Jojo-Effekt

AnitaS

New member
Ich hab da mal ne Frage an die Experten: ich habe gehört, daß es 6 Tage dauern soll, bis sich der Körper an eine reduzierte Kalorienzahl gewöhnt hat, z.B. bei einer Diät (Notzeiten gibt es ja bei uns so selten heutzutage ;-)) und daß man dem entgehen kann, indem man beispielsweise einen Tag normal ißt und einen Tag kalorienreduziert. Auf jeden Fall könnte man so eine negative Energiebilanz erreichen und den gefürchteten Jojo-Effekt dadurch vermeiden. Oder ich esse z.B. von Mo-Fr reduziert und hau am Wochenende wieder normal rein.

Außerdem wurde gesagt, daß man nicht tiefer als bis maximal 20% des Grund- und Leistungsumsatzes gehen soll, weil sonst die Nachricht an den Körper geht, aha, es gibt weniger Futter, also Notprogramm einschalten, sprich Jojo-Effekt hinterher. Bei 2000 kcal Tagesumsatz könnte man also bis 1600 kcal runtergehen zum Abnehmen, ohne daß es zu einem Jojo-Effekt kommt, wenn man wieder mehr ißt.

Mich interessieren besonders die 6 Tage bzw. die 20%. Ist das aus der Luft gegriffen oder gibt es darüber auch Studien?

Gruß
Anita
 
A

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Re: Jojo-Effekt
wenn der kurti das wieder liesst, kriegt der arme kerl Blag
da kommt sicher wieder "Registriere dich und lese im Archiv nach " :), mal im ernst , ich schaue hier schon ein jahr rein und wenn ich alles annehmen würde was hier so die div. Klugscheisser schreiben wüsste ich nicht mehr wo mir der Kopf steht , ich sag nur genug poppen und du hast kein Problem mit deinem BMI
 
Jojo-Effekt ist ein Mythos!!!

Hallo Anita,

Voraussetzung für eine Körperfettreduzierung ist eine negative Energiebilanz.
Den Jojo-Effekt gibt es nicht, nur wer nach erfolgreichem Abspecken wieder in alte Essgewohnheiten zurückfällt, die zu einer positiven Energiebilanz führen, wird wieder "aufspecken"

Gruß, André
 
Hallo Anita,
da Du ja schon registriert bist, guck doch einfach mal im Archiv nach. Kurt kämpft in der Tat gegen den Begriff "Jo-Jo- Effekt " an. Das Zunehmen nach einer Diät beruht halt schlicht und einfach darauf, dass man wieder in die alten Ernährungsfehler verfällt- und ergo wieder zunimmt... Wenn Du die Treads weiter unten mal durchliest, steht da auch schon einiges wissenswertes ´drin. Gruß, Yola
 
Hunger ist auch ein Mythos!

...und dass man nach einer diät so einen hunger hat, daß man leicht auf eine positive energiebilanz kommt, ist natürlich auch nur ein mythos....
 
Ja, das seh ich ein, beim Poppen hat man normalerweise wenig Zeit zum Essen ;-)))

Anita *mit normalem BMI*
 
Hallo Yola,

da werde ich mich nochmal im Archiv schlau machen. Und ich dachte immer, das wäre ein Notprogramm, was der Körper abspult für schlechte Zeiten, um länger ohne bzw. mit wenig Nahrung durchzuhalten.

Aber wieso haben dann viele Leute nach einer Diät mehr drauf als vorher? Eigentlich müßten sie sich dann ja beim alten Gewicht wieder einpendeln, statt dessen legen sie zu. Ich kann mir nicht vorstellen, daß man hinterher dann solche Freßattacken hat, vielleicht 1-2 mal, wenn man nach was gedarbt hat, aber dann sollte doch wieder Schluß sein. Aber ich kann nicht mitreden, habe so gut wie keine Diäterfahrung *zum Glück*.

Anita
 
Jojo-Syndrom ist verhaltensbedingt!

Es gibt eine vielzitierte Studie dazu: http://www.fitness.com/phpapps/ubbthreads/showthreaded.php?Cat=&Board=de_fitness&Number=68889&Search=true&Forum=de_fitness&Words=weinsier%20setpoint&Match=And&Searchpage=0&Limit=25&Old=allposts&Main=68889

Bei einer Reduktionsdiät setzt der Körper den Grundumsatz herunter - gut möglich, dass das bei nur einer geringfügig negativen Energiebilanz nicht geschieht. Sicher ist, dass sich durch Sport der Grundumsatz mindestens halten und bei Krafttraining durch Muskelaufbau auch steigern lässt! Würden alle, die eine Reduktionsdiät machen, auch mit Sport anfangen, wäre die Erfolgsquote bedeutend höher!

