gestern abend auf dem SWR Glyx Diät - Glykogen

pingelchen

New member

Hatte der gute Nicolai Worm wieder einen Sternstunde gehabt.

Ohne seine Thesen zu hinterfragen zogen die (dicke) Journalistin gemeinsam mit ihm über die verschiedensten Ernährungsmodelle her, wie die DGE eigentl. nur abkupfert von den Amerikanern, die Amerikaner aus ihren Empfehlungen auf druck der Nahrungsmittelindustrie (in dem falle zuckerlimonaden) gewisse Thesen streichen, was dann kommentarlos von den Deutschen übernommen wird...

Die Jounalistin nicht zu einer DGE-Versammlung durfte, und am ende nur ein kurzen Interview des Vorsitzenden bekam, wie diese Institute (besonders das, wo Pollmer, Strunz und co. Mitglied sind) in Abhängigkeiten stehen, irgend so ein klon brach bei einer simplen frage das interview einfach ab und rannte weg *g*, dann die neue ernährungspyramiede der verbraucherministeren, die gemüse+obst in die erste etage schickt und darüber erst kohlenhydratreiche lebensmittel...

Am Schluss dann ein Abstecher in die Usa, wo Low Carb auf dem Vormarsch sei, und nicolai worm irgendeinen prof. begrüsste, der ne klopapierrolle ausrollte und die evolotorische nahrung des menschen mit zeitstrahl darstellte, wo dann nach edlichen metern erst auf den letzten 10 cm vor 10 000 jahren mti dem ackerbau eine umstellung der ernährung eintrat und das der beweiss ist, dass der körper eher auf lowcarb, also beeren, fleisch und wurzeln angepasst ist...

ich hätt ja gerne neben diesen zeitstrahl die entwicklung der geistigen potenz in abhängigkeit von der Nahrung gezogen, aber ging ja nicht :winke:

ich glaube, das ist sogar eine ganze sendereihe? erst holen die sich strunz ins boot, jetzt nicolai worm, der swr ist wirklich ein lachveranstalltung bei solchen themen... von null auf 42 lässt grüssen
 
Re: gestern abend auf dem SWR

ich hab meine mutter dabei erwischt, wie sie diesem würstchen an den lippen hing.
"früher erzähle ich mist, doch heute blablabla" und schon glaubts die halbe welt. auuuuu mann!
 
Märchenstunde mit Onkel Nicolai

zum thema "steinzeit" kann ich einen super artikel eines teams von kompetenteren ernährungswissenschaftlern, als nicolai worm und sein amerikanischer kollege es sind, empfehlen:

"was evolution nicht erklärt" von alexander ströhle und andreas hahn

(institut für lebensmittelswissenschaft, abteilung für ernährungsphysiologie und humanernährung, zentrum angewandte chemie der universität hannover), ernährungs-umschau 50 (2003), 420-425.

ich bin mir sicher, dass auch der gute nicolai diese publikation kennt. aber wie du sagst, zieht er es vor, sich vor laien zu profilieren. im übrigen sind worms "thesen" nicht auf seinen mist gewachsen.

die LOGI-methode ist nichts als ein plagiat. worm hat diese ernährungsweise nicht erfunden, sondern von ludwig kopiert.

der laie weiß das natürlich nicht, ernährungswissenschaftler und -mediziner hingegen schon. aber dieser konfrontation geht worm lieber aus dem weg und dafür lieber zum fernsehen.

gruß, kurt
 
Was Evolution nicht erklärt

Der Tagungsband "Fleisch oder Nudeln: Ernährungsempfehlungen auf Schlingerkurs"

aus 2005 enthält darüber hinaus weitere interessante Hintergründe zur Entstehung der Lebensmittelempfehlungen und verschiedenen Pyramiden. Empfehlenswert dazu auch die einleitenden Bemerkungen des Herausgebers M. Schwarz zur Entstehung der Ernährungsempfehlungen in den USA, der Beitrag von Immler mit interessanten Grafiken, wie stark die Schere zwischen Energieaufnahme und Verbrauch in den letzten 30 Jahren auseinanderdriftet und die Anmerkungen Spiekermanns aus soziologischer Sicht zur Entstehung der Ernährungsempfehlungen in Deutschland.

Auch ein Beitrag von Worm fehlt natürlich nicht.

Dieser Tagungsband ist mit Sicherheit wesentlich informativer als es eine Fernsehsendung sein kann und versucht die verschiedenen Positionen abzulichten und ohne Konfrontation darzustellen.

Viele Grüße
 
für mich sieht ein ernährungspyramiede so aus

man stelle sich ein quadrat vor :)
in diesem quadrat steht ganz gross und fett gedruckt : ENERGIEBILANZ (normalgewicht)

dann steht noch "körperliche aktivität" drin und sämtliche lebensmittelarten frei verteilt in diesem quadrat (kann auch ein kreis sein 8) ), nach lust und laune in den anteilen varieeerbar, solange die energiebilanz eingehalten wird und keine mangelerscheinungen auftreten :)herministeren als kompetenten berater zur seite :)
 
Re: für mich sieht ein ernährungspyramiede so aus

Gegen Dein Quadrat hätte ich nichts.

