Artikel: Fettverbrennung - Fettabbau

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die negative E-Bilanz ist keine "Methode"!

sondern ein physikalisches grundprinzip der thermodynamik.
dass man initial immer am meisten gewicht verliert, ist bekannt und durch wasserverlust erklärt, erstens durch eine muskuläre glykogendepletion (das sind schon mal bis zu 2 kg) und erst recht dann, wenn man die kalorienzufuhr zu drastisch einschränkt und damit auch muskelmasse (die zu 80% aus wasser besteht) verlorengeht. es st völlig unmöglich, innerhalb einer woche 4kg an fett zu verlieren (1 kg fettgewebe entspricht ca. 7000 kcal). deine diät ist zu extrem, die empfohlene menge an täglicher fettzufuhr sollte zumindest 60g betragen (faustregel: körpergröße in cm minus 100) entsprechend 25 - 30% der täglichen gesamtenergiezufuhr.
deine gewichtsstagnation ist also normal und war zu erwarten. im gegenteil, ich erwarte mir sogar, dass du wieder leicht zunimmst, wobei du aber nicht befürchten sollst, dass es fettgewebe ist. vielmehr ist es die regulation des wasserhaushaltes.
mein tipp: vergiss die waage. du bist offensichtlich neu auf dieser seite. wenn du mal im archiv stöberst, wirst du lesen, dass man die energiebilanz nicht anhand der waage, sondern anhand des hosenbundes und des "kneiftests" am bauch evaluieren sollte.
du wirst auch lesen, dass es allemal vernünftiger ist, eine neg. e-bilanz primär durch vermehrte körperliche aktivität als nur durch eine reduktion der energiezufuhr zu erzielen. das tägliche "energieminus" sollte 500 kcal nicht übersteigen.
dass man mit einem ganzkörperkrafttraining am effizientesten "abspecken" kann, weißt du hoffentlich auch schon. wie gesagt, nutze die suchfunktion des forenarchivs.

tipp für dich

gruß, kurt
 
Hallo,
ich habe kürzlich gelesen, dass man durch Einnahme von ( Körpergewichtabhängig ) zwischen 400-600 mg Koffein ( am besten in Tablettenform ) eine Stunde vor z.B. dem joggen, die Fettverbrennung um 100% steigern kann. Wenn die Fettverbrennung derart gesteigert wird, muß doch letztlich auch mehr Fett abgebaut werden.
Frage: Was ist von einer derart hohen Einnahme von Koffein zu halten und bringt das wirklich was?

P.S. Ich jogge 4x die Woche ca. 1 1/2 Stunde, wiege 88 kg und möchte abnehmen.
 
Hallo Siesschniss,

dein Nickname klingt saarländisch? Lieg ich da mit meiner Vermutung richtig? :)

Aussagen wie Substrat X steigert die Fettverbrennung musst du eigentlich immer kritisch begegnen. Du musst zunächst eine (bio)energetische Überlegung anstellen. Die Höhe des Umsatzes ( = Maß der "verbrannten" Energie) wird daudurch bestimmt, wieviel Arbeit verrichtet wird. Arbeit kann vielfältig verrichtet werden. Energie wird als chemische, thermische und Bewegungsengie umgesetzt. Der enizige für den Körper verfügbare Brennstoff heißt ATP. Das ist gewissermaßen unser Körperbenzin, von dem wir leider nur sehr wenig auf Vorrat haben. Es laufen also permanent Maschinierien ab, die dieses ATP je nach Bedarf nachbilden. Dabei hast du verschieden dicke Schläuche. Je nachdem, wieviel Zeit du hast, kannst du das erforderliche ATP aus verschieden schnellen Energiebereitstellungswegen nachbilden. Beim Schlaf geht das sehr langsam, da bildest du dein ATP zu 99% aus Fettsäuren nach und beim 100m-Sprint ist die so genannte Energieflussrate sehr hoch, da benötigst du schnellere Stoffwechselprozesse, die das notwendige ATP nachbilden. Man kann das als die Qualität also die Art und Weise der Energiebereitstellung bezeichnen.

