Bitte schnelle Antwort :-)

Anonym

New member
Hallo!

Ich schreib Morgen eine Bioklausur, und ich wäre echt jemanden dankbar, wenn er mir die biologische Begründung nennen könnte, warum Hyperventilation einen Ohnmachtsfall bewirkt, warum man eigentlich seine Muskeln vor dem Sport aufwärmen muss (also bitte die biologischen Gründe) und inwiefern sich die äußere Atmung bei Belastung verändert (Regulation)? Und warum Magnesiummangel die Begründung für Muskelkrämpfe sind und nicht der Mangel an ATP oder Calcium?!
Wäre echt toll, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!

LG,
eine Schülerin, die zwar gelernt hat aber jetzt Panik
bekommt;-)
 
1) Sauerstoffrausch :))
2) Muss man doch gar nicht.
3) Atmung passt sich dem Sauerstoffbedarf an
4) stimmt doch gar nicht. Während der Belastung ist es meist Natriummangel.
 
Teilkorrektur von Phuxs Antworten

zu 1: eine psychogen ausgelöste hyperventilation führt nicht zwangsläufig zur ohnmacht, sondern durch eine vermehrte abatmung von CO2 zu möglichen tetanischen muskelkrämpfen (primär der finger, evtl. auch im gesicht = "hyperventilationstetanie" ). mit einer CO2-rückatmung ("sackatmung", ihr in deutschland sagt vermutlich "tütenatmung":winke:) in verbindung mit beruhigung der patientin (betrifft fast nur junge frauen) kann dieser zustand rasch wieder behoben werden, eine calzium-injektion ist nicht unbedingt notwendig.
zu 2: eine kurzes allgemeines "aufwärmen" von wenigen minuten in form einer extensiven zyklisch-dynamischen muskelarbeit (radfahren, rudern, joggen) ist empfehlenswert, aber kein "muss". dabei wird der kreislauf "in schwung" gebracht, sprich das herzzeitvolumen und damit die muskuläre durchblutung gesteigert.
zu 3: mit steigender belastungsintensität der muskelarbeit wird die anaerobe glykolyse zunehmend in die energiebereistellung (->ATP-gewinnung) einbezogen. das heißt, es wird in der muskelzelle immer mehr milschsäure gebildet. diese wird auch ins blut abgegeben, wodurch es zu einer metabolischen azidose kommt (pH-Wert sinkt). der organismus versucht, diese mittels elimination von kohlensäure durch vermehrter CO2-abatmung respiratorisch zu kompensieren. das ist der grund, warum man tiefer und später auch schneller atmen muss = hyperventilation (vor allem ab dem erreichen der sog. "anaeroben schwelle"). irgendwann ist die "übersäuerung" so groß, dass sie trotz extremer hyperventilation nicht mehr kompensiert werden kann und eine weiteren muskelkontraktion blockiert wird. dann ist man "blau" und muss die belastung abbrechen (siehe "die muskuläre energiebereitstellung im sport" auf meiner homepage)
zu 4: hauptursache für muskelkrämpfe ist die muskuläre dehydratation. diese hängt auch mit der natriumversorgung zusammen (siehe "trinken im sport" auf meiner homepage). die gabe von magnesium kann nur im akutfall, also beim akuten muskelkrampf helfen, nicht aber vorbeugend. ein intrazellulärer magnesiummangel ist bei ausgewogener ernährung auszuschließen (die bestimmung des magnesiumspiegels im blut sagt nichts über die wahre magnesiumversorgung aus). calzium und ATP ermöglichen die kontraktion der myofibrillen und haben mit eine muskelkrampf kausal nichts zu tun.
lg und alles gute für deine klausurarbeit,
kurt
 
Aufwärmen...

In Antwort auf:

zu 2: eine kurzes allgemeines "aufwärmen" von wenigen minuten in form einer extensiven zyklisch-dynamischen muskelarbeit (radfahren, rudern, joggen) ist empfehlenswert, aber kein "muss". dabei wird der kreislauf "in schwung" gebracht, sprich das herzzeitvolumen und damit die muskuläre durchblutung gesteigert.

Kann man die Frage "Muss man sich vor dem Sport aufwärmen?" überhaupt so pauschal beantworten? Ich denke mal, dass ja 100m-Sprints auch als Sport zählen, und nehme an, dass Sprinter sich ziemlich lange aufwärmen, bevor sie losrennen. Deine Antwort gilt doch eigentlich nur für Krafttraining, und nicht für andere Sportarten, oder? (Jedenfalls werde ich definitiv nicht ab jetzt erst ne Runde rudern, bevor ich laufen gehe... :winke::winke::winke:)

lg

Tabea
 
Re: Aufwärmen...

nein tabea,
meine aussage gilt generell. im prinzip genügt eine dreiminütige herz-kreislauf-"aktivierung".
zum sprinter: dieser wird es tunlichst vermeiden, seine energiereichen phosphate durch ein zu langes aufwärmen zu depletieren.
übrigens: vor dem laufen zu rudern, ist absoluter nonsens. das laufen selbst wärmt ja auf! man wird deshalb die ersten minuten langsamer laufen. ebenso wäre ein "einlaufen" vor dem rudern unnötig.
gruß, kurt
 
Re: Teilkorrektur von Phuxs Antworten

Ganz genau das meinte ich mit meinen Antworten, nur vieeel schneller :winke:

--
Phux
 
Danke euch allen!
Hab die Klausur heute überlebt:)! Hätte mir nur glaub ich gar nicht soviele Gedanken machen zu brauchen, die Fragen waren viel einfacher und hatte nichts mit meinen Vermutungen zu tun. Aber ein bisschen Hintergrundwissen schadet ja auch nicht und interessant war es auch darüber mehr zu erfahren! :)
 
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