Hallo Leute,
immer wieder wird diskutiert, was die Amerikaner uns Europaern in Sachen Fitness und Koerperkultur voraus haben oder auch nicht. Sind sie aufgrund ihrer unzaehligen Fastfoodketten wirklich fetter oder Dank der vielen Gyms und Recreation Center fitter als wir auf der anderen Seite des grossen Teichs?
Ich hatte nun einmal die Gelegenheit, diese Sache eine Zeit lang zu beobachten. Mein Eindruck ist der, dass wir in Europa etwas homogener gebaut sind. In den Staaten scheint es so zu sein, dass in Sachen Koerperfettanteil der "gesunde Mittelbau" fehlt. Es gibt auf der einen Seite viele Leute, die ihre Hausaufgaben im Kraftraum und auf der Track sehr ordentlich gemacht haben. Auf der anderen Seite hab ich in den vergangenen zehn Tage erschreckend viele adipoese Menschen getroffen und zwar quer durch alle Altersklassen. Wenn ich hier von adipoes spreche, dann meine ich es auch im wahrsten Sinne des Wortes. Die haben das Stadium des kleinen Wohlstandsbaechleins schon laengst hinter sich gelassen und sind in einem Masse uebgewichtig, dass es wohl weit mehr als ein aesthetisches Problem darstellt.
Das ist schon kurios, wie polarisierend das Thema Sport hier gehandhabt wird. Einerseits gibt es in den Malls riesige Bereiche mit Sport und Laufequipment, man sieht staendig Leute laufen und walken, andererseits gibt es noch viel mehr, die mit dem Pickup 200m zum Mittagessen fahren.
Das generelle Interesse an Sport ist viel groesser als bei uns. Der Anteil derer, die Mitglied in einem Gym sind, ist weitaus hoeher als in Europa, der Grossteil interessiert sich fuer Football oder Baseball und die Identifikation mit den Collegemannschaften ist riesig. Dennoch scheint es keine ausgepraegte Volks- oder Breitensportbewegung zu geben, sondern wie bereits gesagt die einen, die richtig Gas geben und die anderen, die maximal inaktiv sind.
Im Hinblick auf die Ernaehrung scheinen gesundheitsbezogene Angaben auf den Verpackungen offensichtlich auch sehr verkaufsfoerdernd zu wirken. So lese ich schon morgens beim Fruehstueck, dass die Haferflocken von der American Heart Association empfohlen werden, weil sie mein Cholesterin senken, auf dem Marmeladengals steht fat free (wie kommt das nur??) und auf nahezu jedem Produkt sind die nutrition facts angegeben, die vorwiegend darauf hinweisen, wie wenig Fett im entsprechenden Produkt enthalten ist. Wenn ich dann aber einen faustgrossen Cup Cake esse, dann ist der so suess, dass er, fettarm hin oder her, allein aufgrund des Zuckergehaltes die Haelfte meines RNU abdeckt.
Was will ich damit sagen? Insgesamt hab ich den Eindruck, dass sich die Leute hier etwas scheuklappenartig von der Industrie aufklaeren lassen. In Europa ist das aehnlich aber meiner Ansicht nach noch nicht so ausgepraegt wie in den Staaten. Wenn der neue Trend Walking heisst und man die Erkenntnis verbreitet, dass man mit Walking abnehmen kann, dann fahren die Leute 200m mit dem Auto zum Gym, um dort 30 Minuten zu walken und auf die grosse Fettschmelze zu warten. Waere es nicht viel gescheiter, insgesamt mehr Aktivitaet in den Alltag zu integrieren und so den Energiebedarf hoch zu schrauben? Das gleiche ist bei der Ernaehrung zu beobachten. Basierend auf der plausiblen Erkenntnis “Fett macht Fett”, werden vorwiegend Podukte gekauft, die low fat oder fat free sind. Wenn dann ein Kuchen gesnackt wird, dann ist der so suess, dass selbst mein wenig verwoehnter Geschmackssinn nach 10 Tagen damit noch Schwierigkeiten hat. Warum futtern die Leute nicht einfach noch einen Apfel oder ein Birne als Dessert und sind dann gesaettigt bis zum Abend? Offensichtlich sind es die ganz einfachen Dinge, die aufgrund der breit angelegten "Gesundheitsaufklaerung" uebersehen werden.