Ob du fetter, magerer wirst oder gleich bleibst, ist eine ganz andere Baustelle. Darüber entscheidet der Füllungsgrad und im weiteren Sinne auch die Anzahl deiner Fettzellen. Sie unterliegen der Energiebilanz, ist also eine rein quantitative Frage. Stell es dir vor wie eine Wanne mit Zu- und Ablauf. Je nachdem, was überwiegt, wird die Wanne voller, leerer oder befindet sich in einem Fließgleichgewicht.

Was macht Koffein? Koffein, insbesondere in diesen Dosen, wirkt anregend auf den Stoffwechsel. Deine so genannte "metabolic rate" geht hoch. Du wirst zappelig und strahlst auch mehr Wärme ab. Ähnlich ist das bei Ephedrin. Dein Herzfrequenz geht hoch, der Körper befindet sich im gewissen Sinne in einer Arbeitssituation. Das erfordert natürlich Energie und, um das Beispiel mit der Wanne aufzugreifen, wird der Ablauf größer. Ob sich das lohnt, ist letzten Endes eine andere Frage. Ich empfehle, den Energieumsatz über sportliches Training zu erhöhen.

Falsch ist der Schluss, dass Koffein, die Qualität der Energiebereitstellung während des Trainings maßgeblich beeinflusst. Ebenso falsch ist de Schluss, dass sich dies auf den Fettabbau auswirkt, denn dieser unterliegt nur der Energiebilanz. Wenn wir das in Frage stellen, dann dreht sich der gute alte Newton im Grabe rum.

Grundsätzlich denkbar wäre, dass z.B. 60 min. Laufen unter Koffeineinfluss mehr Energie verbraucht als 60 min Laufen "clean". Da wäre es eine quantitative Geschichte und damit durchaus wirksam. Das ist aber rein theoretisch und dieser denkbare minimale Mehrumsatz geht in dem Energieumsatz des Laufens unter. Wenn du in 60 min. 800 bis 1000 kcal umsetzt, dann können wir die zusätzlichen 10 oder 20 (gedachte Zahlen) vom Koffein gestohlen bleiben.

Ich hoffe ich konnte dir helfen,
Thomas

https://de.fitness.com/company/buttons/thomas_markmann2.jpg
 
kurze überlegung

dann müsste die einnahme von hohen koffeindosen oder ephedrin doch kontraproduktiv für sportler sein. warum sollten sie mehr energie verbrauchen, als undbedingt notwendig?
bei koffein stelle ich mir den effekt äußerst minimal vor, aber was sollte ein 400 oder 800 meter läufer mit einem noch höheren puls und einem noch höheren energieverrbauch?
angenommen, ich als taekwondosportler nehme diesen krempel. dann müsste es doch so aussehen, dass ich zwar kurzzeitig mehr zug und speed habe, aber dafür schneller im kampf an die grenzen meiner ausdauer stoßen.
bin ich auf dem holzweg?

http://www.taekwondo-bammental.de/INF/chonkwon.gif
 
du bist nicht auf dem Holzweg

ein leistungssportler würde sich niemals gedanken darüber machen, wie er den energieumsatz bei seinem training oder im wettkampf steigern kann - das tun immer nur die, die auf einen "fettabbau" fixiert sind...
ephedrin ist definitiv kontraproduktiv für die leistungsfähigkeit. auch die hochdosierte einnahme von koffeintabletten bedeutet noch lange keine bessere ausdauerleistungsfähigkeit. es gibt zwar publikationen, die das behaupten, aber wenn man sie evaluiert, dann beruht diese behauptung praktisch nur auf dem nachweis einer gesteigerten lipolyse. aber eine solche bedeutet bekanntlich nicht automatisch eine gesteigerte betaoxidation. auch darüber haben wir schon diskutiert, siehe archiv... :winke:
das sollte sich jeder bewusst sein, der jetzt nach der streichung von koffein von der dopingliste mit dem 1. januar dieses jahres glaubt, damit seine leistung nach oben pushen zu können - abgesehen davon, dass koffein hochdosiert nicht für jedermann verträglich ist.

gruß, kurt
 
Wie kommt die Nahrungsenergie überhaupt ins Blut ...