Es dauert ca. 10 Tage, bis sich der Grundumsatz wieder auf "Normalmaß" eingependelt hat - wer sich in der Woche nach Diät-Ende für den Erfolg mit Schlemmereien "belohnt" - schneidet sich ins eigene Fleisch: der plötzliche Energieüberschuss trifft auf einen noch verringerten Grundumsatz - schwupps, sind die Pfunde wieder drauf ...

Gruß

chianti
 
Re: weil sie...

..den fehler machen, zu wenig zu essen, wenn sie abnehmen wollen. viele abnehmwillige machen diese fehler: extremes achten auf kalorien, zu geringe kalorien-zufuhr. es dreht sich alles nur noch ums essen, nur noch um kalorien, nur noch um ergebnisse auf der waage. der stoffwechsel, der gesamte körper, die psyche "erschrecken" sich ob dieser attacken. und irgendwann, wenn körper und kopf von der hungerei die nase voll haben, kommen die fressattacken. zuviel essen (bzw. übertrieben süßes/fett) wird zum alltag. am ende mehr gewicht als vor der diät.
wer übergewichtig ist bzw. unter starken gewichtsschwankungen leidet bzw. kontinuierlich zunimmt, hat sehr oft nur dieses problem: ein fehlendes gefühl für den stoffwechsel, für den eigenen körper. ziel muss also sein, dieses gefühl wieder zu bekommen. "normale" menschen zählen keine kalorien! sie haben einfach ein gutes/normales gefühl zu ihrem körper, und wenn sie mal zu viel gegessen haben, kompensieren sie das am nächsten oder in den nächsten tagen durch weniger essen, und das war´s. deswegen posten wir hier immer wieder, dass man nur ETWAS weniger essen oder/und sport machen sollte, wenn man abnehmen möchte. kein kalorienzählen! nicht von waage verrückt machen lassen!
all diese radikaldiäten, das übertriebene kalorienzählen etc. nehmen einem die chance, ein gefühl für den körper zu bekommen. konsequenz: ziel verfehlt. das gefühl für den eigenen körper ist sogar völlig weggegangen, noch weniger vorhanden als vor der diät. das ende vom lied: essstörung volles rohr!!
lg viola
 
Nach einer Diät

liebe AnitaS,
mehr drauf als vorher, hat zwei Gründe!
Erstens, der Rückfall in alte Eßgewohnheiten, die ja schon zuvor für das Übergewicht gesorgt haben und zweitens passiert bei einer Diät folgendes: Da jetzt (extrem) weniger Energie in Form von Nahrungszufuhr zur Verfügung steht, entwickelt der Körper ein Schutzprogramm. Er ist in der Lage, bestimmte Organe und Muskeln zu verkleinern, damit diese trotz geringerer Energie weiter funktionieren. Das bedeutet, der sogenannte "Stoffwechsel" wird heruntergefahren. Blödes Beispiel, wenn ich für einen 6 Liter Motor 25 l Benzin pro 100 km brauche, und ich verkleinere den Motor auf 2 Liter, dann brauche ich nur noch ca. 8 l Benzin. Tanke ich aber jetzt weiter so, als ob ich 25 Liter bräuchte, so läuft der Tank natürlich über.
Beim menschlichen Körper läuft der Tank nicht über, sondern das zuviel an Energie wird einfach in den dafür vorgesehenen Fettzellen gespeichert.
Wenn z.B. der Grundumsatz 1600 kcal betrug, so beträgt er nach der Diät sagen wir, nur noch 1200 kcal.
Wenn ich also jetzt das gleiche esse wie vorher, dann gleicht der Körper nicht nur die Gewichtsfifferenz aus, sondern, durch den geringeren Grundumsatz hat er jetzt "mehr Energie" übrig als vorher und demzufolge muß das Gewicht nach einer bestimmten Zeit natürlich über dem Ausgangsgewicht von vor der Diät sein. Bei dem Beispiel von oben würde das bedeuten, das man zusätzlich zum Erreichen des Ausgangsgewichtes, alle 14 Tage ein Kilo Körperfett zusätzlich speichert, bis der Grundumsatz wieder den ursprünglichen Grundumsatz erreicht hat.
Ausgangsgewicht 75 kg, nach der Diät z.B. 65 kg, nach zwei Monaten wieder 75 kg, nach weiteren drei Monaten insgesamt 80 kg.
Im Grunde ist es kleines Einmaleins.
So wird auch deutlich, daß es KEINEN JOJO-Effekt gibt, denn was ist der "Effekt"? Was es gibt ist nur ein Mißverhältnis zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch, für das ich selbst verantwortlich bin (positive Energiebilanz), und keinerlei "Effekt", der irgendwie von außen oder sonstwie auftritt!!!!!!!
Gruß Rainer

http://hutte.de/grafik/rainer.jpg
 
Erstens stimmt, Zweitens nicht:

Der Körper senkt den Grundumsatz bei einer Reduktionsdiät (negative Energiebilanz) und gleichzeitiger Inaktivität (kein Sport) ab, wie du beschrieben hast.

