Energiebilanz nach dem Abnehmen???

Alex72

New member
Eine Frage an Kurt und andere Experten:

Die Grundaussage mit der negativen Energiebilanz leuchtet mir ein und daß man so abnehmen kann.

Kurt hat auch schon mehrfach, u.a. mit Hinweis auf Forschungsergebnisse von Weinzierl et al. , darauf hingewiesen, daß nach Diätende (wenn also die negative Energiebilanz nicht forgeführt wird) sich nicht zwangsläufig der JoJo-Effekt einstellt. Zwar stelle sich der Metabolismus während der Phase der negativen Energiebilanz geringfügig um (niedrigere RMR), dies normalisiere sich jedoch nach Diätende wieder. Maßgeblich sei vor allem der Grundumsatz, und der hänge wiederum maßgeblich von der Muskelmasse ab (die bei einer maßvollen, von Training begleiteten Diät keineswegs abnimmt).

Nun frage ich mich folgendes: Es leuchtet mir ein, daß man nicht wieder zunimmt, wenn man eine positive Energiebilanz vermeidet.

Angenommen, VOR der Diät hatte man eine ausgeglichene Energiebilanz (was sich daran zeigte, daß man sein (Über-)Gewicht konstant hielt und nicht weiter zunahm), müßte man NACH der Diät , wenn man zu den Gewohnheiten vor der Diät zurückkehrt (gleiche energetische Zufuhr, gleicher Umfang und gleiche Intensität sportlicher Betätigung), sein Gewicht halten.
Ich lese eben aus vielen Postings heraus, daß genau das aber bei vielen nicht gelingt.

Die Erklärung, daß diejenigen, bei denen es nicht funktioniert, deshalb zunehmen, weil sie eine positive Energiebilanz aufweisen, stimmt isoliert gesehen natürlich - warum sollten sie sonst auch zunehmen.
Ist das vielleicht der Grund, warum viele vermuten, daß sich der Metabolismus in einer Diät - und in der Folgezeit - doch umstellt mit der Konsequenz, daß aufgrund reduzierten Energiebedarfs eine positive Energiebilanz viel schneller entsteht......

Ich würde jedenfalls genaueres darüber erfahren (für Laien verständlich), was mit dem Energiestoffwechsel in und nach einer Diät passiert. Der Ratschlag, nach einer Diät für eine ausgeglichene Energiebilanz zu sorgen, ist eine Binsenweisheit, interessant ist für mich, wie diese Bilanz zu bewerkstelligen ist, und da kommt es halt auf den Energiebedarf des Körpers ohne sportliche Betätigung (also vor allem den Grundumsatz) an, denn daran richtet sich das übrige Verhalten (Menge der Energiezufuhr, Umfang und Intensität der sportl. Betätigung) aus. Kann man wirklich sagen, daß der Grundumsatz durch eine Diät nicht verändert wird??? Gegen das die verschiedenen Studien wirklich her, oder sagen diese viel mehr: wir können es nicht positiv belegen, der menschliche SToffwechsel ist so wahnsinnig kompliziert, und unser Nicht-Wissen übersteigt unser Wissen bei weitem ????

Noch ein Gedankenspielchen zum Schluß: ich habe schon etliche stark Übergewichtige gesehen, die ihr - sehr starkes - Übergewicht sei langer Zeit konstant halten, ohne sonderliche körperliche Betätigung. Konstantes Gewicht müßte doch bedeuten, daß diese Leute in einer ausgeglichenen Energiebilanz leben.
Wenn ich mir diese Leute 30 oder 40 kg leichter vorstelle (unter weitgehender Beibehaltung ihrer Muskelmasse) und davon ausgehe, daß sie ihre Energiezufuhr beibehalten bzw. nicht wesentlich umstellen, müßten sie doch eigentlich ihr Gewicht im wesentlichen halten (da der Grundumsatz vor allem von der Muselmase abhängt).
So weitl das Gedankenspielchen: denn wenn ich sehe, was und wieviel diese Leute zT essen, bin ich davon überzeugt, daß der Diäterfolg nur sehr kurze Zeit anhalten würde - ich jedenfalls würde sehr schnell zunehmen.