... bzw. auf die Hüften?

Also was ich bis jetzt noch nie in einem Beitrag gelesen habe ( gut ich habe auch noch alle 9000 gelesen) ist dass es ( laut einer der letzten Ausgaben von PM ) noch garnicht wirklich bekannt ist, wie die Verdauungsorgane die Nahrungsenergie die sie aufnehmen überhaupt umwandeln, um diese verwenden zu können. Desweiteren habe ich kürzlich im TV einen Bericht über einen Indianerstamm gesehen, in dem fast jeder fettleibig ist, da die Mitglieder dieses Indianerstammes ( bzw. deren Verdauungsorgane ) sich über Jahrhunderte an eine bestimmte Art der Ernährung gewöhnt haben. Da sich die Art der Ernährung aber in relativ kurzer Zeit dermaßen geändert hat, dass die Verdauungsorgane " damit nicht umgehen können", wurden alle fettleibig.
Die Schlußfolge : Es besteht eine individuelle Differenz zwischen der aufgenommen Nahrungsenergie und der letztlich im Blut bzw. der Hüfte ankommenden Energie. Wodurch sich wiederum die Schlußfolge aufdrängt, dass pauschal überhauptnicht von einer negativen Energiebilanz geredet werden kann, da ja letztlich niemand weiß wieviel Energie er aus der Nahrung aufnimmt.
Bzw. von einer negativen Energiebilanz kann schon geredet werden, nur letzlich kann jemand der 4000 kcal/d zu sich nimmt und kaum Sport macht eine negative Energiebilanz haben und ein anderer der 3000 kcal/d zu sich nimmt und 3x die Woche joggt, hat eine positive Energiebilanz.

Als Beispiel:
Mein Bruder ist ca. 191 cm groß, frißt wie ein Scheunendrescher, macht kaum bis wenig Sport, hat keine Schilddrüsenüberfunktion und wiegt 75 kg.
Ich hingegen treibe recht viel Sport bin 185 cm groß, esse mit Sicherheit um einiges weniger als mein Bruder und bin leicht übergewichtig.

Mal abgesehen davon, dass meine Schlußfolge die ist, dass die Welt ungerecht ist, ist eine weitere

Schlußfolge :
Nur an einer negativen Energiebilanz zwischen aufgenommener Energie und verbrauchter Energie kann`s einfach nicht liegen, da in der gesamten Gleichung einfach zu viele Unbekannte enthalten sind.

Lange Rede, kurzer Sinn :
Um mit einem Begriff aus meinem Bauingenieurstudium zu sprechen, kein Mensch kann wissen wie der "Wirkungsgrad" seiner Verdauungsorgane ist.

Gruß

Bitte um Meinungen
 
das ist schon lange bekannt!

wie bitte? es soll nicht bekannt sein, wie nahrungsenergie aufgenommen und umgewandelt wird??? die physiologie der verdauung und die biochemischen vorgänge im intermediärstoffwechsel sind sehr wohl im detail erforscht und bekannt, und das schon lange. du brauchst dir nur in einem lehrbuch der physiologie und der biochemie nachzulesen.
wie die energie ins blut kommt? die makronährstoffe (fette, proteine, kohlenhydrate) werden im magen-darmtrakt verdaut, sprich zerlegt und anschließend die bruchstücke bzw. einzelteile resorbiert (z.b. die glucose aus kohlenhydraten oder aminosäuren aus proteinen).
wie die energie auf die hüften gelangt? primär wird fett im viszeralen fettgewebe gespeichert und erst sekundär im subkutanen (also zunächst mal im bauchraum und nicht in der unterhaut, bei anhaltend positiver e-bilanz aber natürlich auch hier). jede "überschüssige" kalorie im intermediärstoffwechsel, egal, welchem makronährstoff sie entstammt, wird in form von triglyceriden im fettgewebe gespeichert. siehe "WAS IST DIE ENERGIEBILANZ?"
zum thema "guter" oder "schlechter" futterverwerter" kannst du im archiv nachlesen. der stoffwechsel läuft bei allen menschen prinzipiell gleich ab. unterschiede ergeben in der höhe des energieumsatzes und damit -bedarfs. wir reden jetzt von gesunden menschen, die pathologie einer maldigestion oder malabsorption lassen wir mal aus dem spiel. von nix kommt nix. du kannst dir sicher sein, dass dein bruder nicht so viel energie zuführt, wie du meinst, und dass auf der anderen seite du deinen energieumsatz überschätzt und/oder deine energiezufuhr unterschätzt (wie es die meisten menschen machen). wenn es einen individuellen unterschied gibt, dann ist dieser durch die UCPs bedingt (uncoupling proteins), dazu siehe meine diskussion mit klaus im archiv.