Diese Anpassung dauert aber einige Tage, insofern könnte man vermuten, mit der vorgeschlagenen "Methode" (nur jeden zweiten Tag negative EB) dieser "Falle" zu entgehen. Der Körper zieht aber nicht täglich Bilanz, höchstens halbwöchentlich - Beispiel s. meine "Längere Antwort" an Mandys "Kurze, knappe Frage". Von "3-Tages-Diäten" lässt sich der Stoffwechsel daher kaum beeindrucken.

Bei Inaktivität baut der Körper verständlicherweise zuerst das verzichtbare "energiefressende" Muskelgewebe ab und behält den wertvollen Energiespeicher Fettgewebe so lange wie möglich - wer weiß, wie lange die "Hungersnot" (negative EB) dauert ... darum: unbedingt Sport machen!!! Nur so kann Muskelabbau verhindert werden.

Bei Rückkehr zu einer ausgeglichenen EB normalisiert sich der Grundumsatz nach ca. 10 Tagen auf den gleichen Wert, den ein "Ungediäteter" mit der gleichen Körperzusammensetzung hat! (s. Weinsier-Studie, Link s. "Jojo-Syndrom ist verhaltensbedingt") Ein evtl. geringerer GU liegt alleine am geringeren Muskelanteil (Ursache: Inaktivität), nicht daran, dass eine Reduktionsdiät gemacht wurde!

Gruß

chianti
 
Aber genau das,

lieber chianti,
sage ich doch! Ich versuche doch nur in allgemein"verständlichen" Worten aufzuzeigen, daß der angebliche Effekt des "JoJo" nicht "irgendein Effekt" sondern selbst verursacht wird, da durch den Katabolismus die Muskelmasse und die dadurch benötigte Energiezufuhr geringer wurde.
Logisch liegt, jetzt sage ich es zum dritten mal, der geringere GU alleine am geringeren Muskelanteil. Aber der geringere Muskelanteil ( im Gegensatz zum vorherigen Muskelanteil)
ist die Folge einer Reduktionsdiät.
Warum sollte sonst die Muskelmasse "schwinden"?
Ergo, geringere Energiezufuhr - geringere Muskelmasse - geringerer GU - mit dem Ergebnis, daß jetzt bei gleichem Eßverhalten wie vor der Reduktionsdiät noch mehr "Energie" übrig bleibt als eh schon vor der Diät zuviel war.
Folge: höhres Endgewicht als Ausgangsgewicht.
Oder doch nicht?????????????
Der Körperfettanteil nimmt doch prozentual zu trotz Diät, da ja mindestens 50% des verlorenen Gewichtes Muskelmasse ( Wasser und Eiweiß ) ist.
Nochmal, von einem wie auch immer gearteten "Effektes" ist da weit und breit nichts zu sehen, sondern nur eine "positive Energiebilanz"!!!!!
Gruß Rainer



http://hutte.de/grafik/rainer.jpg
 
dann ist ja gut,

denn aus "Nach einer Diät" ging der Zusammenhang zwischen verringerter Muskelmasse und verrringertem Grundumsatz nicht (genau genug) hervor - man hätte es auch so lesen können, als wäre das eine generelle Anpassung im Stoffwechsel.

Daher meine "Korrektur" bzw. Konkretisierung.

Gruß

chianti

Kleines Bonbon für "Mucki-Schnitzer", gefunden dank Egbert: http://www.bartleby.com/107/indextn11.html
 
Na, dann sind wir uns

lieber chianti,
doch mal wieder einig.
Du weißt ja, vier Augen sehen mehr als Zwei, mal sehen, ob die Mädels mit unseren Erläuterungen jetzt die "unheilvollen" Zusammenhänge rund um das Thema "Diät" besser verstehen.
Gruß Rainer

http://hutte.de/grafik/rainer.jpg
 
Kleiner Einwand

Naja, ich denke, da gibt es Definitions- und/oder Verständnisprobleme.

