@joker_ch
So ein System kann aber nur funktionieren wenn, vorher ausgesiebt wird und nicht wie in D wo man meint wenn 100% der Bevölkerung studiert, man die soziale Gerechtigkeit fördert.
Ein wenig viel Polemik. Kein vernünftiger Mensch hat die Forderung, daß 100% der Bevölkerung studieren soll. Im internationalen Vergleich hat Deutschland sowieso eine geringe Studienanzahl, welche mit Sicherheit bei Studiengebühren noch fallen wird.
Das Beispiel von Eliteuniversitäten halte ich ebenfalls für nicht sonderlich relevant. Nur ein geringer Anteil an Abiturienten die studieren wollen, käme dafür überhaupt in Frage. Der Großteil an Studenten ist natürlich nicht der potentielle Nobelpreisträger, sondern der "Otto-Normal-Student", der sich im Zweifelsfall auch mit einer Filialleiterkarriere bei Aldi begnügen muß. Weitergehend hinken sämtliche Vergleiche mit US-amerikanischen Verhältnissen schon im Grundsatz, denn die USA haben ein gänzlich anderes Stipendiatensystem, welches in Deutschland noch nicht einmal peripher diskutiert wird.
Eine qualitativ gute Uni geht nur über wenig Studierende, viele Professoren und viel Geld.
Richtig. Umso mehr muten die Einnahmen, die durch die anvisierten 500 € pro Semester erzielt werden, äußerst lächerlich zu den Zahlen an, die durch eine tiefgreifende Aufweichung der immensen Verwaltungswasserköpfe deutscher Unis erzielbar wären. Fast in jeder Stadt verteilen sich die Institute kreuz und quer, jeweils alles mit einer eigenen, separaten Verwaltung.
Bei einem Hochschulhaushalt von ca. 20 Milliarden pro Jahr sind hier Einsparungen in Milliardenhöhe, genauso wie bei anderen Behörden, bestimmt keine Illusion.
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@cypher
ohne studiengebühren ist es aber auch ungerecht: da finanziert die allgemenheit das studium von ein paar wenigen. hinzukommt noch, das wir ne offene volkswirtschaft sind und daher nicht verhindern können, dass die bei uns teuer und gut ausgebildeten dann z.b. nach dem studium ins besser bezahlte ausland abschwirren (die allgemeinheit profitiert also gar nicht davon in das öffentliche gut (wenn keine studiengebühren vorhanden sind) bildung investiert zu haben)
Ich habe mein Studium bislang doppelt und dreifach zurückbezahlt, da ich gelinde gesagt zu feige bin, das Finanzamt zu bescheißen.
75% des Gesamtaufkommens an Einkommenssteuer werden von 25% der Steuerpflichtigen erbracht. 50% allein von den Einkommen zwischen 50.000 und 100.000 Euro/Jahr.
Aber mal von den nackten Zahlen weg. Deine Aussage ist mir doch ein wenig zu blauäugig. Kannst du denn jedem Studierenden die Gewißheit geben, daß er nach seinem Studium auch tatsächlich Spitzenverdiener ist (mal angenommen, er schwirrt nicht ins Ausland ab)? Könntest du das, gäbe es überhaupt keine Diskussion über Studiengebühren.
Ich stelle mir da nur den Medizinstudenten vor, der nach Beendigung so mit 28 - 30 Jahren als Assistenzarzt anfängt, nicht sonderlich üppig bezahlt wird, einen Haufen Schulden am Arsch hat und vielleicht noch schräg angeguckt wird, weil er Zweifel daran hat, irgendwelche zukünftigen Rentenzahler in die Welt zu setzen.
Am Rande:
Sehr gespannt bin ich dann doch mal auf das Getöse von Universitätsstädten wie Tübingen, Heidelberg, Göttingen etc., also von denen, wo die Studierenden einen nicht ganz unwichtigen Wirtschaftsfaktor für die Stadt darstellen. Hier wird/muß es einen klaren Konsumverzicht geben. Was ja aber laut Herrn Goppel eigentlich gar nicht so schwierig wäre.
mfg
glutaeus