gruß, kurt
 
Re: das ist schon lange bekannt!

Hallo Kurt,
das was Du mir eben geantwortet hast, habe ich bereits als Antwort auf die Frage eines anderen Teilnehmers gelesen, aber irgendwie genügt mir das nicht.

Um ein wenig weiter auszuholen.
Männlein und Weiblein, die ja unumstrittenerweise zu der Gattung der Säugetiere zählen, werden z.B. in ihrem Geschlechtstrieb durch Umstände beeinflußt, die seit Jahrtausenden Gültigkeit haben.
Sprich: Männlein möchte seine Gene möglichst weit streuen und möglichst viele Nachkommen haben um das weiterexistieren der eigenen Gene zu sichern.
Weiblein will nur die Gene des stärksten Männchens verbreiten, um den Schutz der eigenen Nachkommen gesichert zu haben.

Warum sollte es dann bei der Nahrungsverwertung anders sein. Die Zeiten, in denen ein Teil der Menschheit in einem Nahrungsüberangebot lebt, gibt es wohl unumstrittenerweise noch nicht so lange.
D.h. Der Mensch hat sich im Laufe der Jahrtausende an einen Nahrungsmangel gewöhnt und versucht mit diesem zurecht zu kommen. Da nun aber ( menschheitsgeschichtlich gesehen ) erst seit wenigen Jahren ein Überangebot herrscht gibt es natürlich Menschen die mit diesem Überangebot besser zurecht kommen und andere Menschen kommen mit diesem Überangebot eben nicht zurecht und sterben demzufolge irgendwann an Fettleibigkeit und Herzverfettung.

Logische Konsequenz:
Die 2. Gattung stirbt langfristig gesehen wahrscheinlich aus, sofern sich die Umstände nicht in den nächsten Jahrhunderten wieder zum negativen hin ändern.

Es muß also einen individuellen Unterschied im Wirkungsgrad der Verdauungsorgane geben. Alles andere wäre widersinnig, da sich sowohl Tiere als auch Menschen immer an verändernde Bedingungen anpassen mußten und müssen. Und diejenigen, die sich am schnellsten anpassten haben einfach überlebt.

Gruß
 
also beim bestem willen nicht

meinst du etwa, ein über jahrtausende entstandenes organ kann aufeinmal seinen wirkungsgrad signifikant verbssern, zumal es bei biosystemen einfach auch grenzwerte gibt, die niemals überschritten werden könnten...

auf die futterverwerter, die einfach ein mangel an resorbtion im darm haben wurdest ja schon hingewiesen... nachm darm laufen aber alle vorgänge gleich ab...

der individuelle energiebedarf ist von so so vielen variablen abhängig (muskelmasse, aktivität (auch nervöses herumfuchteln),körperoberfläche, temp.,hormonelle situation,gehirnaktivität,wecheljahre etc.), dass deine these einfach von ganz ganz weit sonstwoher geholt ist...