Mir ging es eher darum, dass in dem Tagungsband und insbesondere in dem Beitrag von Spiekermann etwas über die historischen Gründe für Ernährungsempfehlungen gesagt wird. Es ging nämlich demnach ursprünglich darum, ein Mindestmaß zu definieren, was unbedingt notwendig ist, damit ein Soldat nicht krank wird. Oder was ein Fürsorgeempfänger unbedingt an Essensmengen erhalten sollte. Erst in der Folgezeit wurden aus diesen "Mindestanforderungen" so etwas wie generelle Ratschläge, wie man sich ernähren sollte.

Viele Grüße
 
danke für die Unterstützung

ich kenne mathias schwarz persönlich, auch er zählt zu den kompetenten unter den ernährungswissenschaftlern. nicolai worm darf sich auf dieser tagung auf einiges gefasst machen, schwarz und ströhle sind keine TV-moderatoren...
besagten tagungsband habe ich bereits, man kann ihn auch über (auch dieser Link funktioniert nicht mehr) bestellen

dein link funktoniert übrigens nicht.

gruß, kurt
 
Nun sollte der Link gehen ...

habe ihn jetzt noch mal neu geschrieben und ausprobiert. Der Tagungsband hat 260 Seiten, der Download dauert also ein bißchen. Ist eh der gleiche, den Du angegeben hast. Nur dass die nicht-ausdruckbare Version halt kostenlos wäre.

Viele Grüße
 
ich hab mir nicht nur das Büchlein bestellt...

sondern zuvor den gesamten tagungsband heruntergeladen und ausgedruckt - ging aber nur durch meine "beziehung" zu mathias :) . aber 260 seiten??? es sind "nur" 117.
welchen bezug hast eigentlich du zu dem ganzen? bist du auch ernährungswissenschaftler? wirst du an der tagung teilnehmen?

schönen abend, kurt

p.s.: dass die links anfänglich funktionieren und dann nicht mehr - und dann wieder doch, hab ich auch schon wiederholt festgestellt. geht mir genauso :)
 
... nur 117 ?

Kann mir Zahlen immer so schlecht merken :)
Ich habe gar keinen Bezug zu dem Ganzen, sondern bin ganz zufällig auf den Tagungsband aufmerksam gemacht worden. Und die Tagung war schon im letzten Herbst, sonst gäbe es den Tagungsband wohl auch noch gar nicht :) Interessiere mich nur ganz zufällig für diese Themen.

Gleichfalls schönen Abend
 
Re: für mich sieht ein ernährungspyramiede so aus

Die ganze Diskussion ist für einen Laien ziemlich unbefriedigend, erst der Beitrag von pingelchen, in dem eine Beziehung zum Verbrauch hergestellt wird, leuchtet mir ein. Das entspricht auch meinen Erfahrungen:

Wenn ich ganz normal ausgewogen esse, Extreme vermeide, dann halte ich bei einem Verbrauch von ca. 3000kcal/Woche ganz gut

mein Gewicht und fühle mich wohl, sind's über mehrere Wochen 6000, dann nehme ich ab und fühle mich noch wohler, sind's weniger, nehme ich etwas zu und habe zumindest ein schlechtes Gewissen. So einfach ist das, auch mit 57, auch bei einem ziemlich "gesunden" Appetit.

Die Wissenschaft ist offensichtlich nicht in der Lage, Untersuchungen mit mehreren Einflussgrößen seriös durchzuführen,

vielleicht ist sie auch zu disziplinverliebt, um über den Tellerrand zu schauen. Dass Bewegung ev. mehr bringen kann als die Reduktion des Fettanteils in der Nahrung um 10%, kann man wahrscheinlich als Ernährungswissenschaftler schlecht publizieren. In dem Tagungsband wird schüchtern die Frage gestellt, ob nicht "low cal" die richtige Betrachtungsweise wäre.

Mir fällt dazu nur der alte Witz über die Wissenschaft ein, der sie mit einem Betrunkenen vergleicht, der in der Nacht seinen Schlüssel verloren hat.

Er sucht ihn unter einer Laterne und auf die Frage, ob er ihn auch dort verloren hätte, sagt er: "Nein, da hinten ím dunkeln, aber da seh' ich ja nichts..."

Die meisten Leute scheinen sich eifrig an der Suche im Lichte der Laterne zu beteiligen und fürchten sich vor echten Veränderungen im Lenebsstil, oder?

lg Hans
 
3.000 kcal Verbrauch die Woche

lieber Hans,

heißt sicher 3.000 kcal MEHRVERBRAUCH. Also zusätzlicher (Energie)verbrauch durch Bewegung über den normalen Wochenverbrauch hinaus, oder?