Ist letztlich nicht der Stoffwechsel im Körper um ein vielfaches komplizierter, als fast alle wahrhaben wollen?????

(@Kurt: nicht falsch verstehen, ich lese Deine Ausführung mit großem Interesse und hoffentlich auch mit Verstand; ich höre halt aus den Statements von meiner Freundin, die einerseits Biochemie studiert hat und andererseits aus einem Arzthaushalt stammt, folgendes heraus: die Mediziner sind tendenziell eher forsch mit Aussagen über Stoffwechselzusammenhänge, die Biochemiker, die ja viel mikroskopischer denken, sagen ehr, genaueres über größere organische Zusammenhänge wissen wir eigentlich gar nicht.

PS: Hoffe, die Tour auf Mallorca war ein voller Erfolg)
 
In Antwort auf:


Noch ein Gedankenspielchen zum Schluß: ich habe schon etliche stark Übergewichtige gesehen, die ihr - sehr starkes - Übergewicht sei langer Zeit konstant halten, ohne sonderliche körperliche Betätigung. Konstantes Gewicht müßte doch bedeuten, daß diese Leute in einer ausgeglichenen Energiebilanz leben.
Wenn ich mir diese Leute 30 oder 40 kg leichter vorstelle (unter weitgehender Beibehaltung ihrer Muskelmasse) und davon ausgehe, daß sie ihre Energiezufuhr beibehalten bzw. nicht wesentlich umstellen, müßten sie doch eigentlich ihr Gewicht im wesentlichen halten (da der Grundumsatz vor allem von der Muselmase abhängt).
So weitl das Gedankenspielchen: denn wenn ich sehe, was und wieviel diese Leute zT essen, bin ich davon überzeugt, daß der Diäterfolg nur sehr kurze Zeit anhalten würde - ich jedenfalls würde sehr schnell zunehmen.

Nein, das glaub ich nicht....denn wenndu sagst, sie sind 30/40 kg leichter, dann wird doch auch ihr Grundumsatz geringer. Du sagst: bei gleicher Muskelmasse. Aber wieso sollte die Muskelmasse gleich bleiben?? das ist glaub ich der haken

lg, Idriel

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
wenn du vor einer diät zb mit 3000kcal eine ausgegliche bilanz hast und dann eine zeitlang auf 2000 gehst,wirst du natürlich abnehmen(anfangs ca 1kg/w,dann immer weniger...rmr geht in die knie).
unter der vorraussetzung das alles unverändert bleibt ausser dem körperfettanteil) wirst du sicher eine positive bilanz haben wenn du wieder auf 3000gehst! die rmr hängt nicht ausschliesslich von der muskelmasse ab!
in der praxis wirds vermutlich so aussehn ,das du wieder ETWAS an körperfett zulegen wirst,bis sich alles wieder eingepegelt hat,ganz auf 3000 wird dein umsatz nicht mehr steigen.....
meiner einsicht nach is da noch einiges unklar.....T3,ucps,braunes fett...
allerdings is das für jemand der einfach nur ein paar kg fett loswerden will nicht wirklich von interesse,da reicht es ja vollkommen,die energiebilanz im auge zu behalten.
aber ich würd mir um den jojo-effekt keine allzu grossen sorgen machen,wenn ich jemand bei einer diät ratschläge geb dann unter anderem den,das die leute 1-2kg unter ihr wunschgewicht(bzw etwas mehr abspecken,denn das gewicht halt ich für nebensächlich) gehn...wenn sich alles wieder eingependelt hat,sind sie dann im allgemeinen dort,wo sie hinwollten....
cheers,klaus
 
Hallo,

wenn du 20 kg Gewichte trägst verbrauchst du doch auch mehr Kalorien als wenn du 5 kg Gewichte trägst.
Deshalb verbrauchen schwerere Menschen mehr Energie bei gleicher Leistung wie leichtere.

Anny
 
Re: wieso sollte die muskelmasse nicht gleich bleiben?

