Bei uns in der Schweiz ist diesen Jugendlichen schon längst selbst aufgefallen, dass wir schweizer grösstenteils nicht über eine solche gewaltbereitschaft verfügen. Deshalb tanzen sie uns auf der nase rum, deshalb respektieren sie uns nicht und desahlb sehen sie uns als Opfer an.
Ich glaube mit dieser Aussage kommen wir der Sache schon näher.
Lasst uns mal eine Analyse wagen.
Gewaltpotential bei Einwanderern? Wieso wandert jemand aus seinem Land aus?
1. Politisch Verfolgte lassen wir mal beiseite, denn solche Leute sollten in der Regel Asyl genießen.
2. Wirtschaftsflüchtlinge. Damit sollten auch nicht Menschen gemeint sein, die vor dem Hungertod fliehen. Nehmen wir mal als Beispiel die Türkei. Verhungern tut dort niemand. Die erste Generation Gastarbeiter kam in den 60ern. Die BRD warb Arbeiter aus der Türkei, aber auch Spanien usw. an. Das Wirtschaftswunder machte das nötig, bzw. möglich. Die politisch korrekte Meinung ist, dass "wir froh sein müssen, dass diese Leute kamen". Nun, dürfen diese Leute nicht auch froh sein, dass wir ihnen damit eine Perspektive gaben? Einseitig sollte man es also nicht sehen. Wen haben die damaligen Politiker angeworben? Arbeiter. Keine Intellektuellen, sondern einfache Arbeiter.
Wer wandert in erster Linie aus seinem Land aus? Menschen die dort keine Perspektive mehr sehen. Beispielsweise gescheitert sind. Nun nehmen wir die zweite Generation oder die dritte Generation dieser "Gastarbeiter" die größtenteils zu Dauerarbeitern wurden, also quasi einwanderten. In der Regel mäßig gebildete Menschen, die ihren Kindern auch selten bis gar nicht die Macht der Worte beibrachten (das ist in mitteleuropäischen Bildungsschichten meist ähnlich, wenn auch nicht so stark ausgeprägt durch die Kombination von Traditionen und Werten). Macht wurde nicht verbal erlangt, sondern mit der flachen Hand. Diese unter "Unterdrückung" drückt auf das Selbstwertgefühl. Dieses miese Selbstwertgefühl bringt Gewaltpotential hervor. Durch die verbesserte Kommunikation sehen diese Jugendlichen nun aber, dass es mitunter cool ist anders zu sein. Verweis auf die amerikanische HipHop-Kultur. Die Außenseiter werden zu den bewunderten Stars, die Probleme mit coolen Sprüchen der derben Gewalt lösen. Es wird also cool, nicht "deutsch" zu sein, sondern seine "ausländische" Identität zu pflegen und zur Waffe zu machen. Dass die "Deutschen" ein großes Problem damit haben zusammen zu halten, wenn jemand "von ihnen" attackiert wird, ja, es fast schon als "rechtsradikal" gilt, einem anderen gegen einen offensichtlichen "ausländischen Aggressor" beizustehen, bestärkt diese Leute nur noch.
Dieses Problem werden wir nur lösen können, wenn man gemeinsame Werte findet. So sehr der Begriff der Leitkultur auch durch die Medien geisterte, etwas Wahres ist dran. Es fehlt meist eine gemeinsame Basis. Da komme ich wieder zu meinen vorherigen Posting, dass ein fehlendes Nationalgefühl kritisierte. Wie sollen sich Einwanderer anpassen, wenn selbst die Einheimischen vieles davon ablehnen? Warum fällt es Zuwanderern in den USA leichter sich anzupassen? Warum in Großbritannien?
Zunächst mal muss ein Zuwanderer die Sprache des Landes einigermaßen beherrschen, denn ohne Kommunikation wird das nichts. Geschichte und Kultur sind auch wichtig! Ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass ich über Zuwanderer und nicht über Touristen rede!
Ich wünschte, ich müsste das nun nicht als "Deutscher" schreiben, denn ich werde von vielen sicher wieder missverstanden. Da fällt mir ein: Der Vater meiner Oma war Tscheche, so bin ich nun auf der sicheren Seite?