder im Oktagon mit Käfig, nach Regeln und Vorgaben eines Verbandes passiert. Kampfkunst ist DAS Ausüben von Formen eines Stils, DAS Lernen eines solchen an sich! Selbstverteidigung ist in der Regel ein zusammen gewürfelter Mist, der zwar effektiv sein kann, aber nichts mit dem Sinn und Ursprung des jeweiligen Herkunftstiles zu tun hat. WT gehört zu den jüngeren Kampfkunststilen, entstanden im 19.Jahrhundert und ist ohne Frage in der Tradition des klassischen Kung Fu einzuordnen.
Gerade viele der neuen Richtungen haben immer das Beste aus den verschiedenen Stilen sammeln wollen, und daraus sind dann solche Systeme wie Krav Maga und Sambo entwickelt worden.