Bei einer "normalen" Diät (ohne Sport, nur reduzierung der Enrgiezufuhr) nimmt man normalerweise auch etwas Muskelmasse ab. Wahrscheinlich hat sie das gemeint.

Gruß

Carsten
 
das weiss ich nicht,da musst du ihn selber fragen!
ich nehm allerdings an,das er nix gegen diese vorgehensweise hat....
ich persönlich brauch nicht für alles was mit training und ernährung zu tun hat kurts bestätigung,fühl mich durchaus in der lage die sache selber zu regeln:winke:
grüsse,klaus
 
Re: wieso sollte die muskelmasse nicht gleich bleiben?

Genau, Carsten.

Es hiess ja "ohne sonderliche körperliche Betätigung".

Mein Freund z.B. macht keinerlei Sport, und hat Übergewicht.
Er hat natürlich ziemlich ausgeprägte beinmuskeln, das Gewicht muss ja irgendwie rumgetragen werden!

Abgesehen von der Muskelmasse, die evtl. bei einer Diät ohne Sport verlorenginge, würde doch auch nach und ndach die Muskelmasse an den Beinen abnehmen, wenn sie nicht mehr nötig ist, weil nicht mehr soviel (30-40 kg weniger!) Gewicht bwegt werden muss.

Oder?

lg, Rowena

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
Wer einmal abgenommen hat....

wird, um sein Gewicht zu halten, nie wieder so unbedacht essen dürfen wie vorher. Das ist ganz klar.

Man kann das ganze beschönigend als "ausgeglichene" Ernährung bezeichnen, was nicht darüber hinwegtäuscht, daß man sich bestimmte Vorlieben versagen muß.
 
Re: Wer einmal abgenommen hat....

naja, "nie wieder" stimmt ja auch nicht.

Wenn durch Krafttraining Muskelmasse hinzugewonnen wurde, kann man glaub ich schon wieder "normal" essen, ohne ständig überlegen zu müssen, was!
(wär doch schlimm, wenn nich?!)

Es sei denn, du meinst, das man nicht Unmengen von Essen in sich hineinstopfen kann. Aber das ist ja wohl in jedem Fall so, oder? :winke:

lg, Rowena

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
Re: Wer einmal abgenommen hat....

Hallo Rowena!

Da muss ich was einwerfen: der Kalorienverbrauch durch Zuwachs an Muskelmasse (Erhöhung des Grundumsatzes) wird oft überschätzt und ist kein Freibrief für unbedachte Fressereien!

Das Gewicht ist durch den Lebensstil geprägt, wenn du den Lebensstil änderst, dann änderst du auch dein Gewicht.
Wenn du abgenommen hast und du kehrst zu deinen alten Essgewohnheiten zurück, dann wirst auch wieder zunehmen!

"Normal" essen heißt oft weniger essen, weil eben weniger normal ist!

Grüße
Gerhard
 
die meisten...

vor allem frauen,können ohne chemische keule nie soviel muskelmasse aufbauen um den GU wirklich deutlich zu steigern!
wenn jemand zu übergewicht neigt, darf er einfach seine energiebilanz längerfristig nicht ausser acht lassen....das heisst ja nicht,das man auf bestimmte nahrungsmittel verzichten muss,es geht nur um die menge.....
grüsse,klaus
 
Re: wieso sollte die muskelmasse nicht gleich bleiben?

Hallo Carsten,
bei einer "normalen Diät" nimmt man so gut wie ausschließlich an Muskelmasse ab, kommt auch drauf an, wie lange man sich das antut. Das Eiweiß wird als Energieträger umgewandelt und das Wasser ausgeschieden. Darum nimmt man bei einer Diät meistens Wasser ab, und durch die verminderte Muskelmasse ist jetzt der Grundumsatz geringer und Bingo der JoJo - Effekt ist da.
Gruß Rainer
 
Verzicht

Es ist eher ein Sich-Abfinden damit, daß man nicht mehr nach Lust und Laune essen kann, sofern man sein reduziertes Gewicht halten will. Ich denke, so sollte man es auch sehen. Daß man gesund und ausgeglichen ißt und dazu auch noch Sport treibt, sind halt nicht die einzigen Erfordernisse.
 