Gruss an alle,
euer Thomas
https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann2.jpg
immer wieder wird diskutiert, was die Amerikaner uns Europaern in Sachen Fitness und Koerperkultur voraus haben oder auch nicht. Sind sie aufgrund ihrer unzaehligen Fastfoodketten wirklich fetter oder Dank der vielen Gyms und Recreation Center fitter als wir auf der anderen Seite des grossen Teichs?
Ich hatte nun einmal die Gelegenheit, diese Sache eine Zeit lang zu beobachten. Mein Eindruck ist der, dass wir in Europa etwas homogener gebaut sind. In den Staaten scheint es so zu sein, dass in Sachen Koerperfettanteil der "gesunde Mittelbau" fehlt. Es gibt auf der einen Seite viele Leute, die ihre Hausaufgaben im Kraftraum und auf der Track sehr ordentlich gemacht haben. Auf der anderen Seite hab ich in den vergangenen zehn Tage erschreckend viele adipoese Menschen getroffen und zwar quer durch alle Altersklassen. Wenn ich hier von adipoes spreche, dann meine ich es auch im wahrsten Sinne des Wortes. Die haben das Stadium des kleinen Wohlstandsbaechleins schon laengst hinter sich gelassen und sind in einem Masse uebgewichtig, dass es wohl weit mehr als ein aesthetisches Problem darstellt.
Das ist schon kurios, wie polarisierend das Thema Sport hier gehandhabt wird. Einerseits gibt es in den Malls riesige Bereiche mit Sport und Laufequipment, man sieht staendig Leute laufen und walken, andererseits gibt es noch viel mehr, die mit dem Pickup 200m zum Mittagessen fahren.
Das generelle Interesse an Sport ist viel groesser als bei uns. Der Anteil derer, die Mitglied in einem Gym sind, ist weitaus hoeher als in Europa, der Grossteil interessiert sich fuer Football oder Baseball und die Identifikation mit den Collegemannschaften ist riesig. Dennoch scheint es keine ausgepraegte Volks- oder Breitensportbewegung zu geben, sondern wie bereits gesagt die einen, die richtig Gas geben und die anderen, die maximal inaktiv sind.
Im Hinblick auf die Ernaehrung scheinen gesundheitsbezogene Angaben auf den Verpackungen offensichtlich auch sehr verkaufsfoerdernd zu wirken. So lese ich schon morgens beim Fruehstueck, dass die Haferflocken von der American Heart Association empfohlen werden, weil sie mein Cholesterin senken, auf dem Marmeladengals steht fat free (wie kommt das nur??) und auf nahezu jedem Produkt sind die nutrition facts angegeben, die vorwiegend darauf hinweisen, wie wenig Fett im entsprechenden Produkt enthalten ist. Wenn ich dann aber einen faustgrossen Cup Cake esse, dann ist der so suess, dass er, fettarm hin oder her, allein aufgrund des Zuckergehaltes die Haelfte meines RNU abdeckt.
Was will ich damit sagen? Insgesamt hab ich den Eindruck, dass sich die Leute hier etwas scheuklappenartig von der Industrie aufklaeren lassen. In Europa ist das aehnlich aber meiner Ansicht nach noch nicht so ausgepraegt wie in den Staaten. Wenn der neue Trend Walking heisst und man die Erkenntnis verbreitet, dass man mit Walking abnehmen kann, dann fahren die Leute 200m mit dem Auto zum Gym, um dort 30 Minuten zu walken und auf die grosse Fettschmelze zu warten. Waere es nicht viel gescheiter, insgesamt mehr Aktivitaet in den Alltag zu integrieren und so den Energiebedarf hoch zu schrauben? Das gleiche ist bei der Ernaehrung zu beobachten. Basierend auf der plausiblen Erkenntnis “Fett macht Fett”, werden vorwiegend Podukte gekauft, die low fat oder fat free sind. Wenn dann ein Kuchen gesnackt wird, dann ist der so suess, dass selbst mein wenig verwoehnter Geschmackssinn nach 10 Tagen damit noch Schwierigkeiten hat. Warum futtern die Leute nicht einfach noch einen Apfel oder ein Birne als Dessert und sind dann gesaettigt bis zum Abend? Offensichtlich sind es die ganz einfachen Dinge, die aufgrund der breit angelegten "Gesundheitsaufklaerung" uebersehen werden.
Gruss an alle,
euer Thomas
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