Also das ist eher so:
1.Man weiß heute, dass mehr als 50% aller schweren Nierenerkrankungen mit Folgen wie Dialyse etc. durch Diabetes verursacht werden. Atkins ist aber eher eine Diät zur Verhinderung von Diabetes II. Aktins hat sogar ein Buch dazu geschrieben und diverse Studien scheinen das zu bestätigen.
Es ist richtig, dass wenn jemand bereits kaputte Nieren hat, er dann nicht unbedingt sehr viele Proteine essen sollte, aber kaputt gehen sie wohl eher durch was anderes.
2. Bei Gicht ditto. Es gibt Unmengen an Belegen, dass eher Zucker so etwas wie Gicht verursacht. In der Tat zeigen Blutuntersuchungen bei LowCarb-Diäten, dass trotz hoher Eiweißzufuhr der Harnsäurespiegel im Blut sinkt. Wen es interessiert: Wolfgang Lutz hat in "Leben ohne Brot" ein paar sehr markante Statistiken aus seiner Praxis abgedruckt.
3. Bzgl. den unterschiedlichen Diätformen hast du eindeutig Recht. Ich habe von Leuten gehört, die sich von Bifi und Hartkäse ernähren und das dann Atkins nennen. Das ist definitiv nicht Atkins, die Leute sollten sich erst einmal ein Buch dazu kaufen.
Bei McDo kann man in BRD m. E. überhaupt kein Atkins machen, denn diese Läden sind extrem weit von LowCarb entfernt. Ein großes McD-Menü mit BigMac, Pommes und Cola enthält über 1.500 Kcal, weniger als 10% Proteine, 35% Fett und 55% Carbs. Das ist fast DGE-konform. Wer davon wie in Supersize-Me 3x am Tag nimmt, kommt auf fast 5.000 kcal und geht auf wie eine Weihnachtsgans.
In den USA hat McDo spezielle LowCarb-Menüs eingeführt. Da wurden die Hamburger in Eisbergsalat statt Brot eingewickelt. Ob das beim Autofahren - wie in den USA üblich - funktioniert, weiß ich nicht.
Aber ansonsten sind die meisten Formen dieser Art doch sehr verschieden von dem was "hier" propagiert wird. Also ich z. B. frühstücke so:
Rührei aus 4 Eiern (Bio) in Butter. Ggf. etwas Räucherlachs dazu. Dazu 4 gedünstete Tomaten (geschält), ein paar Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Dill. Wenn's nicht reicht (langer Tag vor der Tür) dann noch etwas fette Leberwurst oder einen Kanten Butter (Rohmilch, Bio). Dazu einen Kaffee oder Tee mit fetter Sahne.
Abends gibt es aber auch häufig Kartoffeln zum Fleisch oder Fisch. Ansonsten steht als Beilage Gemüse im Vordergrund.
Einseitig ist das nicht, denn von den Vitaminen und Mineralstoffen ist alles drin, speziell wenn es hin- und wieder mal Kalbsleber gibt.
Und: Mal abgesehen davon, dass meine Ernährung etwas stärker Milchfett-haltig ist, behaupten Anthropologen ja hartnäckig, dass der Mensch sich die letzten 2 Millionen Jahre so oder so ähnlich ernährt hat. Geändert hat sich das erst vor 10.000 Jahren. Also offenkundig gibt es ein paar gute Voraussetzungen für solche Diäten und ich scheine die zu haben.