Re: Wer einmal abgenommen hat....

Hi Gerhard,

na das meine ich doch!

Normal ist eben bei jedem anders, Normal heisst ausgeglichene Energiebilanz.

Mit Muskelmasse zunehmen meinte ich auch nur, die evtl. durch negative Energiebilanz verloren gegangenen Muskeln...(äh...d.h. jetzt nicht das einzelne Muskeln weg waren....ACH, du weisst schon was ich meine! :winke: )

Freibrief für unbedachte Fresserei? NE, ich sagte doch:
In Antwort auf:

Es sei denn, du meinst, das man nicht Unmengen von Essen in sich hineinstopfen kann. Aber das ist ja wohl in jedem Fall so, oder?

Alle Klarheiten beseitigt?

lg, Rowena

http://www.der-mobber.de/anigif-Dateien/anigif-comics/bugsy.gif
 
Einspruch: nicht alle Diäten sind schlecht

Hallo Rainer,
Es gibt eine solche Vielzahl von Diäten, dass du nicht verallgemeinern solltest. Eine große Anzahl Diätprogramme basieren auf gesunder, fettreduzierter Mischkost, die locker den Eiweissbedarf deckt. Auch weisen diese Diätprogramme ausdrücklich auf die Notwendigkeit von Sport während des Abnehmens hin. Warum sollte, nur weil ich mich nach einem bestimmten Diätplan richte, mehr Muskelmasse verloren gehen als wenn ich mich Freistil ernähre?
LG Christiane
 
worauf begründest du diese aussage????????

bei ALLEN papers die ich kenn,is der grössere anteil des verlorenen körpergewichts fett.....hast du da was gegenteiliges bei der hand??
und der GU sinkt während der diät auch ab,wenn die muskelmasse erhalten bleibt!
 
Re: Einspruch: nicht alle Diäten sind schlecht

Hallo ChristianeL,
Dann müssen wir die Begriffe auseinander halten. Diät ist eine Ernährungsform für Schwersterkrankte, der Begriff muß aber leider für alles und jedes herhalten. Gesunde, fettreduzierte Mischkost, die locker den Eiweißbedarf deckt ist Spitze und genau das was ich seit Jahren ausschließlich zu mir nehme. Na ja, mit gewissen Ausnahmen. Zu dieser Ernährungsform würde ich persönlich aber nicht "Diät" sagen. Eher Kost, im englischen diet, daher vielleicht auch die häufige Verwechslung. Muskelmasse geht immer dann verloren, wenn die Energiezufuhr unter ein bestimmtes Maß an kcal fällt und der Körper gezwungen ist, die fehlende Energie zu ersetzen. Dummerweise verhindert ein körpereigenes Schutzprogramm die Verwendung von Fett aus den Fettzellen, da die im Körperfett abgespeicherten Triglyceriden nicht ohne Anstrengungen sprich höhere Herzfrequenz aufgrund von mehr Energiebedarf der Mitochondrien in den Muskelzellen, in freie Fettsäuren umgewandelt werden können. Daher wird hauptsächlich Muskelmasse (Eiweiß/ Wassergemisch) als Energieträger herangezogen. Fehlende Muskelmasse, geringerer GU, geringerer Bedarf, also bei gleicher Ernährung mehr übrig, mehr Fett für die Fettzellen. Das nennt man JoJo-Effekt. Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen richtig,
Gruß Rainer
 
Begriff "Diät"

Hallo Rainer,
In Antwort auf:

Dann müssen wir die Begriffe auseinander halten.
Das brauchen wir nicht. Eine kalorienreduzierte Kost ein eine Reduktionsdiät, somit ist der Begriff "Diät" in diesem Zusammenhang schon richtig verwendet. Eine "Diät" ist kein hinreichender Grund, deutlich Muskelmasse zu verlieren. Auf die individuelle Gestaltung kommt es an.

LG Christiane
 
Zurück
Oben