Gruß Rainer
 
das ist genug ;-)

ein tagungsband erscheint oft schon vor der tagung. wie dem auch sei, ich wär gern dabei gewesen, vor allem der diskussionen wegen. ansonst ist das büchlein als umfassende info ausreichend.

gruß, kurt
 
du rennst hier offene Türen ein!

denn das, was du sagst, lieber hans, ist die botschaft dieses forums, vor allem meine.

die ganze ernährungsdiskussion in zusammenhang mit dem problem übergewicht/adipositas/metabolisches syndrom geht am kern der sache vorbei

- der mangelden körperlichen aktivität der menschen unserer westlichen gesellschaft. vereinfacht gesagt - wer sich ausreichend bewegt, kann im grunde essen, was und wie er will.
das einzige, was mich an deinem posting irritiert, ist deine aussage, "zumindest ein schlechtes gewissen" zu haben, wenn du nicht deinen gewohnten energieumsatz erreichst. das soll nicht sein! ich hoffe weiter, dass du nicht zu den kalorienzählern gehörst, weder bei der energiezufuhr, noch beim -verbrauch. denn das wäre auf dauer nicht nur kontraproduktiv, sondern sogar als zwangsstörung zu werten. die e-bilanz kann man auch ohne kalorienzählen evaluieren, wie thomas markmann und ich schon wiederholt hier betont haben.

gruß, kurt
 
Interessensfrage

Wie soll dieses Evlutieren denn in der Praxis aussehen? Ich frage nur, weil ich einen Bekannten habe, der eigentlich ganz vernünftig in Sachen Ernährung und Training ist, aber leider seine Portionen immer auf die Waage legt. Er traut sich selbst nicht über den Weg, sagt er. Denn als er sich "Freischnauze" ernährt hat, hat er trotz Sättigung viel zu wenig Kalorien und offenbar Proteine zu sich genommen. (Alter Gemüse und Kartoffelliebhaber wie ich). Ähnliches hatte ich auch schon mal. Aber irgendwie kann ich es ihm nicht vermitteln. Allerdings scheint er im Moment ganz gut zu fahren damit (zumindest sieht er körperlich und auch seelisch ganz okay aus.)

Tipps wären mir willkommen. Danke
Sascha
 
Re: du rennst hier offene Türen ein!

Das schlechte Gewissen bezieht sich überhaupt nicht auf das Kalorienzählen beim Essen, sondern einfach auf den Verbrauch.

Wenn ich mich weniger bewege, also einfach faul bin, darf ich schon ein schlechtes Gewissen haben. Die 3000 kcal sind selbstverständlich der Mehrverbrauch durch Laufen, Radeln, etc. (an Rainer).

Auch die "nutrition guidelines" scheinen ganz vernünftig zu sein, da hier auch die physical activity ganz vorne steht.

Trotzdem aber meine Kritik an den wissenschaftlichen Betrachtungen, die fast immer sehr eindimensional sind und dann von "normalen" Menschen oft als die allein seligmachende Weisheit angesehen werden. Da steckt aber auch der journalistische Drang nach einfachen, neuen Wahrheiten und wohl auch so manche durch Lobbys bewusst gepushte Studie dahinter.

lg Hans
 
Wie gesagt: Du sprichst mir aus der Seele!

aber ich betone nochmals: man darf auch ruhig hin und wieder "faul" sein (auch mal eine ganze woche oder sogar noch länger, z.b. im urlaub), ohne deswegen ein schlechtes gewissen haben zu müssen!

gruß, kurt
 
..die schon zig mal hier beantwortet wurde!

evaluierung der e-bilanz:

* wöchentliche bzw. (noch zweckmäßiger) zweiwöchentliche kontrolle des bauchumfanges in nabelhöhe (bzw. hosenbund, gürtelloch)

* "kneiftest" am bauch (neben dem nabel) bzw. (wer's genauer haben will) kalipermessung der vertikalen hautfalte neben dem nabel

* evtl. noch die kritische) betrachtung des nackten spiegelbildes (körpermitte) - soll aber nicht in narzissmus ausarten :)

was deinen freund betrifft: klassischer fall einer zwangsstörung!

du kannst sicher sein, dass er seelisch nicht ok ist (sonst würde er keinem zwang unterliegen). wenn er satt ist, hat er mit sicherheit nicht zuwenig energie zugeführt. er gehört offensichtlich zu der minderheit, die angst haben, zuwenig zu essen. ebenso irrational ist die sorge um eine zu geringe proteinzufuhr. wer sich ausgewogen ernährt, braucht sich um nichts zu sorgen, was qualität und quantität der nährstoff- und mikronährstoffzufuhr betrifft.
so - jetzt gibt es zu diesem thema wieder einen foreneintrag mehr... (ich will die bisherigen im archiv gar nicht zählen)

gruß, kurt
 
Ach so

ich hatte gedacht, dass es da noch andere "Tricks" gäbe.

Was soll ich jetzt mit ihm anfangen? Sich selbst überlassen? Ich bin doch kein Seelenklemptner.

Gruß und nochmals Danke (wollte ja nicht auf die Nerven fallen. Ich habe mir nur Sorgen gemacht)
Sascha
 
"Tricks" haben nur Illusionisten auf Lager

in diesem fall wäre eine kognitive verhaltenstherapie zu empfehlen. deine sorgen sind berechtigt.
übrigens - wieso solltest du mir auf die nerven fallen?

gruß, kurt
 
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