im allg sind leude dick, weil sie sich nicht bewegen, zuwenig muskeln haben, gerne viel und falsches essen, aus den wechseljahren raus sind, so dass der aufbau von mutterkuchen keine energie mehr braucht etc. etc.
übrigens haben sich die an verfettung gestorbenen schon längst fortgepflanzt, bis sie ihr schicksal ereillt *g*
 
Dann hätten wir mal wieder

liebe siesschniss,

Meinungen in Form von Ansichten und wissenschaftliche Fakten!!
Klar kannst Du bei Deiner Meinung von unterschiedlichen Wirkungsgraden der Verdauunngsorgane bleiben, nur hat das mit Tatsachen nix zu tun!!
Du könntest jetzt ein kombiniertes Biologie-Medizin-Sportstudium an Deine Ingenieursausbildung anhängen, oder einfach den Aussagen eines Internisten und Sportmediziners, der seit zwanzig Jahren in dem Thema theoretisch und praktisch drin ist ( siehe seine Homepage), etwas mehr vertrauen!!:winke::winke:

Gruß Rainer
 
Unterschiede zwischen Mann und Frau

natürlich gibt es die, und sie sind hormonell erklärbar. lies mal meine einträge zu "fettverteilung", "apfeltyp" und "birnentyp". der mann neigt dazu, fett primär viszeral einzulagern, die frau primär subcutan, v.a. hüftabwärts. ersteres geht mit einem erhöhten cardiovasculären risiko einher (-> metabolisches syndrom) , zweiteres nicht. aber es gibt natürlich auch "mischformen" des fettverteilungsmusters. so wird man bei anhaltender positiver e-bilanz natürlich auch als mann fett in der unterhaut speichern und auch als frau das viszerale fett vermehren. letzteres sieht man v.a. bei frauen nach der menopause (also wenn kein estrogen mehr in den eierstöcken produziert wird) - da wird dann die birne zur "apfelbirne".
die empfehlung mit dem lehrbuch der physiologie (z.b. das taschenbuch von silbernagl im thieme-verlag vermittelt in straffer form das nötige hintergrundwissen) und der biochemie (z.b. das von karlson, ebenfalls im thieme-verlag) gilt noch immer.

gruß, kurt
 
ergänzende Frage an Kurt

Ich verstehe sehr gut was er schreibt, jedoch ist ein "Wirkungsgrad" vielleicht zu kompliziert gedacht. Ich bin auch überzeugt davon, daß es da Unterschiede gibt.

Wie ist es denn mit meiner Theorie, daß bei seinem verfressenen aber schlanken Bruder einfach weniger Energie vom Körper aufgenommen und unverbraucht wieder ausgeschieden wird? Das hat dann weniger was mit Energiehaushalt oder Schilddrüse zu tun, sondern ganz einfach mit einem "unsauberen" Verwertungsdurchlauf.

2.Idee, die die Theorie einer unterschiedlich Effektiven Energieverwertung/Verwaltung unterstützt: Beim Jojo-Effekt schaltet der Körper doch bei und nach einer Diät auf Sparflamme - das bedeutet doch nichts anderes, als daß er seinen Enegiehaushalt über irgendwelche Regler umstellt, oder? Warum können diese Regler bei verschiedenen Menschen nicht von vorneherein anders eingestellt sein? Bei seinem Bruder hoch, bei ihm selbst niedrig.

Ich bin zwar Laie, aber das ist wohl kaum ein Grund, warum man nicht nachfragen und eigene Ideen erörtern darf, oder, Rainer?
 
Re: Dann hätten wir mal wieder

Das sagt nicht unbedingt viel aus in der heutigen Zeit. Viele haben studiert und haben Erfahrung und trotzdem erzählen viele Unsinn ... Kurt greift ja solche Experten u.a. auch an und zudem schreibt er selbst in seinem Profil, daß man Gurus nicht trauen soll, was ich ihm hoch zugute halte.

Zudem hat er es wohl nicht nötig daß andere ihn verteidigen wo er garnicht angegriffen wurde - es ging nur um eine intensiveres Nachhaken zu einer nicht abwegigen und leicht nachvollziehbaren Idee.
 