Du schreibst:
Ein evtl. geringerer GU liegt alleine am geringeren Muskelanteil

Nun betrachte einmal die Berechnung des GUs. In der Formel geht das Körpergewicht mit ein. Da das Körpergewicht aber nur die Masse des Körpers ausdrückt, haben zwei verschiedene, gleich schwere Menschen aber mit unterschiedlichen Muskel- bzw. Fettanteil denselben GU. D.h. der GU verringert sich a) bei Muskelrückbildung oder b) nach einem Fettabbau. Nicht?

Gruß
 
Ich glaube, da ist

lieber Anonym,
ein kleiner Denkfehler voehanden.
Zwei gleich schwere Menschen aber mit unterschiedlichem Muskel- bzw. Fettanteil haben NICHT den gleichen GU!!!!
Ganz einfach weil derjenige mit dem höheren Muskelanteil auch den höheren Energieverbrauch bei Ruhe hat, weil der Muskel das größte Stoffwechsel aktive Organ im Körper ist.
Beim zweiten Teil Deiner These veringert sich nach meiner Meinung der GU stärker bei Muskelrückgang, als bei Fettabbau. Und zwar aus den schon besagten Gründen.
Oder doch nicht??
Gruß Rainer

http://hutte.de/grafik/rainer.jpg
 
Denkfehler:

https://de.fitness.com/exercise/articles/energieumsatz.htm

Zitat: "Der GU deckt den Energiebedarf aller inneren Organe , wie z.B. der stoffwechselaktiven Leber, der Nieren, des Gehirns usw. Sogar Fettgewebe verbraucht auch etwas Energie. Die Muskulatur braucht allerdings weitaus mehr Energie, auch wenn sie nicht arbeitet (Fettverbrennung). Die Muskelmasse bestimmt im wesentlichen die Höhe des Grundumsatzes, der somit auch von Geschlecht und Alter abhängt. "

Warum gibt's wohl unterschiedliche Formeln für Männer und Frauen? Genau - wegen des unterschiedlichen Anteils an Muskel- und Fettgewebe!

Gruß

chianti
 
Re: Na, dann sind wir uns

Hallo Rainer und Chianti,

das war jetzt wirklich sehr interessant und aufschlußreich von Euch, so daß ich zu dem Schluß gekommen bin, daß, wenn es sowieso keinen "Jojo-Effekt" gibt, dann auch die 6 Tage oder 20% absoluter Schwachsinn sind, denn in dieser Zeit kann der GU ja nicht rapide sinken, auch wenn man z.B. keinen Sport betreibt, weil die Muskelmasse nicht in 6 Tagen so wahnsinnig zurückgehen kann. Ist das jetzt richtig so?

Gruß
Anita
 
Re: Denkfehler:

Dass und warum es unterschiedliche Berechnungsformeln gibt, ist mir schon klar. Aber nehmen wir einfach ein Beispiel:

GU beim Mann per Näherungsformel:
900 + 10 x kg Körpergewicht
ergibt bei z.B. 80 kg:
GU = 1700 kcal

Von unterschiedlichen Körperzusammensetzungen ist nirgendwo die Rede. Ich weiß, jetzt kommt die Statistik mit ins Spiel. Aber wir wollen ja individuell bleiben.

Nun kommt zu dem GU auch noch der AU hinzu. Zusammen genommen ist das ja der tägliche Umsatz, welcher entscheidend ist. Wie Du ja weißt, ist die verrichtete Arbeit von der zu bewegenden Masse abhängig, auch wieder unabhängig, ob man Fett, Knochen oder Muskeln durch die Gegend trägt. Schwere Menschen haben also per se einen höheren Umsatz als leichtere.

Wie war eigentlich noch mal die Ausgangsfrage bez. des Umsatzes? ;-)))

gruß
 
falsche "Denkrichtung":

Du kannst doch der Realität keine modellbezogenen "Vorschriften" machen!

Die Formeln zur Berechnung des GU sind Abbilder der Realität dahingehend, dass sie wegen der unterschiedlichen Körperzusammensetzung von Mann und Frau unterschiedlich sind! In der Wissenschaft z.B. wird der GU bezogen auf die fettfreie Masse gemessen - die "RMR" (resting metabolic rate) der "LBM" (lean body mass).

Wie der Leistungsumsatz berechnet wird, steht ebenfalls im zitierten Artikel! https://de.fitness.com/exercise/articles/energieumsatz.htm Er ist vor allem vom Sauerstoffverbrauch abhängig und beträgt zwischen 4,65 kcal (Fettstoffwechsel) und 5,05 kcal (Kohlenhydratverwertung) pro Liter reinem Sauerstoff.

Gruß

chianti
 
A

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Re: Jojo-Effekt
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