Energie

liebe/ r Loy,

kann nicht "ausgeschieden" werden!! Wie denn auch??Die entsprechenden kcal pro Makronährstoff sind nun mal da und wenn sie nicht verwertet werden, werden sie gespeichert. Dafür hat der Körper seine Fettzellen, einen anderen Weg gibt es nicht.
Und beim JoJo-Effekt werden auch keine Regler umgestellt. Bei einer extrem unterkalorischen Nahrungszufuhr ist der Körper zum Überleben (Grundumsatz) gezwungen, andere Energieträger heranzuziehen. Dazu löst er zum Teil Muskelmasse auf, deren Eiweis in Glucose umgewandelt wird. Die nun geringere Muskelmasse verursacht logischerweise auch einen geringeren Grundumsatz, da der Muskel das größte Energieverbrauchende Organ des Menschen ist. Wenn nun die Nahrungszufuhr wieder höherkalorisch ist, bleibt auch logischerweise mehr Energie übrig als vorher, da ja Muskelmasse fehlt, um so mehr wird gespeichert, um so schneller erhöht sich wieder das Gewicht!!
Nix mit "Sparflamme!!"
Klar darf man eigene Ideen erörtern und nachfragen, aber die Thermodynamik des Intermediärstoffwechsels bleibt!!:winke::winke:

Gruß Rainer
 
Re: Energie

Hallo Rainer,

das mit den physikalischen Grundgesetzen ist mir schon klar, aber ich meinte das anders:

Ich meinte das mit dem Ausscheiden ganz wörtlich: in Form ungenügend oder unverdauter Nahrung im Stuhlgang. Auf diese Weise könnte jemand trotz Vielfraß schlank bleiben, weil der Körper aus mir unbekannten Gründen (jetzt sind die Mediziner dran) die zugeführte Energie nur zum Teil für sich verwertet. ALs Laie stelle ich mir da zB vor, daß das Transportband (Magen, Darm) zu schnell läuft.

Ist das denkbar?
 
Nein,

liebe Loy,

das ist nicht denkbar. Denn die Umwandlung von Makronährstoffen wie Fett, Zucker, Eieweis und als Sonderform Alkohol, deren Energiedichte in kcal gemessen werden, haben nix mit Nahrungsbestandteilen zu tun, die "ungenügend oder unverdaut" ausgeschieden werden. Geringe Ausnahmen stellen diese komischen Tabletten dar, mit deren Hilfe die Fettaufnahme verhindert werden soll. Aber hättest Du Dein Leben lang gerne Dünnpfiff und 6 mal täglichen Unterwäschewechsel?????????:winke::winke::)

Gruß Rainer
 
Hätte eine weitere Frage zum Thema Futterverwertung. Es gibt hier ja anscheinend etwas gegensätzliche Auffassungen über die Höhe der individuellen Unterschiede des "Nahrungsverwertungswirkungsgrades". Mich würde allerdings interessieren, ob die Effizienz der Futterverwertung bei ein und derselben Person Schwankungen unterworfen ist, bzw. ob ohne Anzapfen von körpereigenen Reserven nicht eine Anpassung an das Nahrungsangebot stattfindet?
Ich hege den Verdacht, daß es eine Anpassungsfähigkeit des Stoffwechselsystems geben dürfte, die der Wirkung der Ernährungsumstellung (oder Verringerung) entgegenwirkt und dem Abnehmen einen weiteren Strich durch die Rechnung zieht. Hab das Gefühl, daß ich, trotzdem ich weniger esse und nach wie vor keinen Sport betriebe, immer mein Gewicht beibehalte :-(
 
hallo pierre,
darüber haben wir schon ausgiebig im allgemeinen diskussionsforum diskutiert. du kannst dort nachlesen. die von dir angesprochene "anpassung" gibt es, allerdings nicht so extrem, wie vielfach geglaubt wird. aber dass man durch körperliche inaktivität seinen energieumsatz (und damit auch -bedarf) herunterschrauben kann, ist ein faktum.
siehe auch die info-artikel auf meiner homepage.

schönes wochenende, kurt (bin erst montag wieder online)
 
ich habe mit interesse ihren artikel sowie die faq's und teilweise das archiv durchgelesen.

leider weiss ich jetzt nicht mehr wirklich an "was und wem" ich glauben soll!

um gewicht & "körpermasse" (bin 21 jahre, 1.84 gross, ca. 80kg, körperfettmessung (rund 1 jahr her): 13.8% aber hab "rechten bauch") abzunehmen,
ist mir von meinem Arzt (allgemeinmediziner, dr.med), einem dipl. fitnessinstruktor und einer
ebenfalls dipl. ernährungsberaterin "fettstoffwechseltraining/walking" mit einem puls von 120 -150
als beste methode empfohlen worden. das mache ich auch, 6xwöchtenlich, immer 2 Stunden
(als arbeitsloser hat man zeit für solches :))
diese 3 unabhängigen stellen haben mir alle das gleiche training empfohlen,
abgesehen von kleinen abweichungen im puls (+/- 10).
und jetzt lese ich in ihrem artikel, dass das nichts/wenig bringen soll?

ich bin ein laie und lasse mich gerne belehren.
ich hab eine gute kondition und mag rund 1.5 Std. mit puls von 160 rennen,
es ist also nicht so das ich walke weil ich nicht rennen mag,
sondern weil man mir gesagt hat, walken ist optimal zur gewichtsreduktion.
 
du brauchst nur logisch zu denken!

es ist nur eine frage der energiebilanz, wenn man "abspecken" will. im grunde ist jede körperliche aktivität dazu geeignet, den energieumsatz zu erhöhen, um damit eine negative energiebilanz zu erzielen.
der denkfehler so vieler (offensichtlich auch der deines arztes, deines fitnessinstruktors und deiner ernährungsberaterin) besteht dain, der fettverbrennung während des trainings eine bedeutung beizumessen, wenn es um's "abspecken" geht.
wann werden die leute endlich kapieren, dass es für ein "abspecken" kein training im fettstoffwechselbereich braucht, ja nicht mal ein ausdauertraining braucht? (mit intensivem ganzkörperkrafttraining kann man effizienter "abspecken". auch das ist vielfach nicht bekannt).
wann werden sie endlich verstehen, dass die muskuläre fettverbrennung nur eine bedeutung für ein fettstoffwechseltraining hat (also für eine ökonomisierung der muskulären energiebereitstellung unter einer dauerbelastung, um die langzeitausdauerleistungsfähigkeit zu steigern), nicht aber für ein angestrebtes "abspecken"?
wann werden sie endlich einsehen, dass für eine reduktion des körperfettanteils einzig und allein eine negative energiebilanz entscheidend ist?
offensichtlich ist vielen nicht klar, dass die muskeln bei körperlicher ruhe aufgrund der niedrigen energieflussrate so gut wie ausschließlich fett verbrennen. die fettverbrennung läuft also rund-um-die-uhr ab. ob "abgespeckt" wird oder nicht, hängt ausschließlich von der energiebilanz ab - und die ist ein überdauernder prozess. ob während eines trainings fett verbrannt wird oder nicht bzw. wieviel fett während eines trainings verbrannt wird, ist hinsichtlich einer angestrebten körperfettreduktion nicht relevant, vielmehr der energieumsatz.
geh mal auf meine homepage und lies die ersten artikel der publikationsliste, dann wirst du klarer sehen (-> patienteninformation/publikationen: "die muskuläre energiebereitstellung im sport", "fettverbrennung im sport", "abspecken durch sport", interview rund um das thema abspecken", "abspecken: entscheidend ist die negative energiebilanz").
im übrigen kannst du davon ausgehen, dass die info, die du auf fitness.com bekommst, "hand und fuß" hat, sprich, wissenschaftlich fundiert und somit evidence based ist. dafür sorgen thomas markmann als sportwissenschaftler und ich als internist und sportmediziner.

gruß, kurt
 
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